Farbencode der Mefo

Hier gehts rund um den Fisch. Besonderheiten, spezielle Techniken und Köderwahl auf unterschiedliche Fischarten, u.s.w.

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orkdaling

Farbencode der Mefo

Beitrag von orkdaling »

Wieder mal `ne Frage , was meint ihr dazu?
Hab in einer Zeitschrift (alt om fiske) einen Artikel gelesen ueber den Farbcode der Mefo.
0,5 - 8,0 Grad weiss 3,5 -10,5 orange, 4,5 -10,5 gelb, 4,5 -13,0 gruen, 7,0 -13,5 rot, 6,0 -18,5 blau, 10,0 -20,0 braun, 12,0 -20,0 schwarz.
Sowohl fuer Blinker, Wobbler und Fliegen soll dieser Code gelten.
Also im zeitigen Fruehjahr bzw. kaltem Wasser fische ich mit weiss und rosa cdc-garnele und spæter im Jahr bzw. abends gern Fliegen/Streamer in braun und schwarz.
Sonst hab ich meine Fliegen aber nicht der Temperatur sondern der Nahrung angepasst, gruen = Sandaal, orange=Garnele/Shrimp usw.
Bin gespannt auf eure Meinung/Erfahrungen.
Gruss
Hendrik
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webwood
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Re: Farbencode der Mefo

Beitrag von webwood »

Servus Hendrik,

eine andere Zeitung hat mal eine größere Untersuchung gemacht. bzgl. Mond und Aalfang.
Die Erhebung lief über zwei Jahre. Das Ergebnis war erstaunlich.
Freitag- und Samstagnacht wurden die meisten Aale gefangen. Mehr war aus der Statistik nicht rauszulesen. Wer hätte das gedacht?

Obwohl keine Ahnung von den Meerforellen, bin ich bei dieser Art Tips sehr, sehr skeptisch.

Ich persönlich bin der Meinung, bei kaltem Wasser, knallige Farben, Gummibeinchen und so Rabatzzeug ist fängig. Diese Erfahrung bezieht sich indess nur auf Voralpenflüsse und einige Anglerkollegen sind gegenteiliger Meinung und fangen auch ihre Fische.

Tight Lines

Thomas
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orkdaling

Re: Farbencode der Mefo

Beitrag von orkdaling »

Hallo Thomas, wer hætte das gedacht,. hahaha.
Ich hab ja auch meine eigene Theorie, Fruehjahr und kalt -rosa/pink, abends schwarz wegen Kontrastsehen und sonst nehm ich was sie gerade an Futter vorfinden und bis jetzt war ich ganz zufrieden. Ausser beim Lachs solte man regionale Fliegenfarben beruecksichtigen.
Aber du weisst, jeder hat da so seine Erfahrungen, Meinung und so lange ich nichts von ADA.. beruecksichtigen muss ...
Schønen Abend
Hendrik
FB
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Re: Farbencode der Mefo

Beitrag von FB »

Moin Hendrik,
im Winter und im zeitigen Frühjahr fische ich immer zuerst die Juletrae und im Sommer schwarz so wie du
auch, den Rest des Jahres binde ich ausschließlich Fischstreamer ans Ende des Vorfachs.
Was bei uns auch sehr gut funktioniert sind im Sommer bei Sonnenuntergang die sogenannten Zigarren,
das sind aus Rehhaar gebundene Streamer mit Marabou Schwanz in schwarz, die von den Dorschen von
der Oberfläche gesaugt werden. Habe ich auch schon in Dänemark ausprobiert, top, vielleicht funktionieren
diese ja auch bei dir in Norge.
Grüsse Flo
Salmo.trutta
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Re: Farbencode der Mefo

Beitrag von Salmo.trutta »

Hallo Kollegen,

meine Hypothese ist, dass diese Regeln vor allem dazu da sind uns Anglern zu helfen die Sache systematisch anzugehen. Es gibt unendlich viele Witterungsverhältnisse wenn wir sie als Kombinationen von z.B. Wasserstand, Wassertamperatur, Lufttemperatur, Luftdruck, Druckänderung, Licht, Wetter, Tages- und Jahreszeit,..., Befischungsdruck,... definieren. Daneben gibt es eine beinahe unendliche Zahl an Fliegen, unterschiedlicher Farbe, Größe und Gewicht (ganz zu schweigen von anderen Ködern), Techniken, Schnüren, Vorfächern,... was zum einen der Industrie hilft, zum anderen auch eine Erfindung der Angler selbst ist.

