Wie stehts mit der Nassfliege

[hares ear]

Hallo Zusammen,
die Frage nach der Nassfliege stelle ich mir seit einiger Zeit. Das Thema blitzt gelegentlich auf. Wenn man aber die Bindeanleitungen anschauht, so findet man wesentlich mehr Nymphen, Trockene oder Streamer, aber kaum Nasse.
Woran liegt das? Bindetechnisch gibt die Nasse alles her von Anfängermustern wie der Black and Peacock bis zur Paramachene Belle, bei der man sich die Finger brechen kann, wenn man möchte.
Am Fangerfolg kann es auch kaum liegen. Einige meiner schwierigsten und auch grössten Fische fielen Softhackle Nassfliegen wie der Orange and Partridge oder der GRHE & Partridge zum Opfer.
Fischereitechnisch kann man vom "Querstrom und Rumtreiben lassen" bis zur stromauf gefischten Nassen viel mit ihnen anstellen.
Bin ich hier einer der letzten Altmodischen, oder outen sich noch ein paar Nassfliegenfischer??
TL
Florian :flippy:

[Noellgen, H]

Hallo Florian,
Die Nassfliegenfischerei gilt nun einmal als Anfängermethode,"Profis" fischen
mit der Nymphe.
Das soll uns aber nicht hindern, die vielfältigen Möglichkeiten der nassen Fliege zu schätzen und zu nutzen.
Tight lines,
Heiner

[Olli D]

Hallo,
endlich Naßfliegenfischer, juhuuuu.
Ich fische das ganze Jahr hindurch auf Naßfliege, besonders wenn mit der Nymphe nix geht, oder bei großen Schlüpfen sind sie auch oft sehr effektiv.
Olli

[Robert F.]

Moin,
bin ebenfalls Nassfliegenfischer, nicht immer aber ab und zu ist dies sehr effektiv und schön.
Bestes Muster: P&O
Gruss
Robert F. / Münster

[cgx]

Ich bezeichne mich gerne als 100Prozent trocken. Aber manchmal, wenn absolut nichts geht und keiner hinschaut, knote ich meine Geheimwaffe: eine selbstentwickelte Alexandra-Variante für Haken < 14.

P.S. Bitte keine Killer-Phrasen, wie "Profis fischen mit der Nymphe". Wer mag sich jetzt noch outen?

[hares ear]

Ich bin ein Anfänger mit 25 Jahren am Wasser!

Wie bindest Du eine Alexandra in 14?

TL
Florian

[cgx]

Wie gesagt, es ist eine Variante. Ich lass das Lametta weg (oder je nach Laune das Silbermylar) und nehme stattdessen was weniger breites aber glänzendes.

[squid77]

Hallo Zusammen,

Ich meinerseits habe früher nie mit der Nassfliege gefischt, bis eines Tages in Schweden, einfach überhaupt nichts mehr ging, nicht auf Nymphe, nicht auf die Trockene. Nach langem Suchen in meiner Fliegendose, fand ich eine Nassfliege und siehe da, die ersten Bisse kamen plötzlich.

Seitdem hat die Nasse auch in meiner Fliegendose wieder einen Stammplatz ergattert.

Ich habe eher das Gefühl, dass die Nasse langsam in Vergessenheit gerät.
Und ehrlich gesagt waren die Erfolge in der Schweiz eher gering. Ich denke es ist ein guter Köder, in Forellenbächen, aber nichts für Mischgewässer...

Lieber Gruss

Pascal

[gue]

@cgx:
Klingt interessant!
Kannst du die Fliege ablichten und hier rein stellen?
Oder falls du keinen Webspace dafür hast, dann mir senden ich stells dann rein.

[Jens2001]

nun hatte gestern erst wieder sonen Tag, wo mit Trocken und Nympge gar nix ging....
habe dann zu ner #20 halb naß - naß gefischt gegriffen......
und in der Neuseelandischen Springermethode soweit als möglich auf Sicht gefischt und da habe ich dann auch die Äschen erwischt. Die Bisse kamen erst als ich mit dem Vorfach auf Flourocarbon 7x (0,10 mm) runter gegangen bin!!!! Man waren die Biester vorsichtig! bei Vorfachstärke 0,12 sind die prinzipiell noch vor der Fliege abgedreht....

Gruß Jens

[Royal Coachman]

Hallo Günther !

Du kannst fast jede Trockenfliege als Naßfliege binden, etwas weichere , sparsame Hechel, nur einen Flügel, das funktioniert fast immer .

