Deutsch beim Fliegenfischen - quo vadis?

Was macht FLIEGENFISCHEN aus? Hier darf nach Herzenslust gefachsimpelt werden! Auch Termin- und andere Ankündigungen passen hier herein. Erlebtes Fliegenfischen - hier kannst Du Deine Erlebnisse für alle schildern, wir lesen gerne Storys von früher und heute!
(Bitte prüfe zuerst, ob nicht eine der nachfolgenden Rubriken geeigneter für Deinen Beitrag ist).

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Jaegher
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Re: Deutsch beim Fliegenfischen - quo vadis?

Beitrag von Jaegher »

Tut mir sehr leid Deinen Ansprüchen nicht zu genügen...
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Jaegher
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Re: Deutsch beim Fliegenfischen - quo vadis?

Beitrag von Jaegher »

Tut mir sehr leid Deinen Ansprüchen nicht zu genügen, oder gar einen sinnlosen Excurs gewagt zu haben. Man möge sich in Nachsicht üben.
Frage: Ist den nun Biedermann der Brandstifter?
Zundrige Grüsse
Andreas
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HansAnona
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Re: Deutsch beim Fliegenfischen - quo vadis?

Beitrag von HansAnona »

Wer

"wo hotn die ol Zott die ol Zott hie" - Ja, das ist Deutsch!

Korrekt in das Hochdeutsche oder in das Denglische übersetzen kann, derjenige erhält von mir einen Gutschein für Pommes-Schranke.

Gruß,

Alf
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Stansburry Pikefly
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Re: Deutsch beim Fliegenfischen - quo vadis?

Beitrag von Stansburry Pikefly »

Sehr geehrtes Elchvieh,
Es tut mir leid, dass nicht alle dem Creme de la Creme Gedanken entsprechen, den du dir für deine "Provokationen/Sticheleien" so vorgestellt hast.
Wenn ich gewusst hätte das es dir nur darum geht hätte ich mir sicherlich mehr Mühe gegeben.
Aber leider geht mir das Thema wirklich am A... vorbei.
Solche Diskussionen höre ich normalerweise nur am Stammtisch vom örtlichen Schrebergartenverein. Das man sich als Fahrer eines so schönen englischen Autos, und als Freund eines so Ur-Britischen Hobbys
über so eine Belanglosigkeit aufregen kann ist mir ein Rätsel!!!
Weniger meckern, mehr fischen... Dann vergisst man ganz schnell das Body eigentlich Leiche heisst...Und das DT - Double Taper, WF - Weight Forward, und die Spey Line... usw. usw....

LG Christoph
"Wer weiß wann er genug hat, braucht kein Catch und Release."
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Neubrandenburger
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Re: Deutsch beim Fliegenfischen - quo vadis?

Beitrag von Neubrandenburger »

Herrlich,

all eure Beiträge lesen sich wie wunderbar anzusehende eng anliegende Schlaufen die sich geradezu grazil in einem Tanz abrollen.

Traumhaft, DEUTSCH
Liebe Grüße,
Ben
Seeadler
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Re: Deutsch beim Fliegenfischen - quo vadis?

Beitrag von Seeadler »

Hallo Elchvieh,


du vermisst ja anscheinend, wie du sagst, ein wenig das Contra, obwohl ich glaube, dass ich dir ja in meinem letzten Beitrag bereits ein dezentes Contra gegeben habe :D

Im übrigen, den Niedergang des Deutschen allgemein und beim Fliegenfischen speziell, mit einem Lateinischen "quo vadis" zu beklagen birgt schon genau diese Widersprüche, denen du mit deiner Argumentation zum "Schutz" der deutschen Sprache nicht entrinnen wirst. In deinem späteren Beitrag legst du dann französisch nach, und möchtest, dass wir Fliegenfischer die "Creme de la Creme" seien. Ist jetzt nur Englisch als Einstreuung ins Deutsche verdammenswert? Sind deine lateinischen und französischen Sprachfloskeln besser - weil elitärer?

