Wassertemperatur

Hier gehts rund um den Fisch. Besonderheiten, spezielle Techniken und Köderwahl auf unterschiedliche Fischarten, u.s.w.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

Benutzeravatar
pehers
Beiträge: 1461
Registriert: 28.09.2006, 11:51
Wohnort: Linz/AUT
Hat sich bedankt: 18 Mal
Danksagung erhalten: 94 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von pehers »

Servus!

Eins noch zum Wetter: Das macht mir grundsätzlich auch nix, die angesprochene Problematik ist auch nicht die, dass man nichts erwischen würde, sondern dass der Drillstress den Fischen eben schon extrem zusetzt, das kann jeder selbst beobachten, wie lange eine Forelle im warmen Wasser braucht, um von alleine wieder abzuhauen! Insofern sollte man sich hier wirklich so weit das möglich ist selbst einschränken!

Beste Grüße,
Hans
Zuletzt geändert von pehers am 14.03.2006, 18:18, insgesamt 1-mal geändert.
www.soulfishing.eu
I still don't know why I fish or why other men fish, except that we like it and it makes us think and feel. (Roderick L. Haig-Brown, A River Never Sleeps)
Benutzeravatar
Frank.
Ehren-Moderator
Beiträge: 5843
Registriert: 28.09.2006, 11:35
Wohnort: Niedersachsen
Hat sich bedankt: 353 Mal
Danksagung erhalten: 573 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Frank. »

Hallo Hans,

ja, ich habe durchaus von trockenen Fliegen (aber auch von Nypmhen und Nassen) gesprochen! - In Sachen Drillstress hast Du vollkommen Recht.

Herzlich, Frank
Zuletzt geändert von Frank. am 14.03.2006, 18:59, insgesamt 1-mal geändert.
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
el-forello
Beiträge: 303
Registriert: 28.09.2006, 15:09
Wohnort: Allgäu
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 1 Mal

Beitrag von el-forello »

Hallo zusammen,
ich möchte hier nicht als der "Edelmann" gelten, der ich wahrscheinlich nicht bin. Ich habe eben nur sehr günstige Umstände. 5 Min. an`s Wasser, im Sommer vielleicht für ein paar Tage Wassertemp. >16° und dann geht meine Frau noch begeistert mit zum Fischen. Wie sagt man so schön " ... mit vollen Hosen ist leicht stinken !"
Also von schmerzhafter Selbstbeschränkung kann keine Rede sein.
Aber es ist trotzdem sehr interessant, daß der mortale Effekt in dieser Temperaturzone eine Äsche sehr schnell betrifft. Hier kann man sich ja gezielt zurück halten.
Auch das mit bestimmter Technik selektiert werden kann, ist sicher eine Hilfe.
Also doch eine Wahl im Bezug zur Temperatur.

Gruß
Peter
Zuletzt geändert von el-forello am 14.03.2006, 19:37, insgesamt 1-mal geändert.
... der mit dem Weib fischt !
el-forello
Beiträge: 303
Registriert: 28.09.2006, 15:09
Wohnort: Allgäu
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 1 Mal

Beitrag von el-forello »

Hallo,
laßt uns das Jahr abschließen.
Wenn man denn, immer dem Glauben schenken kann, was einem so erzählt wird, dann werden im Herbst die Fliegen mit sinkender Temperatur immer kleiner. Wir haben aber entgegensätzlich zu dieser Meinung festgestellt, daß bis zu Temperaturen von ca.8° die Caddis auf einem 14er Haken ungeschlagen ist. Interessant dabei, daß die Fische ohne zu zögern nehmen, und das eine ruhig am Grund stehende fast sicher hochkommt.
Auch die so vorsichtigen Äschen, vergessen was sich gehört, und schlürfen die Fliege ohne zu zögern weg. Was bedeutet, daß wir im späten Herbst deutlich größer fischen können, wie so manches mal im Sommer.
Bis bei uns nur noch die extrem kleinen Grauen fliegen, ist es meistens schon Dezember und die Wahl der Fliege spielt keine Rolle mehr, da schon lange Schonzeit.
Dann ist die Temperatur auch nur noch für`s Laichgeschäft ausschlaggebend -bis zum nächsten Jahr.