Ohne Regeln, Schemata,... wird das Ganze schlichtweg unüberschaubar. Vor allem wenn wir nichts oder nur wenig fangen und uns dann nicht sicher sind ob es an unserer "Technik" liegt, dann würden wir - keine Faustregeln vorausgestzt - einfach wie wild herumprobieren ohne System, theoretisch nach jedem Wurf die Fliege wechseln. Das wäre nicht nur ineffizient sondern auch vollkommen deprimierend. Wenn dann 80% der Fleigendose durchprobiert ist würde ich endgültig das Handtuch werfen. Ich denke das erinnert mich an viele Jahre meiner Junganglerzeit. ;-)

Irgendwann beginnt man dann Faustregeln zu entwickeln oder aus anderen Quellen anzunehmen und zu überarbeiten. Ich denke dass da auch viele Regeln dabei sind die sich auch bewährt haben und tatsächlich höhere Erfolgquoten aufweisen. Jedenfalls folgt man zunächst einer Regel und wenn diese Methode gar keine Erfolge zeigt, versucht man u.U. etwas gegenteiliges und ist dann vielleicht damit erfolgreich. Je erfahrener man ist, so denke ich, umso mehr wird man Misserfolge auch richtig einordnen können (oft liegt es an der Wahl des Tages oder des Gewässers bzw. an einer falschen Erwartungshaltung) und gegebenfalls aufgrund von Beobachtung und Logik die besten Anpassungen treffen.

Ich will damit auf gar keinen Fall sagen, dass diese Erklärung die Einzige ist, sondern das diese Funktion von Faustregeln in der Regel :-) unterschätzt wird.

LG Tobias
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archi69
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Re: Farbencode der Mefo

Beitrag von archi69 »

orkdaling hat geschrieben:Wieder mal `ne Frage , was meint ihr dazu?
0,5 - 8,0 Grad weiss 3,5 -10,5 orange, 4,5 -10,5 gelb, 4,5 -13,0 gruen, 7,0 -13,5 rot, 6,0 -18,5 blau, 10,0 -20,0 braun, 12,0 -20,0 schwarz.
Eindeutig. Eine weiss-orange-gelb-grün-rot-blau-farbene Fliege MUSS der Bringer sein! Rein statistisch. Geh jetzt ma meinen Papagei schlachten.....
TL...Martin
orkdaling

Re: Farbencode der Mefo

Beitrag von orkdaling »

Zum Farbencode - diesen hab ich der Zeitschrift "Alt om Fiske" entnommen. Er bezieht sich auf die Hauptfarbe der Blinker, Wobbler und Fliegen bei den unterschiedlichen Wassertemperaturen fuer den Fang der Meerforelle.
Ich selber halte nicht viel davon, glaube mehr an die Futtertheorie also die Anpassung der Farbe an das vorkommende Futter. ZB. braun/schwarz = Børstenwurm oder gruen/weiss = Tobis. Warum die Mefos in Fjord und Ostsee so gerne rosa oder pinkfarbene Fliegenmuster im Winter møgen kann niemand mit Sicherheit sagen, es ist aber eine unbestreitbare Tatsache.
Heute gibt es Kunstwerke aus vielen verschiedenfarbigen Materialien, genannt Lachsfliegen, frueher taten es eingefærbte Huehnerfedern in weiss,rot oder schwarz und gefangen wurde trotzdem.
Das alles kann oder sollte man aber nicht auf den Wiesen -oder Gebirgsbach uebernehmen, da reicht mir eine simple Eintagsfliege fuer die Forellen und tief gefischt der Telemarkskongen fuer die Saiblinge.
Aber alle Theorien helfen manchmal wenig, heute zb. frostfrei und 13.00uhr zum Fjord, Magnus Polar an inter.S3/4 montiert - 2 std. nichts. 16.00uhr zum Sonnenuntergang 3 Dorsche in kurzer zeit auf gruen/weiss.
Gruss
Hendrik
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webwood
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Re: Farbencode der Mefo

Beitrag von webwood »

Lieber Hendrik,

im Grunde sind wir ohnehin einer Meinung, doch bei einem Massenschlupf in einem Gebirgsbach würde ich prinzipiell ein anderes Muster wählen. So selten das Ereignis ist, macht es einfach keinen Sinn, wenn Tausende von von Fliegen schlüpfen mit gleichem Muster zu fischen. Das dann deine Fliege genommen wird, ist einfach unwahrscheinlich. Doch wie selten erlebt man so einen Massenschlupf überhaupt mal.
Nun zu meiner eigentliche Frage. Du schreibst
fuer die Forellen und tief gefischt der Telemarkskongen fuer die Saiblinge.
Was ist das? Ich kann mir unter "Telemark" gerade noch eine speziellen Schwung beim Schifahren darunter vorstellen.

Dein Thomas
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Re: Farbencode der Mefo

Beitrag von Frank. »

Habe ich in der Dose, lieber Thomas: Telemarkskongen ist ein legendäres norwegisches Fliegenmuster: siehe hier - der Fliegen-König der Region Telemark.

Dein Frank
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Re: Farbencode der Mefo

Beitrag von Martin 1960 »

Hallo und guten Tag wünsche ich Euch.

