Trockenfliege als Bissanzeiger

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aerne
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Trockenfliege als Bissanzeiger

Beitrag von aerne »

Hallo zusammen


Ich fische nun schon recht lange mit der Fliege, sowohl mit der Nymphe als auch mit der Trockenfliege.

Nun wollte ich fragen ob jemand von euch schon Erfahrungen mit Trockenfliege und Nymphe zusammen als Duo gemacht hat.

Wenn ja, was gibt es zu beachten? Habe mir einmal ein paar buschige, grosse Fliegen mit eingebundener Nylonschlaufe gemacht um direkt ein Monostück und die kleine Nymphe anzubringen. Geht es auch wenn man das ganze im Hakenbogen anbringt oder gibt das Fehlbisse auf der Trockenen?


Vielen Dank für eure Hilfe

Freundlichst

Luki :D
Robin/Johannisbach
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Re: Trockenfliege als Bissanzeiger

Beitrag von Robin/Johannisbach »

Hallo,
Ich fische in schnellem Wasser öfters mal eine Gotthard Caddis mit ca 50 cm Schnur an den Hakenbogen geknotet, an der eine kleine Goldkopfnymphe ist.
Ich konnte noch keine erhöhte Fehlbissrate an der Trockenen feststellen..
Diese Kombination ist auch sinnvoll, wenn man einen Fisch anwirft, welcher gerade nicht aktiv steigt oder nympht.
Dieser nimmt dann oft entweder die Trockene oder die Nymphe.
Ein weiterer Vorteil einer Caddis als "Bissanzeiger" ist, dass man die Nymphe aufsteigen und die Trockene furchen lassen kann,
Und beides natürlich wirkt.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
Gruß,
Robin

//Edit: Ich glaube, dass dir hier mehr Leute helfen werden, wenn du dir die Minute nimmst und dich oben im Forum unter (selbst-)vorstellungen vorstellst!
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albula vulpes
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Re: Trockenfliege als Bissanzeiger

Beitrag von albula vulpes »

moin.

du solltest natürlich darauf aufpassen, dass eine solche Konstruktion von mehreren Haken an dem jeweiligen Gewässer erlaubt ist.

Ansonsten gibt es für mein Verständnis nichts was dagegen sprechen sollte - ich persönlich benutze diese Methode relativ häufig und hatte noch nie den Eindruck, dass das Vorfach der Nymphe Einfluss auf die Fehlbissquote an der Trockenen hat. Da man hier ja meist relativ leichte Vorfachstärken verwendet, sollte es auf jeden Fall weich genug sein, dass es nicht stört (es sei denn an der Nymphe hängt auch schon ein Fisch und spannt das ganze :wink: ).

Ich empfinde so ein Gespann besonders dann als sehr hilfreich, wenn gerade ein Insektenschlupf einsetzt (oder vor einiger Zeit begonnen hat) und nicht ganz klar ist, ob die Fische nun bevorzugt die Aufsteiger fressen oder bereits Lust auf die "Trockenen" haben. Mir ist es schon mehrfach so ergangen, dass die Fische anfangs die Nymphe oder den Emerger am sehr kurzen Vorfach hinter der Trockenfliege (20-30cm) genommen haben und dabei die manchmal Oberfläche durchbrochen haben. Etwas später haben Sie sich dann auf die geschlüpften Fliegen eingestellt und entsprechend häufiger die Trockene genommen. Wenn ich an dieser Stelle nur mit der Trockenen oder Nymphe gefischt hätte, hätte ich mich wohl entweder gewundert warum überall Fische steigen und meine Fliege nicht wollen oder den Zeitpunkt verpasst, wo die Trockene schon besser fischt. Falls du Jim Teeny Schnüre besitzen solltest - da war früher immer eine DVD dabei. An einer Stelle dieses Werbefilmchens zeigt einer der Guides genau diese Methode - da hab ich mir das ursprünglich mal abgeguckt...

