Hallo,
nur eine kleine Überlegung dazu, wo sich vielleicht zusätzliche und neue Ansatzpunkte zu einer Zusammenarbeit mit Nabu oder LbV etc bezüglich eines Kormoran-Managment ergeben könnten.
Denn vielleicht gehört ja zu einem effektiven Kormoran Management nicht nur das Vergrämen, Bejagen einerseits, sondern auch das Fördern der natürlichen Fressfeinde des Kormorans, da wo er brütet, andererseits. Die gibt es nämlich. Vor allem der Adler und überraschender Weise der neu eingewanderte Waschbär wären hier anzuführen. Es ist bekannt, dass Waschbären sich im großen Stil über die Gelege hermachen, und dass teilweise ganze Kormorankolonien keine Bruterfolge haben, wenn auch nur ein Seeadler regelmäßig dort jagt (weil bei den Fluchten der Elternvögel u.a. die Nester auskühlen).
Dieser link ist da recht interessant.
http://www.projektgruppeseeadlerschutz. ... 7422829e20
Auszug:
Als eine Folge der Adlerattacken nimmt der Bruterfolg der Kormorane in den Kolonien ab. Neben den direkten Verlusten dürften auch zahlreiche Eier und Junge aus den Nestern abstürzen, wenn die Altvögel bei Adlerattacken panisch von den Horsten fliehen. Am Stoffsee bei Bredenbek/RD wurde 2008 beobachtet, dass in einem gesamten Kolonieteil kein einziger Jungvogel großgezogen wurde – dafür saß bei der Bruterfolgskontrolle ein Seeadler zwischen den leeren Kormorannestern.
Die Kormorane reagieren auf die regelmäßige Anwesenheit der Adler, indem sie den Koloniestandort verlagern. Besonders augenfällig war dies am Pugumer See an der Flensburger Förde. 1992 gegründet, nahm der Kormoranbrutbestand zunächst innerhalb von drei Jahren auf 1.090 Paare zu. Ab 1994 erschienen dann regelmäßig Seeadler. Die Folge war, dass die Kormorane den Pugumer See alljährlich bereits im August räumten und ihren Schlafplatz an den Westerwerker See verlegten. In den Folgejahren nahm der Kormoranbrutbestand im Bereich der Flensburger Förde kontinuierlich ab. Die Brutansiedlung von zwei Altadlern am Pugumer See im Jahr 2003 führte dazu, dass nur noch wenige Kormorane am See brüteten, und im Folgejahr war der Koloniestandort verwaist. Alle Kormorane waren zum Westerwerker See umgesiedelt, wo 1999 ein neuer Brutplatz entstand, der nicht ganz so dicht am Adlerhorst liegt. In den letzten Jahren sind insgesamt vier Kormorankolonien aufgegeben worden, die zum Teil gleich von mehreren Seeadlern aufgesucht worden waren: Culpiner See, Selenter See, Pugumer See und Geltinger Birk.
Grüße,
Daniel