Köcherfliegen:Mit oder ohne Fühler?

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Kevin NRW
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Köcherfliegen:Mit oder ohne Fühler?

Beitrag von Kevin NRW »

Hallo zusammen,
demnächst möchte ich die Fliegen für die nächste Saison binden.Was ich mich schon seit längerem Frage:Bindet Ihr Eure trockenen Köcherfliegen mit oder ohne Fühler?Da Köcherfliegen ja doch recht hektische Tiere sind denke ich das die Fische,wenn sie die Fliege als Köcherfliege wahrgenommen haben,keine Zeit haben auf Fühler zu achten.Letzte Saison habe ich meine Köcherfliegen alle mit Fühlern gebunden.Was meint Ihr,macht es tatsächlich eienen Unterschied?Vielleicht in langsamer Strömung?
Für die Fühler nehme ich dünnes,mit Farbstift markiertes Monofil.Mono hält super und kostet nicht viel.Was nehmt Ihr als Material?Schon mal Danke für Eure Antworten!

Gruß
Kevin
<< streamstalkin´24/7 >>
...a dead fish will never strike a Fly
stekus

Beitrag von stekus »

Angenommen du meinst jetzt die Fliege (nicht die Larve): Eine Fliege die in der Oberfläche hängt kann ihre Fühler nicht hektisch bewegen, höchstens sehr kurze Zeit! Trotzdem denke ich kann man auf die Fühler verzichten. Ich habe meines Wissens keine Köcherfliege mit Fühlern in meiner Dose. Auch die berühmte Europea Nr.12 wird ohne Fühler gebunden. Wenn ich Fühler binde, dann aus Federkielen (entsprechende Größe - Spitzes Ende vom Schaft) oder aus einzelnen Ästen der Außenfahne.
Mono find ich nicht so toll - hat mit dem urspr. Gedanken Feder=Köder weniger zu tun, aber das ist Ansichtssache!
Gerry
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Beitrag von Gerry »


Hallo Kevin,

ich habe zwar schon Muster mit Fühlern gebunden, aber so gut wie nie damit gefischt. Ich fische sehr gerne mit CDC-Sedges und Rehhaar-Sedges. Diese Muster binde ich alle ohne Fühler und sie fangen sehr gut. Ich bezweifele, dass ein Muster mit Fühlern mehr fängt, du hast nur mehr Bindeaufwand.
Wenn ich schon mal Fühler binde, dann nehme ich einzelne Fibern einer Feder.

TL Gerry

Olaf Kurth
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Beitrag von Olaf Kurth »

Hallo Kevin,

auch ich fische die meisten Sedge-Muster ohne Fühler und kann mich nicht beschweren. Falls es dennoch sein muss, binde ich die Fühler aus Haaren einer Wildschwein- oder Muflondecke.

Gruß, Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
RolandM
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Beitrag von RolandM »

hallo kevin,

kann mich meinen vorrednern nur anschließen. einfache cdc-oder rehaar-sedges
fangen, finde ich, am besten. und einfach heißt ohne fühler. ich denke mal, daß
der entscheidende reiz nicht durch die fühler, sondern duch die bugwelle entsteht, wenn
die fliege durchs wasser furcht.
hach... was für ein schöner gedanke.
wie lange is' denn noch schonzeit???;)

besinnliche feiertage
roland
Werner Klotz
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Re: Köcherfliegen:Mit oder ohne Fühler?

Beitrag von Werner Klotz »

Hallo Kevin!
Original geschrieben von Kevin NRW
Da Köcherfliegen ja doch recht hektische Tiere sind denke ich das die Fische,wenn sie die Fliege als Köcherfliege wahrgenommen haben,keine Zeit haben auf Fühler zu achten.
Die Fische haben vielleicht nicht die Zeit auf die Fühler zu achten. - Aber der Fischer der in seiner Fliegenbox wühlt schon!
Wenn er dort auf ein Muster trifft, das ihm besonders lebensecht erscheint, wird er danach greifen und es mit viel Vertrauen fischen. So fängt ein schön gebundenens Muster besser. ;-)

Den Fischen wäre es wohl egal. Fühler haben nicht viel Nährwert.

mfg Werner
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hares ear
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Beitrag von hares ear »

Je nach Material könnte ich mir sogar vorstellen, daß Fühler die Fliege beim Wurf in Rotation versetzen und so das Vorfach verdrallen,
Gruß
Florian
Fisch ist mein Leben
Falko Herfeld

Beitrag von Falko Herfeld »

Hallo Kevin,

tja also ich versuche immer Fühler einzubinden. Von meinen Fliegen finde ich die Köcherfliegen am schönsten. Man kann echt einiges am Detail machen.

Mit Sicherheit fangen die nicht besser als die anderen Fliegen ohne, aber es ist einfach ein Gefühlssache bei mir. Genauso gibt es Leute die finden Rehaarsedges super und die mit den Tütenflügeln nicht so doll. Bei mir ist es auch wieder ganz anders. Ich kann garnicht genug unterschiedlich gemusterte Federn bekommen, um diese Tütenflügel zu basteln.

Das ganze liegt einfach daran, das ich am Anfang sehr viel Fliegen gekauft habe und einfach nur nach dem Aussehen gegangen bin. Ich hab mir einfach gedacht:" Junge, wenn Du ne richtig dicke Forelle wärest, dann sind die super komplizierten mit Fühler genau das worauf du hunger hast." :p

Ich mag halt Fliegen welche mit liebe zum Detail gebunden wurden. Es gibt hier irgendwo eines Seite (ich glaube es ist ein Link auf der Schwarzwaldfischerseite) da werden CDC Fliegen vorgestellt. Schau dir dort mal die Eierlegende CDC Sedge mit Fühler an. Ich war sofort Fan von der Fliege. Ist nicht ganz einfach zu binden aber sieht wirklich klasse aus. Hat zwar Rehaarflügel aber ist schon wat wirklich feines.

Ich glaub wenn man genau wissen will was besser fängt, müßte man ein Interview mit ein paar Salmonidos Kollegas machen.

Wie schon gesagt ist es einfach ein Splin von mir. Ich fische erst immer die einfachen Muster und irgendwann wenn garnichts mehr geht, kommen die 90 Minuten Fliegen (Bindezeit) an den Haken. Das ist dann wirklich sowas wie "the last hope" und meistens hats geklappt.

Habe so schon mal einen Kollegen zur Verzweiflung gebracht. Wir hatten nur Kirms Krams Muster (Schrott) in der Dose. Dann war da noch eine schöne Fühler-Rafia-Segmentkörper-Sedge für 2 Euros in der Box. Ich habe damit ca. 15 Forellen und 2 gute Äschen überlisten können. Hinterher war das rafia zerfleddert, die Fühler nur noch ein Fühler, die Hechel aufgesprungen und zu guter letzt die Ribbung im Sack. Das Ding fing und fing und fing. Dat war also mein Grund warum ich bei Fliegen mehr auf ne Armani oder Maybach Version stehe ;) . Dat sind die Fliegen für die heiligen Wasser, für genau den Augenblick wenn Du meinst das es richtig ist....dann gehts ab!

Grüße

Falko
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