Ausserdem gibt es manchmal Situationen, in denen ich mit Bissanzeiger schwerere Nymphen in dead drift fische und dann beim Menden oder Einstrippen der Schnur Bisse auf den Anzeiger bekomme. Hier hilf aber meistens eine Fliege als Ersatz für den Bissanzeiger nicht, da es oft die Größe und Farbe des Bissanzeigers ist, die die Fische reizt (ich fische meistens dicke Garnbüschel mit Ring/Schlaufe, wo das Vorfach eingeschlauft wird). Es sei denn du hast eine extragroße hässlich bunte Trockene dabei. Teilweise hab ich in solchen Situationen aus Frustration schon ein Stück oranges Garn um die Größte vorhandene "Foamulator" gebunden. Ich habe irgendwo sogar mal in einem Shop Garn-Bissanzeiger gesehen, die mit einem Haken ausgestattet waren (DAS ist mir dann doch zu stillos :mrgreen: )...

Prinzipiell bieten sich für diese Methode am ehesten größere, gut schwimmfähige Trockenfliegen wie Reh-/Elchhaarmuster. Ich nehme am liebsten Stimulator oder Foamulator je nachdem wie schwer die Nymphe ist. Bei sehr kleinen Nymphen reicht auch schonmal eine etwas größere CDC als Trockene aus. Ich binde das Nymphen-Vorfach immer einfach mit einem improved clinch knot (ich denke die meisten anderen Knoten gehen genauso) direkt in den Hakenbogen. Man muss nur etwas aufpassen, das einem der Knoten nicht vom Haken rutscht bevor man ihn festgezogen hat. So kann ich eine beliebige Trockene benutzen und muss mir nichts spezielles binden (lassen).

Gruß

Nerses
aerne
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Re: Trockenfliege als Bissanzeiger

Beitrag von aerne »

Vielenvielen Dank für eure hilfreichen Antworten, werde sobald ich wieder ans Wasser kann versuchen, sie anzuwenden :)

Grüsse Luki
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gezz
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Re: Trockenfliege als Bissanzeiger

Beitrag von gezz »

Hallo Luki,

ich habe diese Technik vor ein paar Jahren in Belgien und Frankreich kennen gelernt und nutze sie ebenfalls (wo erlaubt) sehr gerne. An schnellen Gewässern verwende ich meist eine Elk-Hair-Caddis als Bissanzeiger. Sie schwimmt nicht nur gut, sondern ist auch gut zu sehen und bei Bedarf schnell wieder zu trocknen. Ich binde immer noch ein wenig Antron als Sichthilfe ein. Daher kann ich bei Bedarf die Trockenfliege auch absinken lassen, d.h. die Nymphe noch tiefer fischen, und verpasse dennoch keinen Biss. Außerdem wirst Du dich wundern, wie viele Bisse man doch auf eine abgesoffene Trockenfliege bekommen kann.

Die Nymphe binde ich allerdings nicht im Hakenbogen fest. Ich arbeite stattdessen mit einem Springer, an dem die Trockene befestigt wird. Dieses Stück Monofil sollte jedoch sehr kurz sein, vielleicht 1-1,5 cm. Ich mache den Seitenarm für den Bissanzeiger immer so lang, dass ich die Fliege noch einmal wechseln kann.

Bei weniger Wasser oder leichteren Nymphen verwende ich als Bissanzeiger auch gerne Klinkhammer oder Parachute-Fliegen. Diese reichen bei gleichmässiger Strömung oftmals aus, um eine 14er oder 16er Nymphe (selbst mit Beschwerung) zu tragen.

Wenn Du konkretere Fragen zu der Technik hast, kannst Du Dich gerne bei mir melden.

Viele Grüße
Alex
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Hans.
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Re: Trockenfliege als Bissanzeiger

Beitrag von Hans. »

gezz hat geschrieben:Außerdem wirst Du dich wundern, wie viele Bisse man doch auf eine abgesoffene Trockenfliege bekommen kann.
Genau so ist es! Beispielsweise gehören abgesoffene Elkhaircaddies für mich zu den besten Nassfliegen überhaupt. Wenn Trockenfliegen verschmäht werden, der Fisch aber weiter unerschütterlich steigt, ist es sehr spannend und auch garnicht so einfach, eine "nasse Trockenfliege" so anzubieten, dass sie möglichst quer vor der Nase des Fisches durch das Steigfenster gondelt, und BISS!! Gehört zwar nicht ganz zum Thema, aber ich denke man muss eine Trockenfliege, die als Bissanzeiger untergegangen ist, nicht gleich wechseln. Ruhig eine Weile damit fischen!

Gruß,
Hans
Man muss nicht alles mitmachen...
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