Äschen auf große Distanz

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pehers
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Äschen auf große Distanz

Beitrag von pehers »

Servus Freunde!

Ich habe am Samstag letztes Wochenende die Traun befischt. Es war echt der Wahnsinn - toller Wasserstand und die Äschen sind gestiegen!

Das Problem dabei war - ich konnte nur eine haken. Die Fische stiegen in der Strömung und man musste - für meine Begriffe sehr weit werfen. Wenn ich die Fische erreicht habe, dann waren noch ca. 5m Schnur auf der Rolle - mit Vorfach waren es also ca. 25m. Nun sind einige deswegen stiften gegangen, weil meine Würfe dann nicht mehr perfekt gestreckt waren. Aber andere - besser gelungene Würfe, die wirklich schön direkt und gerade zum Fisch gelegen sind - haben auch nicht zum Erfolg geführt. Ich habe leicht stromab präsentiert, aufgrund der gleichmäßigen Strömung war so noch eine angemessene Drift zu erreichen. Aber wie gesagt, die meisten Anschläge gingen ins Leere - und das waren dann doch nicht so wenige. Wo könnten Eurer Meinung die Fehler gelegen haben.

Herzlichen Dank für ein paar Tips,
Hans
Zuletzt geändert von pehers am 24.10.2006, 09:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Royal Coachman
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Äschen !

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Hans !

Da laß Dir mal keine grauen Haar wachsen!

Es kann mehrere Gründe geben, wahrscheinlich ist es eine Kombination von allem, bei jedem Biß was anderes.

1. Äschen zielen schlecht, das "Spitzbeißen" wird schon bei Ritz beschrieben

2. bei der Länge (Respekt) und diagonal stromab ist das Timing des Hakensetzens extrem schwierig, da die Fliege von der Äsche in Sekundenschnelle wieder ausgespuckt wird, jedoch ein zu früher Anhieb ebenfalls ins Leere geht.

3. eine weitere Möglichkeit ist, daß bei Deiner verwendeten Fliege entweder die Schwanzfäden zu lang waren oder die unteren Hecheln nicht gestutzt.

4.die Fliege war zu groß, ist eine weitere Möglichkeit, da ich gestern ähnliche Probleme an der G. hatte und erst eine 18er Irrestisible Erfolg brachte.

Trotzem war gestern ein Traumtag

freundlichst
Gebhard
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flyfishingcrack
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Beitrag von flyfishingcrack »

Hallo Hans,

ich vermute du hast die Fliege den Äschen wieder aus dem Maul gezogen! Das passiert gerne und oft wenn man stromab fischt.
Probier doch das nächste mal stromauf zu fischen oder genau auf die selbe höhe mit dem Fisch zu stehen.
gruß
Mathias
Tight lines und Gruss
Flyfishingcrack
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Beitrag von Maggov »

Servus Hans,

zunächst auch erstmal Respekt vor Deiner Präsentation. Ich hätte wahrscheinlich versucht näher ranzukommen und ein Bad genommen.

Gebhards Gründe scheinen mir plausibel - noch plausibler scheint mir das Argument von Mathias. Ähnliche Probleme habe ich auch hin und wieder wenn ich stromab fische (übrigens auf kürzerer Distanz). Ich denke es ist zum einen der Strömungsdruck der auf die Schnur wirkt als auch die "Richtung" bzw. Ausrichtung des Fisches. Wenn man relativ den Haken setzt und stromab fischt "schaut" der Fisch noch in Deine Richtung. Somit müsste er nur den Mund offen halten und die Chancen sind gut, dass der Haken nicht greitf. In dem Moment wo ein grösserer Winkel zwischen Kopfspitze und Schnur entsteht sollte das weniger der Fall sein. Hier scheint mir jedoch der Zug eine Rolle zu spielen. Hast Du die Fische noch gespürt?

Ich kann mich erinnern mit einer meiner ersten selbstgebundenen Hexen eine Äsche angefischt zu haben. Diese hat die Fliege 6-mal genommen und ich habe sie 6-mal nicht haken können. Damals bin ich dann weitergegangen und habe lange gerätselt bis mir ein Fliegenbinder hier im Forum verriet, dass die roten Haare die ich mangels fehlender Wolle als Schwanz eingebunden hatte zu steif waren... das scheinen die Viecher nicht zu mögen - ist so wie bei Bartträgern und Küssen ;) ...

Viele Grüsse und noch viele schöne Stunden in dieser Restsaison

Markus
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pehers
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Beitrag von pehers »

Servus an alle!

Um hier nicht als Angeber zu gelten, muß ich klarstellen, dass ich auf diese Distanz doch einige Würfe ganz derb verhaut habe! Aber mit eine paar war ich auch echt zufrieden - ich liebe meine Vector!!!

So nun zu den Tips:

Hecheln und Schwänzchen könnte es sein, Größe eher nicht Muster bis Gr. 20 probiert - mit dem gleichen Ergebnis (kleiner binde ich nicht mit meinen Würstelfingern).

Das mit dem Herausziehen - naja, ich weiß nicht recht. Wie gesagt habe ich nur sehr leicht bis gar nicht stromab geworfen, aber wenn die Schnur keinen leichten Bauch nach unten hatte, klingt das auch sehr plausibel.

Werde mal testen, ob ich das anders hinkriege und freue mich noch auf weitere Anregungen!

