Gestern habe ich in einem kleinen Vorgebirgsflüßchen genympht und irgendwie scheint ein besonderer Tag gewesen zu sein. Hatte in zwei Stunden vierzehn Fische gehakt (gehakt wohlgemerkt und nicht gelandet; tanzen wollten sie nämlich schon) und fast alle davon auch noch auf Sicht. Regenbogen- und Bachforellen. Und irgendwie waren die Größten im Pool meist auch die Schnellsten. Allerdings waren bei vier oder fünf der Regenbogenforellen (nur bei den Großen) die Schwanzflossen beschädigt. Und zwar immer an der Rückenseite. Da hat teilweise die Hälfte gefehlt.
How come?
These 1: Es schwammen noch ein paar Gänsesäger rum als ich kam. (Dann nicht mehr... ) Allerdings waren ja nur die Großen betroffen.
These 2: Vom Laichgruben ausheben. Aber laichen die Regenbogen bei uns überhaupt und warum machen sie sich dabei die Schwanzflosse hin und die Bachforellen nicht? Außerdem wachsen die ja nicht nach und mir ist das vorher noch nie so aufgefallen.
ganz spontan würde ich mal auf Regenbogen-Besatzfische tippen - guck dir mal Bilder von Großforellen, die in Angelparks gefangen worden sind, an - wie sie zum Beispiel hier zu finden sind: http://www.fisch-hitparade.de/fischhitp ... relle.html. Dort sieht man Deformationen der Schwanzflosse sehr oft, sehr "hübsch" zum Beispiel bei der derartigen Nr. 29
Dein Frank
PS: Eigentlich hatte ich hier direkt auf das Bild einer amerikanischen P***-Forelle verlinkt. Aber das war mir einfach zu scheußlich.
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
Diese Verformungen an Schwanz- und Rückenflosse kommen vom Rundstrombecken, die Fischlein sind so beengt hier, daß sie sich die Flossen gegenseitig abscheuern, bzw abknicken.
Diese Knicke, besonders in der Rückenflosse bleiben lebenslang erhalten und sind ein sicheres Zeichen von Besatzfischen.
Bei der Schwanzflosse ist es ähnlich, wenn es sich um den oberen Rand handelt, wenn der untere Rand abgeschabt ist, so kann das auch auf eine
fast durchgehend über Kiesgrund stehende Forelle oder einen Laichschaden hindeuten.
Das würde auch erklären, warum sie solche Deppen waren. Man konnte da aus einem Pool drei Fiche hintereinander rausziehen. Schade eigentlich, dass man da so große Satzfische einsetzt. Die werden ja doch nur wieder rausgefangen mit dem bissi Hirn und der Erfahrung, die die haben.
Die Schäden an den Brustflossen, kommen ebenfalls vom Rundstrombecken und auch später von der Beckenhaltung.
Die Fische beißen sich gegenseitig in die Brustflossen, es ist wie überall in unserer Gesellschaft, der Profit geht vor, je mehr Fische gehalten werden können, desto größer der wirtschaftliche Erfolg.
das ist nicht nur bei Fischen beobachtbar: Wenn die Forellen auf zu engem Raum gehalten werden kommt es zu Revierverhalten und stressbedingter Aggression. Da beißt ne Forelle halt mal um sich...
Ich denke vereinzelt kann es auch bei Revierkämpfen, während der Laichzeit beim Buhlen um Laichplätze und Partner sowie durch Predatorenangriffe zu Flossenverlusten kommen. Wenn es jedoch gehäuft auftritt würde ich ebenfalls eher von (schlechtem) Zuchtmaterial aus Beckenhaltung ausgehen.
@Klaus: wie Gebhard schon schrieb kommt es beim Säubern und Ausheben der Laichgruben schon mal zu Verletzungen der Rückenflosse kommen - das sind meist Längsrisse bzw. sieht etwas ausgefranst aus.
Forellen die sich grundnah aufhalten (meist bei BF zu beobachten) haben auch mal eine abgeflachte Unterseite auf der Schwanzflosse, gerne auch mit einem hellem Rand (mir fällt immer ein Vergleich zu unserer Hornhaut ein) der zuweilen auch etwas verdickt ist.
In beiden Fällen würde das grösstenteils nachwachsen wenn sich das Verhalten ändert und/oder Ruhephasen einstellen.
Abgebissene Flossen oder Flossenteile sind meist nicht mehr regenerierbar.
Dein Folgeposting zeigt dass Du etwas mehr Weitblick als die meisten Bewirtschafter und realistischere Erwartungen als die meisten Gastfischer hast. Die Fische die nicht rausgefangen werden und derart besetzt werden verhungern meistens oder wandern ab - man geht so von 95-99% Verlustrate bei Pfannenbesatz aus...
Frank. hat geschrieben:
PS: Eigentlich hatte ich hier direkt auf das Bild einer amerikanischen P***-Forelle verlinkt. Aber das war mir einfach zu scheußlich.
Mein Top-Favorit der hässlichsten Forelle der Welt ist und bleibt aber diese Triploide http://www.kingofforwards.com/wp-conten ... 00000.jpeg, die wir schon öfter im Forum hatten (ist aber in Sachen Flossen auch nur wenig hilfreich für diesen Thread).
Aber ich denke, dass die Sache ohnehin klar ist: Womit es Klaus zu tun hatte, waren gewiss Besatzfische.
Dein Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
Frank. hat geschrieben:
Mein Top-Favorit der hässlichsten Forelle der Welt ist und bleibt aber diese Triploide http://www.kingofforwards.com/wp-conten ... 00000.jpeg, die wir schon öfter im Forum hatten (ist aber in Sachen Flossen auch nur wenig hilfreich für diesen Thread).
Dein Frank
Welchen von den beiden Triploiden (die langen Kerls vom Soldatenkönig hatten auch alle ein Chromosom zu viel) findest du nun häßlich Frank?
Bei Nr. 29 bin ich beeindruckt von der Angleichung zwischen Herrchen und Fisch, bisher dachte ich immer, das pasiert nur mit Hunden und deren Besitzern, aber man lernt nie aus.
Zu den Flossen hatten wir doch auch gerade erst einen Zwirn. Finde den leider gerade nicht, aber da habe ich meine Erfahrungen bzgl. Flossenschäden und Regeneration schon mal beschrieben. Das gilt hier auch und zweifellos sind es Haltungsschäden von Besatzfischen.
Vulkanische Grüße
Siegfried
Fische sind zu schöne Geschöpfe um nur einmal bewundert zu werden
Siegfried Darschnik hat geschrieben:Zu den Flossen hatten wir doch auch gerade erst einen Zwirn. Finde den leider gerade nicht, aber da habe ich meine Erfahrungen bzgl. Flossenschäden und Regeneration schon mal beschrieben.
) Allerdings waren ja nur die Großen betroffen.
