Fischschonendes Verhalten bei drill und landung

Hier ist Platz für Alles, was sonst nicht unterzubringen ist. Verabredungen zu Fliegenfischer-Stammtischen & Events, technische Fragen, Wissenswertes, sonstige Themen, etc.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

MarkusZ
Beiträge: 348
Registriert: 10.10.2006, 16:52
Hat sich bedankt: 53 Mal
Danksagung erhalten: 49 Mal

Re: Fischschonendes Verhalten bei drill und landung

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,
Hans. hat geschrieben:ich habe meine Äschen immer in der Mitte (Spalt) der Schwanzflosse gemessen.
Diese Methode kenne ich aus Übersee, da werden Schonmaße meist mit "fork-length" bezeichnet.

In Deutschland und Österreich ist m.W. aber eher bis Ende Schwanzflosse üblich. So hab ich das auch immer gehandhabt.

Bei meinen PBs sind die cm-Zahlen aber eh nur Näherungswerte.

Ziemlich genau messen kann man einen Fisch wohl nur auf ner Matte außerhalb des Wassers.
Dominikk85 hat geschrieben:Oder sollte man keschern bei Release Absicht lieber vermeiden?
Hängt von der jeweiligen Situation ab.

In angelsächsichen Ländern wird Keschern meist empfohlen, wenn sich dadurch die Drillzeit und das Abhaken deutlich reduzieren lässt.
Wenn das alles im Wasser stattfindet und das Keschernetz groß und entsprechend beschichtet ist, dürften sich die Schleimhautverletzungen wahrscheinlich auch in Grenzen halten.

Kann man einen kleineren Fisch schnell zum Angler bringen und abhaken ohne ihn berühren zu müssen, würde ich auf einen Kescher verzichten.

Geht mit einem erschöpften Fisch natürlich nicht, den sollte man erst mal in die Strömung halten und erholen lassen.

Wenn man Salmondien wegen der Uferstruktur erstmal abschöpfen und dann an Land abhaken muss, sollte man den C&R-Gedanken evtl. nochmal überdenken.
Royal Coachman
Beiträge: 2886
Registriert: 28.09.2006, 20:06
Wohnort: Oberhausen in Obb.
Hat sich bedankt: 269 Mal
Danksagung erhalten: 479 Mal

Re: Fischschonendes Verhalten bei drill und landung

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Markus!

Das mit dem Messen ist so eine Sache besonders bei den Äschen.

Es gab sogar mal die Vorschrift mit zusammengelegter Schwanzflosse.

Ich habe Äschen nie gemessen, wenn ich sie zurückgesetzt habe.
Aber ich bin noch aus einer anderen Zeit, da hatten Äschen zwar ein Mindestmaß aber keinerlei Beschränkung was die Entnahmemenge betraf.
Ist lange her!

tight lines
RC
Der immer auf Seiten der Fische steht!
MarkusZ
Beiträge: 348
Registriert: 10.10.2006, 16:52
Hat sich bedankt: 53 Mal
Danksagung erhalten: 49 Mal

Re: Fischschonendes Verhalten bei drill und landung

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,
Royal Coachman hat geschrieben:Ich habe Äschen nie gemessen, wenn ich sie zurückgesetzt habe.
Richtig "gemessen" hab ich die auch nicht.

Ich gebe aber zu, dass ich während der Erholungsphase durchaus mal die Rute drüber gehalten habe, wenn es ein besonders großer Fisch war.
So ne ungefähre Länge hat mich da schon interessiert.
Royal Coachman hat geschrieben:Aber ich bin noch aus einer anderen Zeit, da hatten Äschen zwar ein Mindestmaß aber keinerlei Beschränkung was die Entnahmemenge betraf.
Ich hab bei uns die Höhen und Tiefen erlebt. Zu Beginn meiner Anglerlaufbahn sind die Fängstatistiken exponetiell gewachsen. Dann waren die Bestände irgendwann so dicht, dass die Behörde das Bezirksschonmaß auf 30cm abgesenkt hat.

Dann haben sich leider die Umweltbedingungen geändert und es ging es rapide abwärts. Da wurden dann buchstäblich nur noch eine Handvoll Fänge gemeldet. Die letzten Jahre nun gar keine mehr.
Benutzeravatar
Harald aus LEV
Beiträge: 4274
Registriert: 28.09.2006, 11:08
Wohnort: Leverkusen
Hat sich bedankt: 144 Mal
Danksagung erhalten: 627 Mal
Kontaktdaten:

Re: Fischschonendes Verhalten bei drill und landung

Beitrag von Harald aus LEV »

Dominikk85 hat geschrieben: Wie steht ihr eigentlich zum Thema kescher vs handlandung?
Dominik
Hallo Dominik,

im Großen und Ganzen verfahre ich so:
1. Wird der Fisch entnommen, immer mit Kescher,
2. wird er releast, lasse ich die Schnur locker.

zu 1.
Bei einer Handlandung wird oft unnötig Druck auf den Fischleib ausgeübt, um ihn sicher zu halten. Dadurch können innere Organe Schaden nehmen. Wenn der Fisch abgeschlagen wird, muss man ihn nicht unnötig quälen. Dann lieber im Kescher schonend entnehmen und sofort noch im Kescher abgeschlagen. Anschließend (außerhalb des Keschers) erfolgt der Herzstich.

Zu 2.
Da ich ohne Widerhaken fische, releast sich der Fisch i.d.R. selbst, wenn der Zug auf die Schnur nachlässt. Ausnahme können untermaßige Fische sein. Die führe ich an die, sich im Wasser befindende Hand, greife sie kurz ohne Druck und "drehe sie aus dem Haken" heraus.

Da ich meist allein unterwegs bin, verzichte ich grundsätzlich auf Fischfotos.

Gruß
Harald
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
Antworten