Besten Dank,
Hans
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Beitrag von Huchenhunter »

Terre Pehers,
ist mir vor zwei Tagen gleich ergangen an der Mur, einen Fisch hab ich 8 Mal zum Steigen gebracht aber nicht haken können. Ich fischte mit einem 18er Emergermuster. Auch einige andere Fische sind einfach nicht picken geblieben. Aber wie ich dann von der stromabgerichteten Präsentation zu schräg von hinten gewechselt hab hats dann plötzlich super hinghaut. Wenn du schräg von hinten mit entsprechend längerem Vorfach fischst kannst du fast net zu schnell anschlagen, weil du die Fliege sowieso auch bei noch geöffneten Maul über die Maulspalte ziehst und nicht vorne raus.
Aber du solltest das Vorfach auf jeden Fall um min. 1,5 Meter verlängern, sonst kommt die Hauptschnur zu knapp am steigenden Fisch vorbei.

Noch einen gscheiten Äschenherbst, am Mittwoch bin ich auch wieder auf der Trockenäschenjagd, Herbstzeit ist Sturm- und Murzeit!

Petri und TL HH
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pehers
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Beitrag von pehers »

Servus noch mal!

Dann werde ich es wirklich mal stromauf versuchen! Für mich war das Äschenfischen stromab bis jetzt eigentlich so eine Art Gesetz - aber man muß mal "Neues" probieren.

Vielleicht hänge ich stromauf auch nicht so viele Fliegen ins Ufergebüsch!!!

Besten Dank,
Hans
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Bernd Ziesche

Re: Äschen !

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 28.07.2013, 00:25, insgesamt 1-mal geändert.
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pehers
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Beitrag von pehers »

Servus Bernd!

Mit den Mustern bin ich immer skeptisch hier wild zu wechseln! Never change a winning team! (Na, ja - so winning war das Team in diesem Fall ja dann auch wieder nicht...)

In diesem Fall habe ich es trotzdem gemacht und das Einzige, das genommen wurde waren Eintagsfliegenmuster Gr. 18, mit gelbem Körper und v.a. heller Hechel - das gleiche Muster mit dunkler Hechel wurde abgelehnt. Orange Tag - abgelehnt, Reizmuster mit dunkler Hechel - abgelehnt! Emerger mit dunkler CDC Feder abgelehnt, grau wurde genommen.

Es war einfach ein bisschen verhext! Vielleicht war es wirklich einer dieser Tage, an dem man sich damit bescheiden muss, dass eben nicht jeder Biss auch einen Drill mit sich bringt! Aber wie gesagt - auch im Scheitern liegt Größe und es war trotzdem ein toller Tag (v.a. war ich eben mit einigen Würfen ganz zufrieden)!

Beste Grüße und Dank,
Hans
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Beitrag von Huchenhunter »

Servas Pehers und Äschenkollegas,
möchte dir mein Lieblingsherbstmuster für Äschen und Forellen ans Herz legen: die rote Franzfliege!

Wird auf dem Emergerhaken TMC 2488 in Gr. 14,16,18 gebunden.

Größe 14 in schnellerem Wasser und 16 bzw 18 in langsameren Zügen.

Der Körper besteht nur aus roter Bindeseide, die ganz in den Hakenbogen reingeführt wird. Einmal sauber hin und wieder zurück reicht aus, so ergibt sich ein ganz schlanker Körper. Dann vorne Kalbsschwanz oder Polyyarn als sichthilfe einbinden und ne Grizzlyhechel in passender Größe drum rum. Mach auch keinen Torax drauf, das Muster muß ganz zart wirken. Nach unten stehende fiebern wegschneiden damit die Fliege schön tief im Oberflächenfilm sitzt. Zum Schluß noch den hinteren Körper mit Bindelack sichern sonst macht eine Forelle das Teil recht schnell auf.

Die rote Franz ist im Herbst der absolute Killer, probiert das Muster mal aus, würde mich interessieren was ihr zu dem Muster sagt.

TL HH
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Bernd Ziesche

Beitrag von Bernd Ziesche »

.
Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 28.07.2013, 00:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Äschen !

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Huchenhunter !


Da wärst Du bei mir gerade richtig gewesen, die ging nämlich vorgestern überhaupt nicht. Rot wurde rundweg abgelehnt, es findet nämlich zur Zeit ein Schlupf von z.T. winzigen Ephemeras statt.



@Bernd: die "Red Tag" mögen die wenigsten, wahrscheinlich weil wir fast alle unsere ersten Bindesporen mit ihr verdient haben :D



freundlichst

Royal Coachman


PS: aber eine perfekt gebundene "Red Tag" mit Kopf- und Schulterhechel, gegeneinander gedreht, findet man auch nur mehr selten in den Fliegenschachteln.
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pehers
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Beitrag von pehers »

Servus an die Äschenfischer!

Werde wie gesagt spätestens morgen die Probe aufs Exempel machen!

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich hier als völlig Unwissender oute: Red Tag - Kopf-/Schulterhechel verdrallen? Wie?

Herzlichen Dank für Aufklärung,
Hans
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Kopf- und Schulterhechel !

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Hans !



Bei der klassischen Bindeweise einer trockenen "Red Tag" drehst Du die Schulterhechel im Uhrzeigersinn mit der Oberseite nach hinten, die Kopfhechel gegen den Uhrzeigersinn mit der Oberseite nach vorne.

Das war's schon, viel Erfolg morgen !



freundlichst

Gebhard
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Bernd Ziesche

Re: Äschen !

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 28.07.2013, 00:26, insgesamt 1-mal geändert.
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