Der Döbel - evolutionärer Ausschuss?

Hier gehts rund um den Fisch. Besonderheiten, spezielle Techniken und Köderwahl auf unterschiedliche Fischarten, u.s.w.

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Neubrandenburger
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Re: Der Döbel - evolutionärer Ausschuss?

Beitrag von Neubrandenburger »

Hallo Detlef,

diesbezüglich hast du natürlich Recht.

Hallo Olaf ich lebe 20m ü NN das ist natürlich nur der Durchschnitt in dem Gebiet in dem ich fische reicht der Höhenunterschied von 179m ü NN bis unter 0m u NN

Quappen sind gerade und extra im Winter aktiv da sie ihre Wanderung zu den Laichplätzen vollziehen ... man muss schon abgebrüht sein bei Minusgraden stundenlang fischen zu gehen zumal sie erst mit Einbruch der Dunkelheit aktiv werden.

Züruck zum Döbel.
Liebe Grüße,
Ben
ubik

Re: Der Döbel - evolutionärer Ausschuss?

Beitrag von ubik »

Neubrandenburger hat geschrieben:2 Punkte gebe ich auch noch dazu,

Robust mag dieser Fisch sein, aber zum releasen sollte man ihn wirklich ohne Widerhaken befischen der Döbel hat im gesamten Maulbereich eine dünne Haut die IMMER verletzt wird mit Widerhaken! Man kann ihn fast nur raus reißen!!
Das kann ich leider bestätigen. Hatte letzten SA ein schönes Aitl an der neuen Stimulator. Hatte nur vergessen bei der neuen Fliege den Widerhaken anzudrücken und
der Haken ging echt schwer raus. :C

greez Jan
Maggov
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Re: Der Döbel - evolutionärer Ausschuss?

Beitrag von Maggov »

Hallo zusammen,

Zunächst: man sollte m.M. Nach auch die regionalen Bedingungen außer acht lassen. Wenn wenig Salmonidengewässer in der Nähe sind mag die Aitelfischerei eine willkommene Abwechslung sein, aber an den Salmonidenstrecken selbst denke ich dass eine konsequente Entnahme der Aitel durchaus sinnvoll und berechtigt ist. Die Aitel werden durchaus "gehegt" da die meisten Fischer lieber Forellen mitnehmen wollen und Aitel als ungeliebten Beifang wieder zurückwerfen (habe bewußt nicht zurücksetzen geschrieben). So kommt es zu einseitiger Entnahme, zusätzlich ist der Aitel im höheren Alter ein durchaus größerer Laich- und Bruträuber als jede Köppe und Nase. Ich denke alle Fische fressen Laich wenn sie die Chance kriegen, aber nicht alle jagen aktiv Kleinfische. Außerdem konkurrieren Aitel um Nahrung und Standplätze. Wenn man davon ausgeht dass ein Gewässer eine gewisse, limitierte Biomasse hervorbringt und ich nun (egal wie oft) meinen Zielfisch entnehme und gleichzeitig die potenzielle Konkurrenz nicht "kurz" halte, dann förder ich nicht meinen Zielfisch - im Gegenteil.
Bei uns gelten Aitel in der Regel als schleimige und grätige Viecher die man nicht unbedingt gezielt anfischen will. In Punkto Scheue gebe ich gerne klein bei, das sagt man aber von Schleie und Karpfen auch und diese genießen in Bayern einen deutlich höheren Status. Als ich Jugendfischer war habe ich primär Aitel, Nasen und Brachsen gefangen und nach Hause gebracht. irgendwann hat meine Mama mich dann gebeten diese Fische nicht mehr Heim zu bringen und irgendwann hat sie mir gedroht ich dürfe nicht mehr angeln gehen wenn ich nicht endlich höre... :oops: Wenn diese Fische wirklich so unglaublich schwer zu fangen sind hätte sich meine Mama sicherlich über mehr Schneider- oder Forellentage freuen dürfen. Die richtig großen Fische habe ich mit Kirschen und Maden gefangen. Vielleicht ist es mit der Fliege hält ähnlich wie mit der Trockenen und der Renke oder Seeforelle. Grundsätzlich möglich aber wahrscheinlich nicht die effizienteste Methode.
Ich persönlich entnehme seit den letzten 3 Jahren Aitel tatsächlich sehr konsequent und in allen Größen wenn in Salmonidenstrecken unterwegs bin. Diese werden eingefroren und wenn genug zusammen gekommen ist werden diese filetiert, den den Wolf gedreht und zu Fischpflanzerl verarbeitet. Wenn der Fisch aus einem guten Wasser kommt schmeckt er wirklich sehr gut! Ist wie beim Karpfen, wenn zu viel Schlamm im Wasser vorkommt schmecken sie auch mal "moorig".
Vergraben finde ich absolut daneben, das der Vollständigkeit halber.

Ich sehe mich nicht als Aitelhasser oder ähnliches aber warum soll ich einen Fisch zu etwas Größerem machen als er in meiner Region ist - ein Allerweltsfisch der wirklich so gut wie überall vorkommt.

Ich habe beim Lehrgang zum Elektrofischer einen Teilnehmer aus dem Saarland getroffen. Dieser erzählte mir dass sein Verein ein Gewässer gepachtet hatte dass nach einem Chemieunfall sozusagen klinisch sauber war und sie dieses wieder zum Leben erwecken wollten. Als er mich fragte wo man meiner Meinung nach guten Döbelbesatz herbekommen könne habe ich zuerst gedacht der macht einen Witz... Meine Antwort war schlussendlich er solle sich keine Sorgen machen, bei uns besetzt die niemand und trotzdem kommen sie überall vor, wenn der Fluß also für Aitel geeignet ist dann finden die schon ihren Weg dahin.

Und, bin ich jetzt ein schlechterer Mensch oder Fischer?

LG

Markus
Reflection is a broad deep and quiet pool into which the stream of an angler's thought opens out from time to time.
A. A. Lucas in Fishing and Thinking, 1959
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Neubrandenburger
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Re: Der Döbel - evolutionärer Ausschuss?

Beitrag von Neubrandenburger »

Ja Markus bist du :D ,

denn du hast nicht erkannt wie schwer ein wirklich guter Döbel mit der Fliege zu fangen ist.

Sonst würdest du diesen Fisch schätzen.

Mahlzeit, zu deinen Buletten :daumen
Liebe Grüße,
Ben
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Winni
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Re: Der Döbel - evolutionärer Ausschuss?

Beitrag von Winni »

Hallo Markus

Müßte ich einen Fluß oder Bach bei uns im Saarland besetzen, so kämen Hecht,
Zander, Barbe ,Barsch und Döbel weit vor ein paar Forellen. Wir sind keine
Forellenregion und ich bezweifle das sich Forellen hier lange halten würden.

In der Münchner gegend wird es wohl genug Gewässer ohne Industriebeeinträchtigung
geben und ich verstehe das Ihr solche Forellenbäche oder Flüsse von Räubern freihalten
möchtet.

Den Döbel kann man auch in Stücke schneiden, die in ein Einmachglas passen, dann
mit etwas Zitronensaft Sauer einkochen. 2-3 Monate stehen lassen und dann Genießen
ohne störende Gräten.

Ich freue mich schon darauf bei Euch in der Nähe, demnächst Urlaub zu machen.

MfG Winni
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