Dürfen in einen Gewässer nur Forellen leben?

Was macht FLIEGENFISCHEN aus? Hier darf nach Herzenslust gefachsimpelt werden! Auch Termin- und andere Ankündigungen passen hier herein. Erlebtes Fliegenfischen - hier kannst Du Deine Erlebnisse für alle schildern, wir lesen gerne Storys von früher und heute!
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Zweihandwedler
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Dürfen in einen Gewässer nur Forellen leben?

Beitrag von Zweihandwedler »

Hallo,
gestern habe ich eine Gewässerbeschreibung des Amurbaches in der"Fliegenfischen" gelesen und bin sehr ärgerlich geworden. Da stand doch bei den Bestimmungen : jeder gefangene Nichtsalmonide darf nicht zurück ins Gewässer. Im Bericht wurde eine Regenbogenforelle wieder realeast, toll Fremdfische schonen aber heimische Fische (Döbel) gelten als Feind.
Ich befische einen Kormorangeleertes Gewässer, da blutet einen das Herz so etwas zu lesen. Jede heimische Fischart hat seine Berechtigung, aber hat ein solcher Bewirtschafter überhaupt noch eine Berechtigung einen Gewässer zu pachten?
MFG
Jürgen
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webwood
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Re: Dürfen in einen Gewässer nur Forellen leben?

Beitrag von webwood »

Servus,

könnte es sein, daß du etwas vorschnell urteilst? Ich kenne das Gewässer nicht, aber vieleicht sprechen gute Gründe dafür.
Am Wörthsee hat der Hecht weder Schonmaß noch Schonzeit. Dies nicht, weil jemand etwas gegen Hechte einzuwenden hätte, sondern um den Hechtbandwurm zu bekämpfen. Die Renkenbestände in diesem See sind nicht mehr für den gewerblichen Verkauf zugelassen. Vieleicht steckt eine durchaus plausible Überlegung hinter dem Entnahmegebot. Sollte es nur darum gehen, ein Gewässer für Angler zu toppen, stimme ich dir 100% zu. Vieleicht kannst du ja etwas recherchieren.

TL

Thomas
Angler sterben nie, die riechen nur so.
AlexWo

Re: Dürfen in einen Gewässer nur Forellen leben?

Beitrag von AlexWo »

webwood hat geschrieben:Servus,

könnte es sein, daß du etwas vorschnell urteilst? Ich kenne das Gewässer nicht, aber vieleicht sprechen gute Gründe dafür.
Am Wörthsee hat der Hecht weder Schonmaß noch Schonzeit. Dies nicht, weil jemand etwas gegen Hechte einzuwenden hätte, sondern um den Hechtbandwurm zu bekämpfen. Die Renkenbestände in diesem See sind nicht mehr für den gewerblichen Verkauf zugelassen. Vieleicht steckt eine durchaus plausible Überlegung hinter dem Entnahmegebot. Sollte es nur darum gehen, ein Gewässer für Angler zu toppen, stimme ich dir 100% zu. Vieleicht kannst du ja etwas recherchieren.

TL

Thomas
@Thomas: Ich kenne zwar die Zustände am Wörthsee nicht, muss aber sagen, dass mir der kommerzielle Verkauf von Renken am A.... vorbei geht, in Oberbayern ist es doch so, dass die Renkenbestände zu Gunsten der Erwerbsfischen künstlich hochgehalten werden. Na Gott sei Dank müssen dadurch die Kormorane nicht Hunger leiden....

Zum Thema selbst muss ich sagen, dass ich schon lang der Meinung bin, dass es ein wirklich unhaltbarer Zustand ist, dass die Fichereirechtsinhaber, quasi unbeaufsichtigt, machen können was sie wollen! Uns Fischern gehört das Wasser ja nicht alleine und wir haben doch die Verpflichtung, unseren Nachkommen möglichst intakte Lebensräume, Lebensgemeinschaften zu hinterlassen. Ich wäre für Verstaatlichung aller Fischereirechte und Bewirtschaftung durch staatliche Organe! Da das leider nicht geht, bin ich dafür, dass die Fischereifachberatung Bewirtschaftungspläne für jedes Revier vorgibt, die genau so durchzuführen sind! Denke, manche Gewässer müssten garnicht besetzt werden.....

Viele Grüße

Alex
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Neubrandenburger
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Re: Dürfen in einen Gewässer nur Forellen leben?

