Czech Nymphs

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hares ear
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Czech Nymphs

Beitrag von hares ear »

Hallo vonner Küste,
ich bin in einigen britischen Magazinen über das Thema gestolpert und heute beim surfen auf den link gestossen. http://www.czechnymphs.com/tying/tying_2004_002.html
Tief fischen passt sicher zur Jahreszeit. Hat jemand schon mal im grösseren Stil mit solchen Nymphen und der zugehörigen Kurzleinentechnik zu tun gehabt?
TL
Florian
Olaf Kurth
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Beitrag von Olaf Kurth »

Hallo Florian,

ich kenne diese äußerst effektive Methode von meinen spanischen Freunden. Antonio hat damit z.B. letztes Jahr den 4. Platz bei den Flifli-Weltmeisterschaften in Spanien gemacht. Im Wettkampf fischen mittlerweile die meisten mit dieser Methode, aber ich kann mich nicht so recht damit anfreunden.

Nicht an allen Strecken sind diese Paternoster-Systeme mit Springerfliege und zwei oder drei Nymphen erlaubt!! Ich frotzel immer ein bisschen, wenn ich sage, dass wir keine Makrelen im Fluss haben und diese Paternostersysteme an die Küste gehören. :D ;)

In der aktuellen Ausgabe von Fliegenfischen ist diese Methode übrigens auch beschrieben. Wer es braucht um seinen Kochtopf zu füllen oder möglichst viele Fische haken muss, für denjenigen ist das was.
I' mog's net!!!

Gruß, Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
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hares ear
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Beitrag von hares ear »

Hallo Olaf,
wenn der Namenspatron Charles E. Brooks heisst und nur eine schwere Nymphe am Vorfach hat und im "Groß" Teil Deiner Wahlheimat fischt, ist es dann moralisch akzeptabeler?
Aber mal ernsthaft, ich fische auch nicht mit mehreren Fliegen am Vorfach. Was ich aber meine ist, daß wir in angloamerikanischer Tradition viel Wert auf Imitation beim Design von Fliegen legen und der Funktionalität nicht genug Aufmerksamkeit widmen. Bei einer schweren Nymphe, die tief unten fischen soll, eben möglichst einen geringen Wasserwiederstand zu erzielen. Ich habe ähnliche Erwägungen bei Jean Paul Pequegnot in "French Fishing Flies" gelesen, wo er bei "wasserschnittigen" Nymphen darauf hinwies, daß sie schneller sinken als z.B. die von Herrn Sawyer,
Food for Thought
TL
Florian
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Royal Coachman
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Beitrag von Royal Coachman »

Hallo hares ear !

Die Diskussion habe ich schon vor einiger Zeit hier im Forum mal vom Zaun gebrochen, da kamen dann so Beiträge , wie wer fängt hat recht usw. !

Das sind Methoden die von der Spinnfischerei herkommen, die Methode der Fischerei mit dem " Tiroler Hölzl " hat an großen Flüssen sicher ihre Berechtigung, aber man kann mit diesen Mehtoden kleinere Bäche und Flüsse absolut leerfischen und das kann nicht der Sinn der Sache sein.

Deswegen ist an kaum einem Gewässer in Österreich diese Methode erlaubt !

Solltest Du die Gelegenheit haben an großen Flüssen dies zu praktizieren, so brauchst Du aber anders gebundene Nymphen, da die Präsentation ebenfalls ganz anders vor sich geht.

mit tight lines
Royal Coachman
Der immer auf Seiten der Fische steht!
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hares ear
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Beitrag von hares ear »

Lieber königlicher Kutscher,
die Betonung habe ich bewusst versucht nicht auf die mehreren Fliegen zu legen. (die von den Briten beim Lochstyle ja trotz allem politisch korrekt gefischt werden dürfen ohne, daß ,am ihnen Unsportlichkeit oder mangelnde Fairness unterstellt). Worum es mir mehr geht ist das Design von schnell sinkenden Nymphen.
Der Einsatz von mehr als einer Fliege ist übrigens nicht nur in "felix Austria" verboten,
TL
Florian
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Beitrag von Royal Coachman »

Hallo hears ear !

Entschuldigung, habe ich mißverstanden , man sollte die Beiträge immer etwas genauer und auch zweimal lesen.

mit freundlichen Grüßen

Gebhard
Der immer auf Seiten der Fische steht!
Olaf Kurth
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Beitrag von Olaf Kurth »

Hallo Florian,

Gebhard hat Recht, diese Methode kommt aus der Spinnfischerei. An einer bekannten Flifli-Strecke in der Gegend um Mittersill fischen Einheimische z. B. mit Paternostersystem (lackierte Einzelhaken!) am Tiroler Hölzel und fangen so Äschen über 60 cm!

