Kurioses aus den Staaten
Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.
Hallo Bernd,
"die Rute dadurch zu laden und zu entladen, dass man eine sehr enge Schlaufe mit sehr hoher Geschwindigkeit wirft."
deine Darstellung der TLT stimmt m.E. nicht ganz.
Richtig ist insoweit, als eine DT Leine geworfen wird, die 2 bis 4 Schnurklassen leichter ist als die Rute vorgibt.
Die Aufgabe der Leine ist aber nicht, die Rute zu laden, sondern der Wurfablauf ist so, dass der Wurfwinkel ca. 180 ° beträgt. Es gibt keinen Stopp zwecks Schlaufenbildung, sondern die Rute folgt "nahtlos" der mit hoher Geschwindigkeit "geschossenen" Leine und stabilisiert deren Flug nur in der Streckung.
Die Angelegenheit wird in zwei Artikeln im "Fliegenfischer" beschrieben.
Und auf Sexyloops.com ist ein Filmchen zu sehen, in der diese Technik ansatzweise zu sehen ist.
Ich habs versucht und kann das ganz sicher nicht so gut wie der Erfinder, aber für meinen Geschmack ist das viel zu viel hektisches Gewedel. Ich vermute, dass sie sich außerhalb Italiens und teilweise Frankreichs aus diesem Grund nicht durchgesetzt hat.
Übrigens : Zur Innovationsfreude der Amis bezüglich Handhaltungen kann man sich auf deren Pages ganz gut informieren.
"die Rute dadurch zu laden und zu entladen, dass man eine sehr enge Schlaufe mit sehr hoher Geschwindigkeit wirft."
deine Darstellung der TLT stimmt m.E. nicht ganz.
Richtig ist insoweit, als eine DT Leine geworfen wird, die 2 bis 4 Schnurklassen leichter ist als die Rute vorgibt.
Die Aufgabe der Leine ist aber nicht, die Rute zu laden, sondern der Wurfablauf ist so, dass der Wurfwinkel ca. 180 ° beträgt. Es gibt keinen Stopp zwecks Schlaufenbildung, sondern die Rute folgt "nahtlos" der mit hoher Geschwindigkeit "geschossenen" Leine und stabilisiert deren Flug nur in der Streckung.
Die Angelegenheit wird in zwei Artikeln im "Fliegenfischer" beschrieben.
Und auf Sexyloops.com ist ein Filmchen zu sehen, in der diese Technik ansatzweise zu sehen ist.
Ich habs versucht und kann das ganz sicher nicht so gut wie der Erfinder, aber für meinen Geschmack ist das viel zu viel hektisches Gewedel. Ich vermute, dass sie sich außerhalb Italiens und teilweise Frankreichs aus diesem Grund nicht durchgesetzt hat.
Übrigens : Zur Innovationsfreude der Amis bezüglich Handhaltungen kann man sich auf deren Pages ganz gut informieren.
Zum Thema Handgelenks Rotation http://www.sexyloops.com/flycasting/tpowersnap.shtml
Handhaltung http://www.sexyloops.com/flycasting/getagrip.shtml
Handhaltung http://www.sexyloops.com/flycasting/getagrip.shtml
Zuletzt geändert von t.z. am 19.09.2006, 00:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Hallo Bernd,
soweit ich mich erinnern kann, wird die TLT-Technik von R. Pragiola mit klassenleichteren DT Schnüren ohne bewusste Stopp-Punkte geworfen. Die Schnur soll bei entsprechender Geschwindigkeit von selbst umgelenkt werden. Die Schnur soll ca. 25 Grad über der gedachten Mittelachse geworfen werden. Mit der Rute wird der Verlauf der Schnur nur nachgezeichnet aber dadurch auch stabilisiert.
Das Handgelenk unterstützt bei der TLT-Technik die Rute sehr aktiv, wenn auch in klar definierten Grenzen.
Auf die Dauer kann dieser Gebrauch natürlich kein entspanntes Fliegenfischen bringen. Genausowenig wie die unnatürliche amerikanische Daumenhaltung, die vom Spinnfischen abgeleitet ist. Mit einer kräftigen 8er Rute und darüber kann ich den Gebrauch noch verstehen, da ja richtig Druck auf Rute ausgeübt werden kann.
Aber ab Klasse 5 und darunter hat die Daumenhaltung ausgespielt. Denn wenn ich irgendwo hinzeige, dann mache ich das meistens mit dem Zeigefinger. Deshalb bevorzuge ich die sogenannte "Zwickelhaltung" mit angewinkeltem Zeigefinger und gestrecktem Daumen an der Fliegenrute. Das ist weitaus entspannter.
