Karpfen fischen

Hier gehts rund um den Fisch. Besonderheiten, spezielle Techniken und Köderwahl auf unterschiedliche Fischarten, u.s.w.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

Benutzeravatar
clemens_pb
Beiträge: 23
Registriert: 16.10.2006, 08:17
Wohnort: Paderborn

Karpfen fischen

Beitrag von clemens_pb »

Hallo,

in der letzten Ausgabe des Fliegenfischen gab es einen Beitrag zum Karpfenfischen. Ich habe gleich den Spülschwamm meiner Frau zerschnistten und auf einen Haken geklebt und bin früh morgens zum Teich gefahren. An einer Landzunge unter Bäumen habe ich Karpfen an der Oberfläche fressend entdeckt. Kurz nach dem Aufsetzen meiner Schwamm"Brot"Fliege schnappte sie sich ein Karpfen und ich habe vor Schreck sie ihm gleich aus dem Maul gezogen. Der nächste Versuch wieder ein Biss, allerding war der Anschlag so hart, daß die einzige SchwammFliege in den Baum flog und dort hängenblieb. Die nächsten Versuche mit Nymphen waren Erfolglos.

Am nächsten Morgen bin ich mit einen neuen Satz SchwammFliegen wieder an den Teich unter den Bäumen. Aber für meine Fliege interessierte sich kein Karpfen. Jetzt plötzlich war mir auch klar warum nicht. Die Bäume sind Kirschbäume. Die Vögel fressen am Morgen die reifen Kirschen wobei einige ins Wasser fallen wo sie die Karpfen fressen. Mein Schwamm vom Vortag war rosa, mein heutiger gelb. Ich versuchte es mit einer Nymphe mit einer rötlichen Nymphe die gleich von einem Karpfen genommen wurde. Diesen konnte ich nicht landen. Bei dem ungewohnt harten Drill ging der Knoten am Haken auf. Mit einem besseren Knoten konnte ich dann doch zwei Karpfen landen. Beide zwischen 40 und 50 cm.

Eine Woche später war die "Kirschernte" vorüber. Hier unter den Bäumen tat sich nichts mehr. An der Oberfläche waren keine Karpfen mehr zu finden.

Inzwischen hatte ich darüber gelesen, dass sich Karpfen durch aufsteigende Blasen bemerkbar machen. Das konnte ich auch am Teich beobachten und habe gezielt in Ufernähe die Nymphe an so einer Stelle absinken lassen und siehe da der Anhieb bei einer verdächtigen Bewegung der Schnur brachte den nächsten Karpfen. Insgesamt habe ich an diesem Morgen fünf Karpfen gefangen.

Seit drei Wochen versuche ich es nun auf die gleich Weise mit der Nympfe an Stellen an denen Blasen aufsteigen, allerdings völlig ohne Erfolg.

Warum es einmal super klappt und dann wieder überhaupt nicht ist mir ein Rätsel.

Wie sind eure Erfahrungen mit dem Karpfenfischen?

Grüße und TL
Clemens:confused:
Christian Früh
Beiträge: 304
Registriert: 29.09.2006, 11:46
Wohnort: Regensburg

Beitrag von Christian Früh »

Hallo Clemens,

ich fange meine Karpfen in Altarmen der Donau an Schilfgürteln nur auf Sicht. D.h. wenn ich Fische ausgemacht habe, werfe ich eine gaaanz langsam sinkende Nymphe etwas vor den Karfpen in Schwimmrichtung und diese wird dann auch meist genommen.

Auf Verdacht im Trüben habe ich es leider noch nicht probiert.

