Ein sonderbares Fischgericht
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Ein sonderbares Fischgericht
Hallo Freunde !
In einer alten Fischerzeitung von 1925 habe ich diese Zubereitung eines Hechtes gefunden, das Rezept stammt wahrscheinlich aus dem 19. Jahrhundert.
Ein sonderbares Fischgericht
In früherer Zeit liebte man es, für Festmähler immer ganz besondere Kochkunststücke herzustellen, bei denen die Hauptsache war, dass die Speisen ein möglichst originelles Aussehen zeigten; auf den Wohlgeschmack dieser Gerichte wurde dagegen weit weniger Wert gelegt.
So ein höchst eigenartiges Gericht war z.B. ein Hecht, der gleichzeitig blau gesotten, gebraten und gebacken auf den Tisch kommen sollte. Ein altes Augsburger Kochbuch gibt das Rezept zu diesem seltsamen Essen folgendermaßen an:
Der mittlere Teil des Fisches wurde mit Salbeiblättern umbunden, sodann gespickt und beständig mit zerlassener Butter beträufelt und auf diese Weise also gebraten.
Der vordere Teil wurde mit einem in Essig getränkten Tuch umwunden und immer mit Essig begossen, so dass er blau wurde - er war somit der blau gesottene Fisch.
Der hintere Teil des Fisches dagegen wurde ständig mit siedendheißem Schmalz übergossen, nachdem man ihn vorher mit Semmelmehl bestreut hatte, und so wurde er dann zum Bratfisch.
Die ganze Zubereitung ging vor sich, während der Hecht am Spieß gedreht wurde. Ob der Fisch in jedem seiner Teile auch wohl geriet, ist freilich die andere Frage, allein das Rezept gibt uns jedenfalls einen Beweis von den eigenartigen und oft auch ziemlich geschmacklosen Kochkünsten jener Zeit (19.Jahrhundert!).
Trotzdem interessant meint euer
Royal Coachman
In einer alten Fischerzeitung von 1925 habe ich diese Zubereitung eines Hechtes gefunden, das Rezept stammt wahrscheinlich aus dem 19. Jahrhundert.
Ein sonderbares Fischgericht
In früherer Zeit liebte man es, für Festmähler immer ganz besondere Kochkunststücke herzustellen, bei denen die Hauptsache war, dass die Speisen ein möglichst originelles Aussehen zeigten; auf den Wohlgeschmack dieser Gerichte wurde dagegen weit weniger Wert gelegt.
So ein höchst eigenartiges Gericht war z.B. ein Hecht, der gleichzeitig blau gesotten, gebraten und gebacken auf den Tisch kommen sollte. Ein altes Augsburger Kochbuch gibt das Rezept zu diesem seltsamen Essen folgendermaßen an:
Der mittlere Teil des Fisches wurde mit Salbeiblättern umbunden, sodann gespickt und beständig mit zerlassener Butter beträufelt und auf diese Weise also gebraten.
Der vordere Teil wurde mit einem in Essig getränkten Tuch umwunden und immer mit Essig begossen, so dass er blau wurde - er war somit der blau gesottene Fisch.
Der hintere Teil des Fisches dagegen wurde ständig mit siedendheißem Schmalz übergossen, nachdem man ihn vorher mit Semmelmehl bestreut hatte, und so wurde er dann zum Bratfisch.
Die ganze Zubereitung ging vor sich, während der Hecht am Spieß gedreht wurde. Ob der Fisch in jedem seiner Teile auch wohl geriet, ist freilich die andere Frage, allein das Rezept gibt uns jedenfalls einen Beweis von den eigenartigen und oft auch ziemlich geschmacklosen Kochkünsten jener Zeit (19.Jahrhundert!).
Trotzdem interessant meint euer
Royal Coachman
Der immer auf Seiten der Fische steht!
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lecker...:kotzen:
Ich fnde so ein armer Hecht hat besseres verdient
Gruß und guten Appetit,
Marius
Ich fnde so ein armer Hecht hat besseres verdient
Gruß und guten Appetit,
Marius
Zuletzt geändert von Äschenjäger am 22.10.2005, 19:34, insgesamt 1-mal geändert.
- Dirk Janßen
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Hallo Gebhard,
"Das ist kein Aprilscherz, das ist aus der Jubiläumsausgabe des Sportfischers von 1925, dem Todesjahr von Dr. Heintz."
kläre mich doch Bitte mal über die Jubiläumsausgabe des Sportfischers von 1925 auf.
Das erste Heft des Sportfischers wurde doch am 20.November 1924 herausgegeben. Wieso dann Jubiläumsausgabe von 1925????
Danke schon einmal für deine Antwort.
Herzlichst RolandT
"Das ist kein Aprilscherz, das ist aus der Jubiläumsausgabe des Sportfischers von 1925, dem Todesjahr von Dr. Heintz."
kläre mich doch Bitte mal über die Jubiläumsausgabe des Sportfischers von 1925 auf.
Das erste Heft des Sportfischers wurde doch am 20.November 1924 herausgegeben. Wieso dann Jubiläumsausgabe von 1925????
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Herzlichst RolandT
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Lieber Gebhard,
warum sprichst Du bei dieser älteren, interessanten Zubereitungsart von "eigenartigen" und "geschmacklosen Kochkünsten"??????