Gruß
Peter
... der mit dem Weib fischt !
Maggov
Moderator
Beiträge: 5536
Registriert: 28.09.2006, 14:21
Wohnort: München
Hat sich bedankt: 305 Mal
Danksagung erhalten: 394 Mal

Beitrag von Maggov »

Hallo Peter,

ich habe ein paar mal im Herbst gefischt und konnte mit grossen Mustern keine Äsche vom Grund hervorlocken. Mit kleinen Emergern oder Hechelfliegen (so um die Hakengrösse 16) ging es jedoch prima.

Vielleicht ist das ja regional unterschiedlich.

Viele Grüsse

Markus
Reflection is a broad deep and quiet pool into which the stream of an angler's thought opens out from time to time.
A. A. Lucas in Fishing and Thinking, 1959
Benutzeravatar
Frank.
Ehren-Moderator
Beiträge: 5843
Registriert: 28.09.2006, 11:35
Wohnort: Niedersachsen
Hat sich bedankt: 353 Mal
Danksagung erhalten: 573 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Frank. »

Moin Markus und Peter,

Eure gegensätzlichen Erfahrungen teile ich - das Verhalten der Äsche scheint mir wirklich regional sehr unterschiedlich zu sein. Auf Forellen laufen in der kälteren Jahreszeit große Muster auch hier bei uns gut. Bei Äschen hingegen sieht das ganz anders aus - sie sind bei uns im Herbst trocken überhaupt sehr schwer zu fangen; wenn, dann mit sehr kleinen Fliegen. Auch im Frühjahr gilt das, im Sommer hingegen darf es gerne ein ordentlicher Brummer sein.

Herzlich grüßt
Euer Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
Benutzeravatar
pehers
Beiträge: 1461
Registriert: 28.09.2006, 11:51
Wohnort: Linz/AUT
Hat sich bedankt: 18 Mal
Danksagung erhalten: 94 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von pehers »

Servus Ihr lieben!

Ich habe ja oft, wie ich auch schon mal gepostet habe, das Gefühl, dass ´bei solchen Erfahrungen die Gewohnheit eine sehr große Rolle spielt!

Ich fische im Sommer große Fliegen, oft gezogen, wenn ich wo Äschen vermute, immer kleine Fliegen, nie gezogen, sonder so gut es geht dead drift! Im Frühjahr große schwere Nymphen, wenn viel Wasser da ist, im Sommer eher kleine, im Herbst ganz klein, aber eher schwer!

In der Regel mache ich das immer so, bis auf wenige Ausnahmen, wenn man z.B. einen guten Artikel irgendwo gelesen hat oder ein Kollege mir etwas empfiehlt, dann probiert man mal was anderes, aber ansonsten weiche ich eher sehr gering von diesen Regeln ab oder kehre rasch wieder dazu zurück!

Darum werde ich Herbst nie etwas mit großen Fliegen fangen, schon gar keine Äschen, im Frühjahr nie etwas mit Mini Fliegen fangen, nie gezogene Fliegen gezielt auf Äschen probieren, also wahrscheinlich auch keine gegenteiligen Erfahrungen machen! Zumindest nicht so nachhaltig, dass sich meine Gewohnheiten ändern!

Ich glaube eben, dass hauptsächlich das Vertrauen in die Fliege und das Material und damit einhergehend die Konzentration auf eine saubere Präsentation den Erfolg ausmachen und nicht einzelne Komponenten!

Klar sollte man nicht bei einem Steinfliegenschlupf eine 18er Devaux Eintagsfliege fischen, aber eben eine Steinfliege, die man mag!

Beste Grüße,
Hans
www.soulfishing.eu
I still don't know why I fish or why other men fish, except that we like it and it makes us think and feel. (Roderick L. Haig-Brown, A River Never Sleeps)
Maggov
Moderator
Beiträge: 5536
Registriert: 28.09.2006, 14:21
Wohnort: München
Hat sich bedankt: 305 Mal
Danksagung erhalten: 394 Mal

Beitrag von Maggov »

Hallo Hans,

ich kenne Leute die das ganze Jahr über ausschliesslich mit grossen Nymphen und mini-Trockenfliegen erfolgreich fischen. Von daher mag Deine Theorie des Vertrauens durchaus stimmen.

