Trockenfliegendubbing
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Trockenfliegendubbing
Hallo an alle,
Ich wollte mal fragen ob Antrondubbing führ Trockenfliegn geignet ist.
Ich wollte mal fragen ob Antrondubbing führ Trockenfliegn geignet ist.
- Daniel/Bonn
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Einige Anmerkungen zu Antron:
1. Es lässt sich natürlich sehr gut als Körpermaterial verwenden, da man es sehr fein verarbeiten kann und es in sehr vielen Farben zur Verfügung steht. :holla:
2. @FearNoFish: Antron schwimmt nicht!!! Die Dichte von Antron ist etwas größer als 1, somit ist es keine Auftriebshilfe an sich. Da sich aber einige Luftblasen im Körper einschließen, hilft dieser Effekt beim Auftrieb. Zusammen mit dem schon von roland k beschriebenen Eigenglanz ergibt sich ein Gesamtbild, das schon Gary LaFontaine in den frühen 70ern nutzte als er Antron in das Fliegenbinden einführte und es nach mehrjährigen Unterwasserstudien (!!!) zur Kreation seiner Deep Sparkle Pupa und Emergent Sparkle Pupa verwendete. :spinning:
3. Sind die Luftblasen aber nach einigen Driften und vor allem durch energisches Abheben aus dem Körper gedrückt, saugt sich der Körper voll Wasser und die Fliege fischt eher "halbtrocken":( .
Ich binde aus diesem Grund meine meisten Trockenfliegen gerne mit Quillkörpern. Damit lässt sich ein schlanker Körper formen, der kein Wasser aufnehmen kann und auch noch einen Eigenglanz besitzt.
Bis auf einige Muster, an denen ich besonders hänge (z.B. die Adams) binde ich die meisten Trockenfliegen auf diese Weise.
TL, daniel
1. Es lässt sich natürlich sehr gut als Körpermaterial verwenden, da man es sehr fein verarbeiten kann und es in sehr vielen Farben zur Verfügung steht. :holla:
2. @FearNoFish: Antron schwimmt nicht!!! Die Dichte von Antron ist etwas größer als 1, somit ist es keine Auftriebshilfe an sich. Da sich aber einige Luftblasen im Körper einschließen, hilft dieser Effekt beim Auftrieb. Zusammen mit dem schon von roland k beschriebenen Eigenglanz ergibt sich ein Gesamtbild, das schon Gary LaFontaine in den frühen 70ern nutzte als er Antron in das Fliegenbinden einführte und es nach mehrjährigen Unterwasserstudien (!!!) zur Kreation seiner Deep Sparkle Pupa und Emergent Sparkle Pupa verwendete. :spinning:
3. Sind die Luftblasen aber nach einigen Driften und vor allem durch energisches Abheben aus dem Körper gedrückt, saugt sich der Körper voll Wasser und die Fliege fischt eher "halbtrocken":( .
Ich binde aus diesem Grund meine meisten Trockenfliegen gerne mit Quillkörpern. Damit lässt sich ein schlanker Körper formen, der kein Wasser aufnehmen kann und auch noch einen Eigenglanz besitzt.
Bis auf einige Muster, an denen ich besonders hänge (z.B. die Adams) binde ich die meisten Trockenfliegen auf diese Weise.
TL, daniel
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- Daniel/Bonn
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Quillkörper
Servus Dagmar,
die sog. Quillkörper werden aus dem Hechelstamm oder -kiel gebunden. Verwenden kannst du dazu alle möglichen Federn: Hahnen- und Hennenhecheln, aber genauso auch Weichhecheln von Wildgeflügel und natürlich den Kiel vom Pfauengras. Einfach ein Stück der passenden Stärke wählen und die Hechelfibern abziehen (beim Pfauengras hilft ein weiches Radiergummi). Dann einbinden und den Körper wickeln. Dabei darauf achten, dass der Kiel nicht bricht. Hilfreich kann es sein, die Kiele anzufeuchten, muss aber nicht.
Ein weiteres Plus dieser Körper: es ergibt sich eine feine Segmentierung durch die natürliche Färbung des Kiels!
Viel Erfolg beim binden!
daniel
P.S.: Hier noch ein Bild einer der bekanntesten und schönsten Fliegen aus der Catskill-Gruppe: die Quill Gordon.
die sog. Quillkörper werden aus dem Hechelstamm oder -kiel gebunden. Verwenden kannst du dazu alle möglichen Federn: Hahnen- und Hennenhecheln, aber genauso auch Weichhecheln von Wildgeflügel und natürlich den Kiel vom Pfauengras. Einfach ein Stück der passenden Stärke wählen und die Hechelfibern abziehen (beim Pfauengras hilft ein weiches Radiergummi). Dann einbinden und den Körper wickeln. Dabei darauf achten, dass der Kiel nicht bricht. Hilfreich kann es sein, die Kiele anzufeuchten, muss aber nicht.
