Stroft GTM oder FC2 als Trockenfliegentippet??

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Norman506
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Re: Stroft GTM oder FC2 als Trockenfliegentippet??

Beitrag von Norman506 »

Hallo,

Flurcarbon schwimmt nicht /sinkt. Das ist gerade beim fischen mit der Trockenfliege nicht so optimal :D .


MfG/TL

Norman
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gespliesste
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Re: Stroft GTM oder FC2 als Trockenfliegentippet??

Beitrag von gespliesste »

Hallo Hans,

nach meiner Erfahrung gibt es da in der Praxis keine relevanten Vorteile.
FC sinkt ein wenig ein und ist damit ohne Behandlung im Bereich der Vorfachspitze unverdächtiger, dafür sinkt es auf voller Länge ein, was für die Trockenfliegenfischerei nicht unbedingt von Vorteil ist.
Bei gleichem Durchmesser hat FC2 ca. 20% weniger Tragkraft als GTM. Dazu kommt die geringere Knotenfestigkeit.

Ich fische öfter auch mal FC mit der Trockenen da ich zu Faul bin das ganze Vorfach zu wechseln, wenn ich gerade Nymphe und einen steigenden Fisch entdecke. Ist O.K., aber wenn ich weiss das ich überwiegend trocken fische, würde ich GTM wählen. Dann Nypmhe ich halt mit GTM, ist auch absolut kein Problem.

Es gibt schon Situationen da kann FC durch die geringere Sichtigkeit im Wasser einen Unterschied machen, aber nach meinem Empfinden wird der Effekt gerne überschätzt. Das leichte Einsinken ist fürs Nymphen bestimmt von Vorteil.

LG,

Olaf
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Hans.
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Re: Stroft GTM oder FC2 als Trockenfliegentippet??

Beitrag von Hans. »

Oh, die ersten Antworten sind schon da, vielen Dank!

@ Olaf: Danke für Deinen kleinen, aber -wie so oft- feinen Erfahrungsbericht! Der ist mir eine Entscheidungshilfe mit dem Ergebnis, es bei der Trockenfliege schlicht beim GTM zu belassen :wink:

Viele Grüße,
Hans
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Achim Stahl
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Re: Stroft GTM oder FC2 als Trockenfliegentippet??

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,
Norman506 hat geschrieben: Flurcarbon schwimmt nicht /sinkt. Das ist gerade beim fischen mit der Trockenfliege nicht so optimal :D .
Gerade DAS ist das Gute daran. Man braucht es nicht zu entfetten, es sinkt auch so zuverlässig durch den Oberflächenfilm und ist deshalb schlecht für den Fisch sichtbar. Dass es sowieso schlechter sichtbar ist als normale Mono, ist noch mal ein zusätzlicher Vorteil. Natürlich darf man nur das Tippet aus FC machen. Ein komplettes Fluorcarbonvorfach würde die Fliege sofort versenken, nur das Tippet schafft das nicht.

Stroft FC2 finde ich nicht wirklich perfekt. Es ist deutlich weniger knotenfest als FC1 oder auch Riverge Grand Max.


Viele Grüße!


Achim
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Hawk
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Re: Stroft GTM oder FC2 als Trockenfliegentippet??

Beitrag von Hawk »

Kann Achim zustimmen was das FC als Trockenfliegentippet betrifft: In ruhigem Wasser ist es gegenüber Mono ein riesiger Vorteil wenn das Tippet leicht einsinkt und somit keine Reflexionen an der Oberfläche verursacht. In einem stark strömenden Gebirgsbach ist dagegen manchmal ein (ggf sogar gefettetes) Monovorfach vom Vorteil, nähmlich dann wenn ansonsten die Fliege ständig absäuft...
Achim Stahl hat geschrieben: Stroft FC2 finde ich nicht wirklich perfekt. Es ist deutlich weniger knotenfest als FC1 oder auch Riverge Grand Max.
Ich hab alle 3 ausgiebig getestet und bin mit dem FC2 zufrieden. Die anderen beiden sind zwar wie du schon sagst einen Tick besser, aber das ist mir der Mehrpreis nicht wert. Unsere 30cm Forellen schaffens eh nicht n Tippet zu zerreißen, egal welches :D
Gruß
Sven
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gespliesste
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Re: Stroft GTM oder FC2 als Trockenfliegentippet??