Ich hatte mal einen Guide, der hatte mir an dem besuchten Wasser extrem kleine Nymphen empfohlen. Als irgendwie nix ging habe ich auf eine grosse Nhymphe gewechselt und auf den ersten Wurf einen Fisch gefangen. An dieser Stelle war der Fluss recht tief und die Strömung recht schnell. Als wir dann an einer anderen Stelle waren ging es mit der Grossen gar nichts mehr. Wir wechselten auf die Mininymphe zurück und nach ein paar Würfen war diese erfolgreich.
Unser Schluss aus dieser Erfahrung war, dass die Mini-Nymphe - sei es aufgrund einer mangelhaften Präsentation / sei es wg. dem Gewicht - nicht auf die entscheidende Tiefe kam...

Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass ein Wildfisch viel stärker nach einem bestimmten Schema frisst - nämlich dem Nahrungsaufkommen in seinem Fluss. Ein Ausprobieren von allem was vorbeischwimmt ist für mich nur dann plausibel, wenn es dem Fisch direkt vor den Mund schwimmt. Alles andere verbraucht Energie und wäre somit ineffizient. Besatzfische, die das Gewässer gar nicht so gut kennen können werden sicherlich erstmal auf einige "Versuche" angewiesen sein und sind daher m.M. nach nicht soo wählerisch.

Daher versuche ich das abzubilden was in dem Wasser vorkommt. Wenn kleine Fliegen schlüpfen mag eine Grosse schon fangen, aber irgendwie möchte ich die Imitation in den Vordergrund stellen (auch wenn ich dann evtl. eine kleine Reizfliege oder ein Gruppenmuster nehme).

Wenn ich einen Tip bekomme, so versuche ich den auch gerne aus - sofern es für mich auf eine plausible, imitatorische Lösung rausläuft... wenn mir jemand einen rosa Twister auf einem Fliegenhaken empfiehlt, dann glaube ich gerne, dass das Teil fängt, nur hat das mit Imitation in meinen Augen nicht mehr viel gemeinsam... und so wichtig ist mir das Fangen dann auch nicht. So werde ich nach diesem Thread auch mal eine schlitternde Caddis ausprobieren - ich habe die bisher immer in drift gefischt und kann mir gut vorstellen, dass das eine sehr unterhaltsame Fischerei ist... mal sehen ob "unsere" Forellen & Äschen das auch mögen ;)

Viele Grüsse

Markus
Reflection is a broad deep and quiet pool into which the stream of an angler's thought opens out from time to time.
A. A. Lucas in Fishing and Thinking, 1959
Benutzeravatar
Frank.
Ehren-Moderator
Beiträge: 5843
Registriert: 28.09.2006, 11:35
Wohnort: Niedersachsen
Hat sich bedankt: 353 Mal
Danksagung erhalten: 573 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Frank. »

Noch ein Tip zu den schliddernden Caddis, lieber Markus: Ich mache das eher mit größeren als mit ganz kleinen Mustern. Muß schon glaubhaft aussehen, dass sich da ein Insekt aus dem Wasser entfernen will, ist ja klar. Und eben die Energiebilanz zwingt die Äsche bei einem größeren Happen, der abhauen will, viel eher zum Zufassen als bei einem kleinen.

Tl - Dein Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
Maggov
Moderator
Beiträge: 5536
Registriert: 28.09.2006, 14:21
Wohnort: München
Hat sich bedankt: 305 Mal
Danksagung erhalten: 394 Mal

Beitrag von Maggov »

Hallo Frank,

Danke für den Tip. Was verstehst Du unter gross? Grösser als 12?

Vielen Dank und Grüsse

Markus
Reflection is a broad deep and quiet pool into which the stream of an angler's thought opens out from time to time.
A. A. Lucas in Fishing and Thinking, 1959
Benutzeravatar
Frank.
Ehren-Moderator
Beiträge: 5843
Registriert: 28.09.2006, 11:35
Wohnort: Niedersachsen
Hat sich bedankt: 353 Mal
Danksagung erhalten: 573 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Frank. »

10er und 12er, lieber Markus!

