Die Einlösung einer Verpflichtung - oder Kiefernprügel die Zweite
Bericht und Fotos von Gerry Clasen
Ein kleiner Rückblick zur Vorgeschichte:

Am 12. und 13. November 2005 fand das dritte Fliegenfischertreffen in Hamm statt. Als Abschluss gab es am Sonntagmorgen einen Wurfcontest in den Lippewiesen. Der Contest setzte sich zusammen aus einer Weitwurf- und einer Zielwurfübung. Für die Weitwurfübung wurde eine handelsübliche 4er-Rute verwendet, für die Zielwurfübung hatte sich der Veranstalter allerdings etwas Besonderes einfallen lassen. Geworfen wurde mit einem von Lukas Friedl aus Reutte aufgebauten „Besenstiel“ aus Kiefernholz (Länge 1,83 m und mit einem Durchmesser von 1,5 cm). 

Die Reihenfolge beim Weitwurf: Mathias 5,9 m; Olaf Kurth 5,5 m; Michael Pohl 5,3 m.

Die Reihenfolge beim Zielwerfen: Stuart und ich mit jeweils 9 Punkten und unser Organisator, Thomas Mühlhause mit 8 Punkten.

In der Gesamtwertung ermittelte Gebhard meine Wenigkeit als Sieger, was mir eine Flasche Dimple und das filigrane Kiefernholzrütchen einbrachte. Aber damit nicht genug, musste ich doch noch die Verpflichtung eingehen mit diesem Teil einen Fisch zu fangen und das Ganze zu dokumentieren. 

Aber das sollte eine andere Geschichte werden………………

……………. die hier beginnt.

07. Oktober 2006, 14:05 Uhr, Schallbrunner Weiher im Eselsbachtal bei Kaiserslautern.

Berufliche und private Dinge, wie auch der heiße Sommer, machten mir in der diesjährigen Angelsaison einen Strich durch die Rechnung. 
Somit sollte es fast ein Jahr dauern bis ich in der Lage war meine Verpflichtung einzulösen.

Den Tatort hatte ich schon vor längerer Zeit mit meinem Freund Michael, der Mitpächter des Schallbrunner Weihers ist, ausgemacht. Meine bessere Hälfte versprach die Dokumentation zu übernehmen. Jetzt musste nur noch ein Fisch mitspielen. 

Der Weiher liegt schön weit im Wald und es war somitnicht zu befürchten, dass ich all zuviele Zuschauer haben würde, die sich wundern warum jemand freiwillig mit so einem Prügel Fische fangen will. Als Köder benutzte ich einen schwarzen Wolly Bugger mit Kettenaugen in Größe 8. 

Meine ersten Wurfversuche starte ich an der Stelle mit dem meisten Freiraum im Rücken. Mit größtmöglichem Körpereinsatz bringe ich den Bugger so 10 bis 12 m raus, geht eigentlich besser als erwartet. Dummerweise habe ich allerdings an dieser Stelle immer wieder heftigen Gegenwind, der mir meine Aufgabe nicht gerade erleichtert.

Die Werferei macht nicht den allergrößten Spass und ich hoffe auf einen schnellen Biss. Da der Wind immer stärker wird wechsele ich auf die andere Seite. Dort sind die Wurfbedingungen jedoch nicht so gut da ich nicht so viel Freiraum hinter mir habe. Man merkt es auch an der Wurfweite, die sich bestimmt auf 8 m reduziert hat.

Aber egal, heute muss es klappen, wer weiß wann ich wieder Zeit habe. Dritter Wurf, vierter Wurf und peng, hat sich doch tatsächlich eine Regenbogenforelle erbarmt und meinen Bugger genommen.

Und DAS muss als Beweis genügen !

Bericht: Gerry Clasen für www.fliegenfischer-forum.de


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