Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Was macht FLIEGENFISCHEN aus? Hier darf nach Herzenslust gefachsimpelt werden! Auch Termin- und andere Ankündigungen passen hier herein. Erlebtes Fliegenfischen - hier kannst Du Deine Erlebnisse für alle schildern, wir lesen gerne Storys von früher und heute!
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Bernd Ziesche

Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 10:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Frank.
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Re: Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von Frank. »

Eine schwere Borreliose hat für einen Freund das Fliegenfischen unmöglich gemacht, einen anderen hat Parkinson gestoppt, lieber Bernd. Ein Dritter fand das Spinnfischen letztendlich doch attraktiver, was aber auch an einem ausgeprägten Talent-Defizit gelegen haben mag.

Aber sonst … Tatsächlich fällt mir im Moment kein weiterer Fall ein (allerdings gibt es ein paar Leute, bei denen andere Beschäftigungen in den Vordergrund gerückt sind, so dass sie seltener als früher ans Wasser gehen).

Dein Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
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mihe
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Re: Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von mihe »

Hallo Bernd,

ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass sich so gut wie niemand jemals wieder von dieser Art zu Fischen loslösen kann. Alters -bzw. Gesundheitsbedingte Ausfälle mal ausgenommen.
Selbst Diejenigen, welche, aus welchen Gründen auch immer, zwischenzeitlich mal kürzer treten mußten, kehrten früher oder später wieder zurück zur Fliegenfischerei (oftmals an Ihren extremen Memory-Effekt-Schnüren schon von Weitem zu erkennen :smt079 ).
Ist halt einfach die schönste Nebensache der Welt!

Liebe Grüße

Mihe
Johann Lafer: ...ich sag nur einen Satz: "wüüürzen"!
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März Braune
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Re: Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von März Braune »

Hallo Bernd,

bei Deiner Frage drängt sich für mich sogleich eine andere Frage auf, die beantwortet werden müsste, um auf Deine Frage einzugehen. Ab wann ist man Fliegenfischer???? Ich kenne einige Angler, die damit beginnen wollten und sich eine Ausrüstung zulegten, diese dann aber nach zwei Versuchen in die Ecke schmissen, da ohne Hilfestellung nichts zu bewerkstelligen war. Das sind sicherlich nicht die Fliegenfischer nach denen Du gefragt hast. Nun gibt es auch die Angler, die mit der Fliegenrute oft unterwegs waren und erst nach einer Saison die Rute in die Ecke stellten, da sie mangels Technik nicht den wahren Bezug zum Fliegenfischen fanden. Sind diese Angler Fliegenfischer? Sicherlich sprichst Du von Anglern die gut mit der Fliegenrute hantieren können und sich auch Kenntnisse von Insekten angeeignet haben, also schon in die Welt eingetaucht sind, nein, da kenne ich niemanden, der wieder ausstieg.
Gruß Klaus

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März Braune
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Re: Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von März Braune »

Ich nochmal,

der Vergleich zu anderen Hobbys ging mir nicht aus dem Kopf. Selbstverständlich gibt es viele Menschen, die ihrem Hobby bis ins hohe Alter treu bleiben. Segler, Reiter, Ruderer u.v.a. Einen großen Vorteil hat das Fliegenfischen. Ist einmal die Ausrüstung, nebst Bindestock und das Wissen besammen, ist unser Hobby mit wenig finanziellem Aufwand zu betreiben. Aufwendige Winterarbeiten in kalten Bootshallen finden nicht statt und teure Reisen zu Verantstaltungen liegen nicht an. Wir haben die Freiheit vor der Haustür zu fischen, oder, wenn der Geldbeutel es erlaubt, weit entfernte Gewässer aufzusuchen, wann es uns beliebt. Ich meine, wir sollten den Ball flach halten und uns an unserem Hobby erfreuen, wie sich Andere an ihrem Hobby erfreuen. Aussteigerquoten können die unterschiedlichsten Ursachen haben.
Gruß Klaus

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MuddlerMinow
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Re: Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von MuddlerMinow »

Das ist eine interessante Feststellung. Auch ich kenne nur altersbedingte "Rücktritte", und diese schwärmen dann meist von "diesem wunderbaren Sport", als sie ihn noch ausführen konnten.

Aber wieso sollte man auch um Himmelswillen davon wieder abrücken?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es die Vielschichtigkeit ist, die letztlich keinen mehr loslässt..

..da freut sich der eine einfach schlicht und ergreifend an der Natur und ihrer Schönheit. Wieder ein anderer fühlt sich intellektuell angesprochen, wenn er in der Entomology rumlernen kann, Wissen dann umwandelt und anwendet..

..der Bewegungsmensch kommt auf seine Kosten, der Ästhet umso mehr! Der Genießer, der die Fischlein grillt, räuchert, plökelt, einlegt oder einfach nur brät..

..der Schöngeist im Tweed am Tweed mit Whsikey..

