Wie im begradigten Fluß fischen...?

Hier gehts rund um den Fisch. Besonderheiten, spezielle Techniken und Köderwahl auf unterschiedliche Fischarten, u.s.w.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

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Richy

Wie im begradigten Fluß fischen...?

Beitrag von Richy »

Hallo Gemeinde!

Offen gestanden ist´s mir fast a bissl peinlich, aber ich kämpfe schon seit jeher mit einer "Schwäche":
Ich steh immer ziemlich perplex an begradigten Flüssen rum, und rätsle, wohin ich meine Fliege werfen soll! Geht mir schon seit Jahren so!
Der Hintergrund:
Im neuen Verein gibt´s u.a. ein Gewässer, das schon vor -zig Jahrzehnten begradigt wurde. Nicht kanalisiert, aber es wurden alle Arten von Hotspots buchstäblich ausgebügelt (außer 2 oder 3 Wehre, die ja bekanntlich immer interessant sind).
Es gibt keine Felsen mit Ruhigwasser-Zonen dahinter, keine Krautfahnen, schon garkeine ausgespülten Buchten...NIX! Auch Uferbewuchs, von dem mal ein Insekt runterfallen könnte, ist eher spärlich.

Wenn´s Euch weiterhilft: der Fluß ist ca.10-15m breit, hat kiesigen Grund, ist im Durchschnitt 1 bis 1,5m tief und recht gut mit Forellen besetzt. Und wenn´s nicht erst junge Hunde geregnet hat, ist das Wasser glasklar. Etwa die Hälfte des Ufers wurde mit kleinen Felsen befestigt, der Rest blieb natürlich. Außerdem gibt´s 3 Zuläufe von kleinen Bächen.

Wie würdet ihr vorgehen in so `nem Fall?

Gruß
Richard
Matthias

Beitrag von Matthias »

Hallo Richard,

bei uns gibt es relativ viele begradigte Bäche/Flüsse, die ich meist mit zwei unterschiedlichen Methoden befische. Bei klarem Wasser kann man die Fische sehr gut auf Sicht fangen, gerade bei umherziehenden Döbeln & Alanden macht sich das sehr gut ... Forellen stehen oft direkt an der Uferkante, vor allem wenn dort eine etwas tiefere Rinne ist. Ansonsten nach Strukturänderungen (z.B. Vertiefungen) im Gewässerboden suchen und diese "abklopfen". In größeren & tieferen Flüssen/Kanälen fische ich systematisch das gesamte Gewässer ab, z.B. auf Hecht ... die Bisse kommen überall, mal in der Mitte, mal ganz dicht am Rand, ...

Viele Grüße, Matthias
Andreas aus B

Beitrag von Andreas aus B »

Hallo Richard,

ich befische ab und zu einen Bach, der eigentlich den Namen nicht mehr verdient hat, weil er schon mehr Kanal ist, als sonst was.
Man fängt aber gut und die Umgebung ist wurftechnisch sehr gut (viel Platz), so dass ich gerne mal dort hingehe.

Ich fische dort wie folgt: Ich werde die Fliege ans andere Ufer, manchmal etwas bachaufwärts, meist allerdings leicht bachabwärts. Der Bach fließt relativ schnell und ist ca 1m Meter tief.
Dann lasse ich die Fliege mit erhobener Rute am anderen Ufer entlangtreiben, und senke die Rute, je weiter die Fliege abtreibt.
Erreicht die Rutenspitze fast das Wasser, beginnt die Fliege zu dreggen. Das lasse ich zu, bis die Fliege an meinem Ufer angelangt ist, bzw. in der Mitte des Baches; hängt davon ab, wo du die Rutenspitze hältst.

Dann strippe ich die Fliege noch ein paar mal und einige cm oder mal ein zwei Meter ein, bevor der nächste Wurf folgt.

Bisher wars von Erfolg gekrönt und auch bei mir erfolgten die Bisse/Fänge überall, wie Matthias schon schilderte.

Andreas
Wassermann

Beitrag von Wassermann »

Erstmal solltest du auf jede Veräanderung am Gewässer achten und da dann auch hinwerfen. Wenn du weißt das irgendwon ein Einkaufswagen oder so im Wasser liegt auch sofort hinwerfen. Sonst einfach überall mal hinwerfen mache ich auch so und auf Hecht und Zander klappt's.;)
Richy

Beitrag von Richy »

Hallo Leute!

Hab mir gestern mal die Mühe gemacht, und bin das ganze Stück abgelaufen, das zum Verein gehört.Hab extra KEINE Rute mitgenommen, sonst wäre ich nur wieder in Versuchung gekommen...
Nachdem´s letzte Woche nicht geregnet hat, war das Wasser sehr sichtig, und ich konnte zum ersten mal auch ein paar markante Punkte ausmachen,so z.B. überraschend viele plötzlich senkrecht abfallende Felskanten, die mal locker 2 oder 3m in die Tiefe gehen. Idealer Platz für große Forellen,meine ich. Endlich hab ich auch mal ein paar steigen sehen, vorrangig unter den spärlich vorh. Büschen am Ufer.
An den im ersten Posting erwähnten Wehren wird´s schwieriger.Trocken geht schonmal garnicht, die Fliege wird sofort unter Wasser gezogen (vermute ich...), und VOR den Wehren treibt sich der fingerlange Kindergarten rum, also Tabu-Zone.
Aber alles in Allem ist´s -glaub ich- DOCH nicht ganz so trostlos, wie ich ursprünglich annahm.

Trotzdem vielen Dank für Eure Tipps!

TL
Richard
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Oliver Naumann
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Beitrag von Oliver Naumann »

Hallo Richy,

also ich fische immer mit einer Nymphe quer zur Strömung, ein bisschen menden damit die Nymphe gut sinkt. Bisse bekomme ich in der Regel wenn sich der Schnurbogen zum meinen Ufer hin umlegt. Gelegentlich beim einstrippen in den ersten 2 - 3 Metern.

Gruss
Oliver
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