Liebe Kollegen
Ich habe mehrere dieses wurmähnlichen Wesen in einem Bergbach Höhe 1600m gefunden.
Ich kann es nicht so recht einteilen. Ist es eine Diptera?
Glaube nicht so ganz, sieht eher aus wie ein Egel. Es ist ca 2-4cm lang bewegt sich im freien Wasser mit Schlängelbewegungen und ist manchmal mit einem Körperende an der Wasseroberfläche. Dann sieht man eine gespreizte Öffnung fast wie ein Maul mit rundherum kleinen Zacken oder Hährchen. Wenn man zwei in einem kleinen Glas hat, dann verknoten sie sich fast, hat hoffentlich nichts mit Frühlingsgefühlen zu tun, oder doch?
Fressen das Forellen, und macht es Sinn die nachzubinden?
Vielen Dank für Unterstützung und Gruss von
Werner
Was wird das für ein Insekt?
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- Frank.
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Lieber Werner,
Kurt hat mit seiner Schnaken-Vermutung Recht. Ich denke, dass das einer der vielen im Wasser lebenden Larven aus der großen Familie der Tipulidae ist.
Welche Schnakenart genau das wird - das könnte freilich problematisch zu bestimmen sein. Aber das ist wurscht: Forellen lieben sie, ganz gleich, wie sie mit vollem Namen heißen.
Dein Frank
Kurt hat mit seiner Schnaken-Vermutung Recht. Ich denke, dass das einer der vielen im Wasser lebenden Larven aus der großen Familie der Tipulidae ist.
Welche Schnakenart genau das wird - das könnte freilich problematisch zu bestimmen sein. Aber das ist wurscht: Forellen lieben sie, ganz gleich, wie sie mit vollem Namen heißen.
Dein Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
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Hallo Werner,
Frank liegt zweifellos richtig mit seiner Zweiflügler-Diagnose. Deine Beschreibung der Atmungsorgane und der sichtbare Schutzkranz um die Stigmen am Körperende spricht sehr für Tipulidae, die, soweit sichtbar, umlaufenden Wülste dagegen für Tabanidae oder Limnonidae. Was du beschreibst mit dem Auffalten der Atemöffnung im Oberflächenfilm weist sie, wie die allermeisten großen Dipteren, im Gegensatz zu den Zuck-, Lid- und Kriebelmücken, jedenfalls als Luftatmer aus. Diese leben deshalb auch fast nur im Flachwasser und der Wasserwechselzone und sind trotz des Aussehens nach Würstchen im Schlafrock für die Fische meist nicht erreichbar, obwohl sie sicher gern genommen würden, da z.B. Tipula maxima, der Name ist Programm, als Happen einer Mühlkoppe gleichkommt. Leider kriechen sie zudem zum Verpuppen meist an Land und starten von dort aus in die Luft, so dass sie auch da unerreichbar bleiben. Ausnahmen im tieferen Wassern gibt es zwar auch, z.B. die kiemenatmende Ibisfliege, dennoch lohnen sich spezielle Imitationen wohl nicht, da eine gute Imi einer frei lebenden Köcherfliege (Hydrospyche, Rhyacophila o.ä.) durchaus ausreicht und universeller verwendbar ist.
Entomologische Ostergrüße
Siegfried
Frank liegt zweifellos richtig mit seiner Zweiflügler-Diagnose. Deine Beschreibung der Atmungsorgane und der sichtbare Schutzkranz um die Stigmen am Körperende spricht sehr für Tipulidae, die, soweit sichtbar, umlaufenden Wülste dagegen für Tabanidae oder Limnonidae. Was du beschreibst mit dem Auffalten der Atemöffnung im Oberflächenfilm weist sie, wie die allermeisten großen Dipteren, im Gegensatz zu den Zuck-, Lid- und Kriebelmücken, jedenfalls als Luftatmer aus. Diese leben deshalb auch fast nur im Flachwasser und der Wasserwechselzone und sind trotz des Aussehens nach Würstchen im Schlafrock für die Fische meist nicht erreichbar, obwohl sie sicher gern genommen würden, da z.B. Tipula maxima, der Name ist Programm, als Happen einer Mühlkoppe gleichkommt. Leider kriechen sie zudem zum Verpuppen meist an Land und starten von dort aus in die Luft, so dass sie auch da unerreichbar bleiben. Ausnahmen im tieferen Wassern gibt es zwar auch, z.B. die kiemenatmende Ibisfliege, dennoch lohnen sich spezielle Imitationen wohl nicht, da eine gute Imi einer frei lebenden Köcherfliege (Hydrospyche, Rhyacophila o.ä.) durchaus ausreicht und universeller verwendbar ist.
Entomologische Ostergrüße
Siegfried
Fische sind zu schöne Geschöpfe um nur einmal bewundert zu werden