Liebe Freunde,
man kann ja auch Wasser in den Wein gießen, ohne ihm jeden Geschmack zu nehmen. Also mal ein Wein-Schorle-Beitrag zum Thema:
Einen "richtigen" und einen "falschen" Weg zu einem Buch gibt es nicht. Auch Verlagen wird oft ein komplettes Manuskript mir allem Drum und Dran angeboten, und die Verhandlungen beginnen eben auf der Ebene eines fertigen Textes, eventuell mit Änderungswünschen oder -auflagen. So selten ist das durchaus nicht, von meinen insgesamt so um die 30 Büchern habe ich sicher die Hälfte auf diese Art und Weise gemacht.
Zudem kommt eben die heute wirklich qualitativ sehr gute Alternative über Books on Demand, die eine ISBN-Nummer liefern und sogar den Vertrieb übernehmen, in Kooperation mit zum Beispiel Amazon und Thalia (und natürlich dem ganzen E-Book-Markt, falls man das möchte). Das ist eine Frage der Kalkulation seitens der Autoren, aber das wird dieses Team schon in den Griff bekommen. Und hat das, wenn ich richtig vermute, schon längst getan.
Natürlich wird das ein gewaltiger Aufwand. Wer schon einmal ein Buch mit mehreren Autoren herausgegeben hat, weiß, dass das in der Regel deutlich mehr Arbeit macht als ein Werk mit einem einzigen Verfasser, vor allem bei den konzeptionellen Festlegungen, wie die jeweilig abzugebenden Texte & Bilder auszusehen haben - von inhaltlichen Fragen bis hin zu Formatierungsdetails (die tatsächlich viel wichtiger sind, als man sich das vorzustellen vermag). Dafür sollten Normseiten festgelegt werden, an die sich jedermann zu halten hat, und zwar ohne Ausnahme in allen Details, ohne jede Extrawurst. Aber auch das ist in den Griff zu bekommen.
Der
Preiskalkulator bei BoD macht es ja relativ leicht, sich einen Überblick zu verschaffen (bei dem man natürlich auch rasch feststellt, dass nur ein exorbitant hoher Ladenpreis zu einigermaßen erträglichen Gewinnmargen führt, aber das steht erst einmal auf einem anderen Blatt).
Das Planungsteam ist ja in keiner Weise beratungsresistent, sperrt sich nur gegen einen gewissen Tonfall. Kann ich ganz gut verstehen. Dass auch die Antworten, wenn es nach mir ginge, deutlich weniger gallig ausfallen würden, versteht sich wohl auch von selbst.
Natürlich wird der Enthusiasmus gelegentlich Rückschläge erleiden, weil das insgesamt ein entbehrungsreiches, langwieriges Geschäft werden wird - wer immer die Redaktion auf seine Schultern packt, wird den Geruch von Blut, Schweiß und Tränen ganz sicher besser kennen lernen, als ihm lieb ist.
Da macht sich, glaube ich, aber auch niemand hier Illusionen.
Ich finde die Begeisterung für die Sache, die hier herrscht, absolut großartig, und als beratende Instanz stehe ich jederzeit zur Verfügung.
Vielleicht geht das Ganze in die Hose - so what? Das wäre für niemand eine Katastrophe; im schlimmsten Fall kommt dabei irgend eine buntes Kompendium heraus, das man online stellen kann. Niemand hat, so weit ich das sehe, vor, sein ganzes Lebensglück mit diesem Projekt zu verknüpfen.
Also: MACHT WEITER SO!
Und Fliegenfischer sind es ja gewohnt, auch mal etwas schwierigere Dinge in Angriff zu nehmen, oder?
Euer Frank
PS: Ich werde diesen Nachsatz auf gar keinen Fall näher erläutern - diejenigen, die es angeht, verstehen ihn nämlich auch so, und ein paar andere werden sich ihren Teil denken können: Ich wüsste jemand, der sich hier mit aller Kraft beteiligen und das Projekt mit unglaublicher Energie vorantreiben würde - wenn er noch unter uns wäre. Das würde gut zu ihm passen. Um mal einen Satz zu zitieren, den eine alte Freundin mal über einen verstorbenen Freund gesagt hat: "Der sitzt jetzt auf seiner Wolke und freut sich."