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Hi, Carsten!
Vielen Dank für die Präsentation Deiner Messer! Die sind ja wunderschön!
Bist Du Dir eigentlich im Klaren darüber, dass Du mit dieser Vorstellung, ergänzt durch die Kurzanleitung zum Klingen-Schmieden, eine Infektionswelle hervorrufen kannst? Derzeit versuche ich, durch kalte Güsse und ausgedehnte Spaziergänge einer solchen Infektion zuvorzukommen...
Spaß beiseite: Du schreibst in Deiner Kurzanleituung: " Mit einer reißnadel jetzt die Mitte der klinge markieren damit später das schneidgut gerade läuft, und die klinge sich beim härten nicht verzieht." Kannst Du mir diesen Satz bitte erläutern - ich bin ja noch sowas von unbeleckt! Wer weiß, vielleicht treffen wir uns beim Messerschmieden mal...
Ein wahrlich faszinierendes Hobby!
Respektvolle Grüße
freut mich wenn es dem ein oder anderen gefällt.
Mein Ziel ist es ja, jedem zu zeigen, das es kein hexenwerk ist, Messer selber zu machen.
Wer Ruten selber bauen kann fliegen binden kann, der bekommt das auch hin.
Zu der Frage mit dem Schliff, wir wollen ja nach Möglichkeit das unser Schnittgut gerade zerteilt wird und das die klinge auch gerade z.B. durch die tomate geht. Wenn falsch geschliffen wurde, kann man es merken wenn das Messer auf einmal nach links oder rechts beim schneiden abwandert. Um diesem Effekt zu minimieren, geht man her und markiert sich die Mitte mit einer anreißnadel oder einem passenden Bohrer. Jetzt trägt man links wie rechts gleichmäßig Material ab. Aber wichtig es muss noch ca 1 mm stehen bleiben damit die klinge sich nicht verzieht beim härten.
Nach dem härten und anlassen wird die klinge vorsichtig auf endschliff gebracht und ständig gekühlt, so dass sie nicht überhitzt.
Bis jetzt habe ich mir noch nicht ein angelmesser gemacht, warum auch immer, wird noch folgen und ich werde berichten.
Hoffe ja, das der ein oder andere auch auf den Geschmack kommt und es mal probiert!
Gruß
Carsten
Danke für den Einblick in Dein Hobby und die Kurzanleitung zur Schmiedetechnik, lieber Carsten.
Wunderschöne Kunstwerke, die Du da geschaffen hast. Ein Freund von mir macht das ebenfalls, deshalb weiß ich, welche Arbeit dahinter steckt. Der Messerbau hat seinen Reiz, mir fehlt aber schlicht die Muße, diese Baustelle zu eröffnen. Vielleicht später mal....
Weißt Du, bei welchem Härtegrad (HRC) Deine Messer ungefähr liegen? Schmiedest Du Deinen eigenen Messerstahl?
Liebe Grüße,
Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
anhand der härtetempemaratur und der Anlass Temperatur kann man die HRC bestimmen plus minus 2.
Härteprüfgerät habe ich aber keins, und ist auch nicht so leicht zu handhaben wie will man auf einer "schrägen" klinge die hätte messen, der Prüfdiamant rutscht ab und verfälscht das ergebniss und am griff kann die Härte von der schneide auch abweichen wegen entkohlung usw.
Beim Damast ist es noch schwieriger da man min. 2 verschiedene Stähle verwendet die eine unterschiedliche Härte aufweisen. Also müsste !an versuchen beide stellen zu treffen, geht nur ab ca 340lagen.
Bis jetzt mache ich das alles rein hobby mäßig und kann dir sagen, jeder stahl verhält sich anders. Aber bis auf die steakmesser liegen die klingen alle oberhalb von 62 HRC
Hoffe ich konnte dir ein wenig weiter helfen.
Wenn du mal schauen magst es gibt ne süße kleine APP die nennt sich "knive steel compositions" da kann man sich fast alle gängigen Stähle ansehen und deren Zusammensetzung.. Und hinter den ? Steht dann die Erklärung was der einzelne Baustein bewirkt. Dafür mal 2 Bilder zum stahl1.2842
Gruß
Carsten
Heute nen kleines Küchenmesser fertig bekommen.
Klinge 2519 2,2 mm stark flach ausgeschliffen.
Fase von 15grad angesetzt
Griff stabilisierte Rosskastanie und Wüsteneisenholz
Klinge 17 cm lang, 50mm hoch
Griff 11,5 cm lang
Leicht klingenlastig da für pinchgrip knapp 2cm vorm Griff
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Hi Fritte
Tolle Teile die Du da so gebastelt hast. Könnte als Metaller auch mein Hobby werden.Schon alleine da ich im Metzgerei-Maschinenbau arbeite.Halt keine Zeit hierzu.
Aber nur mal Tipp am Rande...X320 ist das übelste Material das ich jemals zu Spänen verarbeiten mußte. Kommt nur als geschmiedete Stangen aus USA.
Ist so hoch legiert das es ohnehin kaum rostet und so Kohlenstoff-haltig das es scharf wird wie Rasierklinge.
Wird mich ewig ärgern das ich die Reststöbbel nicht aufgehoben habe.
Genauso wie Material aus dem ich mal Teile für Zahnarzt-Bohrwerkzeuge drehte.
Den Grat vom absägen, an einem wie meistens stumpfem Schleifband abschleifen und im Wasser abkühlen, hatte schon gereicht ,das mit HSS Bohrern nix mehr zu machen war. Was das für ein Zeug das war kann ich aber nicht mehr sagen...
X210 gibt es hier in allen Abmessungen. Halt mit 1.1% Kohlenstoff weniger.
Ein Metallurge hatte mir mal erkärt warum Vanadium wichtig ist.
Wärend einer langen Abkühl-Phase nach der notwendigen Glühtemperatur, und Zeit, bildet Vanadium eine Tannenbaum-Struktur im Material und erhöht die Zähigkeit im inneren, sowie die Härte wo es ganz dünn wird.
Nur mal so mein Beitrag als Bewundere Deiner Erzeugnisse.
Viel Spaß.
Gruß Thilo