Desinfizieren von gefundenen Federn

Zwei schier unerschöpfliche Themen. Achtung! Hier tauschen nicht nur die Profi-"Tüddeler" ihre Geheimtipps aus.

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The Sharpshooter
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Re: Desinfizieren von gefundenen Federn

Beitrag von The Sharpshooter »

Servus Lutz,

desinfinzieren ist kein Quatsch - sonst infizierst Du evtl. Deinen ganzen Bestand an Skalpen oder Fellen oder ... Fliegen!

Deshalb als Allererstes: Quarantäne! (in einem verschließbaren Plastikbeutel - z.B. mit Zipp)
als Zweites - in die Kühltruhe für ein paar Tage (damit sollte alles was noch kreucht getötet sein)
als Drittes - immer noch im Beutel, dafür aber diesmal ein Mottenpapier o.ä. Gift in den Beutel geben und mind. 2 - 3 Wochen bei Zimmertemperatur aufheben - das ist dafür gedacht, dass alles, was noch aus Eiern (die halten meist locker Temperaturen bis Minus 20/30 Grad aus - sonst wären sie bei uns längst ausgestorben) schlüpfen könnte ... RIP ...
und wenn dann im Beutel nix Verdächtiges mehr zu sehen ist - Sollte alles o.k. sein. In einen andren Beutel stecken und zum Bestand.

Petri!
Christian
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Harald aus LEV
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Re: Desinfizieren von gefundenen Federn

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Lutz,

den von Christian vorgeschlagenen Prozess wende ich etwas verändert bei gekauften Federn/Bälgen an.
Allerdings verwende ich kein Mottenpapier, sondern hole den verschlossenen Beutel nach 1 Woche aus dem Tiefkühler und lassen ihn verschlossen bei Zimmertemperatur liegen. Danach nochmal für 1 Woche in den Tiefkühler und danach den gleichen Zyklus noch einmal. So hast Due 3 Tiefkühlperioden und 2 Auftauperioden, in denen evtl. vorhandene Eier ausschlüpfen können. Der Effekt ist der Gleiche, aber ohne Chemie. Anschließend gehe ich mit den Bälgen nach draußen und fächere sie mehrmals auf, damit alles Lose entfernt wird. Achte auf die Windrichtung.
Aber wie gesagt, bei gekauftem Material.

Bei gesammeltem oder gerupftem Material würde ich als erstes sämtliche Blut-, Gewebe-, Fleischreste von den Kielen und Flaumfedern entfernen.
Ob die anschließende Prozedur als Desinfektion ausreicht, kann ich Dir nicht sagen.
Dazu fragst Du am Besten mal einen Veterinär.

Gruß
Harald
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
Mindelpeter

Re: Desinfizieren von gefundenen Federn

Beitrag von Mindelpeter »

Servus miteinander,

meine Federn, Felle usw. die ich von befreundeten Jägern und Bindekollegen bekomme, wandern auch immer in die Tiefkühltruhe. Bis jetzt hatte ich auch noch keine Probleme, zum Glück. Vor kurzem hab ich noch einen guten Tipp gelesen, Mikrowelle! Macht eigentlich Sinn, die Parasiten sind gegen Frost und Kälte ziemlich resistent, liegt ja in der Natur. Allerdings mögen die Hitze überhaupt nicht. Also werde ich in Zukunft auch noch mein geschenktes Bindematerial etwas "aufheizen".

LG
Mindelpeter
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Re: Desinfizieren von gefundenen Federn

Beitrag von BergLutz »

Danke liebe Fliegenbinder,

also sollte ich mich in erster Linie vor Krabbeltieren in acht nehmen. Hoffentlich toleriert meine bessere Hälfte die Tüte in der Tiefkühltruhe.
Was spricht gegen eine wiederholte Behandlung mit kochendem Wasser? Eine Mikrowelle habe ich nicht.

Gruß
Lutz
Auch Flöhe und Wanzen gehören zum Ganzen...
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Harald aus LEV
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Re: Desinfizieren von gefundenen Federn

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Lutz,

ich weiß nicht, wie die Federn das kochende Wasser vertragen - ob sie danach noch die Form und Festigkeit haben.
Backofen 80-100 Grad? Fällt mir so spontan dazu ein.

Gruß
Harald
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Re: Desinfizieren von gefundenen Federn

Beitrag von BergLutz »

Danke Harald ,

gute Idee. Ich werde es probieren...

Gruß
Lutz
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Maggov
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Re: Desinfizieren von gefundenen Federn

Beitrag von Maggov »

Hallo Lutz,

ich benutze auch die Kühltruhe - allerdings um die 6-7 Wochen durchgehend. Die Wechselmethode finde ich aber sehr plausible und die werde ich in Zukunft übernehmen. Das macht für mich absolut Sinn.

Federn die bereits kleine Löcher haben nehme ich nicht mehr mit, habe aber auch schon recht viel zu Hause.

LG

Markus
Reflection is a broad deep and quiet pool into which the stream of an angler's thought opens out from time to time.
A. A. Lucas in Fishing and Thinking, 1959
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