Beitrag von Neubrandenburger »

Zu dem Thema habe ich meine Meinung hier geäußert http://www.fliegenfischer-forum.de/flyf ... l#p2685622
Liebe Grüße,
Ben
Bernhard
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Re: Dürfen in einen Gewässer nur Forellen leben?

Beitrag von Bernhard »

Hallo!
Ich kenne zwar das Gewässer nicht, aber das Problem an sich ist nicht neu, insbesondere dann, wenn es sich um kein reines Salmonidengewässer handelt. In der Regel stecken hinter solchen Überlegungen reine wirtschaftliche Beweggründe. Man erhofft sich dadurch einfach eine Aufwertung des Gewässers. Ich kenne genug Fälle, wo man Cyprinidengewässer in ein Salmonidengewässer umfunktionieren wollte, oder zumindest ein "Mischwasser" daraus machen will. Oft ist es dann so, dass dies gar nicht aus Unkenntnis geschieht, sondern gezielt, und die Bewirtschafter ganz genau wissen, dass diese Maßnahmen nur zur Steigerung der Attraktivität eines Fischwassers beitragen sollen.

LG,
Bernhard
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Zweihandwedler
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Re: Dürfen in einen Gewässer nur Forellen leben?

Beitrag von Zweihandwedler »

webwood
Ich habe bei Google ein paar Bilder vom Bach gefunden, nur Forellenbilder und deren Vereinsaktivitäten scheint nur aus Forellen-essen zu bestehen -Traurig.
MFG
Jürgen
Siegfried.
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Re: Dürfen in einen Gewässer nur Forellen leben?

Beitrag von Siegfried. »

Hallo Leute,
könnt ihr mal halblang machen. Wie kommt ihr dazu, von der grünen Tastatur aus Bewirtschaftungsmaßnahmen an einem Gewässer in Bausch und Bogen zu verurteilen, das keiner von euch kennt? Ich kenne auch weder das Gewässer (hab es aber glaube ich, wenigstens beim Vorbeiwandern schon mal gesehen) noch den Bewirtschafter und will die Maßnahme weder verteidigen noch verdammen. Das traue ich mir nach 30 Jahren (Berufs)Erfahrung nicht zu. Jedes Gewässer verdient schließlich eine eigene intensive Beschäftigung mit ihm, bevor man sich zu finalen Bewertungen durchringt, und schon gar nicht verdient es ein Bewirtschafter mit pauschalen Unterstellungen über seine Motive und irgendwelchen Schnellschüssen aus der Hüfte abgekanzelt zu werden.

@Alex bevor du einfach mal die staatliche Willkür für die Gewässer einforderst, schau dir doch erst mal die Realität solcher staatlichen "Fürsorge" in so extrem unterschiedlichen Ausführungen wie in USA, Schweiz oder Russland an, bevor du sowas einfach mal in die Welt posaunst.

Ligt lines

Siegfried
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webwood
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Re: Dürfen in einen Gewässer nur Forellen leben?

Beitrag von webwood »

@ Alex
Ich kenne zwar die Zustände am Wörthsee nicht, muss aber sagen, dass mir der kommerzielle Verkauf von Renken am A.... vorbei geht,
Ich kenne die Zustände am Wörthsee schon. Der See wird vom Fischereiverein Pilsensee/Wörthsee bewirtschaftet. Es gibt dort tatsächlich Ehrenamtliche die in ihrer Freizeit Renken fangen, putzen und verkaufen. Der Erlös dieses geldgierigen Treibens kommt dann der Gewässerpflege, Jugendarbeit etc. zu gute. Mir geht das Wohl und Gedeien eines Vereines der sich zudem überproportial der Jugendarbeit verschrieben hat, nicht am A.... vorbei.
in Oberbayern ist es doch so, dass die Renkenbestände zu Gunsten der Erwerbsfischen künstlich hochgehalten werden.
Da weißt du mehr als die Berufsfischer und die Landesfischereianstalt. Am Ammersee kämpfen die Fischerfamilien um das nackte Überleben. Wenn du Kentniss hast, wie Renkenbestände künstlich hochgehalten werden können, deine profunde Sachkentniss wäre sehr willkommen.

Thomas
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Re: Dürfen in einen Gewässer nur Forellen leben?