Du schreibst außerdem:
Es gibt eine sprachwissenschaftliche Untersuchung die 2000 ergab das deutsch und italienisch die „kaputtesten“ Sprachen sind im Gegensatz zu Französisch, Schwedisch und Spanisch (W. Martin. Stocker 2000) und das beide Sprachen einen Punkt erreicht haben an dem die Entwicklung nicht mehr rückgängig zu machen ist.
Ob dies nun gut oder schlecht, natürlich oder unnatürlich ist obliegt nicht mir zu beurteilen.
Aber ich kann und will mich gegen diese Entwicklung stemmen – selbst wenn sie von vorneherein sinnlos sein sollte. Ich tue dies nicht der Welt (die mir unterhalb der 3.u.4.Lendenwirbel vorbeigeht), sondern mir und meinen möglichen Enkeln zuliebe.
1. Ich glaube nicht, dass eine sprachwissenschaftliche Untersuchung zu dem Schluss kommt, deutsch und italienisch seien die "kaputtesten" Sprachen. Das wäre ein seltsames wissenschaftliches Fazit. Das ist doch deine Schlussfolgerung, oder?

2. Mich erinnert dein Vorhaben, dich gegen "diese Entwicklung zu stemmen" ein bisschen an Don Quichottes Kampf gegen den unabwendbaren Fortgang der Dinge - ein Kampf gegen Windmühlen.

3. Sich seinen Enkeln zuliebe gegen diese Entwicklung zu stemmen, scheint mir so als hätte ein Mittelhochdeutsch Sprechender sich gegen das neusprachliche Deutsch gestemmt. So was kann man machen, muss es aber nicht. Halte es für ein sinnloses Unterfangen. Wer weiß, ob es ihm die Enkel überhaupt gedankt hätten...

Sprachen sind dynamisch, nicht statisch. Sie sind wie ein Fluss. Sie ändern sich, haben sich immer geändert und werden sich immer ändern. Dabei gibt es scheinbare und tatsächliche Fehlentwicklungen, aber die verlieren sich auch wieder, und kommen und gehen... Eine von neuen Einflüssen künstlich "frei" gehaltene Sprache würde eine sterbende Sprache werden....

Viele Grüße,
Daniel

PS: Die grundsätzliche Fehlleistung konservativer Kulturkritik ist, dass sie davon ausgeht, früher wäre alles besser gewesen. Eine Utopie (sprachlich, kulturell, ethisch, moralisch, politisch) wird konstruiert und in die Vergangenheit verlagert, um gemessen an diesem Konstrukt, die Gegenwart zu beklagen.
flo staeuble
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Re: Deutsch beim Fliegenfischen - quo vadis?

Beitrag von flo staeuble »

guten morgen allerseits,
elchvieh hat geschrieben:
Leid tut mir hingegen etwas ganz Anderes - mit dem ich eigentlch nicht gerechnet habe, nämlich das das euch das Thema schlichtweg am A... vorbeigeht. Gut,es gibt da ein par Begütiger:
Aber nur von Frank - dem ich hiermit aufrichtig danke, ein sachlich fundiertes Widerwort zu bekommen finde ich, ehrlich gesagt, beschämend.


Euer, leise vor sich hin maulendes, Elchvieh
ähhhh nachdem ich mir gerade den ganzen thread nochmal durchgelesen habe, muss ich zugeben, dass mich dein obiger beitrag endgültig in den nebel der verwirrung stürzt. freilich, franks beitrag ist vermutlich schon aufgrund seiner fachkompetenz der am klarsten strukturierte. trotzdem: du postest ein auf den ersten blick forumfremdes thema (traurige entwicklung der deutschen sprache), bekommst darauf hin irrerweise einen veritablen haufen an kommentaren (von denen definitiv NICHT alle unsachlich und unfundiert sind) und am ende lamentierst du darüber, dass dein thema allen gleichgültig sei? liegt da eventuell eine verwechslung vor?
die dialektische kette "these" - "antithese" - "wie, antithese?? euch is ja eh alles wurscht" ist nur selten zielführend.
der flo
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elchvieh
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Re: Deutsch beim Fliegenfischen - quo vadis?

Beitrag von elchvieh »

Vorweg meinen herzlichen Dank an alle! Schreiber und ich freue mich sehr das „nun etwas Leben in den Teich “ gekommen ist.

Dreist wie ich bin, habe ich hier nacheinander mit verschiedenen „Mustern“ gefischt und auf den dicken Streamer „persönlich werden“ hat so mancher angebissen.