Gruss

Christian
maieralex
Beiträge: 105
Registriert: 06.10.2006, 13:22

Beitrag von maieralex »

Welche Hackengröße verwendet Ihr eigentlich auf Karpfen an der Fliegenrute. Ich würde es auch gerne mal probieren. Ich dachte daran, wenn die Karpfen an der Oberfläche schwimmen (oft von Brot angelockt) auf eine Art Brotfliege (aus Haushaltsschwamm) es mal zu probieren.
Benutzeravatar
Friedemann
Beiträge: 660
Registriert: 28.09.2006, 18:14
Wohnort: Hessen
Hat sich bedankt: 52 Mal
Danksagung erhalten: 41 Mal

Beitrag von Friedemann »

Hi Clemens,
eigentlich lohnt es sich nur auf
Karpfen zu fischen die man sieht.
Im trüben Wasser wirst du nach
meiner Einschätzung nur Zufallsfänge
machen.
Gruß aus Hessen
Friedemann
Tommes
Beiträge: 48
Registriert: 28.09.2006, 11:14
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von Tommes »

Hi maieralex,
ich selbst habe noch nie mit der Fliege gezielt auf Karpfen gefischt aber denke, dass
ein 12er Haken vollkommen ok ist.
Mit der Match hab ich im Frühjahr sogar mit 14er und 16er Haken Karpfen gefangen.

@clemens_pb
Wie genau bindest du die Schwamm"Brot"Fliege??
Einfach ein Stück Schwamm auf den haken ziehen??

gruss
Thomas
Zuletzt geändert von Tommes am 24.08.2006, 12:19, insgesamt 1-mal geändert.
maieralex
Beiträge: 105
Registriert: 06.10.2006, 13:22

Beitrag von maieralex »

Ich werde Sie wohl so binden, wie sie http://www.brotfliege.de unter http://www.brotfliege.de/index.php?modu ... l&meid=149 beschrieben ist.

Ich hoffe der Link geht ok.
Tommes
Beiträge: 48
Registriert: 28.09.2006, 11:14
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von Tommes »

Hi maieralex,
super Link.....besser hätte man es nicht erklären können.
Ich danke dir.
Nehme das mit dem 12er haken bei der Brotfliege aber direkt wieder zurück.
Würde da bisschen grösser Binden :)

Glaubt ihr Graskarpfen sind damit auch zu überlisten??
Gestern erst habe ich beobachtet, wie Graskarpfen an der Oberfläche
Stücke von Seerosen einsaugten.
Ich denke doch mal, dass auch sie überlistet werden können


gruss
Thomas
Benutzeravatar
clemens_pb
Beiträge: 23
Registriert: 16.10.2006, 08:17
Wohnort: Paderborn

Beitrag von clemens_pb »

Hallo Thomas,

ich habe einfach die Stücke aufgeschnitten und mit Heißkleber auf 10er Haken geklebt.

TL
Clemens
stephan

Beitrag von stephan »

hallo zusammen
ich fange karpfen lieber mit der klassischen brotfliege (aus rehhaar)!

Bild

funktioniert auch wunderbar!:)

ich habe auch selber mit der genannten schwammfliege experimentiert, aber die ging immer nach kurzer zeit unter und war auch durch noch so viele leerwürfe nicht mehr zum schwimmen zu bringen!
habt ihr das problem auch?

gruß
stephan
Tommes
Beiträge: 48
Registriert: 28.09.2006, 11:14
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von Tommes »

Hallo zusammen,
mich würde es auch mal sehr interessieren, ob ihr ebenfalls dieses Problem habt,
dass nach einer Weile der Schwamm unter geht und nicht mehr trocken zu
werfen ist??

gruss
Thomas
hans.klas

Beitrag von hans.klas »

Sorry,

habe erst heute hier rein geschaut,

habe gerade festgestellt, dass die Sache mit der Brotfliege aus nem Schwamm nur was ist für den richtig reifen Fliegenfischer, siehe [url]http://www.brotfliege.de,[/url] das ganze Online Magazin steht ja unter diesem Motto.

Drumm prüfe, wer die Brotflieg´ bindet,
ob er sich in Reife findet;
denn bist´ nicht reif, so bist´s nicht wert,
der Karpfen Dich Verachtung lehrt.


