Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Was macht FLIEGENFISCHEN aus? Hier darf nach Herzenslust gefachsimpelt werden! Auch Termin- und andere Ankündigungen passen hier herein. Erlebtes Fliegenfischen - hier kannst Du Deine Erlebnisse für alle schildern, wir lesen gerne Storys von früher und heute!
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Tegernsee-rebel

Re: Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von Tegernsee-rebel »

webwood hat geschrieben:Servus
dass es mit dem zunehmenden alter nicht mehr darauf ankommt, dass man fängt, sondern eher wie man fängt,
ja eben fische fangen
Also was jetzt?
ich werde nie ein Nostalgiker sein, der sich beschränkt seine gespliesste im schrank zu bewundern, oder sich nur an perfekt gebundenen fliegen erfreut,
Meinst du nicht, du bist hier etwas vorschnell, Leute in Schubladen (deine Schubladladen) zu stecken?
Ich habe auch einen Grasstecken. Ich erfreue mich sogar an seinem Anblick und dem Wissen, es ist "meine" Gespließte. Ich habe sogar in der Tat dafür sparen müssen. Ab und an, nur Trocken oder mit unbeschwerter Nymphe fische auch damit, sonst kommt eben die Kohlefaser zum Einsatz. Beim Binden freue ich mich wie ein Schnitzel, wenn ich mal die Proportionen perfekt getroffen habe und bei einem aufwändigen Muster hebe ich diese Fliege sogar einfach auf. Weshalb sollte ich deshalb ein Nostalgiker sein und was zum Henker ist als solches, an einem Nostalgiker denn gar so verwerflich. Wenn ich hier im Forum mal eine sehr spezielle, in die Tiefe gehende Fragen habe, so antworten komischerweise kompetent immer die "Nostagiker" mit ihrem profunden Wissen.
TL
Thomas
PS: Versalien sind zwar vieleicht auch altmodisch, machen aber Texte lesbarer.
Tegernsee-rebel hat geschrieben: ja eben fische fangen, aber nicht mit wurm, made oder mais, wo war da nichts verständlich? :D :D :D :D :D
ok ganz einfach: im jungen alter: viel fisch, einfache methode: mais,wurm naturköder
: mit den jahren, wenig fisch, intellegente methoden, hoher reiz der überlistung

der text im zusammenhang erklärt meine sichtweise
diese leute hören auch damit auf, mir gehts auf alle fälle so, dass es mit dem zunehmenden alter nicht mehr darauf ankommt, dass man fängt, sondern eher wie man fängt,
jetzt unbedingt das rotgedruckte lesen
der direkte biss auf die trockene fliege ist mit das schöneste was ich zur zeit beim angeln erlebe, und mir ist es auch egal, dass es nur weissfische sind, die ich damit fange, deswegen werde ich auch nicht mehr diese art der angelei aufgeben
zu den oberen: schubladen und vorurteile haben doch fast alle, ich wurde auch in die geizhals schublade gesteckt, ohne das gewisse leute irgendein tatsächliches hintergrundwissen meiner anglerischen person haben, also passe ich mich den schubladendenken an,

zu den tipps: wenn jemand wirklich was produktives schreiben kann, dann habe ich respekt vor dem fachwissen, und den respekt bekommt er in form eines dankeschöns zurück oder war das in vergangenheit anders? wenn jemand polemische unqualitative antworten schreibt, was soll dann derjenige von mir erwarten? ich will fachlich diskutieren, und keine kokoloris diskussionen führen müssen oder auch 20.000 mal meine standpunkte darlegen
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Neubrandenburger
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Re: Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von Neubrandenburger »

Ihr seid beide völlig am Thema vorbei!






](*,)
Liebe Grüße,
Ben
Winston Lover
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Re: Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von Winston Lover »

Das ist leider in letzter Zeit im Forum echt oft der Fall...

Schönes Thema des Threads!

Ich kann es nur bestätigen, obwohl mein bester Kumpel mit 8 anfing und mich mit 14 infizierte, bin ich nun der deutlich aktiviere von uns beiden, aber er kann/ will nicht loslassen :D

Gruß,
Vincent
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MuddlerMinow
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Re: Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von MuddlerMinow »

Ja sorry Leut, ich kann manchmal bei gewissen posts nicht wiederstehen..
Aber zum Thema: ich habe gerade auch wieder jemanden angesteckt :twisted: Er ist sehr begeistert und hat sich eine ganze Ausrüstung zugelegt - mit allem drum und dran. Wir waren dann zwei Tage am Wasser und ich fand es auch irgendwie schön, meine Anfängerzeit noch einmal zu durchleben.
Am Wasser hab ich ihm dann paar Fliegen gebunden, das fand er natürlich spannend (Fliegenbinden soll er ja auch anfangen :lol: )..mal sehn wann er sich hier anmeldet..
Bei ihm gilt jedenfalls ganz sicher auch, "einmal Fliegenfischer, immer Fliegenfischer"..