Beitrag von gespliesste »

Hallo,
Hawk hat geschrieben:In ruhigem Wasser ist es gegenüber Mono ein riesiger Vorteil wenn das Tippet leicht einsinkt und somit keine Reflexionen an der Oberfläche verursacht.
Das stimmt, aber du kannst ja auch den vorderen Teil des GTM mit dem Mittel deiner Wahl sinkbar machen und dann hast du eine höhere Tragkraft und keine Reflexionen an der Oberfläche kombiniert.

LG,

Olaf
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cdc
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Re: Stroft GTM oder FC2 als Trockenfliegentippet??

Beitrag von cdc »

Hallo Hans,
ich fische bis auf an der Hemsila nur GTM als Vorfach und Tippet und wurde noch nie enttäuscht...
Selbst in meinem letzten Österreich-Urlaub an Flüssen mit sehr klaren Wasser haben die Äschen und Forellen die Fliege am GTM Vorfach anstandslos genommen...
An der Hemsila verlängere ich mein ohnehin 15ft Vorfach mittels eines Tippetringes mit ca. 70cm
Fluorocarbon um einer Reflexion entgegen zu wirken, wenn diese überhaupt bei 0-10 bis 0,14 für den Fisch sichtbar ist...
Oft sind es andere Faktoren die verantwortlich sind, wie die Verbindung zwischen Tippet und Fliege...

Gruß Jürgen
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gespliesste
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Re: Stroft GTM oder FC2 als Trockenfliegentippet??

Beitrag von gespliesste »

Hallo Jürgen,
cdc hat geschrieben:
Fluorocarbon um einer Reflexion entgegen zu wirken, wenn diese überhaupt bei 0-10 bis 0,14 für den Fisch sichtbar ist...
Oft sind es andere Faktoren die verantwortlich sind, wie die Verbindung zwischen Tippet und Fliege...
Die Refelxion kommt durch die Spannung der Wasseroberfläche im Oberflächenfilm und nicht vom Tippet selber, da ist die Dicke des Tippets weniger ein Faktor, als das es nicht von der Oberflächenspannnung getragen wird. Bei Sonneneinstrahlung leuchtet das von unten wie ein Christbaum. Clark & Goddard haben das in ihrem Buch "Die Forelle Und die Fliege" schon vor vielen Jahren bechrieben.

Deinen zweiten Punkt kann ich nur unterstützen.
Aus meiner Erfahrung ist mir bei der sehr feinen Fischerei bei gleicher Tragkraft der geringere Durchmesser des Vorfachs wichtiger, als die geringere Sichtigkeit von FC, da läuft die Fliege unverdächtiger und der Knoten ist kleiner. GTM (Polyamid) nimmt auch mit der Zeit Wasser auf, wird dadurch geschmeidiger und sinkt von alleine gern etwas ein.

LG,

Olaf
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cdc
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Re: Stroft GTM oder FC2 als Trockenfliegentippet??

Beitrag von cdc »

Hallo Olaf,
um mir mal das ganze aus Fischperspektive anzusehen, werde ich meine Gopro mal ins Wasser legen...
Ob das was bringt weiß ich allerdings auch nicht, denn wie scharf können Forellen sehen??? Dennoch interessant wie es von unten aussieht...
Ich fische trocken maximal bis 0,17 und das auch nur zur Maifliegenzeit...

Falls du mal nichts zum entfetten hast, Schweiß ist dafür gut geeignet...

Gruß Jürgen
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Re: Stroft GTM oder FC2 als Trockenfliegentippet??