Herzlichst, Fank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
gmischol
Beiträge: 38
Registriert: 28.09.2006, 16:54
Wohnort: Schmitten/Schweiz

Beitrag von gmischol »

Gestern ist bei uns die Forellensaison losgegangen, heute hatte ich das Glück, schon Fischen gehen zu können, an einem Voralpenfluss. Aber es ging gar nichts. Ich bin so einer, der immer ein Thermometer mit sich herumträgt und auch regelmässig die Wassertemperatur misst. Heute morgen war es bei uns -2°C kalt, Hochnebel, das Wasser zeigte gerade mal eben 1.5°! Am Mittag kam die Sonne hervor, die Temperatur stieg auf knapp 5°, das Wasser auf 2.5°. Der Wasserstand war tief, normal für diese Jahreszeit, sehr klares Wasser. Was ich jeweils vor dem Fischen auch mache, ich drehe ein paar Steine um und sehe was ich darunter für Insektenlarven finde. Es hat noch nicht viel, aber schon deutlich mehr als vor 2 Wochen, hauptsächlich Heptagenid-Nymphen, schon beachtlich in der Grösse. Also habe ich danach meine Nymphen gewählt und tief gefischt. Aber nicht ein einziger Biss. War es einfach noch zu früh/zu kalt, oder was mache ich falsch, ist dann nach solchen Tagen meine Ueberlegung. Ich suche deshalb auch immer wieder nach Informationen bezüglich der Wassertemperatur und der Aktvität der Fische. Viel habe ich noch nicht gefunden, ausser dieser Diskussion auf diesem Forum. Trotzdem bleiben viele Fragen offen.
Was macht ihr in solchen Situationen? Einfach mit möglichst grossen Mustern fischen? Ist das die Lösung, oder ist es einfach noch zu früh? Geht man besser nach Hause hinter den warmen Ofen und träumt noch von den grossen Fischen oder bindet fleissig Fliegen?

Bin gespannt auf Eure Erfahrungen

Gruss

Gaudenz
Maggov
Moderator
Beiträge: 5536
Registriert: 28.09.2006, 14:21
Wohnort: München
Hat sich bedankt: 305 Mal
Danksagung erhalten: 394 Mal

Beitrag von Maggov »

Hallo Gaudenz,

in dieser Situation versuche ich einen Fisch auszumachen der frist und "probiere" an diesem mein Nymphensortiment aus.... ernsthaft! Bevor Du "blind" losfischst würde ich immer versuchen einen Fisch zu spotten und anzufischen.

Ich persönlich glaube, dass die Fische bei kaltem Wasser keinen sehr grossen Aktionsradius haben. Man muss somit die Fliege realtiv genau in die Bahn des Fischen platzieren. Das macht das "blinde" Abfischen einer Strecke fast unmöglich, da die Chance genau diese bahn zu erwischen einfach zu klein ist. Ob gross oder klein haben wir in diesem Thread eigentlich nicht klären können...

Ich versuche es dieses WE mal aus und gebe nochmal Bescheid :D...

@Frank: besten Dank! ... dann muss ich nochmal binden gehen - so grosse Caddis hab ich gar net ;)...

Gruss

Markus
Reflection is a broad deep and quiet pool into which the stream of an angler's thought opens out from time to time.
A. A. Lucas in Fishing and Thinking, 1959
Benutzeravatar
pehers
Beiträge: 1461
Registriert: 28.09.2006, 11:51
Wohnort: Linz/AUT
Hat sich bedankt: 18 Mal
Danksagung erhalten: 94 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von pehers »

Servus!

Ich glaube auch, dass Markus recht hat und das die einzige Möglichkeit ist!

Die Verhältnisse für die Fischerei auf Sicht sind zur Zeit eh ideal und daher kann man das probieren. Auch wenn der Fisch nicht aktiv frisst, ist es einen Versuch wert, vielleicht schnappt er ja doch zu!

Beste Grüße,
Hans
www.soulfishing.eu
I still don't know why I fish or why other men fish, except that we like it and it makes us think and feel. (Roderick L. Haig-Brown, A River Never Sleeps)
Benutzeravatar
pehers
Beiträge: 1461
Registriert: 28.09.2006, 11:51
Wohnort: Linz/AUT
Hat sich bedankt: 18 Mal
Danksagung erhalten: 94 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von pehers »

Servus Markus!

Ich fische die sogar noch größer - bis Gr. 6! Wenn zB. Silver Sedges im Sommer schlüpfen oder im frühen Herbst Autumn Caddis, dann gehen sogar solche Größen (funktioniert zumindest an der Ager)!

Aber in der Regel wird #10 reichen!

Beste Grüße,
Hans
www.soulfishing.eu
I still don't know why I fish or why other men fish, except that we like it and it makes us think and feel. (Roderick L. Haig-Brown, A River Never Sleeps)
Antworten