Grüße
Gabriel
VG & Tl Gabriel
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Re: Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von Olaf Kurth »

MuddlerMinow hat geschrieben: Aber zum Thema: ich habe gerade auch wieder jemanden angesteckt :twisted: Er ist sehr begeistert und hat sich eine ganze Ausrüstung zugelegt - mit allem drum und dran. Wir waren dann zwei Tage am Wasser und ich fand es auch irgendwie schön, meine Anfängerzeit noch einmal zu durchleben.

Etwas ähnliches habe ich letzte Woche auch erlebt, lieber Gabriel:

in etwa 100m Entfernung sehe ich einen anderen Fliegenfischer. Wir fischen bei leichtem, angetrübten Hochwasser, ich habe dafür meine alte 6er Hohlglasrute von Pezon&Michel mit einem 12er Nassfliegen-Streamer ausgeführt und arbeite mich langsam flussabwärts. Der Andere geht aus dem Wasser und werkelt an seiner Rute herum während ich mich langsam nähere. Dann erkenne ich meinen Vereinskollegen, der mit mir vor einigen Jahren die gleichen Watschuhe gekauft hat und dem ich mit Tipps zu Vorfächern und Fliegen helfen konnte. Er ist schon deutlich über 60 Jahre alt, kommt aus Weißrussland und hat sehr spät mit dem Fliegenfischen angefangen.

Jetzt steht er kompett ausgerüstet (Hose, Weste, Rucksack, Watkescher, etc.) vor mir und zeigt mir die 14er Trockenfliege, die bei der Trübung und dem Wasserstand deutlich deplaziert erscheint. Vor einer Woche habe er damit eine Äsche deutlich über 50cm gefangen und sie wieder freigelassen, meint er ganz stolz. Ich sage, dass er bei dem Wasserstand deutlich runter muss mit der Fliege und empfehle ihm eine beschwerte Nymphe aus seiner reichhaltigen Fliegendose.

Als ich mich verabschiede bin ich ein wenig stolz, denn alle Ratschläge und Empfehlungen, die ich ihm im Laufe der Jahre gegeben habe, wurden umgesetzt. Bei kniffligen Würfen sehe ich noch Verbesserungs-Potential. Ich werde ihn mal anrufen und fragen, wann er wieder ans Wasser geht.........

Liebe Grüße,

Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
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März Braune
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Re: Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von März Braune »

Hallo liebe Hobbygemeinschaft,
Köpfe funktionieren zu Weilen sonderbar, so ist mir gestern genau dieses Thema nicht aus dem Kopf gegangen. Selbst auf der Autobahn, auf dem Weg zu Achim, vom dem ich noch eine Schnur für meine neue Zweihandrute benötigte, ist mir Bernds Fragestellung im Kopf gewesen. Diese Leidenschaft, welche nicht mehr von Einem lässt, verlangte in mir nach einer klärenden Antwort der Gegenwärtigkeit. Nein es wird diese Antwort nicht geben, es werden stets nur Näherungen sein. Welcher Reiter vermag zu sagen, warum er von Pferden nicht lassen kann? Welcher Maler vermag zu sagen, warum er den Pinsel nicht niederlegen kann?

Die Einzigkeit des Einzelnen macht den Menschen letztendlich aus und ist die Erklärung des Tuns des Einzelnen.

