Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Hier gehts rund um den Fisch. Besonderheiten, spezielle Techniken und Köderwahl auf unterschiedliche Fischarten, u.s.w.

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sebastian_waf
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Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von sebastian_waf »

Hallo zusammen,

ich habe hier eine interessante Studie bezüglich der Hechte gefunden.
http://www.asvkrevag.de/PDF%60s/Sterbli ... Hechte.pdf

Wie denkt ihr darüber?
Ich jedenfalls werde keinen Hecht mehr nur noch an einer Hand aus dem Wasser heben.

Lg

Sebastian
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webwood
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Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von webwood »

Servus Sebastinan,

dem ist schlicht nichts mehr hinzuzufügen.
Dickes Danke für den Link.

TL

Thomas
Angler sterben nie, die riechen nur so.
Faber
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Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von Faber »

Toller lehrreicher Bericht!

Danke dafür!

Faber
Shoot Line Not People
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Hecht 1995
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Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von Hecht 1995 »

Seit dem ich diesen Bericht gelesen habe, hab ich mich doch um einiges geändert. Das war anfang des Sommers letztes Jahres.
Seit dem versuche ich Hecht unter 60-70cm sofort im Wasser abzuhaken. Da mach ich vielleicht ein Bild und wenn ich einen Hecht aus dem Wasser nehme dann setze ich ihn so schnell wie möglich wieder ins Wasser. Denn wie lange kann ich unter Wasser die Luft anhalten? Das muss man sich mit dem Hecht über Wasser auch denken.

Das sie es dadurch überleben konnte ich im November bzw. im Dezember an 3 aufeinanderfolgenen Wochenenden sehen.
Am ersten Wochenende fing mein Vater einen Hecht auf einer Seite Blind. Kurz aus dem Wasser und Foto gemacht und wieder zurück. Nächstes Wochenende fang ich den Hecht wieder. Gleich wieder zurück ohne Foto oder sonst was. Nächstes Wochenende begann der See schon zum zufrieren und wir wollten einen Hecht vom Jahr zum essen mitnehmen.
Was soll ich sagen, wieder der Blinde, es viel mir sehr schwer aber ich entnahm ihn, weil der See eben schon zufrierte.
Der Hecht hatte 79cm somit auch noch unter meinem gesetzten maximal Maß von 80cm.

LG Lukas
Werbe

Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von Werbe »

Hallo Sebastian,
danke für den Link

Gruß
Werner
CPE

Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von CPE »

"Tue es aufbauen und sie werden kommen" entspricht wohl nicht exakt dem Sprachniveau dieses Forums. Trotzdem danke...

Gruß, Norbert
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heu20
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Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von heu20 »

Carl Phillip Emanuel hat geschrieben:"Tue es aufbauen und sie werden kommen" entspricht wohl nicht exakt dem Sprachniveau dieses Forums. Trotzdem danke...

Gruß, Norbert
Servus

@Norbert: Typischer Schonzeitkollerkommentar oder ;-)

Für´s Hechtfischen habe ich mir einen Lipgrip geholt. Dieser dient jedoch nicht dazu den Fisch aus dem Wasser zu heben, wie man es immer wieder bei sogenannten Profis sieht. Damit wird der Hecht im Wasser fixiert und ich kann den Haken lösen, ohne den Hecht anzufassen, hochzuheben oder sonstiges. Klappt gut, da die Fliege zu 99% weit vorne im Maul sitzt. Dazu sollte er natürlich ausgedrillt sein und nicht mehr anfangen zu schlagen etc. Dann könnte der Grip mehr schaden als helfen! Und natürlich sollte es ein gutes Modell mit abgerundeten Kanten sein.

TL Jan
Niemand sollte einem Fisch dadurch Schande bereiten ihn zu fangen, ohne zu wissen wie man ihn fängt!
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HansAnona
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Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von HansAnona »

Carl Phillip Emanuel hat geschrieben:"Tue es aufbauen und sie werden kommen" entspricht wohl nicht exakt dem Sprachniveau dieses Forums. Trotzdem danke...

Gruß, Norbert

Es ist einfach eine etwas unglückliche Übersetzung aus dem Amerikanischen. Das Sprachniveau kann jeder nur bei sich selbst beeinflussen. ;-)

Liebe Grüße, von Alf, der nachher zum Fliegenfischen an den Rhein fährt.
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Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von Kami »

Vielen dank für diesen sehr interessanten Artikel. Ich hoffe es ist uns allen aber auch klar, dass das nicht nur Hechte betrifft.

Gruß,
Amadeus
Headi
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Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von Headi »

Hallo!

Was bin ich in diesem http://www.fliegenfischer-forum.de/flyf ... 66652.html thread angegangen worden :badgrin:
Ein weiterer Sargnagel für C&R - Danke dafür.


Gruß
Flo
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sebastian_waf
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Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von sebastian_waf »

Danke für das positive Feedback.

Der Bericht beinhaltet hier und da ein paar grammatisch Fehler. Aber trotzdem ist der Inhalt eindeutig und verständlich.

Ich habe hier etwas von einen Lipgrip gelesen. Dazu möchte ich sagen, dass wenn man so eine Hilfe verwendet, dann sollte man wenigstens darauf achten, dass sich dieser um seine eine Achse drehen kann. Nur so kann man einen Kieferbruch des Hechtes auf ein Minimum beschränken. Meiner Meinung nach ist der sicherste Umgang mit dem Hecht, wenn man ihn im Wasser löst und erst bei einem Hecht an 70cm den Kiemengriff anwendet.
Ich habe vor kurzem noch Fotos bei Facebook gesehen, welche von einen selbst ernannten Guide (den Namen will ich hier nicht nennen) gepostet wurden. Ich habe erst gedacht, der Hecht wurde mit einem Wobbler gefangen, der eine rote Feder am Haken hatte aber nein, dass war keine Feder. Das war ein Kiemenbogen, der durch die dicken Wurstfinger heraus gedrückt wurden. Dazu muss ich noch sagen, der Hecht war ca. 30cm lang. Wenn ich sowas sehen könnte ich einfach nur ....