Royal Coachman geht z.B ganz ausgezeichnet und fängt auch excellent !
( gibt's als Trocken-, Naßfliege und als Streamer ! )

Hoffe wir sehen uns am Stammtisch übernächste Woche !

tight lines
Gebhard

[Werner]

Hallo,
ich setze die Nassfliege dort ein, wo trocken nichts geht. Da die Fische meistens dann beißen, wenn die Fliege anfängt zu driften, gehe ich davon aus, dass sie auf den Bewegungsreiz reagieren. Diesen Reiz hat man nicht, wenn man die Nymphe ( klassisch) in Dead Drift fischt, logischerweise fehlt dieser Bewegungsreiz bei der Trockenfliege ebenfalls. Vor etlichen Jahren fischte ich erfolglos auf Sicht mit allen möglichen Trockenfliegenmustern auf steigende Forellen, Erst als ich gelangweilt die Trockenfliege anzupfte, so dass sie unter Wasser geriet, bissen die Fische auf die gezupfte Trockenfliege wie verrückt. Seitdem habe ich mich näher damit beschäftigt und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass der kurze Bewegungsreiz einer zunächst bewegungslos driftenden Nassfliege Fische zum Beißen veranlasst, die weder an die Nymphe noch an die Trockenfliege zu bekommen sind.
Hier setze ich dann die Nassfliege gezielt ein.
Im übrigen hat die "klassische" Fliegenfischerei sich sowieso in manche bemerkenswerte "Fliegenfischvarianten" verändert : Ein Großteil der Fischer in meinem Hausgewässer fischt mit mit der schräg stromab geworfenen schweren Nymphe systematisch das Gewässer ab, also eine Art Nassfliegenfischen mit Tungstengoldkopf.

Gruß Werner

[Torsten Rühl]

Ich stimme Werner vollkommen zu.
Also in Nrw wird sehr viel quer Stromab gefischt. Was jedoch nicht schlimm ist finde ich und auch nichts mit Anfängermethoden zu tun hat.
Ich fische sehr oft mit der NAssfliege und auch sehr Erfolgreich.
Ganz besonders in den Kanälen strippe ich die Nassfliegen langsam über den Grund und fange jede Menge Barsche auf diese Weise.
Man sagt zwar immer in den Kanälen kann man schlecht mit der Fliege was fangen aber ich seh das ganz anders.
Gerade wenn mit der Trockenfliege nichts geht da ist die Nassfliege genau das was man braucht. Gerade die Reizfliegen können einen Schneidertag noch mal die Wende geben.

Gruss Torsten

[hares ear]

Hi,
so hatte ich mir den thread vorgestellt.
Beim Stromabfischen gibt es von Olli Edwards einen schönen Tip:
Die Rute so hoch halten, daß sich ein Bauch in der Schnur bildet und amn die Bisse sieht, bevor man sie spürt und dann oft nicht oder nur knapp hakt.
Das macht der Herr mit seinen "North County Spidern", auf die im Thread schon ein paar Mal verwiesen wurde. (Partridge und Orange etc.)
Ist einen Versuch Wert,
TL
Florian

[Royal Coachman]

Hallo Torsten !

Mich würde sehr interessieren, wie Du eine Naßfliege über Grund kriegst ?

Wahrscheinlich mit einem Sinking Tip , das hat aber mit Naßfliege überhaupt nichts mehr zu tun , sondern ist Nymphen oder Streamerfischen .

Die Naßfliege hängt im Oberflächenfilm und läßt sich eher mit einem Emerger vergleichen .

Schon bei der Alexandra scheiden sich die Geister, als 14er mag sie noch eine Naßfliege sein, sie fängt aber auch als 8er und das ist schon eher ein Streamer .

Die Naßfliege ist eher Richtung Trockenfliegenfischen als Richtung Nymphe anzusiedeln .

Hallo hears ear !

Was Oliver Edwards betrifft , so hat das nun gar nichts mehr mit Naßfliegentechnik zu tun. Diese Technik wurde im Amerika der 30ige Jahre entwickelt , Gordon Theodore, Ernest Schwiebert ( Schlitterfliegen )und später in den 50igern Randall Kauffmann mit seinen " Attractor " Flies haben diese von Dir beschriebene Reiztechnik bis zur Perfektion gebracht .

Wie schon einmal erwähnt , gibt es praktisch jede klassische Trockenfliege in Naßbindeweise, wie man in allen alten Büchern nachlesen kann.

mit tight lines
euer derzeit wieder fischender

Royal Coachman

PS : das Thema " spent " ist noch nicht einmal erwähnt worden, eine der wichtigsten und fängigsten " Fliegenarten " .




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