Ach ja, "Gebetsroither" in Reinkultur gibt es fast nirgendwo mehr, nur noch das Prinzip wird als Wurfbasis verwendet. Je nach Wurflehrer kommen dann Variationen oder Weiterentwicklungen dazu, an die der alte Fuchs noch gar nicht gedacht hat. Schaut euch doch nur mal Roman Mosers Wurfvarianten an. Er hat jahrelang als Co-Instruktor bei Hans Gebetsroither gearbeitet und diesen Stil als Basis für seine persönlichen Wurfstil genommen.
Mir kommt es langsam so vor, dass mit jedem neuen Namen in der Szene das sprichwörtliche Rad jedesmal neu erfunden wird. Alten Wurfstilen wird plötzlich ein neues Label aufgedrückt, sie bekommen einen neuen werbewirksamen Namen und dem Urheber sind diese Würfe natürlich durch göttliche Fügung eingegeben worden. Nicht schon mal irgendwo gesehen und abgeändert - NEIN, sowas hat es noch nie gegeben.
In diesem Sinne,
Gruß, Olaf
soweit ich mich erinnern kann, wird die TLT-Technik von R. Pragiola mit klassenleichteren DT Schnüren ohne bewusste Stopp-Punkte geworfen. Die Schnur soll bei entsprechender Geschwindigkeit von selbst umgelenkt werden. Die Schnur soll ca. 25 Grad über der gedachten Mittelachse geworfen werden. Mit der Rute wird der Verlauf der Schnur nur nachgezeichnet aber dadurch auch stabilisiert.
Das Handgelenk unterstützt bei der TLT-Technik die Rute sehr aktiv, wenn auch in klar definierten Grenzen.
Auf die Dauer kann dieser Gebrauch natürlich kein entspanntes Fliegenfischen bringen. Genausowenig wie die unnatürliche amerikanische Daumenhaltung, die vom Spinnfischen abgeleitet ist. Mit einer kräftigen 8er Rute und darüber kann ich den Gebrauch noch verstehen, da ja richtig Druck auf Rute ausgeübt werden kann.
Aber ab Klasse 5 und darunter hat die Daumenhaltung ausgespielt. Denn wenn ich irgendwo hinzeige, dann mache ich das meistens mit dem Zeigefinger. Deshalb bevorzuge ich die sogenannte "Zwickelhaltung" mit angewinkeltem Zeigefinger und gestrecktem Daumen an der Fliegenrute. Das ist weitaus entspannter.
Ach ja, "Gebetsroither" in Reinkultur gibt es fast nirgendwo mehr, nur noch das Prinzip wird als Wurfbasis verwendet. Je nach Wurflehrer kommen dann Variationen oder Weiterentwicklungen dazu, an die der alte Fuchs noch gar nicht gedacht hat. Schaut euch doch nur mal Roman Mosers Wurfvarianten an. Er hat jahrelang als Co-Instruktor bei Hans Gebetsroither gearbeitet und diesen Stil als Basis für seine persönlichen Wurfstil genommen.
Mir kommt es langsam so vor, dass mit jedem neuen Namen in der Szene das sprichwörtliche Rad jedesmal neu erfunden wird. Alten Wurfstilen wird plötzlich ein neues Label aufgedrückt, sie bekommen einen neuen werbewirksamen Namen und dem Urheber sind diese Würfe natürlich durch göttliche Fügung eingegeben worden. Nicht schon mal irgendwo gesehen und abgeändert - NEIN, sowas hat es noch nie gegeben.
In diesem Sinne,
Gruß, Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
Hallo Bernd,
Ich stimme dir zu, dass die Amis die Daumenhaltung bzw. verschiedene Varianten davon verteidigen, als fiele mit der Anerkennung, dass auch die Zeigefingerhaltung ihr Positives hat, die ganze Fliegenfischerei der Barbarei zum Opfer. Die "drehen und winden" sich in dem Punkt wie der sprichwörtliche Aal.
Bei uns ist es allerdings in Bezug auf die Zeigefingerhaltung das gleiche Fastdogma.
Auf beiden Seiten werden die abenteuerlichsten Gründe angeführt, warum die Daumen-bzw. Zeigefingerhaltung das einzig Wahre seien.
Es würde jetzt zu weit führen, dass in diesem Thread in allen Einzelheiten zu erörtern, aber ich denke, dass die Daumenhaltung für den Amistil ( über die Schulter ) tatsächlich die bessere ist, weil dieser Stil sehr viel mehr als die Gebetsroithervarianten der "gezogenen" Aufladung der Rute beim Vorwärtswurf bedarf, weil also mehr Druck auf den Blank ausgeübt werden muss.
Er war sehr trickreich darinne, mir die Daumenhaltung als eine Art heiligen Gral anzupreisen. Er sagte ebenfalls, daß in den Staaten die Daumenhaltung die weitaus gebräuchlichste sei.