Beitrag von greypanther »

Hallo Alex,

entschuldige, aber Du stellst hier einige Behauptungen in den Raum, die so nicht haltbar sind und deshalb nicht unkommentiert stehen bleiben sollten. Ansonsten wundere ich mich etwas, warum hier so wenig Widerspruch aufgekommen ist gegen eine solche Einstellung.
AlexWo hat geschrieben:Zum Thema selbst muss ich sagen, dass ich schon lang der Meinung bin, dass es ein wirklich unhaltbarer Zustand ist, dass die Fichereirechtsinhaber, quasi unbeaufsichtigt, machen können was sie wollen! ...
Das ist natürlich Unsinn! Fischereirechtsinhaber unterliegen genau so der Fischereigesetzgebung wie jeder Angler (und Berufsfischer) auch. Und, Du solltest eigentlich wissen, dass das Fischereigesetz in Bayern nicht gerade zu den laschesten gehört in der BR. Ich weiß nicht wer oder was Dich traumatisiert hat, dass Du ein solches "Feindbild" entwickeln musstest.
AlexWo hat geschrieben:Uns Fischern gehört das Wasser ja nicht alleine und wir haben doch die Verpflichtung, unseren Nachkommen möglichst intakte Lebensräume, Lebensgemeinschaften zu hinterlassen....
Genau das tun die Fischereirechtsinhaber und opfern dafür oft ihre gesamte Freizeit und viel Geld, ernten aber meistens nur Ärger, während die "Angler" ihren Obulus entrichten, fischen gehen und ansonsten den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.
Aber, wenn Du Dich selbst beim Wort nehmen willst, so wende Dich doch mal an einen Fischereiinhaber in Deiner Umgebung und biete ihm Deine Hilfe bei der Gewässerpflege an. Du wirst bestimmt nicht abgewiesen werden. Und, ich wäre wirklich einmal daran interessiert, wie lange Du die schwere Arbeit am Wasser und den Ärger mit Behörden, Kanu-Vereinen, Campern, Outdoorclubs, Nabu und Vogelschutz durchhalten würdest. Da geht man doch lieber "nur" Angeln, schimpft auf das Gewässer-Management und lässt die anderen "Deppen" die Probleme lösen und dafür sorgen, dass intakte Lebensräume hinterlassen werden, oder?
AlexWo hat geschrieben:Ich wäre für Verstaatlichung aller Fischereirechte und Bewirtschaftung durch staatliche Organe! Da das leider nicht geht, bin ich dafür, dass die Fischereifachberatung Bewirtschaftungspläne für jedes Revier vorgibt, die genau so durchzuführen sind! Denke, manche Gewässer müssten garnicht besetzt werden.....
Offenbar kennst Du Dich nicht so recht in Deinem eigenen Bundesland aus. Viele, sehr viele Gewässer in Bayern sind verstaatlicht und von den Fischereiinhabern nur gepachtet. Der Staat setzt dabei den Pächtern sehr enge Regeln, über deren Sinn oder Unsinn ich mich hier nicht auslassen möchte. Insbesondere wird den Pächtern ein jährlicher Mindestbesatz in Art und Menge genau vorgeschrieben. So viel nur zu Deiner Sozialromantik, dass nämlich der Staat alles besser kann als engagierte Individuen. Zu diesem Thema hätte ich noch einiges zu sagen. Klugheit und Erfahrung halten mich aber davon ab.

Deine Bemerkung über die Renken lasse ich jetzt mal unkommentiert. Vielleicht merkst Du ja selbst wie unangebracht solche Aussagen sind.
Solch unsachliche Kritik, wie sie von Dir (und vielen anderen) geäußert wird, ist nicht nur kontraproduktiv sondern auch demotivierend für die paar handvoll Leute, die großen persönlichen und finanziellen Einsatz erbringen, damit die Mehrheit der Angler möglichst "intakte Lebensräume" und einen gesunden Fischbestand vorfindet.

Sorry, das musste jetzt mal raus. Nichts für ungut. Vielleicht überdenkst Du Deine Einstellung ja noch mal.
Gruß
Klaus


"Man kann nicht zweimal in den selben Fluss steigen"
Platon (panta rhei)
AlexWo

Re: Dürfen in einen Gewässer nur Forellen leben?