Hey Amadeus,

ich stimme die zu, dass dies auch für andere Fische zählt.

Lg

Sebastian
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greypanther
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Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von greypanther »

Hi Sebastian,

einmal abgesehen davon, dass es sich um eine, na ja, schwache Übersetzung des Originaltextes handelt, wäre es schön, wenn der Autor seine Thesen auch mit Zahlen und wissenschaftlich überprüfbaren Fakten unterlegen könnte. In der vorliegenden Form des Reports bleibt er leider auf der Ebene der Legenden. Wenn es wirklich einen Zusammenhang zwischen "Handling" eines Hechtes/Muskies und deren Mortalität gibt, dann müsste sich das auch mittels objektivem Zahlenmaterial belegen lassen können. Genau das eben verweigert der Autor mit dem Hinweis auf zu viele Variablen im System. So frage ich mich denn: wie kommt er zu seinen Erkenntnissen?
Ich selbst habe ein paar "schöne Jährchen" auf hart beangelten Hechtseen zugebracht und , nota bene, nie einen toten Hecht gefunden, obwohl Hunderte Fische released wurden.
Also, deshalb, bevor ich nicht "harte" Zahlen sehe, behandele ich solche "Reports" immer mit einem "gran Salz".

Um erbosten Postings vorzubeugen: ich bin für absolut rücksichtsvolles Handling gehakter Hechte (und anderer Fische), aber solche Prosa-Werke,wie das zitierte, sind mir, sorry, immer verdächtig.
Gruß
Klaus


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sebastian_waf
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Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von sebastian_waf »

Hi Klaus,

ich kann mich mit dieser Studie auch nicht zu 100% anfreunden und das aus folgenden Gründen.

1. ich fische bei uns an Seen und Bächen, wo es viele Hechtangler gibt und ich habe selbst auch noch keinen toten Hecht gefunden.

2. das der Autor nach dem tot sagen kann, wo der Angler den Hecht angefasst hat, kann ich mir ebenfalls nicht vorstellen, es sei denn den Angler hat so feste zu gedrückt, dass der Fisch innere Verletzungen erhält.

Fakt ist aber, dass die Studie auch einige Wahrheiten beinhaltet und wir nie vorsichtig genug mit der Kreatur umgehen können. Ich denke der Bericht soll einigen Anglern die Augen öffnen und bei mir hat er es geschafft. Ich werde mich hüten noch einmal einen Hecht nur am Kopf gefasst aus dem Wasser zu heben.

Und viele Studien beinhalten nunmal auch subjektives empfinden.

Lg

Sebastian
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webwood
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Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von webwood »

Das Lebenselement Wasser in
einem Fische seiner Welt bietet eine Stütze und Schutz für den Körper. Ohne diese Stütze wird der
Fisch anfällig für andere physiologische Stressfaktoren. Einfach gesagt ist die schlechteste aller
Haltemethoden außerhalb des Wassers das vertikale ungestützte halten. Ein vertikales halten übt
einen immensen Stress auf die mechanische Physiologie des Fisches aus. Bei einem
durchschnittlichen gesunden Esoxiden machen circa 5-12% des Gesamtgewichtes der Schädel und
Kopf aus. Die restlichen 88-95% des Gewichtes stammen von der Rumpfmuskulatur, dem Rumpf
mit Innereien, den Knochen, der Haut und den Innereien.
u.s.w.

Deshalb, lieber Klaus

finde ich den Beitrag sehr lesenwert.

Viele Grüße

Thomas
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greypanther
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Re: Sterblichkeit zurückgesetzter Hechte

Beitrag von greypanther »

Hi lieber Thomas,

ich habe ja auch nicht behauptet, der Bericht wäre nicht lesenswert, sondern nur darauf hin gewiesen, dass der Autor Thesen aufstellt, ohne sie durch wissenschaftlich erarbeitete Zahlen zu bestätigen oder zu widerlegen. Er selbst gibt ja unumwunden zu, die Mortalitätsrate beeinflussenden Faktoren seien so zahlreich und vielfältig, dass ein wissenschaftlicher Beweis seiner Theorien bzw. Feld-Beobachtungen äußerst schwierig ist, wenn nicht unmöglich erscheint. Und deshalb ist das für mich zunächst einmal keine Studie sondern eine reine Prosa.
Der "moralische" Teil des Berichts und seine "pädagogische" Wirkung ist sicherlich unbestritten und rechtfertigt einen solchen Text. Der Autor ist ein erfahrener Fischereibiologe und sollte deshalb wissen, dass er ohne durch Versuchsergebnisse belegte Theorien besser nicht äußern sollte. Ich sehe solche Berichte deshalb eher als "Erzählungen" oder Erfahrungsberichte an, wie sie in Wissenschaftsteilen oder Feuilletons großer Zeitungen oft zu lesen sind, denn als eine in Stein gehauene neue wissenschaftliche Erkenntnis. Subjektive Erkenntnisse können aber leicht durch gegensätzliche subjektive Erfahrungen widerlegt oder doch stark in Zweifel gezogen werden.
Gruß
Klaus


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