Hallo,
nach dem ich nun einige sehr spannende Informationen in diesem Thread erfahren habe bringe ich mal meine eingen Sichtweise ein.
Räuchern als Arbeit (mache ich, das kenne ich nur zu gut) ist mit Sicherheit gesundheitsschädlich, wenn man nicht vorsichtig ist. Wenn ich meine Räucheröfen in Betrieb setzte, achte ich sehr darauf, keinen Rauch einzuatmen. Da ist es vollkommen egal, ob der Rauch aus einem Kaltrauchofen oder einem Heißrauchofen kommt - beide ziehen so richtig durch.
Geräuchtere Lebensmittel halte ich für weit aus weniger bedenklich (so diese anständig hergestellt wurden) als das ganze "processed food" der Lebenmittelindustrie.
Ein kleiner Hinweis für alle, die das noch nicht wissen: In der Industrie und ebenso im Handwerk wird verstärkt sog. "Flüssigrauch" eingesetzt. Bei diesem Verfahren wird aus Rauch ein Konzentrat hergestellt welches dann in verdünnter Form auf das Räuchehrgut aufgesprüht wird. Vollkommen idiotensicher, kann jeder Trottel. Gesundheitlich habe ich da die allergrößten Bedenken.
Fazit: Ein selbst geräucherter Fisch ist sowohl geschmacklich als auch gesundheitlich den Industrieprodukten bei weitem vorzuziehen. Spaß macht es auch noch, also mnter ab an den Ofen.
Cheers
Klemens
Wie gesundheitsschädlich ist räuchern?
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Hallo,
zum Thema Flüssigrauch:
Ja, die nach geltender Überzeugung krebserregenden Stoffe werden größtenteils entfernt. Welche anderen Stoffe dem Flüssigrauch begemischt werden steht auf einem anderen Blatt. Die EU-Verordnung bezieht sich nur auf die Rauchbestandteile im diesen Produkten, alle anderen werden mehr oder weniger "ignoriert". Ob das "gesünder" ist als herkömmliches Räuchern wage ich ernsthaft zu bezweifeln. Vor hundert Jahren wurde Wurst hergestellt, ohne Stütz- Hilfs- Maschinengängigmach- Konservierungs- und andere Stoffe. Der natürliche Rauch dieser Wurst war gesundheitstechnisch vermutlich völlig zu vernachlässigen. Heute stecken die meisten Fisch- und Fleischerzeugnisse voll von Chemie, Enzymen und anderen Leckereien und dem Verbraucher wird das als "modernes Lebensmittel" verkauft. All die "Neuerungen" im Lebensmittelbereich (Lebensmittelindustrie) haben keine erkennbaren gesundheitlichen Vorteile, sie optimieren den Profit der Hersteller und Zulieferer. Das gilt aus meiner Sicht auch für Flüssigrauch.
Geschmacklich ist Flüssigrauch eine Katastrophe. Das Räuchergut schmeckt scharf und aggressiv nach Rauch, der zarte, delikate Rauchgeschmack ist nicht vorhanden. Richtig Räuchern ist eine Sache von Können, Genauigkeit und Erfahrung, nicht von "optimierten Industrieprozessen".
Ich esse mehrmals die Woche geräucherten Fisch (berufsbedingt) und mir geht es bestens. Diese ewige Angstmacherei vor den bewährten, klassischen Methoden dient aus meiner Sicht nicht dem Verbraucher sondern der Industrie.
In diesem Sinne
Cheers
Klemens
zum Thema Flüssigrauch:
Ja, die nach geltender Überzeugung krebserregenden Stoffe werden größtenteils entfernt. Welche anderen Stoffe dem Flüssigrauch begemischt werden steht auf einem anderen Blatt. Die EU-Verordnung bezieht sich nur auf die Rauchbestandteile im diesen Produkten, alle anderen werden mehr oder weniger "ignoriert". Ob das "gesünder" ist als herkömmliches Räuchern wage ich ernsthaft zu bezweifeln. Vor hundert Jahren wurde Wurst hergestellt, ohne Stütz- Hilfs- Maschinengängigmach- Konservierungs- und andere Stoffe. Der natürliche Rauch dieser Wurst war gesundheitstechnisch vermutlich völlig zu vernachlässigen. Heute stecken die meisten Fisch- und Fleischerzeugnisse voll von Chemie, Enzymen und anderen Leckereien und dem Verbraucher wird das als "modernes Lebensmittel" verkauft. All die "Neuerungen" im Lebensmittelbereich (Lebensmittelindustrie) haben keine erkennbaren gesundheitlichen Vorteile, sie optimieren den Profit der Hersteller und Zulieferer. Das gilt aus meiner Sicht auch für Flüssigrauch.
