Verbleib des Hakens

Hier gehts rund um den Fisch. Besonderheiten, spezielle Techniken und Köderwahl auf unterschiedliche Fischarten, u.s.w.

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Derrick
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Verbleib des Hakens

Beitrag von Derrick »

Hallo zusammen,

ich stelle mir die Frage, was mit dem Haken im Maul des Fisches passiert, wenn man den Fisch beispielsweise aufgrund eines Vorfach- oder Knotenbruches verliert?

Muss der Fisch dann bis an's Ende seiner Tage mit dem Haken im Maul leben oder löst sich dieser aufgrund von Korrosion in absehbarer Zeit auf?

Danke und Gruß

Dennis
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Svartdyrk
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Re: Verbleib des Hakens

Beitrag von Svartdyrk »

Servus,

hat dir das beim ablegen deiner Fischereiprüfung bzw. bei den Vorbereitung dafür keiner erklärt, oder warst du da grade Kreide für die Tafel holen? :-s

einen zweifelnden Gruß
Dyrk
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gorbi73
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Re: Verbleib des Hakens

Beitrag von gorbi73 »

Servus Dennis,
kleiner Tipp aus der Praxis:
Versuch macht kluch...
Nimm doch enfach eine Fliege deiner Wahl und versenke die in einem Schüsselchen Wasser. Dann siehst du was passieren sollte.
Und als Hausaufgabe stellst du einen wöchentlichen Zustandsbericht hier ins Forum. :mrgreen:

Schönen Gruß
Dipl. Ing. pesc. Thomas

P.S.
Wenn du länger Spaß an dem Experiment haben möchtest unbedingt eine hochwertige Salzwasserfliege ausprobieren!
Wenn ein Mann sagt dass er etwas macht, dann macht er das auch. Da muss man ihn nun wirklich nicht immer alle sechs Monate darauf hinweisen.

Früher war alles anders, da waren sogar die Gummistiefel noch aus Holz.
Mindelpeter

Re: Verbleib des Hakens

Beitrag von Mindelpeter »

Servus Dennis,

gib mal hier im Forum den Begriff "Überlebenschance" ein. Da findest du schon mal was.

Viele Grüsse

Peter
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HansAnona
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Re: Verbleib des Hakens

Beitrag von HansAnona »

Mann könnte einem Newbie je hier im Forum auch einfach eine sinnvolle Antwort oder einen Link auf die Antwort setzen.

Ich mein ja blos, Alf
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Svartdyrk
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Re: Verbleib des Hakens

Beitrag von Svartdyrk »

Servus,
Alf hat geschrieben:Mann könnte einem Newbie je hier im Forum auch einfach eine sinnvolle Antwort oder einen Link auf die Antwort setzen.
stimmt, und warum tust du das dann nicht, sondern beschwerst dich stattdessen über folgende (meine) Post's?
Alf: findest du nicht, dass dies zum Grundwissen eines JEDEN Fischereischeinihnabers gehören sollte, der auf den Fisch losgelassen wird. Das kann's einfach nicht sein, oder?

Regards Dyrk :roll:
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gorbi73
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Re: Verbleib des Hakens

Beitrag von gorbi73 »

Mönsch Dyrk,
sei doch nicht so hart zu dem jungen Mann. Noch hat er gar kein Fischereipatent in der Tasche, was sich aber demnächst ändern soll.

@Dennis
Viel Spass beim Fischereischeinlehrgang und immer gut aufpassen! :)

Gruß Thomas
Wenn ein Mann sagt dass er etwas macht, dann macht er das auch. Da muss man ihn nun wirklich nicht immer alle sechs Monate darauf hinweisen.

Früher war alles anders, da waren sogar die Gummistiefel noch aus Holz.
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Svartdyrk
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Re: Verbleib des Hakens

Beitrag von Svartdyrk »

Ohaa...
Thomas hat geschrieben:Mönsch Dyrk,
sei doch nicht so hart zu dem jungen Mann. Noch hat er gar kein Fischereipatent in der Tasche, was sich aber demnächst ändern soll.
Das ist natürlich etwas anderes, das kann ich ja nicht wissen. Bin davon ausgegangen, dass ich es hier mit einem Fischereischeininhaber zu tun hab und die Ausbilder auf ganzer Linie versagt haben.
Dann "schuldige" für meine unpädagogische Antwort, Dennis!
Dann bekommst du das sicherlich noch erklärt, was mit einem Haken der im Fischmaul oder sonstwo im Fisch sitzt passiert, wenn das Fach oder der Knoten geplatzt sind.

Cheers Dyrk :wink:
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HansAnona
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Re: Verbleib des Hakens

Beitrag von HansAnona »

Svartdyrk hat geschrieben:Servus,
Alf hat geschrieben:Mann könnte einem Newbie je hier im Forum auch einfach eine sinnvolle Antwort oder einen Link auf die Antwort setzen.
stimmt, und warum tust du das dann nicht, sondern beschwerst dich stattdessen über folgende (meine) Post's?
Alf: findest du nicht, dass dies zum Grundwissen eines JEDEN Fischereischeinihnabers gehören sollte, der auf den Fisch losgelassen wird. Das kann's einfach nicht sein, oder?