Beitrag von AlexWo »

@all: was hier zu meinem Beitrag geschrieben wurde zeugt für mich von "Verblendung". Es gibt doch in meiner Umgebung (Landkreis Rosenheim) genug Beispiele für fehlerhafte, laienhafte Bewirtschaftung. Da werden Gewässer der unteren Äschen-/Barbenregion, trotz Bachforellensterben, jedes Jahr mit Bachforellen besetzt. Da werden Gewässerstecken mit Regenbogenforellen vollgepumpte, ein Alpenfluss mit Zandern besetzt usw. Renken zum Saufuttern erbrütet. Wenn ich ganz ehrlich bin sind mir um ihre Existenz kämpfende Berufsfischer völlig blunzen!

Viele Fischereirechte sind eben nicht staatlich und die staatlichen Rechte werden, sobald verpachtet, vom Pächter bewirtschaftet. In den Vereinen sieht das dann sehr oft so aus, dass zum Vergnügen der Mitglieder und damit man wiedergewählt wird, dem Druck der Mitglieder nachgegeben wird (oft auch der eigenen Gier wegen) und sehr üppig mit eilig gekauften "Speisefischen" besetzt, zum Schaden der letzten verbliebenen Wildfischbestände und der teils noch vorhandenen Kleinfischbestände. Mit dem Ergebniss, dass ein Teil des Besatzen verhungert/abwandert/am Bachforellensterben stirbt.

Ich denke Vielen, sicher auch Einigen hier ist das nicht ganz klar, die sinb halt zufrieden, wenn sie Ihre Forellen fangen können, egal wie die ausschauen und wo die herkommen.

Das Bayerische Fischereigesetz ist sicher nicht schlecht, nur leider wird es kaum durchgestzt, jedenfalls nicht bei der Bewirtschaftung. Aber wehe jemand setzt mal nen maßigen fisch zurück, dann ist der Teufel los!!!!

Na Servus

Alex
Olaf Kurth
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Re: Dürfen in einen Gewässer nur Forellen leben?

Beitrag von Olaf Kurth »

Liebe Diskutanten,

ich bitte euch, auf pauschale Behauptungen, Mutmaßungen und ganz besonders auf persönliche Unterstellungen ("Verblendung") zu verzichten. Ausgangspunkt war ein umstrittener Artikel im aktuellen Heft von "Fliegenfischen" und daran entzündete sich die Diskussion.

Dass im Laufe des Freds Nebenthemen eröffnet und andere Aspekte angesprochen werden, das kennen wir und das ist normal. Im Forum sind viele Kollegen vertreten, die von der Bewirtschaftung ihrer Gewässer (Renaturierung, Besatzmaßnahmen, Laich- und Brutpflege, Gewässerpflege) durch alle Gewässerregionen und von Nord nach Süd jede Menge verstehen. Viele Privatpächter oder Vereins-Vorstände müssen an verschiedenen Fronten kämpfen, sie müssen ihre Mitfischer zufriedenstellen, müssen sich mit anderen Verbänden und ihren Interessen (NABU, BUND, etc.) auseinandersetzen, sie dürfen die Öffentlichkeit (z.B. Kanufahrer) nicht ausschließen und müssen jede staatliche Auflage schleunigst umsetzen.

Diese Diskussionen sind sehr wichtig, aber bitte mit Maß und Respekt voreinander.

Liebe Grüße in die Runde,

Olaf
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AlexWo

Re: Dürfen in einen Gewässer nur Forellen leben?

Beitrag von AlexWo »

@olaf: warum müssen sie, die Pächter oder Bewirtschafter, ihre Mitfischer zufriedenstellen? Im bayerischem Fischereigesetz ist davon jedenfalls nichts zu lesen.
Ich finde und ich glaube, so ist es auch vom Fischereigesetz gefordert,sie müssen eine möglichst artenreiche, eine für den Gewässertyp übliche Lebensgemeinschaft erhalten, bzw. fördern. Darüber hinaus haben sie das große Privileg natürliche Erträge abzuschöpfen, wenn möglich.

Ich jedenfalls sehe in meiner Heimat Oberbayern da arge Defizite!

Gruß

Alex
Zuletzt geändert von AlexWo am 11.02.2012, 13:27, insgesamt 1-mal geändert.
Olaf Kurth
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Re: Dürfen in einen Gewässer nur Forellen leben?