Grüße
Hans
C.C.R
Beiträge: 124
Registriert: 05.10.2006, 20:10
Wohnort: Oberfranken
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 1 Mal

Beitrag von C.C.R »

Hallo,

ich habe in meinem "Hausbach" vor einiger Zeit einen Trupp von bestimmt 6-8 Karpfen von ca. 4-8 Pfund beobachten können. Wie gesagt handelt es sich um einen 4m breiten, mit Bäumen eingewachsenen Bach! Wie würdet ihr vor gehen um einen an die Fliege zu bekommen? Ach ja, die Strömmung ist relativ Stark.

Mit freundlichen Grüssen Jürgen
"Die Toleranz ist nicht grenzenlos. Sie findet ihre Grenze, vielleicht ihre einzige Grenze, in der etwaigen Intoleranz des anderen."
Zitat aus der deutschen Politik
Codex

Beitrag von Codex »

Zum Karpfenfischen ist man nicht zwangsläufig an stehende Gewässer gebunden - auch Fliessgewässer bieten mitunter super optimale Bedingungen für die Karpfenpirsch. Wie beim Fliegenfischen üblich sollte man in erster Linie versuchen die natürliche (und imitierbare!!!) beute der Karpfen zu imitieren... das sind besonders auch wirbellose Wasserbewohner wie Blutegel( Leeches), Schnecken, auch mal ein Kaulquappe (Wolly Bugger), besonders auch Libellenlarven (Damsel-Fly, Dragon-Fly) und der Gleichen. Es gibt sogar Spezielle Boiliefliegen... Aber in den meisten Fällen ist man mit einer spärlich gebundenen Damsel Goldbead (Braun) gut bedient. Wenn Karpfen gründeln, wühlen sie mit ihren Rüsseln nach Nahrung im Bodensubstrat – das kann man sich zu nutze machen: Wenn man eine Nymphe oder eine Streamer (am besten Egg Sucking Leech, Damsel oder Wolly Bugger) direkt vor den Karpfen schlenzt und absinken lässt, erweckt das sofort seine Aufmerksamkeit. Wenn man dem Köder dann noch Leben einhaucht, deuten Karpfen das wohlmöglich als Fluchtversuch der aufgewühlten Beute und packen in den meisten Fällen sofort zu. Genau wie in diesem Fall: Der Karpfen wurde aufmerksam auf das braune Etwas und hielt darauf zu, streckte seine Rüssel aus und bereute dies im gleichem Moment.

Bild

Karpfen trocken ist aber noch viel schöner... hier einer aus der Kyll

Bild

Gruss
Stef
maieralex
Beiträge: 105
Registriert: 06.10.2006, 13:22

Beitrag von maieralex »

@Codex

Welche Schnurklasse hast Du denn verwendet. Die Rolle kommt mir auch bekannt vor. Ich verwende auch eine Orvis.

Wir lange schätzt Du die Drilldauer ein. Ein Bekannter von mir hat einen Karpfen im Sommer an der Oberfläche erwischt und der Drill dauerte über eine halbe Stunde bis der Karpfen sich soweit abreagiert hatte, dass er ihn an einer #5er Landen konnte ohne die Rute zu beschädigen.
Benutzeravatar
DryFlyFisher
Beiträge: 326
Registriert: 29.09.2006, 19:35
Wohnort: Kenzingen/Baden
Kontaktdaten:

Beitrag von DryFlyFisher »

genau das wolte ich auch fragen maieralex. ich fische eine 4/5er gerte in 8#6'. hin und wiedermal sehe ich an meinem flüßchen karpfen patroulieren, meist zwischen 3 und 12kg.......was meint ihr, kann ich das riskieren oder ist die wahrscheinlichkeit zu groß das ich einen fisch nach dem anderen verliere? ich will ja nciht das jeder zweite karpfen danach mit einer goldkopfnymphe im maul rumschwimmt!

gruß
fabian
Dumme Fragen stellen kann jeder. Aber auf ernst gemeinte Fragen dumme Antworten geben, dazu gehört schon ein gewisses Können.
Antworten