parachute vs. konventionell

Hier gehts rund um den Fisch. Besonderheiten, spezielle Techniken und Köderwahl auf unterschiedliche Fischarten, u.s.w.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

Antworten
Benutzeravatar
Hans.
Beiträge: 2244
Registriert: 28.09.2006, 21:24
Wohnort: Norddeutschland
Hat sich bedankt: 116 Mal
Danksagung erhalten: 618 Mal

Re: parachute vs. konventionell

Beitrag von Hans. »

Hallo Marco,

wenn ich nur mit einer Trockenfliege losgehen dürfte, wäre es die Parachute. Keine Trockenfliege wird in meinem Forellenbach zuverlässiger genommen. Aus Sicht des Fisches wird die Sichthilfe vielleicht als Flügel erkannt, was nur positiv sein kann. Eigentlich hast Du alles gesagt dazu....

Andere Trockenfliegen fische ich trotzdem. Bin einfach neugierig, ob was passiert.

Gruß,
Hans
Man muss nicht alles mitmachen...
Maggov
Moderator
Beiträge: 5538
Registriert: 28.09.2006, 14:21
Wohnort: München
Hat sich bedankt: 305 Mal
Danksagung erhalten: 395 Mal

Re: parachute vs. konventionell

Beitrag von Maggov »

Hallo Marco,

bin grundsätzlich bei Dir, fische aber nicht nur Parachutes sondern auch "konventionelle" Muster wie Spent, Rehhaar-Sedge, Hexe und Co. Bei Fliegen die ich auch mal schlittern lassen will finde ich die Kranzhechel besser da sie gefühlt besser schlittern (z.B. Rehhaarsedge). Die Hechelfliegen kannst Du auch unter die Oberfläche ziehen und nass / halbnass / wie einen Streamer fischen. Gerade die abgesoffene und "gestreamerte" Rehhaarsegde ist manchmal echt Super. Ginge sicherlich auch mit einer Parachutevariante (zumindest schrieb Van Klinken oft wie erfolreich das ist), habe ich noch nicht probiert, aber warum immer alles neu machen wenn das Bewährte gut funktioniert ;)

Ich binde eigentlich ausschließlich für die Fischerei, aber es macht mir beim Binden keinen Spaß ein Muster in Serie zu binden. Ich binde mir gerne 3 Stück als Nachschub und dann lieber ein anderes Muster. Da macht es mir auch mehr Spaß wenn ich dann eine andere Technik nutze - Randaspekt.

Die Parachute haben sicherlich den großen Vorteil der besseren Sichtbarkeit und dass sie eigentlich immer wie gewollt am Wasser landen/liegen. Ist bei Hechelfliegen aber auch relativ - wenn ich die Flügel richtig auswähle und binde ist der Unterschied minimal. Hechelfliegen ohne Flügel können ja gar nicht falsch liegen ;) - und helle Hechelkränze sieht man eigentlich genauso gut wie den Parachute-Post.

Fazit: verpaßt wahrscheinlich nichts und a jeda wia a mog ;)

LG

Markus
Reflection is a broad deep and quiet pool into which the stream of an angler's thought opens out from time to time.
A. A. Lucas in Fishing and Thinking, 1959
Dr.Do

Re: parachute vs. konventionell

Beitrag von Dr.Do »

Morgen Männer,
Bei dieser Frage müßte man am ehesten die Fische fragen. :D Solange sie schweigen, gibt es außer fragwürdigen persönlicher Erfahrungen nur theoretische Überlegungen. z.B. Die "Sichthilfe" ist ja kein Flügel und sieht auch nicht aus wie ein solcher. Wenn aber die Fliege im "Fenster" oder "Spiegel" der Fische erscheint, ist der Flügel oft das Erste, was der Fisch sieht. Ich habe schon öfter erlebt, dass Parachutes verweigert werden, wenn der Fisch von seitlich unten kommt, vor allem wenn die Sichthilfe in Orange oder in ähnlichen Schockfarben gebunden ist. Oder: Es gibt nur eine Parachute, die sich richtig durchgesetzt hat, nämlich die "Klinkhammer"". Das ist aber eigentlich keine Trockenfliege, sondern eine Nymphe, die durch die "Hechelscheibe" (8-fach) im Film gehalten wird. Der überproportionierte Hechelkranz imitiert keine Füßchen sondern wird, wenn überhaupt für irgend etwas, dann für die Nymhenhülle gehalten.
Wenn man aber den Hechelkranz aus nur einer oder 2 Windungen herstellt, dann wären das schon super Beinchen-Imitate im Sinne einer "Footprint-Dun". Das können die "konventionell" gebundenen Flunzen aber genauso gut. Man muss nur die nach unten stehenden Hecheln abschneiden.
Es soll aber nicht bestritten werden, dass es überragende Parachutes gibt. Urs Dublin z.B. erband wunderschöne und sehr fängige Parachutes, die waren aber auf das absolut wesentliche reduziert und hatten eindeutig einen diffusen geformten Flügel. Die Mysthique bleue , vermutlich eine B. muticus Imitation, die am Doubs vor allem im Sommer eine Rolle spielt, war eine seiner besten Fliegen.
https://swissflies.ch/originale_dublin.php
Die Flügelfarbe kam dem Original dabei schon recht nahe. Und es ist nur eine (oder 2?) Hechelwindungen.
Wir wissen ja nicht einmal, ob es besser ist, wenn die Füßchen die Oberfläche durchstoßen oder nur auf der Oberfläche aufliegen. Eine durchstoßene Oberfläche könnte bedeuten, dass das Insekt am Ertrinken ist und damit wird es zu einer leichten sicheren Beute im Gegensatz zu den nur aufliegenden Beinchen, die ja "ruck-zuck" weggeflogen sind. :D :D :D
Fragen über Fragen. Und solange es darauf keine endgültigen Antworten gibt, kann Jeder fischen was er will.
LG Klaus
Antworten