Trotzdem schmeckt mir heute die Freude an der Disskusion ausgesprochen schal. Der Sohn eines meiner ältesten Freunde hat sich heute Nacht selbst getötet... mir unbegreiflich, erst gut 30 Jahre alt, mit einer lieben Frau und flottem Kind, mit einer guten Stelle an der Uni.... ich hab ihn als Baby schon auf den Armen gehalten... Was mag in seinem Kopf vorgegangen sein? Warum tut das ein junger Mensch und warum bleiben wir Alten, beladen mit allerlei Bresthaftigkeiten zurück? Wenn Freund Hain so zuschlägt, trifft er verdammt hart.

Was hält uns davon ab, zu verzweifeln? Für mache mag es ein Glaube sein, für mich sind es die schönen Dinge die sich am Ende zu einem Gesamten (ich find kein besseres Wort) verbinden.
Da zählt das F.fischen genau dazu wie gute Literatur, wie ….. und eben auch die Sprache, geschrieben und gesprochen. Sowohl als Vermittler von Information wie auch als Mittel sich selbst zum Ausdruck zu bringen und zu finden. Die Sprache die wir verwenden wirkt in mindestens zwei Richtungen – sie übermittelt nicht nur Informationen sondern sie prägt uns auch.
Das ist einer meiner Hintergedanken, wenn ich zu einem bewußten Umgang mit der Sprache sowohl als Leser/Hörer/Seher wie auch als Schreiber/Sprecher auffordere.

Ich habe Euch hier verschiedene Fehlentwicklungen vorgeführt, vom Denglisch und Neusprech über den wahllosen Gebrauch von Fremdwörter und Zitaten, der Verwendung einer korumpierten Fachsprache um eigene Mängel zu verdecken, bis zur kritiklosen Übernahme von Begriffen die eine Bedeutung vortäuschen die sie nicht haben. Und alle diese Erscheinungen finden sich genau hier in unserer Passion – dem Fliegenfischen. Sie haben also durchaus damit (aber natürlich nicht nur) damit zu tun.
Das sich Sprache immer schon entwickelt hat ist klar – sonst würden wir heute vermutlich noch Klicklaute verwenden. Genauso klar ist es mir das weder ich noch sonst jemand diese Entwicklung aufhalten kann und soll. Den Don Quichotte nehme als Kompliment dankbar entgegen und ja, ich bin ein bisschen stolz darauf, mich dem Geist der Zeit entgegenzustemmen.

Es gibt aber auch einen andern Aspekt: Wir die F.fischer lieben schöne Dinge, erwärmen uns für vielerlei Genüße und Freuden. Warum sollten wir also auf den Genuß guter Sprache verzichten? Mit unglaublicher Akribie wählen wir das Material aus, pflegen lange Überlegungen welche Fliege denn nun die rechte sei etc... warum nicht auch mit Wörtern und Sätzen...?

Und ja, da hat Frank absolut recht, wenn wir auf die Taschenspielertricks der Produzenten so willig hereinfallen, sind wir schlichtweg selbst schuld und geben unsere Macht als Konsumenten aus der Hand.

In dem Sinne bedanke ich herzlich mich nochmals für Eure Stellungnahmen und ich würde mich freuen wenn die Disskusion nicht nur Spiegelfechterei war, sondern der Eine oder Andere noch ein bisschen darüber nachdenkt.


Euer Elchvieh (das sicherlich Schelte verdient hat)
Vita brevis, ars longa, occasio praeceps, experntia fallax, iudicium difficile....
eagle
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Re: Deutsch beim Fliegenfischen - quo vadis?

Beitrag von eagle »

Guten Abend, Elchvieh,
mit Verlaub, eine andere Anrede hätte mit besser gefallen, aber ich weiß keine…
Nun, deine Intention, was die deutsche Sprache und ihre „Aufrechterhaltung“, auch in diesem FF betrifft, entspricht meiner, so dass ich all deine Worte dafür als förderlich empfinde. Nun denke nicht, dass ich ein „Beckmesser“ bin, aber wenn wir nun gerade einmal dabei sind: In deinem letzten Beitrag sind immerhin 13 Verstöße gegen die gültige Rechtschreibung und Grammatik im gesamt deutschsprachigen Gebiet, die neueren und diskussionswürdigen Regeln ausgenommen!
Trotz alledem, im Grunde stimme ich dir voll zu!
Gruß, Eagle
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elchvieh
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Re: Deutsch beim Fliegenfischen - quo vadis?

