Erfahrungen mit Pferdehaar als Dubbing?

[Jochen Olof Olsson]

Hallo liebe Fliefis,

ich fische inzwischen einige Jahre mit der Fliege und bin mit den Erlebnissen am Wasser sehr glücklich. Bei den Fliegen habe ich mich jedoch bislang immer darauf beschränkt, diese zu kaufen.

Da die Kinder inzwischen etwas größer sind und mehr Zeit für mich bleibt, trage ich mich mit der Überlegung, das Binden anzufangen. Nun habe ich einiges gelesen und mache mir natürlich Gedanken über die passenden Materialien. Beim Dubbing habe ich folgende Frage:

Mein zweites Hobby ist das Reiten. Wenn jetzt wieder der Fellwechsel bei den Pferden ansteht, fallen beim Putzen große Mengen Fell an. Dieses Fell könnte ich in vielen Farben und Schattierungen erhalten.
Hat jemand Erfahung mit diesem Material als Dubbing?
Wie müßte ich das Material behandeln, um es zu verwenden?

Und noch eine andere Frage: Der Schweif ist zwar vom Fellwechsel nicht betroffen. Dennoch fallen hin und wieder Schweifhaare aus. Hat jemand Erfahung mit der Verarbeitung von Schweifhaaren?

Bin gespant auch Eure Berichte,

Gruß, Jochen

[Tom Doll]

Hallo Jochen,

Probiere es einfach aus!

Gruß

Tom

[greypanther]

Hi Jochen,

vor Urzeiten wurden die Haare von Pferdemähnen für Haarschwingen von Streamern und Lachsfliegen verwendet. Die steiferen Schwanzhaare wurden (und werden) z.B. als Schwanzfäden von Nymphen und Trockenfliegen benutzt.
Ein berühmtes Beispiel ist die "Footballer" Nymphe, wo ein helles und ein dunkles Schweifhaar als Hinterkörper einer Mücken-Puppen-Imitation eingebunden wird, um so einen "geringelten" Effekt zu erzeugen.
Schaust du hier

[Kurt Mack]

Hallo!

Ich fand die Pferdehaare zu dick und steif. Mit 10-15% in einer Mischung mit Eichhörnchen- oder Hase/Kanichenhaaren kann man schön die Thorax und Beinchen imitieren. Da sollte aber ein Pferd reichen um den gesamten Weltbedarf zu decken.
Die Schweif- und Mähnenhaare benutze ich gerne für Körper von Mücken und deren Larven. Die Haare sind aber durch die glatte Oberfläche und eine gewisse Widerspänstikkeit nicht ganz einfach zuverarbeiten. Gut abbinden und Lack sichern ist wichtig, sonst löst sich die Fliege schnell auf.
Ein Freund aus Österreich schwört auf "meine" Stillborn Dun (Bindeweise von Laible) mit einem Körper aus dunkelbraunem Pferdehaar als letzte Hoffnung bei den verwöhnten Muräschen. Imitiert nach seinen Erfahrungen Mücken sowie Ameisen.

Tschüß, Kurt

[Jochen Olof Olsson]

Danke für die aufschlußreichen Stellungnahmen!!!!

Ich wollte mein Pferd zwar noch nicht schlachten, um ein Leben lang mit Dubbing versorgt zu sein.

Dennoch scheint es mir einen Versuch wert, die Haare zum Dubbing zu nehmen.

Bin gespannt auf weitere Stellungnahmen,

Euer Jochen

[Spessart Räuber]

Hallo Jochen,

ich verwende gerne Pferdehaar, allerdings nur die Schweifhaare. Daraus binde ich extended Bodies und verwende sie als Beinchen und Fühler. Ein schönes Material, etwas widerspensting wie bereits mehrfach angemerkt.

Cheers

Klemens

[Maqua]

Ich verwende Schweifhaar vom Pferd als Eintailschutz bei meinem Sandaalmuster.
Ich binde das dann als kurzes breitgefächertes Schwänzchen auf den Schenkel und darüber kommen 2 lange Schwingen aus Schweifhaar und Polarfiber.
Funktioniert bestens und fängig ist das Ding auch noch.

[Bernhard]

Im alten Borne-Fliege von 1934 wird Rosshaar zur Körperbildung zarter Fliegen und zur Rippung z. B. bei Maifliegenimitationen, empfohlen. Ich selbst hab allerdings (noch) keine Erfahrungen damit gesammelt.

Früher wurden auch (Fliegen-)schnüre bzw. Vorfächer aus den Schweifhaaren von Hengsten gedreht. Stuten waren ungeeignet, da angeblich die Haare zu widerspenstig waren

Gruß,
Bernhard

[Erge]

Früher wurden auch (Fliegen-)schnüre bzw. Vorfächer aus den Schweifhaaren von Hengsten gedreht. Stuten waren ungeeignet, da angeblich die Haare zu widerspenstig waren

Gruß,
Bernhard

Hallo Bernhard,

Nicht nur früher wurde mit Pferdehaarleinen gefischt. Ich setze die Leinen auch heute noch sehr oft und gerne bei meiner Fischerei ein.
Die Stutenhaare sind ungeeignet, da die weiblichen Tiere den Schweif mit Urin benetzen und die Haare dadurch angegriffen werden. Bei Hengsten tritt das Problem nicht auf.

Viele Grüße
Ronald

[Bullet]

Hallo Freunde!
Zur not wenn es nicht beim Binden verwendung findet ,könnt ihr es ja mal Rauchen
Das soll besonders gut sein
Nur Spass bitte weiter machen
Mfg Steffen