Die ewige 45er

Hier gehts rund um den Fisch. Besonderheiten, spezielle Techniken und Köderwahl auf unterschiedliche Fischarten, u.s.w.

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cdc
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Re: Die ewige 45er

Beitrag von cdc »

Ein bisschen Wahrheit ist doch an jeder Story und meist ist es aus der Sicht des Fischers schwer einzuschätzen ob nun 40,42, oder 45... Es ist auch nicht so wichtig wie groß nun eine Bachforelle ist, jedenfalls können wir dazu beitragen das sie lange im Bach/Fluss ihr Unwesen treiben und uns manchmal an den Rand des Wahnsinns treiben...
Angelgesichten beleben das Ganze und man darf auch Schmunzeln....

Wer genau wissen will wieviel Potenzial an großen Bachforellen sein Gewässer hat muss sich jetzt auf die Socken machen und Sie bei ihrem Laichgeschäft beobachten... Ich bin jedes Jahr von neuen überrascht...
"Ein 12m-Wurf auf den Punkt macht mehr Sinn als ein 22m-Wurf in die Botanik."
flo staeuble
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Re: Die ewige 45er

Beitrag von flo staeuble »

greypanther hat geschrieben:. Erstaunlich deshalb, dass bei Elektroabfischungen selbst in Kleinstgerinnseln oft recht große Forellen (auch ü45) gefangen werden.
Warum gehen die Burschen dann nur so ungern an unsere Fliegen? Ganz einfach, würden sie das so leichtfertig tun, wie sich das der Flifi gerne wünscht, dann hätte sie der Selektions(Befischungs)-Druck der einer seiner zahlreichen Freßfeinde schon längst in den Forellenhimmel befördert..
dazu hätt ich auch noch nen anderen interpretationsvorschlag.
viele dieser großforellen sind ganz einfach reine raubfische. "18er nymphe? bietest du meat loaf auch ein einzelndes minzoblätchen an??"

ein von mir befischtes gewässer mit niedrigem befischungsdruck offenbart jedes jahr pünktlich zur maifliegenzeit seinen bemerkenswerten bestand an grossforellen. viele fische über 45. wirklich.
im restlichen jahr ists indes ein riesen massel, mal so eine zu erwischen. da gibts zwar viele fische um 40, aber die 50er und drüber interessieren sich einfach für kein insekt. das einzige, was geschieht, ist, dass die üblichen 30er, die man ausserhalb der maifliegenzeit drillt, regelmässig von solch dicken omas - oft bis kurz vor der landung - verfolgt und attackiert werden. auch das spricht vll für die theorie "reiner raubfisch"?

grüße vom flo
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cdc
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Re: Die ewige 45er

Beitrag von cdc »

Ja so sieht es in etwa aus, zumindest an Niederungsbächen... Nach der Maifliegenzeit ist oft Schluss mit den größeren Exemplaren... Die Frage ist doch warum???
Sie haben ja nicht die Nahrungsaufnahme eingestellt... Es heißt jetzt die Taktik ändern....
Wer die Muße dazu hat geht Nachts fischen aber die Morgendämmerung ist genau so interessant.... Tagsüber passiert wenig außer man hat erhöhten Wasserstand...
Oft sind lokale Gewitter so heftig das auch Niederungsbäche schnell ansteigen.... Man kann es richtig spüren wie die Forellen nervös werden und das große fressen beginnt...
Am Abend hat man dann wahrscheinlich viel zu berichten über verloren gegangene und Gefangene...
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Re: Die ewige 45er

Beitrag von Maggov »

Hi Flo,

ich halte Forellen für Opportunisten - wenn einer Raubforelle die Nymphe direkt vor die Nase treibt dann wird auch diese wahrscheinlich nichts dagegen haben und Dein Maifliegenschlupf zeigt ja auch dass sich die Fische umstellen sobald es sich rentiert.