Für die drei beschriebenen Varianten (blau gesotten, gespickt gebraten und paniert gebraten) an einem (!) Hecht - entsprechende Größe vorausgesetzt - ist der Drehspieß eine ideale Zubereitungsart. Die unterschiedlichen Temperaturen im Glutbett zu gewährleisten, das ist wahrscheinlich eher ein Problem gewesen. Das Ganze klappte wahrscheinlich nur in Teamarbeit.
Wie die Zubereitungsart am offenen Drehspieß auch heute noch funktioniert, zeigte uns z.B. auf dem Forumstreffen in Bad Berka mein Freund und Namensvetter Olaf Müller recht eindrucksvoll: Der ganze Hammel wurde auf den Punkt gegart und Olaf konnte durch Umschichten der Glut und ein gutes Auge sowohl knusprig gegrillte als auch saftig gegarte Fleischstücke anbieten. Von dem großen Tier am Drehspieß wanderte im Laufe des Abends immer mehr Substanz in unsere Bäuche und das funktionierte nur, weil Olaf stets ein Auge auf die Temperatur bzw. Garzeit des Fleisches richtete.
Ich bin mir sicher, dass auch das beschriebene Hecht-Rezept ausgezeichnet geschmeckt hat. Und wie du vielleicht aus Kreisen der Haute Cuisine gehört hast, gucken viele Meisterköche immer mal wieder in uralte Rezeptbücher und lassen sich von den einfachen aber schmackhafte Gerichten inspirieren.
"Weniger ist oft mehr", das wussten schon die Altvorderen und deswegen besinnen sich heute viele Gourmets immer noch auf uralte Zubereitungsarten.
Magst Du vielleicht einige ältere Rezepte aus der Rossschlachterei oder internationale Rezepte für Kutteln, Pansen etc.????? (duckundweg) :suprise:
Gruß in den Süden,
Olaf
warum sprichst Du bei dieser älteren, interessanten Zubereitungsart von "eigenartigen" und "geschmacklosen Kochkünsten"??????
Für die drei beschriebenen Varianten (blau gesotten, gespickt gebraten und paniert gebraten) an einem (!) Hecht - entsprechende Größe vorausgesetzt - ist der Drehspieß eine ideale Zubereitungsart. Die unterschiedlichen Temperaturen im Glutbett zu gewährleisten, das ist wahrscheinlich eher ein Problem gewesen. Das Ganze klappte wahrscheinlich nur in Teamarbeit.
Wie die Zubereitungsart am offenen Drehspieß auch heute noch funktioniert, zeigte uns z.B. auf dem Forumstreffen in Bad Berka mein Freund und Namensvetter Olaf Müller recht eindrucksvoll: Der ganze Hammel wurde auf den Punkt gegart und Olaf konnte durch Umschichten der Glut und ein gutes Auge sowohl knusprig gegrillte als auch saftig gegarte Fleischstücke anbieten. Von dem großen Tier am Drehspieß wanderte im Laufe des Abends immer mehr Substanz in unsere Bäuche und das funktionierte nur, weil Olaf stets ein Auge auf die Temperatur bzw. Garzeit des Fleisches richtete.
Ich bin mir sicher, dass auch das beschriebene Hecht-Rezept ausgezeichnet geschmeckt hat. Und wie du vielleicht aus Kreisen der Haute Cuisine gehört hast, gucken viele Meisterköche immer mal wieder in uralte Rezeptbücher und lassen sich von den einfachen aber schmackhafte Gerichten inspirieren.
"Weniger ist oft mehr", das wussten schon die Altvorderen und deswegen besinnen sich heute viele Gourmets immer noch auf uralte Zubereitungsarten.
Magst Du vielleicht einige ältere Rezepte aus der Rossschlachterei oder internationale Rezepte für Kutteln, Pansen etc.????? (duckundweg) :suprise:
Gruß in den Süden,
Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
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Hallo Gebhard,
besten Dank für die Auskunft. Der Jahrgang von 1924 besteht ja nur aus zwei Ausgaben.
Zu deiner Frage: Nein, die Hefte von 1924 habe ich nicht. Ich bin im Besitz der Ausgaben von 1928-1942 (außer 1938 und 1941! ) von den Jahrgängen ab 1925-1927 habe ich leider nur Einzelhefte. Als Sammler werde ich diese aber mit Sicherheit auch noch bekommen. Manches dauert halt etwas länger.
Allerdings kann man die kompletten Jahrgänge in München in der Bayerischen Staatsbibliothek einsehen!
Einen schönen Sonntag noch.
Gruß RolandT
besten Dank für die Auskunft. Der Jahrgang von 1924 besteht ja nur aus zwei Ausgaben.
Zu deiner Frage: Nein, die Hefte von 1924 habe ich nicht. Ich bin im Besitz der Ausgaben von 1928-1942 (außer 1938 und 1941! ) von den Jahrgängen ab 1925-1927 habe ich leider nur Einzelhefte. Als Sammler werde ich diese aber mit Sicherheit auch noch bekommen. Manches dauert halt etwas länger.
Allerdings kann man die kompletten Jahrgänge in München in der Bayerischen Staatsbibliothek einsehen!
Einen schönen Sonntag noch.
Gruß RolandT