Beitrag von Maggov »

Hallo Hans,

es ist alles geschrieben worden bis auf das Sinkmittel (da bin ich ebenfalls bei Olaf). Ein Fluorcarbonvorfach durch die Finger nach der Wurstsemmel gezogen schwimmt hervorragend und ein (z.B. mit Mud oder ähnlichem) behandeltes Monofil sinkt besser ein und reduziert die Refelektion (zumindest beim Mud). Die Behandlung muss allerdings regelmässig wiederholt werden da sich das Zeug abwäscht. Ich entfette die ersten 30-50 cm vor der Fliege. Um Oliver Edwards zu zitieren: "And never forget to degrease your leader" ;)

Neben der geringeren Knotenfestigkeit die man auch mit einem höheren Durchmesser kompensieren könnte dehnt sich FC meines Wissens nach weniger. Das kann vorteilhaft sein oder auch ungewünscht je nachdem wo man den Puffer einbauen will (Rute oder Vorfach).

Ich habe früher das Froghair geliebt weil es so geschmeidig war (schöne dead drift wenn dass Tippet sich einkringelt) und sich relative stark gedehnt hat (Puffereffekt, v.a. schön bei recht steifen Ruten). Heute bin ich auch beim Stroft GTM oder Orvis Super Strong angekommen (war früher günstiger, im Moment ist es recht teuer).

LG

Markus
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Re: Stroft GTM oder FC2 als Trockenfliegentippet??

Beitrag von Ralf »

Moin Hans,

meine Freunde und ich fischen seit weit über 20 Jahren jedes Jahr für Wochen mit Begeisterung in Lappland und dort nur mit der Trockenfliege. Seit gut 15 Jahren verwenden wir nur noch Stroft GTM als Vorfachmaterial. Die Sichtigkeit ist dabei für uns vollkommen ok, was zählt ist die sehr hohe Knotenfestigkeit und erst recht die extreme Abriebfestigkeit. Gerade diese hat uns schon etliche starke Forellen gerettet, bei deren Landung das Vorfach oft schon reichlich zerledert war, aber immer noch hielt, dank Stroft GTM!

Beste Grüße

Ralf
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Re: Stroft GTM oder FC2 als Trockenfliegentippet??

Beitrag von gespliesste »

Hallo,
cdc hat geschrieben: um mir mal das ganze aus Fischperspektive anzusehen, werde ich meine Gopro mal ins Wasser legen...
das ist eine gute Idee, hatte ich auch schon vor um das mal zu dokumentieren. Hier ist das Bild aus dem Buch von Clark & Goddard mit entsprechendem Kommentar zu sehen, leider keine gute Qualität:
http://i885.photobucket.com/albums/ac58 ... /001-3.jpg
cdc hat geschrieben: Ob das was bringt weiß ich allerdings auch nicht, denn wie scharf können Forellen sehen??? Dennoch interessant wie es von unten aussieht...
Forellen und vor allem Äschen können nach meiner Erfahrung sehr genau erkennen und auswählen, was sie von der Oberfläche nehmen. Das ist nicht an allen Gewässern gleich ausgeprägt, aber wenn sie selektiv sind, dann können sie kleinste Fliegenmuster sehr genau unterscheiden. Das kann man beim Äschenfischen an der Soca in Slowenien, bei den Trico-Hatches am Missouri in den USA oder auch am Test / Itchen in Südengland recht eindrücklich in der Praxis erfahren. Wenn der Fisch bei einem entsprechendem Schlupf dann im 10 Sekunden Takt steigt - aber 3cm neben deiner #22 Fliege (die natürlich in perfekter Drift läuft :wink: ) - Nahrung von der Oberfläche aufnimmt und du die erste Stunde denkst, der hat sich nur vertan und der wollte eigentlich meine Fliege nehmen - dann fängst du an zu Zweifeln. Wäre der Fisch wirklich so ungeschickt, wäre er wohl längst verhungert.

Und irgendwann erkennst du, dass der Fisch zielgerichtet die echten Fliegen deinen Imitationen vorzieht. Also wenn sie wollen, können sie nach meiner Erfahrung sehr wohl unterschieden wonach sie steigen.

LG,

Olaf
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cdc
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Re: Stroft GTM oder FC2 als Trockenfliegentippet??

Beitrag von cdc »

Danke Olaf, wenn es dann so wäre, lassen sie sich aber von uns
sehr oft auf Glatteis führen... Oft nehmen Sie auch nur was vermeintliches
und spucken es einfach wieder aus...

Gruß Jürgen
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