Regards Dyrk :roll:
Hallo Dyrk,

Weil die Antwort / Mindelfischer / einen Post weiter oben stand.

Liebe Grüße, Alf
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Kurt Mack
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Re: Verbleib des Hakens

Beitrag von Kurt Mack »

Hallo Dennis!

So richtig weiß das wohl kaum jemand, auch die mit den tollen Antworten und einer Prüfung nicht.
Ich kann mich an ein paar Untersuchungen erinnern. Einmal im Blinker oder Fisch & Fang vor vielen Jahren, dort wurden Röntgenaufnahmen gezeigt und auch wie Aale die Haken loswerden. Auch kann ich mich an eine Untersuchung von den Amis aus den letzten Jahren erinnern, die ich jetzt auf die Schnelle nicht wiederfinden konnte.
In den letzten Jahren habe ich nur einen Fisch durch Vorfachbruch verloren und da war ich wohl selbst schuld. Wenn Barben vor einem blinken, sollte man das 15er gegen ein 18er Vorfach tauschen. Grob geschätzt wären das an der Fliegenrute 1: 500 in den letzten 4 Jahren. Widerhakenlose Fliegen sollten die Fische schnell loswerden, schneller als der Haken wegrosten kann, die Wunde wird sich entzünden, vergrößern und weich werden bis der Haken rausflutscht. Der Fisch hilft aktiv mit in dem er durch Rütteln des Kopfes, hektische Atembewegungen und andere Tricks die Fliege versucht loszuwerden. Das kann man schön im Aquarium sehen, wenn ein Fisch mal einen Fremdkörper erwischt hat. Entweder ein Kieskörnchen oder etwas ungeniesbares (Samen, Stöckchen, Grasstücke,...) zwischen den Wasserflöhen oder Mückenlarven aus der Natur.
Wenn die Haken in den Verdauungstrackt gelangen sollten sie innerhalb weniger Tage durch die Magensäure weg sein. So auch in dem einen Artikel. Nur im Maulbereich gehakte Fisch können nach meinen Erfahrungen lange warten bis der Haken weggerostet ist. Vor Jahren an einem Karfreitag wurde an unserem Weiher ein größerer Hecht gefangen, der Haken verfing sich in der Öse eines Stahlvorfachs an dem der ausgemergelte Hecht hing. Auf Nachfragen konnte ich herausfinden, wann der Hecht gehakt und verloren wurde. Auch nach 9-10 Wochen war der brünierte Drilling noch stabil und hätte den Hecht noch lange gequält. Desweiteren konnte ich beim Twistern auf Barsch einen Hecht fangen, dessen Maul von einem großen Spinner mit Drilling vernagelt war, der Hecht war rappel dünn, konnte relativ frei atmen und auch kleinste Brocken durch den schmalen Spalt fressen. Ich schätze mal, dass der Hecht mindesten 2-3 Monate mit dem Spinner im Maul leben mußte. Auch hier ein brünierter Drilling. Beide Haken waren mit Widerhaken und saßen fest im Kiemenbereich bzw. Kieferknochen.

Fazit: Fische nicht unnötig fein und nur Haken ohne oder gut angedrücktem Widerhaken. Besser ist nur nicht zu fischen.

und las dich nicht von den Fortgeschrittenen ärgern.

Tschüß, Kurt
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Frank.
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Re: Verbleib des Hakens

Beitrag von Frank. »

Ich sag's ja: Eine Fliege braucht einen Widerhaken ungefähr so dringend wie ein Fisch einen Haken im Maul ...

Euer Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
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Derrick
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Re: Verbleib des Hakens

Beitrag von Derrick »

Super, vielen Dank für die ausführliche Antwort, Kurt.

Und nein, ich bin in der Tat noch kein Fischereischeininhaber und nach meinem Verständnis ist das auch keine Teilnahmevoraussetzung hier. Deshalb sollte man vielleicht auch nicht davon ausgehen, dass es so ist, bevor man wenig zielführende Kommentare abgibt.

Offenbar ist das durchaus ein diskussionswürdiges Thema, was nicht in 1-2 Sätzen im Vorbereitungskurs abgehandelt ist.
Rene63
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Re: Verbleib des Hakens

Beitrag von Rene63 »

Hallo Derrik,

Ja ich denke auch das es ein interessantes Thema ist und jeder Fischer dem so etwas schon mal passiert ist und der Respekt vor dem Lebewesen und der Natur hat wird sich wohl darüber schon mal Gedanken gemacht haben.
Ich kann mich auch nicht daran erinnern da solche fragen Bestandteil der Fischerprüfung sind.
Das der Haken wegrostet ist aber eher unwahrscheinlich und ich denke darüber haben sich die Herren lustig gemacht.