Sehr banal kam mir die Erklärung unserer Leidenschaft, unser Tun, nach weiteren Überlegungen bei Tempo 130 auf der A7 dann vor, aber ich konnte nicht umhin diesen Gedankengang gewähren zu lassen.
Es ist der tiefste Urinstinkt des Menschen, sich um Nahrung zu bemühen. Dieser Urinstinkt ist auch noch heute in jedem von uns stark ausgeprägt, jedoch unterschwellig und unterdrückt. Der Weg, oder die Wege welche beschritten werden, um diesen Urinstinkt zu befriedigen sind recht mannigfaltig. Oft findet sich dieser Instinkt, sehr verdeckt, in dem Bestreben Chefetagen zu erreichen wieder, oder auch in Bemühungen Cliquen zu bilden, um etwas zu erreichen, was allein nicht möglich wäre. Selbst die Modeindustrie profitiert davon.
In der heutigen Zeit nennen wir es, das Streben nach Macht, nach Anerkennung, aber im Grund schlummert der Instinkt der Lebenserhaltung und Lebensverbesserung. Was ist aber Lebenserhaltung oder Lebensverbesserung zurück projiziert auf unsere Entstehung. Es ist schlicht und ergreifend, Beschaffen von Nahrung.
Nun sind wir unserem Hobby sehr nahe gekommen. Fliegenfischen birgt für mich eine Rückbesinnung auf etwas, was vor Millionen von Jahren den Menschen ausmachte.
Als der Mensch das Fleisch als Nahrung erkannte, entstanden sicherlich viele Neuerungen und Umgestaltungen, mag sein, dass in dieser Zeit der soziale Gedanke seinen Ursprung hat. Wurzeln und Beeren waren noch allein zu beschaffen, aber ein Tier zu erlegen, um an köstliches Fleisch zu gelangen, stellte neue Herausforderungen da. Fallen und Speere mussten gebaut werden, es musste ausgespäht werden, welche Tiere sich wo und wann aufhielten. Es wurde an den Jagdmethoden gefeilt, um die Erfolgsaussichten zu steigern.
Was tun Fliegenfischer anderes?
Mag sein, dass die Frage nach der profitierenden Modeindustrie aufkommt. Mir hat ein Freund vor nicht allzu langer Zeit gesagt. Früher bekamen die Männer mit den dicksten Waden die schönsten Frauen. Heute kannst du blöd sein, dumm aussehen, und alt sein, Hauptsache ist, die Kohle stimmt.
Nein, nein nicht vom Thema ab, auch wenn es so scheint. Dicke Waden hieß, guter Nahrungsbeschaffer und heute ist die Kohle der Nahrungsbeschaffer.

Ausgefeilte Wurftechniken, Getüftel am Bindestock, die Präsentation unserer Fliege an der richtigen Stelle ist mit dem Urinstinkt der Nahrungsbeschaffung behaftet.
Ich schätze mich glücklich, in mir diese urigen Instinkte zu vernehmen.
Diese Erklärung der Fesseln des Fliegenfischens, ist eine subjektive Darstellung einer kleinen Fliege die meist im Frühjahr gefischt wird.
Gruß Klaus

Mitglied im ASV Jübek
Bernd Ziesche

Re: Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 10:03, insgesamt 1-mal geändert.
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MuddlerMinow
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Re: Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von MuddlerMinow »

Hallo Klaus,

Deine Ausführung ist sehr interessant und schlüssig. Daran habe ich noch überhaupt nicht gedacht, weil es uns doch so fern zu sein scheint, Nahrung "beschaffen" zu müssen-zumindest als Großstadtkind.

Dass die strammen Waden heute durch Geld ersetzt worden sind, habe ich auch beobachten können. Nur in archaischen Gesellschaften gibt es nach meiner Beobachtung noch einen großen Teil Frauen, die einen starken gesunden Mann suchen, dem sie zutrauen, etwas aus eigener Kraft aufzubauen.

Fliegenfischen ist aber sicher auch eine sehr elegante Erfindung, um viele Triebe des Mannes/Menschen zu befriedigen: das Sammeln, das Erfinden, besagtes Jagen/Nahrung beschaffen..

Für mich ist Fliegenfischen vor allem Ausgleich und Kraft tanken.

Ob es das allerdings ist, weil ich für kurze Zeit meinen "Ur-Trieben" nachgehen darf, habe ich mich nie gefragt.
VG & Tl Gabriel
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webwood
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Re: Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von webwood »

[quote]weil es uns doch so fern zu sein scheint, Nahrung "beschaffen" zu müssen[/quote

Servus,

bei mir bin ich mir sicher, dass der archaische Trieb, Nahrung zu beschaffen einen Teil meiner Passion ausmacht.
Auch wenn ich releast habe, so habe ich bisweilen im Hinterstübchen den Gedanken, ich hätte heute (theoretisch) meine Familie ernähren können.
An der Würm sind an einer Stelle Keltengräber in wenigen hundert Metern Entfernung zum Wasser. Das Wissen, das möglicherweise genau an dieser Stelle an der ich jetzt stehe, vor langer Zeit auch schon jemand den Fischen nachgestellt hat und vieleicht dringend auf den Fangerfolg angewiesen war, hat für mich eine gewisse Faszination, auch wenn ich nicht genau erklären kann weshalb. Irgend eine Art Wettfischen wohl. Hast du Kelte, damals die Deinen satt bekommen? Schaffe ich das heute auch noch? Du hattest bestimmt mehr Fische im Wasser und keinen Kormoran, dafür habe ich das bessere Getäckel.

Ansonsten treibt der Nahrungsbeschaffungs-Trieb zumindest bei mir gelegentlich seltsame Blüten. Mehr als einmal habe ich beim Fischen ein schönes Schwammerl (Pilz) entdeckt, dann noch Eines und bin letztlich mit voller Montur und Rute in der Hand durch den Wald gelatscht.
TL
Thomas
(der mit den Schwammerln tanzt)
Angler sterben nie, die riechen nur so.
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