Ich stimme dir zu, dass die Amis die Daumenhaltung bzw. verschiedene Varianten davon verteidigen, als fiele mit der Anerkennung, dass auch die Zeigefingerhaltung ihr Positives hat, die ganze Fliegenfischerei der Barbarei zum Opfer. Die "drehen und winden" sich in dem Punkt wie der sprichwörtliche Aal.
Bei uns ist es allerdings in Bezug auf die Zeigefingerhaltung das gleiche Fastdogma.
Auf beiden Seiten werden die abenteuerlichsten Gründe angeführt, warum die Daumen-bzw. Zeigefingerhaltung das einzig Wahre seien.
Es würde jetzt zu weit führen, dass in diesem Thread in allen Einzelheiten zu erörtern, aber ich denke, dass die Daumenhaltung für den Amistil ( über die Schulter ) tatsächlich die bessere ist, weil dieser Stil sehr viel mehr als die Gebetsroithervarianten der "gezogenen" Aufladung der Rute beim Vorwärtswurf bedarf, weil also mehr Druck auf den Blank ausgeübt werden muss.
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Hallo Bernd,
das mit dem amerikanischen Kollegen kann ich sehr gut nachvollziehen, da hätte ich auch erst mal komisch geguckt. Dass wir uns gerade bei der Frage nach der richtigen Bewegungstechnik bzw. Bewegungsablauf in die Quere kommen, muss nicht sein.
Unter normalen Umständen an unseren Mittelgebirgsbächen und -flüssen bevorzuge ich die schon erwähnte Zwickelhaltung der Fliegenrute für die Klassen 2-5. Darüber hinaus werde ich schwach, d.h, eine 8er Meforute bewege ich auch ab und an mit dem Daumen. Damit entspanne ich die Hand inklusive Gelenke, denn die Wurffrequenz mit stärkeren Ruten kann auf Dauer ermüdend werden.
Da ich mich auch an unterschiedlichen Gewässern mit völlig unterschiedlichen Strukturen bewege, passe ich die Bewegungsabläufe entsprechend an. Außerdem ist es ein großer Unterschied, ob ich weite Würfe am Wasser brauche, um die Fische zu erreichen, oder ob ich weite Würfe verwende, um die Masse der Zuschauer zu beeindrucken. Du weißt ja, wer mit den Weitwürfen auf Veranstaltungen gefangen werden soll???
Gruß, Olaf
das mit dem amerikanischen Kollegen kann ich sehr gut nachvollziehen, da hätte ich auch erst mal komisch geguckt. Dass wir uns gerade bei der Frage nach der richtigen Bewegungstechnik bzw. Bewegungsablauf in die Quere kommen, muss nicht sein.
Unter normalen Umständen an unseren Mittelgebirgsbächen und -flüssen bevorzuge ich die schon erwähnte Zwickelhaltung der Fliegenrute für die Klassen 2-5. Darüber hinaus werde ich schwach, d.h, eine 8er Meforute bewege ich auch ab und an mit dem Daumen. Damit entspanne ich die Hand inklusive Gelenke, denn die Wurffrequenz mit stärkeren Ruten kann auf Dauer ermüdend werden.
Da ich mich auch an unterschiedlichen Gewässern mit völlig unterschiedlichen Strukturen bewege, passe ich die Bewegungsabläufe entsprechend an. Außerdem ist es ein großer Unterschied, ob ich weite Würfe am Wasser brauche, um die Fische zu erreichen, oder ob ich weite Würfe verwende, um die Masse der Zuschauer zu beeindrucken. Du weißt ja, wer mit den Weitwürfen auf Veranstaltungen gefangen werden soll???
Gruß, Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
- todde
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Original geschrieben von Bernd Ziesche
Und auf dem Rasen passieren schon mal Dinge, die Spass bringen, aber am Wasser nicht immer sinnvoll sind...
Äähh, wie jetzt??? Ich dachte, wir reden über die Vor- und Nachteile unterschiedlicher (Hand-) Stellungen... Bin verwirrt
Spaß beiseite! Ich bin über die Maßen erfreut, dass dieses Video zu Erinnerungen, Sehnsüchten und wirklich speziellem und überaus interessantem Austausch beigetragen hat.
Macht weiter! Ich lerne!
gruß
todde
Kole Feut un Nordenwind, givt een krusen Büddel un een lütten Pint.
Fliegenbox
Hallo zusammen,
habe da mal eien ganz andere Frage.
Wo gibt es den die super praktische Fliegenbox mir den vielen Fächern aus dem Film ??? Gruss Markus
habe da mal eien ganz andere Frage.
Wo gibt es den die super praktische Fliegenbox mir den vielen Fächern aus dem Film ??? Gruss Markus
Fliegenfischen ist eine Tätigkeit, die es einem Mann gestattet, in Würde und Frieden mit sich allein zu sein - " John Steinbeck"