Die Fliegenfischerei gibt so viel Raum und Möglichkeiten wie kaum etwas anderes..vielleicht ist die Kunst noch so ein Bereich. Als Musiker etwa kann man allein, mit anderen, alt, neu, harmonisch, schräg, viel, wenig..Musik machen..und ich kennen keinen echten Musiker, der jemals wieder hätte aufhören können.

In diesem Sinne, tight lines und immer ein gutes Lied im Ohr,
Gab
VG & Tl Gabriel
Tegernsee-rebel

Re: Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von Tegernsee-rebel »

servus,
wer einmal sich die arbeit gemacht hat, diese art der fischerei zu erlernen, wird sie nicht mehr aufgeben, es ist das komplett paket, das meiner meinung nach diese art der angelei, zu den schwierigsten methoden gehört, um einen fisch zu fangen, fliegenfischen fordert den intellekt ebenso, wie die körperlichen fähigkeiten,
das komplettpaket: sauber werfen, fliegenbinden, montage der vorfächer, biologisches wissen (fische, insekten, gewässer typen), geräte zusammenstellung,(rute, rolle, schnur) taktik in der praxis(trockenfliege, nassfliege, streamer), richtige führung der köder, fehleranalyse, etc...
wer diesen hohen berg einmal erklommen hat, steigt so schnell nicht mehr ab, allerdings auf dem weg dorthin wird es bestimmt einige ausfälle geben, und diese leute hören auch damit auf, mir gehts auf alle fälle so, dass es mit dem zunehmenden alter nicht mehr darauf ankommt, dass man fängt, sondern eher wie man fängt,
der direkte biss auf die trockene fliege ist mit das schöneste was ich zur zeit beim angeln erlebe, und mir ist es auch egal, dass es nur weissfische sind, die ich damit fange, deswegen werde ich auch nicht mehr diese art der angelei aufgeben
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MuddlerMinow
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Re: Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von MuddlerMinow »

Tegernsee-rebel hat geschrieben: ..dass es mit dem zunehmenden alter nicht mehr darauf ankommt, dass man fängt, sondern eher wie man fängt..
Das "wie man fängt" kann man aber nur variieren, wenn man überhaupt was fängt. Also kommt es auf beides an schätze ich..sonst fängt man mit der Trockenfliege zwar sehr schöne Fische-aber eben nur in der Fantasie..(wobei Fantasie ja auch ein Teil des Fliegenfischens ist, und selbiges sogar sehr reizvoll macht :badgrin: )

Grüße
VG & Tl Gabriel
Tegernsee-rebel

Re: Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von Tegernsee-rebel »

MuddlerMinow hat geschrieben:
Tegernsee-rebel hat geschrieben: ..dass es mit dem zunehmenden alter nicht mehr darauf ankommt, dass man fängt, sondern eher wie man fängt..
Das "wie man fängt" kann man aber nur variieren, wenn man überhaupt was fängt. Also kommt es auf beides an schätze ich..sonst fängt man mit der Trockenfliege zwar sehr schöne Fische-aber eben nur in der Fantasie..(wobei Fantasie ja auch ein Teil des Fliegenfischens ist, und selbiges sogar sehr reizvoll macht :badgrin: )

Grüße
also dafür lerne ich doch diese art der angelei, um eben fische damit zu fangen, ich werde nie ein Nostalgiker sein, der sich beschränkt seine gespliesste im schrank zu bewundern, oder sich nur an perfekt gebundenen fliegen erfreut, die nie das maul eines fisches sehen, auch ist es nicht mein ziel, der perfekte caster auf der wiese zu sein, das hauptziel ist, den fisch zu überlisten und dafür muss man sich so gut wie möglich fit halten in allen punkten, werfen, binden, taktik etc...
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Neubrandenburger
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Re: Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von Neubrandenburger »

Hallo Bernd,

ich musste miterleben wie 3 Freunde die höchst interessiert waren am Fliegenfischen, schon nach kürzester Zeit wieder aufgaben.

Durch Gespräche weckte ich ihr Interesse und sie wollten es probieren. Ich ging mit ihnen ans Wasser und zeigte ihnen wie es funktionieren sollte, ich gab ihnen eine Rute und erklärte, und führte vor. Ich fing vor ihren Augen Fische und ich merkte wie sie "heiß" wurden ........... ich erklärte ihnen die "Stopps", "kein Scheibenwischer" und so weiter ... aber ich war zu naiv, weil ich dachte sie hätten den gleichen Ehrgeiz wie ich und würden es schon begreifen .... so war es aber nicht. Ich erklärte und sagte sie sollen fragen wenn sie Fragen hätten. Das taten sie aber nicht, sie dachten wahrscheinlich "ach, ich kann das nicht" ......... und schon waren sie weg vom Fliegenfischen.

Heute weis ich das es mein Fehler war, ich hätte nicht erwarten sollen das sie es genauso lernen wie ich und ich hätte nicht fischen sollen bei dem Ziel es ihnen beizubringen.