Beitrag von Olaf Kurth »

AlexWo hat geschrieben:@olaf: warum müssen sie, die Pächter oder Bewirtschafter, ihre Mitfischer zufriedenstellen? Im bayerischem Fischereigesetz ist davon jedenfalls nichts zu lesen.
Ich finde und ich glaube so ist es auch vom Fischereigesetz gefordert,sie müssen eine möglichst artenreiche, eine für den Gewässertyp übliche Lebensgemeinschaft erhalten, bzw. fördern. Darüber hinaus haben sie das große Privileg natürliche Erträge abzuschöpfen, wenn möglich.

Ich jedenfalls sehe in meiner Heimat Oberbayern da arge Defizite!

Gruß

Alex



Hallo Alex,

dass ich deine Argumentation und Beweggründe verstehe, habe ich dir ja schon geschrieben. Die wenigsten, wirklich die allerwenigsten sind in der glücklichen Lage als Privatpächter ein kleines Juwel zu hegen und zu pflegen. Um die geht es nicht.

Wenn sich einige Leute als Pächtergemeinschaft oder als Verein auf die Bewirtschaftung eines Gewässers verständigt haben, dann kommen hier unterschiedliche Interessen zusammen. Bei größeren Gewässern gibt es z.B. Vereinsmitglieder, die es verstehen, dass sie mit ehrenamtlicher Arbeit die artenreiche und für den Gewässertyp übliche Lebensgemeinschaft erhalten und ihre Fischerei (und die Entnahme) als großes Privileg verstehen. Da bin ich mit dir einer Meinung. Vielleicht ist dieses Bewusstsein bei uns Fliegenfischer häufiger vertreten, sicher bin ich mir aber nicht.

Es gibt aber noch die anderen, diejenigen, die schon seit Jahren mit ihrer Steinzeitmethode fischen wollen, die es nicht verstehen, warum sie nicht mehr massenhaft Fische in Pfannengröße aus dem Wasser ziehen können. Sie sind schon seit 30, 40 oder 50 Jahren im Verein und lehnen Neuerungen nach dem Motto: "früher haben wir das immer schon so gemacht" grundsätzlich ab. Auch wenn wir alle diese Betonköpfe kennen und ein bisschen über sie schmunzeln, es sind die Altvorderen, die schon am Wasser waren, bevor wir Jüngeren überhaupt wussten, wie Fliegenfischen geschrieben wurde. Sie haben uns die Strukturen vorgegeben, in denen wir uns bewegen. Und vielleicht hatten die Altvorderen, die Nörgler und Pfannenfischer, vielleicht hatten sie ja in jüngeren Jahren ganz andere Vorstellungen, die sich mehr mit Gewässerpflege und Erhaltung der Fischbestände beschäftigten??? Wer weiß das wirklich???

Darum habe ich mir in jungen Jahren gesagt, dass ich nur was bewegen kann, wenn ich mich in die Strukturen einfüge (auf Vereins- und Kreisebene), wenn ich meine Vorstellungen von der gewässertypischen Bewirtschaftung weitergebe und vorlebe, was ich darunter verstehe. Wie du dir denken kannst, habe auch ich Lehrer und erfahrene Angler gehabt, die mir mit ihrem Wissen weiter geholfen haben und denen ich viel verdanke. Darum weiß ich, dass die unterschiedlichen Interessen innerhalb eines Vereins oder einer Interessengemeinschaft zusammen kommen können. Wir erleben das jedes Jahr aufs Neue auf Vereins- oder Kreisebene und das ist eine Menge Arbeit........... :|

Liebe Grüße,

Olaf
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Re: Dürfen in einen Gewässer nur Forellen leben?

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Olaf!


Deinen Worten kann ich mich nur anschließen und dazu noch anmerken, daß man diese Verhaltensweisen nur von innen (Verein) her und nur im Laufe von Jahrzehnten ändern kann.

RC
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henkiboy
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Re: Dürfen in einen Gewässer nur Forellen leben?