Geschmacklich ist Flüssigrauch eine Katastrophe. Das Räuchergut schmeckt scharf und aggressiv nach Rauch, der zarte, delikate Rauchgeschmack ist nicht vorhanden. Richtig Räuchern ist eine Sache von Können, Genauigkeit und Erfahrung, nicht von "optimierten Industrieprozessen".
Ich esse mehrmals die Woche geräucherten Fisch (berufsbedingt) und mir geht es bestens. Diese ewige Angstmacherei vor den bewährten, klassischen Methoden dient aus meiner Sicht nicht dem Verbraucher sondern der Industrie.
In diesem Sinne
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Klemens
It is ironical that the "holier than thou" attitude adopted by some fly-fishermen, which has its origins in the trout fishing dry-fly cult of Edwardian days, is based on a curios fallacy.
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Hallo Klemens,
ich weiss, dass Deine Meinung Mainstream ist. Die Faktenlage (s. z.B. Amt für Risiko Bewertung oder die jeweiligen Berichte der Lebensmittelüberwachung der Länder) sieht ein wenig anders aus.
Lebensmittel waren noch nie so sicher wie heute! Zu der von Dir angegebenen "guten alten Zeit" starben Frauen mit durchschnittlich 28 und Männer mit 27 Jahren. Ein guter Teil der Todesfälle geht auf das Konto von lebensmittelvermittelten Erkrankungen und der unzureichenden medizinischen Behandlung. Da haben wir auf jeden Fall Fortschritte gemacht.
Aus geschmacklicher Sicht gebe ich Dir recht (wie schon in meinem Post vorher) vernünftig trocken gesalzener Lachs mit einer handwerklich ordentlichen Räucherung ist durch nassgesalzen ggf. Flüssigrauch geräucherte Ware NICHT zu ersetzen.
TL
Florian
ich weiss, dass Deine Meinung Mainstream ist. Die Faktenlage (s. z.B. Amt für Risiko Bewertung oder die jeweiligen Berichte der Lebensmittelüberwachung der Länder) sieht ein wenig anders aus.
Lebensmittel waren noch nie so sicher wie heute! Zu der von Dir angegebenen "guten alten Zeit" starben Frauen mit durchschnittlich 28 und Männer mit 27 Jahren. Ein guter Teil der Todesfälle geht auf das Konto von lebensmittelvermittelten Erkrankungen und der unzureichenden medizinischen Behandlung. Da haben wir auf jeden Fall Fortschritte gemacht.
Aus geschmacklicher Sicht gebe ich Dir recht (wie schon in meinem Post vorher) vernünftig trocken gesalzener Lachs mit einer handwerklich ordentlichen Räucherung ist durch nassgesalzen ggf. Flüssigrauch geräucherte Ware NICHT zu ersetzen.
TL
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Fisch ist mein Leben
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Hallo Florian,
die von dir angegebenen Lebenserwartungswerte entsprechen den Werten um ca. 1600. Der Hauptfaktor für die geringe Lebenserwartung war die enorme Säuglings- und Kleinkindersterblichkeit die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts auf einem für uns unvorstellbar hohen Wert blieb. Wer die ersten zehn Jahre überlebte hatte gute Chancen 60 bis 70 Jahre alt zu werden. Ein weiterer wichtiger Faktor war die zu dieser Zeit sehr schlechte Ernährungslage der Bevölkerung (nicht im hygienischen Sinn). Hungernöte ließen ganze Landstiche veröden (Siehe Irland Mitte des 19. Jahrhunderts). Die große Gefahr, an Epedemien zu sterben sorgte ebenfalls für eine nicht zu lange Lebensspanne.
Interessanterweise haben auch damals die "gutsituierten" Menschen deutlich länger gelebt als die Armen. Das lag, nach entsprechenden Studien, zumeist an der ausreichenden Versorgung mit Nahrung. Die hygienischen Zustände waren auch in den Wohnbereichen dieses Teils der Bevölkerung deutlich besser.
Zum Thema: Nie waren Lebensmittel so sicher wie heute
Das gilt ganz klar für den hygienischen Bereich. Die Produkte der Lebensmittelindustrie hingegen sind eher gesundheitsschädlich als gesund. Darüber gibt es ausreichede Untersuchung. Sogenanntes "Processed Food" ist ernährungstechnisch ein einzige Katastrophe, allerdings ist es hygienisch (im Normalfall) vollkommen unbedenklich.