Ja, da hat Frank recht und die Telemarkskongen ist eine klasse Mefo-Fliege.
Sehr ähnlich der Peter Ross,
die, als Mefo-Fliege, zu oft unterschätzt wird. \:D/
Freundlicher Gruss, Martin

"jetzt kann ich es, ...." nur eine kurzer Moment!
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Re: Farbencode der Mefo

Beitrag von Frank. »

Martin 1960 hat geschrieben:oft unterschätzt
- und zwar nicht nur als Mefo-Fliege. Solche Muster (zum Beispiel auch die legendäre Silver Doctor) lassen sich auch vorzüglich auf binnenländische Forellen fischen, sowohl in Dead Drift wie gezogen. Brutfisch-Imitationen. Gehen eigentlich fast immer und überall.
Dein Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
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orkdaling

Re: Farbencode der Mefo

Beitrag von orkdaling »

Hallo Thomas,
Frank hat ja schon ein Bild rein gestellt, hab deine Frage eben erst gelesen. Danke Frank.
Will nur noch zufuegen das solche Muster auch super fuer Pollack und Seelachs geeignet sind.
L.G. Hendrik
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Re: Farbencode der Mefo

Beitrag von webwood »

Unter dem Namen "Silver Doctor" habe ich diese Fliege auch in meiner Dose und sie ist wirklich fängig.
Telemarkskongen, alias Peter Ross, alias Silver Doctor ist im Grunde doch genau die gleiche Fliege.
Da soll noch einer durchsteigen. :smt119
Ja ,ja verwirrt nur einen armen alten Mann. In Franks Gewässern fängt man mit dieser Fliege ohenehin nur Gründlinge.

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Thomas
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Re: Farbencode der Mefo

Beitrag von Thotty »

hoi @ all,

um nochmal auf die frage von Hendrik nach der farbskala
zurück zu kommen:

klar kann man sich naturalistisch an den futtertieren
orientieren. es gibt aber auch köder aus der sparte: provo
und spätestens bei hechködern die aussehen wie die rot/weisse
Marlboro schachtel ist klar dass die nix imitieren, aber trotzdem
fangen wie die hölle..

der legende nach hatte ABU damals 15.ooo fragebögen zum
beissverhalten ausgewertet und signifikante werte ermittelt.
die farben fangen im schnitt also einfach besser.

diese farbskala war auch jahrelang immer auf der rückseite einer
jeden köderverpackung abgedruckt.

ich orientiere mich mefo mäßig auch immer etwas an dieser skala,
bei blech und spöket wobblern (die farblich aussehen als wären sie
von Walt Disney bemalt) eher mehr, bei fliegen etwas weniger.

aber grade zur winterszeit halte ich so bei 3-4 grad wassertemperatur von
kleinen assligen und garneligen mefo fliegen in gedeckten farben nicht viel..
da kommt der legendäre Punker oder Mickey Finn (in meiner Marabou
version für fängiges slow mo) ans vorfach.

grüße
Thorsten
- dry or die -
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cdc
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Re: Farbencode der Mefo

Beitrag von cdc »

Guten morgen,

das mit der Farbe der Fliegen in der Ostsee auf Meerforellen ist so eine Sache und viele Faktoren wie Temperatur, Lichtverhältnisse, Wassertrübung, Untergrund, Wellengang und Futteraufkommen spielen eine wichtige Rolle für was für eine Farbe oder Farbkombination man sich letztendlich entscheidet...
Früher habe ich mich auch an gewisse Vorgaben orientiert... Heute sind es die Erkenntnisse aus über 20 Jahren Erfahrungen... Im kalten klaren Wasser geht hervorragend Weis, Salmon Pink bis Pink, Orange und Mylarschlauch-Fliegen wie die Juletre sowie diese aus "Glow in the dark" oder Kombination...
Bei trüben Wasser egal wann im Jahr funktioniert Orange mit Gelb immer sehr zuverlässig... Mit zunehmenden Temperaturen geht es über Grautöne, Brauntöne bis Schwarz wobei man immer alle weiteren äußeren Bedingungen mit in Betracht ziehen muss... In der Nacht Kontrast-Fliegen und sie dürfen an der Oberfläche auf sich aufmerksam machen, wie der Flo schon geschrieben hat...
All zu oft habe ich erlebt, dass 5 oder mehr Fischer an einen Tag fingen und das mit unterschiedlichsten Fliegen in Größe und Farbe... Es sind halt nur Richtlinien, der Rest hängt von unserem glücklichen Händchen ab...
Im Jan., Feb. und März sind sie nicht so wählerisch, ab Mitte April wenn das Futterangebot vielfältiger wird werden sie langsam selektiver...

Lieben Gruß Jürgen
"Ein 12m-Wurf auf den Punkt macht mehr Sinn als ein 22m-Wurf in die Botanik."
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