Beitrag von elchvieh »

Hoi Eagle!

Die Anrede paßt mit schon ganz gut...

Du darfst meinen Beitrag gerne korrigieren!
Leider hatte ich nicht das Glück eine reguläre Schulbildung zu genießen zu dürfen und mußte mir vieles selbst beibringen. So schreib ich halt, so gut ich es kann und an manchen Tagen bringe ich nicht nur die Sprachen durcheinander (ich denke und träume i Rogalandsdialekten), sondern bin von Anderem etwas zu sehr eingenommen - so wie heute, ich bin/war ich mit den Gedanken sowieso ganz woanders - Staatsanwaltschaft, Polizei, Institut für Rechtsmedizin, Bestattungsunternehmen, Pfarrer und Friedhofgärtner und der Versuch ein bisschen pychologische Hilfe für die Familie zu bekommen.
Aber Du hast sicher recht: Deutschlehrer wrd ich gewisss keiner mehr und unfehlbar war ich noch nie (leider).
Vielleicht ist mir u.a Sprache genau deshalb so wichtig und sehe so kritisch darauf. Die Neue Deutsche Rechtschreibung ist an mir schlichtweg spurlos vorbeigegangen (bei mir heißt die Gemse immer noch Gemse/Gams und der Stengel wurde auch nicht zum Stängel).
Ich freu mich, wenn ich etwas dazulernen kann.

Das neugierige Elchvieh
Zuletzt geändert von elchvieh am 19.11.2012, 20:26, insgesamt 1-mal geändert.
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MuddlerMinow
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Re: Deutsch beim Fliegenfischen - quo vadis?

Beitrag von MuddlerMinow »

Eagle, Du bist ein Beckmesser.

Aber immerhin endlich mal fundierte Kritik..nicht solche Lappalien wie etwa: Sprache verändert sich.

Elchvieh wird's gefallen, und alle wissen warum: ein echter Exzentriker Beweis.

Hach, herrlich wenn man die Weltordnung und alle Wahrheiten so bekömmlich vorgekaut bekommt.

Danke für diesen einmaligen Schwachsinn..LACH UND PRUST
VG & Tl Gabriel
eagle
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Re: Deutsch beim Fliegenfischen - quo vadis?

Beitrag von eagle »

Hallo, liebes Elchvieh,
nach wie vor fällt mir die Anrede nicht leicht…
ich freue mich, dass du die Sache „entspannt“ und locker siehst! Vielleicht haben wir beide doch einen kleinen Denkanstoß für die Kommunikation im FF gegeben.
Einen schönen Abend wünscht dir – und allen anderen Lesern-
Eagle
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Torry
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Re: Deutsch beim Fliegenfischen - quo vadis?

Beitrag von Torry »

Tausend Dank für diesen Beitrag

Mein liebes /er Elchvieh, seit Jahren schon stoß ich mich an dieser sprachlichen Verdummung der Angler. Da ich erst seit kurzer Zeit der Gemeinde der Fliegenfischer angehöre, hoffte ich hier doch tatsächlich auf Besserung. Ich hatte es einfach satt von Baitcust oder Spirit Medium Feeder usw. zu hören. Statt dessen lese ich jetzt Begriffe wie Clear Water Fly oder Braided Loops. Als Neuling (der in der Schule den Englischunterricht besucht hat) ist man bei einigen Bezeichnungen natürlich völlig überfordert und somit kann das Hobby sehr schnell zu einer Enttäuschung werden.
Der Grund warum wir uns mit diesen Fremdbegriffen ungestraft “berieseln” lassen liegt meiner Meinung nach in unserer Bequemlichkeit.
Uns stört es nicht Krieg in anderen Ländern zu führen, uns stört es nicht bis 67 Jahre zu arbeiten , uns stört es nicht unser Gesundheitsysthem zerstören zu lassen und damit unsere Freunde sterben zu sehen.
Warum also sollte uns folglich ein “Backing” stören?