Ein weiteres Plus dieser Körper: es ergibt sich eine feine Segmentierung durch die natürliche Färbung des Kiels!
Viel Erfolg beim binden!
daniel
P.S.: Hier noch ein Bild einer der bekanntesten und schönsten Fliegen aus der Catskill-Gruppe: die Quill Gordon.
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Quill
Hallo Daniel,
okay - danke !
Also quill = Feder / Federkiel.
Von der Segmentierung her finde ich die Federkiele sehr schön und auch vielseitig, aber nicht für alle Fliegen geeignet, gerade wenn man etwas "luftiger" binden möchte oder sollte.
Das Fine & Dry ist gut, was anderes benutze ich momentan auch nicht,
aber gibt's denn sonst noch ein empfehlenswertes Dubbing für Trockenfliegen ?
viele Grüsse
Dagmar
okay - danke !
Also quill = Feder / Federkiel.
Von der Segmentierung her finde ich die Federkiele sehr schön und auch vielseitig, aber nicht für alle Fliegen geeignet, gerade wenn man etwas "luftiger" binden möchte oder sollte.
Das Fine & Dry ist gut, was anderes benutze ich momentan auch nicht,
aber gibt's denn sonst noch ein empfehlenswertes Dubbing für Trockenfliegen ?
viele Grüsse
Dagmar
aber gibt's denn sonst noch ein empfehlenswertes Dubbing für Trockenfliegen ?
Hallo Dagmar,
gibt es - das KEIN DUBBING !
Im Ernst: Für 90 Prozent meiner Trockenfliegen (CDC!) verwende ich gar kein Dubbing nur einen Bindefaden in Wunschfarbe.
Die hat einerseits den Grund, den Daniel weiter oben bereits geschildert hat:
3. Sind die Luftblasen aber nach einigen Driften und vor allem durch energisches Abheben aus dem Körper gedrückt, saugt sich der Körper voll Wasser und die Fliege fischt eher "halbtrocken" .
andererseits empfinde ich Trockenfliegen mit Dubbing ab ca. Größe 14 aufwärts als zu "kräftig". Sie ähneln in ihrer Silhouette viel zu wenig den natürlichen Vorbildern.
Eintagsfliegen mit einer Körperstärke von mehr als 1mm habe ich jedenfalls noch nicht soo häufig beobachten können!
Ausserdem verringern viele natürliche (und das sind die schönsten!) Dubbingsorten die Schwimmfähigkeit erheblich - da ist eine Fliege ohne Dubbing klar im Vorteil.
Gruß, Jens
- Mario Malarczuk
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Master Dub finde ich super für Trockenfliegen
Hallo!
Für Trockenfliegen verwende ich am liebsten Master Dub. Das ist so fein, dass man selbst 18 oder 20 Fliegen damit binden kann. Außerdem ist es vorimprägniert, so dass die Fliegen ohne Fetten eine hohe Schwimmfähigkeit haben.
Körper aus Federkielen (also Quillkörper) sind aber gerade kleinen Fliegen wunderschön und gehören für mich zum Binden von Eintagsfliegen einfach dazu.
Gruß Mario
Für Trockenfliegen verwende ich am liebsten Master Dub. Das ist so fein, dass man selbst 18 oder 20 Fliegen damit binden kann. Außerdem ist es vorimprägniert, so dass die Fliegen ohne Fetten eine hohe Schwimmfähigkeit haben.
Körper aus Federkielen (also Quillkörper) sind aber gerade kleinen Fliegen wunderschön und gehören für mich zum Binden von Eintagsfliegen einfach dazu.
Gruß Mario
Quill Körper
Hi Leute,
die beiden Abbildungen der "Quillkörperfliegen" in diesem Thread, könnt Ihr mir sagen mit welchen Federarten diese gebunden wurden?? Bzw. gibt es evtl. welche, die speziell für Trockenfliegen geeignet sind und den Auftrieb der Fliege fördern??
Thx im voraus.
Gruß doddsen
die beiden Abbildungen der "Quillkörperfliegen" in diesem Thread, könnt Ihr mir sagen mit welchen Federarten diese gebunden wurden?? Bzw. gibt es evtl. welche, die speziell für Trockenfliegen geeignet sind und den Auftrieb der Fliege fördern??
Thx im voraus.
Gruß doddsen
- Daniel/Bonn
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Die Fliege in meinem posting habe ich zwar nicht selbst gebunden, (hab nur ein foto gesucht und mit google bei flybench.com gefunden) aber der Körper besteht aus entflaumtem Pfauengras.