Mich persönlich kriegt nichts und Niemand mehr vom Fliegenfischen weg ... keine Aktivität irgendwelcher Fische, aber diese Krautlücke, da muss doch einer stehen! 5 oder 8 Würfe und nix passiert. Aber ich weis, da steht einer! Und dann steigt die "Oma" doch nach dem "Brummer" ... und das Herz fängt an zu lachen :D

Faszination Fliegenfischen
Liebe Grüße,
Ben
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MuddlerMinow
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Re: Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von MuddlerMinow »

Tegernsee-rebel hat geschrieben:
also dafür lerne ich doch diese art der angelei, um eben fische damit zu fangen, ich werde nie ein Nostalgiker sein..
Da musst Du Dich aber schon entscheiden..erst sagst Du, es kommt mit zunehmendem Alter nicht mehr darauf an, dass man Fische fängt (sondern wie), und jetzt sagst Du, dass Du Fliegenfischen (die ganze Arbeit??!) nur gelernt hast, "um eben Fische damit zu fangen"..

Ja was denn nu?

Grüße
Gabriel
VG & Tl Gabriel
Bernd Ziesche

Re: Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 10:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von MuddlerMinow »

Hallo Bernd,

da stimme ich voll und ganz zu. Es gibt eine kritische Phase und je nach Begabung und Charakter kommt man besser oder schlechter durch-einige Wenige vieleicht gar nicht.

Ich habe eine sehr lieben alten Freund, mit dem ich immer fischen gehe. Er ist auch im "normalen Leben" der ehrgeizigere von uns und alles in allem ein ganzer Kerl. Er fing meistens mehr, und wenn er seine ganze Fliegendose dem einen Fisch präsentiert hat, den er ausgemacht hatte.
Das letzte Mal dauerte das drei Stunden und ich lag daneben im Gras und hab geschlummert..am Ende hat er sie erwischt. Ich hatte meinen Schnitt gemacht, mein Pfeifchen geraucht und der Tag war einfach schön. Als er dann endlich "seinen" Fisch drillte war es einfach super..

Allerdings fand ich trotz mancher Durst oder Fruststrecke immer Gefallen am lernen und probieren. Wie andere hier im thread das als "Arbeit" bezeichnen können, ist mir irgendwie unverständlich..aber wir sind eben alle bissel unterschiedlich.

Tight lines und schönes Woe,
gab
VG & Tl Gabriel
Tegernsee-rebel

Re: Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von Tegernsee-rebel »

MuddlerMinow hat geschrieben:
Tegernsee-rebel hat geschrieben:
also dafür lerne ich doch diese art der angelei, um eben fische damit zu fangen, ich werde nie ein Nostalgiker sein..
Da musst Du Dich aber schon entscheiden..erst sagst Du, es kommt mit zunehmendem Alter nicht mehr darauf an, dass man Fische fängt (sondern wie), und jetzt sagst Du, dass Du Fliegenfischen (die ganze Arbeit??!) nur gelernt hast, "um eben Fische damit zu fangen"..

Ja was denn nu?

Grüße
Gabriel
ja eben fische fangen, aber nicht mit wurm, made oder mais, wo war da nichts verständlich? in der fantasie fange ich sie nicht, sondern real am wasser, und das sogar recht gut bis jetzt, ich bin von meinen eigenen erfolgen sehr überascht, also irgendwas muss ich da anscheinend kapiert haben :D :D :D :D :D
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webwood
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Re: Einmal Fliegenfischen, immer Fliegenfischen.

Beitrag von webwood »

Servus
dass es mit dem zunehmenden alter nicht mehr darauf ankommt, dass man fängt, sondern eher wie man fängt,
ja eben fische fangen
Also was jetzt?
ich werde nie ein Nostalgiker sein, der sich beschränkt seine gespliesste im schrank zu bewundern, oder sich nur an perfekt gebundenen fliegen erfreut,
Meinst du nicht, du bist hier etwas vorschnell, Leute in Schubladen (deine Schubladladen) zu stecken?
Ich habe auch einen Grasstecken. Ich erfreue mich sogar an seinem Anblick und dem Wissen, es ist "meine" Gespließte. Ich habe sogar in der Tat dafür sparen müssen. Ab und an, nur Trocken oder mit unbeschwerter Nymphe fische auch damit, sonst kommt eben die Kohlefaser zum Einsatz. Beim Binden freue ich mich wie ein Schnitzel, wenn ich mal die Proportionen perfekt getroffen habe und bei einem aufwändigen Muster hebe ich diese Fliege sogar einfach auf. Weshalb sollte ich deshalb ein Nostalgiker sein und was zum Henker ist als solches, an einem Nostalgiker denn gar so verwerflich. Wenn ich hier im Forum mal eine sehr spezielle, in die Tiefe gehende Fragen habe, so antworten komischerweise kompetent immer die "Nostagiker" mit ihrem profunden Wissen.
TL
Thomas
PS: Versalien sind zwar vieleicht auch altmodisch, machen aber Texte lesbarer.
Angler sterben nie, die riechen nur so.
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