crowntail hat geschrieben:Da ich vorher noch nie am Rhein bzw. einem vergleichbaren Fluss gefischt habe nun noch einige Fragen.
- Wo halten sich die Zander in der Dämmerung/nachts auf?
- In den Buhnenfeldern oder an der Strömungskante? Nur in der nähe der Buhnen/Steinpackungen oder auch mitten in der Buhne?
- Wie nahe kommen sie ans Ufer? Auch ins ganz flache?
- Sieht/hört man die Zander rauben wenn sie da sind?
- Schwimmschnur oder intermediate Schnur benutzen?
- Verscheucht das Licht der Kopflampe die Fische oder sind sie Lichter durch den Schiffsverkehr gewohnt?
- Gibt es eine besonders empfehlenswerte Einstriptechnik des Streamer?
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Ich versuche Dir in der Reihenfolge Deiner Fragen zu antworten, lieber Marco,
- Wo sich die Zander nachts genau aufhalten, kann Dir vermutlich keiner mit Sicherheit sagen.
- In den Buhnenfeldern lebt proportional mehr Brut- und Kleinfisch als nahe der Strömungskante, folglich wird der Stachelritter dort eher auf Beutezug gehen.
- Sie kommen sehr nah ans Ufer, an abfallenden Uferabschnitten direkt an die Kante. Ob sie auch im flachen Bereich zu finden sind, weiß ich nicht.
- Ja, Du hörst Zander definitiv, wenn sie nachts rauben. Vorne am Buhenkopf in Richtung Strömungsmitte hörst Du nachts auch Fische, die mit lautem Klatschen auf sich aufmerksam machen. Das sind meistens keine Zander, das sind im Rhein raubende Rapfen.
- Nachts würde ich ebenfalls eine Schwimmschnur mit Sinkspitze fischen.
- Ja, Deine Kopflampe können an der Oberfläche raubende Zander gut erkennen. Sie besitzen – ähnlich wie Katzen - eine reflektierende Hautschicht in ihren Augen, die den geringsten Lichteinfall registriert. Zander können vermutlich erkennen, ob an Deiner Kopflampe drei oder fünf LEDs leuchten. Klingt komisch, iss aber so.
Deshalb würde ich die Kopflampe nur vom Wasser abgewandt einschalten. Niemals nie ins Wasser leuchten!
- Versuche eine unregelmäßige Einstripptechnik mit unterschiedlichem Tempo auszuführen. Lass den Streamer fast „verhungern“, der Schwanz kann im Stand verführerisch spielen. Das ist der große Vorteil unserer Streamer gegenüber anderen künstlichen Ködern (Gummifisch, Wobbler, etc.). Dein Streamer ist gut, geh mit ihm fischen und Du wirst Deine Erfahrung machen.
Meine Erfahrungen am Rhein habe ich vorwiegend im Sommer an den Pollerwiesen in Köln-Süd gesammelt. Dort ist das nächtliche Fliegenfischen ein schwacher Ersatz für die nächtliche Mefojagd an der Küste. Während ich z. B. mit 8-er Rute (und schwarz-glitzernden Woolys auf 2er oder 1/0er Haken gebunden) am Buhnenkopf auf Rapfen fischte, fing mein Angelfreund einen Zander zwei Meter (!) vom Ufer, er stand mitten auf der Buhne.
Liebe Grüße,
Olaf
PS: Du gehst vier Mal als Schneider nach Hause, beim fünften Mal knallt es ganz gewaltig - so ist die Regel.....

Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."