Bei Mario sieht es so aus, als hätte er eine Hahnenhechel abgezogen.
Ich denke, dass das Schwimmverhalten recht ähnlich ist. Es gibt aber dennoch Unterschiede: das Pfauengras ist sehr flach und trägt deshalb kaum auf. Dafür muss man aber bei der Vorbereitung sehr vorsichtig sein. Hahnenhecheln sind robuster, im Querschnitt aber rund/oval. Für einen dünnen Körper muss man also Material von der Spietze der Hechel nehmen und hat mit dem dünnen Kiel ne Menge zu wickeln... Ein Vorteil der Hahnenhechel ist die große Variation der Farben! Jede Hechelfarbe kann man so auch für den Körper verwenden.
Einfach ein super Material!
daniel
Hier mal ein Bild mit einem Quillkörper aus einer farbigen Hechel:
Bei Mario sieht es so aus, als hätte er eine Hahnenhechel abgezogen.
Ich denke, dass das Schwimmverhalten recht ähnlich ist. Es gibt aber dennoch Unterschiede: das Pfauengras ist sehr flach und trägt deshalb kaum auf. Dafür muss man aber bei der Vorbereitung sehr vorsichtig sein. Hahnenhecheln sind robuster, im Querschnitt aber rund/oval. Für einen dünnen Körper muss man also Material von der Spietze der Hechel nehmen und hat mit dem dünnen Kiel ne Menge zu wickeln... Ein Vorteil der Hahnenhechel ist die große Variation der Farben! Jede Hechelfarbe kann man so auch für den Körper verwenden.
Einfach ein super Material!
daniel
Hier mal ein Bild mit einem Quillkörper aus einer farbigen Hechel:
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- Dirk Janßen
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Kleiner Tipp am Rande
Streif Hahnenhecheln auf Vorrat ab und bewahre die Federkiele in einer Filmdose o.ä. mit Wasser auf. Die Kiele brechen dann nicht so leicht.
TL
Dirk
TL
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Ich weiche die Kiele höchstens kurz ein, denn schlimmer als die Brüchigkeit ist ein matschiger Kiel!
Bei frischen Bälgen ist sowieso genug FETT im Balg, um Brüchgkeit zu verhindern. Beim Wickeln der Hechel mit Fibern bricht der Stamm ja auch nicht unbedingt. Bei älteren Skalps, z.B. bei Farben, die man seltener verbindet, kann Brüchigkeit schon ein Problem sein.
Viel Erfolg,
daniel
Bei frischen Bälgen ist sowieso genug FETT im Balg, um Brüchgkeit zu verhindern. Beim Wickeln der Hechel mit Fibern bricht der Stamm ja auch nicht unbedingt. Bei älteren Skalps, z.B. bei Farben, die man seltener verbindet, kann Brüchigkeit schon ein Problem sein.
Viel Erfolg,
daniel
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- Mario Malarczuk
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Hallo Doddsen
Nimm einfach von Deinen Bälgen die größten Federn raus. Der Kiel sollte ungefähr an der dünnsten Stelle so dick wie der Haken sein. Dann stimmen die Proportionen. Ob die Feder von einem Metz oder einem billigen chinesischen Balg stammen ist egal. Wenn die Kiele brüchig sind, weiche sie in Wasser ein, damit sie flexibler werden.
Wichtig: Kiele von gefärbten Federn gehen nicht so gut, da man die Farbe mit abzieht beim Entfernen der Fiebern. Besser gehen naturfarbene wie braun, grizzly oder am liebsten barred ginger (das ist hellbraun grizzly).
Man kann die Kiele auch färben nach Bedarf, aber das ist viel arbeit. Sie lohnt sich aber.
Gruß Mario
http://www.marios-fliegendose.de
Nimm einfach von Deinen Bälgen die größten Federn raus. Der Kiel sollte ungefähr an der dünnsten Stelle so dick wie der Haken sein. Dann stimmen die Proportionen. Ob die Feder von einem Metz oder einem billigen chinesischen Balg stammen ist egal. Wenn die Kiele brüchig sind, weiche sie in Wasser ein, damit sie flexibler werden.
Wichtig: Kiele von gefärbten Federn gehen nicht so gut, da man die Farbe mit abzieht beim Entfernen der Fiebern. Besser gehen naturfarbene wie braun, grizzly oder am liebsten barred ginger (das ist hellbraun grizzly).
Man kann die Kiele auch färben nach Bedarf, aber das ist viel arbeit. Sie lohnt sich aber.
Gruß Mario
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- Daniel/Bonn
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