Deshalb war meine Theorie eher dass Fische die an erreichbaren Stellen bei den E-Befischungen zu Tage treten aber nie gefangen wurden wohl primär nachtaktiv sind. Viele Strecken erlauben keine Nachtfischerei mehr und viele Fischer brechen da auch ab so dass diese Fische eigentlich keinen großen Befischungsdruck erleben.

Dann gibt es auch Stellen die Du bei E-Befischungen erreichst aber die so gut wie unmöglich mit der Fliege zu befischen sind - sei es dass diese Fische uns schon lange bemerkt haben bevor wir diese anfischen können oder dass die Stelle einfach nicht an zu werfen ist. Nicht alle Fische scheinen ab zu hauen, einige scheinen sich einfach in den Unterstand zu verkriechen. Mit Strom haben sie eigentlich keine Wahl - bei der Angelfischerei schon ;)

ich finde es auch immer wieder erstaunlich was bei E-Befischungen gesehen wird - und auch irgendwie total Klasse denn das heißt auch dass es noch viel zu Erschließen gibt.

LG

Markus
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Frank.
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Re: Die ewige 45er

Beitrag von Frank. »

Lieber Markus,

die Beobachtung, dass die richtig Großen oft erst spät am Tag auf Beutezüge gehen, habe ich auch schon gemacht – und das tun sie oft an sehr überraschenden Stellen, nämlich im ganz, ganz flachen Wasser, wo Gründlinge und Ellritzen sich in Sicherheit wiegen. Ein in der Dunkelheit präsentierter Streamer in den Rieselstrecken bringt manchmal Erfolge, mit denen man nicht zu rechnen wagt.

Dein Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
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fjorden
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Re: Die ewige 45er

Beitrag von fjorden »

Hallo,
da kann ich dem Frank nur zustimmen. Ich erinnere mich noch gut an den Abend als ich im letzten Licht einen großen Schatten am Wehrauslauf sah. Dachte zuerst ein Hecht. Beim genaueren Betrachten sah ich noch zwei andere große Bachforellen. Alle weit über 50ig. Und immer noch so vorsichtig, dass sie bei der ersten Präsentation in die Tiefe und Schutz des Wehres schossen.
Gruß
Fjorden

p.s. zu lebend Köderfischzeiten mit Gründling in den 70igern fing man häufiger statt Hecht auch Bachforellen, zumindest in der Leine.
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trutta1
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Re: Die ewige 45er

Beitrag von trutta1 »

Hallo Frank,

da kann ich Dir nur Recht geben. Wer seinen Bach kennt und über Jahre befischt hat, kennt auch die "heißen" Stellen. Diese befische ich eigentlich nur sehr früh am Morgen
oder spät Abends und in der Regel nie länger als eine halbe Stunde. Am Tag mache ich um diese Stellen einen großen Bogen.
Auch ich höre im engsten Freundeskreis immer mal wieder von kapitalen Bachforellen. Da wir allerdings, oder zum Glück meistens allein unterwegs sind gibt es auch keine
Fotos von den Kapitalen. Zumeist entgleiten uns diese Fische immer kurz vor der Landung :wink: . Hier zählt einzig das Wort eines Freundes und ob die Forelle 45 oder 55 war
ist für uns nicht von entscheidender Bedeutung. Für uns war es einfach eine "wirklich Gute"!
Ich bin in der glücklichen Lage einen Niederungsbach mit einem sehr guten Bestand an wilden Bachforellen befischen zu dürfen. Um einen solchen Bestand zu erreichen sind
Diskretion und nachhaltige Entnahme wichtige Faktoren. Wird dann wirklich mal ein Fisch entnommen, wird dies auch dokumentiert und man ist so manches mal erstaunt
über die wirklichen Ausmaße. In den meisten Fällen waren die Bachforellen wesentlich größer als vermutet. :shock:

Auch für mich ist eine 45-er Bachforelle ein sehr guter Fisch, aber ich habe schon wesentlich größere gesehen.
An einige Vorposter:
Wir sollten nicht gleich alle verurteilen die von größeren Fängen berichten!

Liebe Grüße, Frank
Der Äschenflüsterer ( Leider hören nur noch wenige zu!)
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