Du hast mir aus der Seele gesprochen und dafür danke ich Dir


viele Grüße

Torsten
Seeadler
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Re: Deutsch beim Fliegenfischen - quo vadis?

Beitrag von Seeadler »

Hallo an alle Mitdiskutierer,

vielleicht sollten wir das ganze ja so aufziehen:

1. Stört es, dass in der deutschen Sprache generell mehr "fremdsprachliche" Elemente Einzug halten?
2. Stört es, dass die Fliegenfischer-"Fach"-Sprache im Speziellen stark vom Englischen geprägt ist? (Wenn ja, fordert ernsthaft jemand, die Royal Coachman als Königlichen Kutscher zu übersetzen?)
3. Oder stört es, dass die Geräte (Ich sag absichtlich nicht: Tackle)-Industrie mit englischen Phantasie-Kreationen Marketing-(Werbe?)Strategien fährt, und Innovationen (Neuerungen!) vortäuscht, wo keine sind?

Das sind nämlich jeweils unterschiedliche Phänomene, mit unterschiedlichen Ursachen.
1. - ist ein allgemein sprachliches Phänomen, von dem nicht nur die deutsche Sprache betroffen ist, sondern auch Sprachen aller Kulturkreise, zu allen Zeiten.
2. - ist ein Phänomen sämtlicher Fachsprachen; es gibt spezielle Wörter, die in der allgemeinen Sprache nicht vorkommen oder verwendet werden, und wer sie eben zuerst "erfindet" setzt sich meist mit seiner Kreation durch.
3. - ist ein kapitalistisches Phänomen, sag ich jetzt einfach mal: der Markt regiert, der Unternehmer serviert, der Kunde konsumiert. Was nachgefragt wird, nicht nur an Material, sondern auch an "ideellen" und trotzdem konsumierbaren Werten, wird in der entsprechenden "Sprache" verkauft. (Lifestyle, Markenimage etc.)
Ist dem so, landen wir aber eher bei Kapitalismuskritik, als bei Sprach- oder Kulturkritik - ein Schritt den nicht jeder zu gehen bereit ist...

Ich denke, so ließe sich mehr Struktur in die Diskussion bringen, die ich eigentlich ganz interessant finde, und die aber hoffentlich nicht allzu persönlich wird :wink:

Viele Grüße,
Daniel

PS: ein Nachtrag zu meinem oben gegebenen Verständnis von konservativer Kulturkritik: Progressive Kulturkritik zeichnet sich im Gegensatz zu dieser dadurch aus, dass sie in gegenwärtigen kulturellen Phänomenen, die bereits angelegten, aber (noch) nicht verwirklichten bzw. verhinderten oder unterdrückten Möglichkeiten zukünftiger Phänomene erkennen möchte, um auf deren Realisierung hinzuarbeiten.

Und, last but not least(Englisch!), sollte man bei alldem nicht vergessen, dass die neuerdings allgemein weit verbreitete Tendenz zum "Kulturalismus" oft nur als Deckmäntelchen fungiert, für Ressentiments die früher dem Bereich Rassismus oder Ethnozentrismus etc. zugeordnet wurden. Ein schmaler Grat also, was ich nur zu bedenken gebe, was hier aber nicht als Totschlag-Argument gemeint ist...

PPS: Ein kleiner Seitenhieb, den ich mir nicht verkneifen kann, @ `eagle´: Wenn dir das Englische so aufstößt, warum orientierst du dich dann nicht an meinem Beispiel, und nennst dich schlicht und einfach `Adler´ oder dergleichen... 8)
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tea stick
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Re: Deutsch beim Fliegenfischen - quo vadis?

Beitrag von tea stick »

Frank. hat geschrieben:
Pardon - aber ein Auto besitzt kein Persönlichkeitsrecht, und Kennzeichen sind auch nicht dem Datenschutz unterworfen. Der Beitrag ist nach dem geltenden Recht unbedenklich.
Hab' mir eben mal die Urteilsbegründung durchgelesen - die steckt ja voller Rechtschreibfehler (= nicht Rechtsschreibfehler...) und Satzbaufehler.

Wenn unsere Rechtsprechung schon kein Deutsch mehr beherrscht, wenigstens beherrscht sie auch kein Denglisch!

Dennoch ungetröstet

der Freimut
TL!
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