Beitrag von henkiboy »

Hallo Jürgen,
ich habe den Artikel noch nicht gelesen, auf den sich dein Posting bezieht. Ich möchte aber vorab anmerken, dass Siegfrid und Thomas vollkommen richtig anmerkten das es gute Gründe für solche Bestimmungen geben kann.
Ich kenne z.B. ein Gewässer der Äschenregion wo es wie folgt aussieht: Die Bachforelle läicht nicht ab bzw. der Nachwuchs kommt gar nicht erst hoch. Selbst Fischereibiologen können über die Ursache derzeit nur spekulieren, da eigentlich nicht sein kann was nicht sein darf. Der Äsche geht es dort ebenfalls ziemlich dreckig, weil die Luftwaffe (du weißt schon - die mit den schwarzen Federn) dort stark vertreten ist.
Nun haben davon natürlich die Weißfische profitiert (Barben und Döbel). Konsequenz der Geschichte: Barben und Döbel können unbegrenzt entnommen werden (hinter vorgehaltener Hand wird quasi darum gebeten), bei der Äsche wird ans Gewissen appelliert (bitte schont die Äsche) und die Entnahme an Bachforellen respektive Regenbogenforelle ist gedeckelt.
Natürlich werden dort auch fangfähige Tiere besetzt. Klar aus irgendeinem Grund kommen die kleinen Forellchen ja auch nicht hoch. Bis das die Ursache gefunden und abgestellt ist muss die Alterpyramide halt künstlich aufrecht erhalten werden. Die geschieht folglich durch einen Mischbesatz mit verschiedenen Größen.
Kurz und gut:........ vielleicht haben die am Amurbach tatsächlich mit einer Überpopulation von Döbeln und Barben zu tun. Vielleicht hat "Fliegenfischen" ganz banal auch falsche Fakten aufs Papier gebracht.
Sicherlich beruht das jedenfalls nicht auf "Artenrassismus" des zuständigen Vereins, respektive des Fischereirechteinhabers.
Wie anderweitig schon erwähnt darf man als Pächter / Fischereirechtinhaber in Deutschland längst nicht alles machen was man will. Der Besatz wird in der Regel in enger Abstimmung mit Fischereiverbänden / Fischereibehörden getätigt.
Mein Tipp: Such den Kontakt zum Verein dort und erkundige dich höflich nach den Beweggründen und Ursachen der deiner Meinung nach unsinnigen Bestimmung. Gefällt dir das was Du dann zu hören bekommst nicht kannst Du dich immer noch aufregen bzw. das Gewässer und den Verein "bannen".
@Olaf: Auch auf die Gefahr hin das ich mir hiermit Schimpfe einfange:
Liebe Diskutanten,
ich bitte euch, auf pauschale Behauptungen, Mutmaßungen und ganz besonders auf persönliche Unterstellungen ("Verblendung") zu verzichten.
Klar.....ein Moderator muss irgendwann einschreiten.......zumindest wenn eine Ausuferung droht! Aber bislang ist hier doch nichts geschrieben worden was "anstößig", respektlos oder ähnliches war. Jürgen hat lediglich eine Meinung geäußert und das ist ja auch sein gutes Recht. Beleidigt hat er m.M. nach (noch) keinen. Wenn er der Meinung ist das viele Mitdiskutanten die Wahrheit nicht sehen wollen oder können, dann ist das sein gutes Recht dieses auch zu äußern. Ob das dann der korrekte Eindruck ist sei auf jeden Fall mal dahin gestellt - ich bin jedenfalls (in diesem Falle) nicht seiner Meinung. Solange er nicht mit dem Finger gezielt auf eine bestimmte Person zeigt und äußert Du bist verblendet.... :?: Man darf hier aber die Begrifflichkeit "Verblendung" sicher nicht mit Attributen wie doof gleichsetzen.

Man kann letztendlich sehr schnell mit einer Formulierung anecken die nicht so gemeint war, wie sie rüberkommt. Das weiß wohl jedes aktive Mitglied eines Forums. Gewisse Unstimmigkeiten oder Mißverständnisse sind dann aber in der Regel schnell mit kurzen PN's beseitigt bzw. geklärt und schon legt sich der Rauch wieder.
Vor allem sollte man persönliche Befindlichkeiten aus dem Spiel lasse (ohne das ich der Meinung bin das das hier in diesem Fall eine Rolle spielt oder gespielt hat). Was dann passiert habe ich aber selber schon erlebt. Du schreibst etwas, was Mitglied X nicht passt, beziehungsweise gibst diesem Kontra und schon hast Du seine gesammte Fischerclique /seinen Freundeskreis geschlossen am Hals und wirst niedergemacht. Mit Diskussionskultur hat das dann auch nichts mehr zu tun. Das musste ich mal loswerden!

So.....wenden wir uns wieder dem eigentlichen Thema zu
liebe Grüsse
Detlef
Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat sich selbst zu beherrschen !
Albert Schweitzer
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