DER FEDERNDIEB von Kirk Wallace Johnson

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Hans.
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DER FEDERNDIEB von Kirk Wallace Johnson

Beitrag von Hans. »

DER FEDERNDIEB von Kirk Wallace Johnson

Liebe Freunde,

eine wahre Geschichte: Am 8. April 2011 stand er in London vor Gericht, dieser junge Musikstudent, vor einer ausgezeichneten Karriere als Flötist stehend, und gestand, in ein naturkundliches Museum eingebrochen und 299 Bälge exotischer Vögel gestohlen zu haben. Als der Publizist und Fliegenfischer Kirk Wallace Johnson im Wasser stehend davon erfährt, ist seine Neugier geweckt und er beginnt, sich in diese sonderbare Geschichte hineinzuknien, war er doch von diesem Verbrechen, so schreibt er, „in kürzester Zeit geradezu besessen“. Wie kam es zu dieser Tat? Was steckte wirklich dahinter? „Doch je mehr ich darüber herausfand, desto rätselhafter wurde das Ganze – und umso mehr drängte es mich, dieses Rätsel zu lösen. Ich ahnte noch nicht, dass mich mein Gerechtigkeitsstreben tief in den Feder-Untergrund hineinführen würde, eine Welt voller fanatischer Fliegenbinder und Federdealer, Kokser und Großwildjäger, zwielichtigen Zahnärzten und Kriminalpolizisten a.D. Aus all den Lügen und Drohungen, Gerüchten und Halbwahrheiten, Enthüllungen und Frustrationen lernte ich etwas über die teuflische Beziehung zwischen Mensch und Natur und das unerbittliche Verlangen des Menschen, ihre Schönheiten in Besitz zu nehmen, koste es was es wolle.“

Wallace recherchierte gründlichst und verstand es ausgezeichnet, das alles in ein wunderbares Buch zu packen, UND er kann richtig gut schreiben! Ein Lesegenuss erster Güte liegt hier vor. Sicherlich wird sich der ein oder andere Fliegenbinder beim Lesen ein Stück weit wiederfinden, auf welcher Seite auch immer :wink:

DER FEDERNDIEB von Kirk Wallace Johnson
Drömer
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dreampike
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Re: DER FEDERNDIEB von Kirk Wallace Johnson

Beitrag von dreampike »

Hi,

bei mir lag das Buch auch unterm Weihnachtsbaum und ich habe es sofort verschlungen. Nicht nur für Fliegenbinder interessant, weil es sehr spannend und gleichzeitig lehrreich geschrieben ist. Das Buch wirft nicht das beste Licht auf einen kleinen Kreis Lachsfliegenbinder, die um jeden Preis die Bindeanleitungen mit den Originalmaterialien binden wollen. Gleichwohl kann ich das Gefühl nachvollziehen, wenn beim Öffnen von Schubläden die seltensten und erlesensten Bälge unvorstellbar schöner Vögel in Hülle und Fülle auftauchen. Auch wenn ich den Diebstahl nicht gutheiße, ich kann die Versuchung verstehen.
Können wir "Normalo-" Fliegenbinder uns gelassen zurücklehnen, weil das Buch nur eine ganz spezielle Gruppe in unserer Gilde betrifft ? Mich brachte das Buch zum Grübeln, wo denn die Materialien herkommen, die unsere Bindetische bevölkern. Wie sauber oder ethisch korrekt sind die eigentlich? Ist es ok, dass für eine bestimmte Trockenfliege spezielle Hähne gezüchtet und getötet werden? Dschungelhähne, die nur für uns ihr Leben lassen? Oder wie wäre es mit Finn Racoon? Ein beliebtes Material, das unter dem Namen Marderhundfell wegen grausamer Zucht- und Häutungspraktiken aktuell im Fokus vieler Tierschützer steht. Minkzonker, Rabbitstripes, Arctic Fox...? Da liegt auch bei mir vieles herum, das mich nachdenklich machen sollte!

Wolfgang aus Ismaning
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