Ich kenne Fliegenfischer, die ihr Lochstyle-System (drei Nymphen) an kleinen Forellenbächen einsetzten, Doubletten bekamen und sich lauthals beschwerten, dass die Fische samt Nymphe abrissen. Solchen Experten findest Du fast überall.

Tatsächlich sind diese Methoden aber auf Flifli-Wettkämpfen erlaubt. Bei drei Nymphen ist die mittlerste die schwerste und dickste, sie soll das System an langen Vorfächern (>3m) auf Tiefe bringen. Die unterste Nymphe ist leichter und während die "Dicke" über den Gewässergrund poltert (gleichsam dem Tiroler Hölzel) sollen die beiden anderen Nymphen in den höheren Etagen fischen. Wie gesagt, um effektiv Fische an den Haken zu bekommen ist dies sicherlich eine der effektivsten Methoden. Ich habe auch schon gesehen, dass Kollegen mit zwei Nymphen fischten und den Hakenschenkel der schweren Nymphe abknipsten, um Doubletten zu vermeiden.

Mich stört, dass ich nicht wissen kann, auf was die Fischen reagieren. Auf die dicke Nymphe (mit oder ohne Hakenbogen), auf die leichtere (und in der Silhouette schmalere), oder auf die leichte Springerfliege ganz oben?

Ich bilde mir ein, dass ich mit unterschiedlich beschwerten Nymphen (Blei, Tungsten) an langer Leine schräg stromauf geworfen auch auf Tiefe komme. Zudem entfette ich das Vorfach mit einer Mischung aus Spüli und Zahnpasta, so dass verräterische Lichtreflexe minimiert werden. So treibt meine Nymphe schließlich an mir vorbei und fischt genau da, wo ich es will.

Ein Kollege mit dem Czechnymph-Paternostersystem hätte meine verdächtigen Stellen sicherlich in kürzester Zeit abgeklopft und seine Fische gefangen. Nun gut. Ich glaube, diese schnelle und effektive Handhabung ist für mich der entscheidende Grund warum ich diese Methode ablehne.

Ich genieße lieber gentlemanlike Fliegenfischen, das ich ruhig und gelassen
ausüben möchte. Außerdem weiß ich, dass Gebhard diese Einstellung teilt. Genug geschrieben, hoffentlich kommen die meisten zwischen den Feiertagen auch mal wieder ans Wasser.

Gruß, Olaf
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Rolf Renell
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Beitrag von Rolf Renell »

Es wäre ein Fehler das CZ-Nymphing nur auf das "Muster" zu begrenzen.Letztendlich gehts natürlich um das Haken des Fisches ,klar,da machts die Fähigkeit schnell auf 'Tiefe zu kommen.Das lässt sich auch mit anderen Mustern machen,klar.die gesamte Technik des vorfachs ,Ruten ,Schnüre die durchaus einen Einfluss haben machen das CZ-Nymphing in seiner Gesamtheit aus.Nicht zu vergessen ,wurde ja auch schon von Olaf angesprochen -die Technik resultiert aus einem Wettkampfsport,zu letztem Bericht in "Fliegenfischen" hab ich kurzen Leserbrief geschreiben ,evtl. wird er ja gedruckt.Ich habe mit leuten wie Jan Siman ,J.Klima ,Martin Buczek in der CZ gefischt und kann es von beiden seiten betrachten.Fakt unterm Strich -wer tief nymphen möchte weil Fische tief und sich kein Muster abreisst(Hänger)ist wahrscheinlich nicht tief genug.
Wer die montagen mit springern mag ,bzw. fischen darf ,dem helfen folgende Methoden bei der Bisserkennung :
Vorfachaufbau mit Vorfachringen(Pitzenbauer),an 2 Ringen gehen jeweils kleine Seitenarme ab ((10-15cm),d.h. der Ring besitzt 3 Knoten,der erste auf 12.00Uhr(zur Rute),der zweite auf ca. 15.00Uhr(Seitenarm),der dritte auf 18.00Uhr(zum Vorfachende),bekomme ich jetzt einen vermeintlichen Biss auf eine Nymphe kann ich in 90 % der Fälle sehen an welchem Seitenarm ,da durch den Widerstand meist der 15.00 Uhr Knoten nach unten in Richtung 18.00 Uhr verrutscht(sich verschiebt).
Ist also keinerlei Knoten von den beiden verrutscht könnte es ein Biss am Top sein,verrutscht der mittlere Armknoten dann da usw.,hoffe einigermaßen verständlich,klingt schon tschechisch;-))

Beste Grüsse ,Rolf
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...a fisherman`s dream , is a trout in the stream ...
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