Was die Kontrollen angeht: Aus eigener Erfahrung kann ich da nur sagen: Vergiß es!
Was das Thema Flüssigrauch betrifft: Ich bin der Meinung, das der sog. Fortschritt, speziell in der Lebensmittelindustrie mehr Schaden als Nutzen für den Verbraucher hat. Die einzigen Vorteile sind für den Anwedner zu sehen, der Verbraucher hat nichts davon. Das Argument, echter Rauch sei krebserregend ist durchaus richtig, ich will aber gar nicht wissen, was Flüssigrauch so alles anrichtet.
Diese Meinung mag "Mainstream" sein, ich habe mehr den Eindruck, sie ist eher ungewöhnlich. Ich werde regelmäßig gefragt, warum ich so aufwendig koche (z.B. mein Fonds selber herstelle). Meine Antwort: Ich will keine Chemie im Essen und auch nichts essen, das mit extrem hohen Temperaturen unter enormem Druck "gekocht" wurde. stößt bei den meisten Leute auf Unverständnis - da ist doch nicht dabei, oder? Hauptsache schmeckt und macht satt - Mahlzeit! Wer diese Einstellung nicht nachvollziehen kann, sollte sich mal damit befassen was die in der Lebensmittelindustrie sehr häufig verwendete "modifizierte Stärke" genau ist.
Just my two Cents
Cheers
Klemens
die von dir angegebenen Lebenserwartungswerte entsprechen den Werten um ca. 1600. Der Hauptfaktor für die geringe Lebenserwartung war die enorme Säuglings- und Kleinkindersterblichkeit die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts auf einem für uns unvorstellbar hohen Wert blieb. Wer die ersten zehn Jahre überlebte hatte gute Chancen 60 bis 70 Jahre alt zu werden. Ein weiterer wichtiger Faktor war die zu dieser Zeit sehr schlechte Ernährungslage der Bevölkerung (nicht im hygienischen Sinn). Hungernöte ließen ganze Landstiche veröden (Siehe Irland Mitte des 19. Jahrhunderts). Die große Gefahr, an Epedemien zu sterben sorgte ebenfalls für eine nicht zu lange Lebensspanne.
Interessanterweise haben auch damals die "gutsituierten" Menschen deutlich länger gelebt als die Armen. Das lag, nach entsprechenden Studien, zumeist an der ausreichenden Versorgung mit Nahrung. Die hygienischen Zustände waren auch in den Wohnbereichen dieses Teils der Bevölkerung deutlich besser.
Zum Thema: Nie waren Lebensmittel so sicher wie heute
Das gilt ganz klar für den hygienischen Bereich. Die Produkte der Lebensmittelindustrie hingegen sind eher gesundheitsschädlich als gesund. Darüber gibt es ausreichede Untersuchung. Sogenanntes "Processed Food" ist ernährungstechnisch ein einzige Katastrophe, allerdings ist es hygienisch (im Normalfall) vollkommen unbedenklich.
Was die Kontrollen angeht: Aus eigener Erfahrung kann ich da nur sagen: Vergiß es!
Was das Thema Flüssigrauch betrifft: Ich bin der Meinung, das der sog. Fortschritt, speziell in der Lebensmittelindustrie mehr Schaden als Nutzen für den Verbraucher hat. Die einzigen Vorteile sind für den Anwedner zu sehen, der Verbraucher hat nichts davon. Das Argument, echter Rauch sei krebserregend ist durchaus richtig, ich will aber gar nicht wissen, was Flüssigrauch so alles anrichtet.
Diese Meinung mag "Mainstream" sein, ich habe mehr den Eindruck, sie ist eher ungewöhnlich. Ich werde regelmäßig gefragt, warum ich so aufwendig koche (z.B. mein Fonds selber herstelle). Meine Antwort: Ich will keine Chemie im Essen und auch nichts essen, das mit extrem hohen Temperaturen unter enormem Druck "gekocht" wurde. stößt bei den meisten Leute auf Unverständnis - da ist doch nicht dabei, oder? Hauptsache schmeckt und macht satt - Mahlzeit! Wer diese Einstellung nicht nachvollziehen kann, sollte sich mal damit befassen was die in der Lebensmittelindustrie sehr häufig verwendete "modifizierte Stärke" genau ist.
Just my two Cents
Cheers
Klemens
It is ironical that the "holier than thou" attitude adopted by some fly-fishermen, which has its origins in the trout fishing dry-fly cult of Edwardian days, is based on a curios fallacy.