Gruß René
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Re: Verbleib des Hakens

Beitrag von Maggov »

Hi Derrick,

bitte sieh' es den Vorpostern nach dass Sie Deine Selbstvorstellung nicht gelesen hatten. Es ist zumindest recht "normal" dass User die sich hier anmelden den Schein bereits haben.

Die Fotoreihe bzw. den Bericht im Blinker kenne ich auch noch - das ist aber wirklich eeewig her dass ich den gelesen hatte. Der Haken war damals ein sehr grosser Wurmhaken und da man damals dem Aal gerne eine Zigarettenlänge Zeit liess bevor man den Haken setzte kam es durchaus häufig vor dass diese sehr tief schluckten. Die Fotos waren beeindruckend den der Haken wuchs im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Bauch heraus. Es ist wie gesagt Äonen her aber ich meine das ging auch noch unglaublich flott (wenn ich mich recht erinner hat es ca. 7 Tage gedauert bis der Aal den Haken los war).

Ich habe auch mal im Internet einen Beitrag gesehen (ich meine es war auf der Seite von der Zeitschrift "Fliegenfischen" oder in der selbigen) dort wurden Röntgenaufnahmen gezeigt die belegten dass der Haken sich im Magen zersetzt. Aale sind sehr aussergewöhnliche Kreaturen und vielleicht ist das Herauswachsen nur bei diesem möglich, die Alternative des Verdauens geht somit auch.

Das Ausspucken geht auch - ich konnte aber auch schon beobachten wie sich eine Äsche bei dem Versuch meine Nymphe aus zu spucken selbst gehakt hat! Es ist somit durchaus denkbar dass der Weg nach hinten der häufigere Fall ist.

Wer schon mal wasserdichte Fliegenboxen mit nassen Fliegen schlecht ausgelüftet hat kenn das Phänomen rostender Haken durchaus. Die Haken sind (bis auf die Salzwasserhaken - und ich meine auch die Goldhaken) so gehalten dass sie sich mit der Zeit "auflösen". Ich meine man geht von ca. 7 Jahren in freier / nasser Natur aus, dann ist der Haken so gut wie weg. Des weiteren ist der Übergang zum Hakenbogen eine beliebte Roststelle bei den Fliegen denn da endet das Bindematerial (bleibt schön nass) und wahrscheinlich ist der Beginn des Schenkels auch eine physikalische Schwachstelle. Auf alle Fälle habe ich schon einige Fliegen erlebt die OK aussahen und dann direkt am Schwanz/Übergang brachen.

Ich hatte das Thema nicht im Kurs - dieser ist aber auch mehr als 25 Jahre her, von daher hatte ich einige Sachen nicht die heute gelehrt werden... es wäre auf alle Fälle sinnvoll darauf ein zu gehen und auch das Thema Drilling unter dem oben genannten Aspekt zu diskutieren.

Wahrscheinlich hängt es sehr stark davon ab wie und wo der Haken sitzt. Wenn dieser ein widerhakenloser Einzelhaken ist und recht weit vorne im Maul sitzt dann denke ich wird dieser verhältnismässig leicht abgeschüttelt und/oder geschluckt. Grosse weitschenklige Haken werden wohl mehr Probleme verursachen als Kleine - wobei die ganz kleinen Haken (z.B. im Gaumen) unglaublich gut und eng ansitzen und wahrscheilich sehr schlecht ausgespukt werden können.

Was ich persönlich für sehr wichtig in diesem Kontext halte ist wie viel Vorfach noch an dem Haken bleibt. Wenn der Fisch mit einem Meter Schnur am Haken rumschwimmen muss bleibt mehr Zug auf dem Haken (durch die Strömung) und im schlechtesten Fall verwickelt sich diese noch an einem Hindernis unter Wasser. Deshalb mache ich mir weniger Sorgen wenn der Haken am Knoten reisst als bei einem längeren Vorfachbruch.

Die gängige Meinung ist dass man bei sehr tief sitzenden Haken (z.B. kaum noch sichtbar oder in den Kiemen) lieber das Vorfach so knapp wie möglich am Mund kappen sollte als lange am Fisch herum zu operieren. Die Versuche diese tief liegenden Haken zu lösen (v.a. wenn diese einen Widerhaken haben) sind für den Fisch oft mit schlimmeren Verletzungen verbunden als diesen einfach im Fisch zu lassen. Ich persönlich bevorzuge diese Fische lieber zu entnehmen. Bei ganzjährig geschonten Fischen oder an Strecken an denen die Entnahme stark limitiert ist lasse ich den Haken für den Fall einer Kontrolle im Fisch. Bis dato habe ich keine Kontrolleur getroffen der dies nicht OK fand.

LG

Markus
Reflection is a broad deep and quiet pool into which the stream of an angler's thought opens out from time to time.
A. A. Lucas in Fishing and Thinking, 1959
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HansAnona
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Re: Verbleib des Hakens

Beitrag von HansAnona »

Finde ich gut, das es nun so informativ abläuft hier ...

Danke, Alf
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