Philosophische Frage

Was macht FLIEGENFISCHEN aus? Hier darf nach Herzenslust gefachsimpelt werden! Auch Termin- und andere Ankündigungen passen hier herein. Erlebtes Fliegenfischen - hier kannst Du Deine Erlebnisse für alle schildern, wir lesen gerne Storys von früher und heute!
(Bitte prüfe zuerst, ob nicht eine der nachfolgenden Rubriken geeigneter für Deinen Beitrag ist).

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felix
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Beitrag von felix »

Ich glaube, dass Deine Frage nicht beantwortet werden kann. Irgendwie haben wir immer den Drang alles rational zu erklären und auch weitgehendst das eigene Handeln, ob toter Fisch oder freigelassener Fisch, zu rechtfertigen. Ich finde, dass man das nicht muss...
Der Mensch macht soviele irrationale Dinge, dass ich für mich beschlossen habe, einfach bei der Wahrheit zu bleiben und die ist, dass ich einfach aus der Freude am Angeln ein anderes Lebewesen quäle. So traurig und grausam das klingen mag, letztlich ist es nunmal so und ich finde, dass man das so auch ruhig stehen lassen kann.
Ich bin mir ja auch bewusst, dass ich zwar die Naturlandschaft liebe, um diese zu erreichen aber die Luft mit meinem Auto belaste - just for fun und zum Schaden der Natur...

Viele Menschen haben kein Problem Mücken zu erschlagen, Ameisenstaaten auszurotten oder die Mäusefamilie im Keller zu killen - beim Jagen und Fischen legen dieselben Leute aber andere Massstäbe an. Eigentlich doch unlogisch und daher für mich auch kein Grund, diesen Leuten irgendeine Fabel vom "Schützen der Kreaturen durch den Angler" aufzutischen...

Da ich auch im Meer angle, muss ich natürlich auch öfter die Diskussion bestreiten, warum ich mit meinem Motorboot nur für mein Vergnügen soviel Treibstoff verbrauche - immer von Leuten, die etwa 700 Km per PKW angereist sind um "die Natur zu erleben"...

Deshalb nochmals: Geben wir es doch einfach zu, dass wir auf Kosten der Qualen anderer Lebewesen unser Vergnügen bestreiten - alles andere ist letztlich scheinheilig und auch unglaubwürdig. Menschen tun das dauernd und ein solcher bin ich eben auch...
Servus Felix
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todde
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Beitrag von todde »

Moin!

Es gibt Jäger und es gibt Sammler. Im Nachhinein betrachtet, ist für mich die Entscheidung schon seit meiner Kindheit gefallen, als ich die ersten Angelversuche mit sechs Jahren unternahm, ohne dass es in meiner Familie einen aktiven Angler gegeben hätte. Nun möchte ich nicht alle archaischen Triebe per se als legitim in einer modernen Gesellschaft darstellen, aber der einzig vernünftige Grund des Jagens ist Nahrungserwerb - auch wenn er auf diese Weise in unserer Gesellschaft nicht zwingend notwendig ist. In einer naturnahen Gesellschaft wäre das Fangen und wieder Freilassen von Beute wohl ein Mittel zum Erlernen und zur Übung von Jagdtechniken von heranwachsenden Jägern oder in Zeiten von Überfluss.
Solange es Menschen gibt, haben sie gejagt bzw. gefischt. Eine kluge Gemeinschaft hat - mit Hilfe der Schamanen oder anderer weitsichtiger Menschen - dafür Sorge getragen, dass die Nahrungsgrundlage nicht übermäßig strapaziert wurde und hat gegenüber ihren Beutetieren Respekt verspürt.
In einem idealen Gleichgewicht zwischen Mensch und Tier reguliert die Aneignung der Fische als Nahrung eigentlich schon von selbst eine Überfischung, denn mehr als satt essen kann man sich nicht.
Werden aber weit mehr Fische ausschließlich gefangen und danach freigelassen, als eigentlich zum Nahrungserwerb ursprünglich erforderlich, verliert sich das natürliche Verhältnis zur Kreatur in reinen Spieltrieb und wir verlassen damit die archaische Legitimation des Jagens und sollten uns lieber als Sammler bekennen.
Reines Catch und Release ohne Aneignung und Verzehr wäre folglich infantil, den Tieren gegenüber respektlos und gliche einem coitus interruptus - einfach gesagt: unfertig. Erst mit der Verantwortung des gezielten Tötens der Beute - sei es zur Hege oder zum Verzehr - ergibt sich eine entwicklungsgeschichtlich fundierte Rechtfertigung für den Fang von Fischen. Wer nur Catch und Release betreibt, verliert die natürliche Vollendung einer Angeltour und blickt zwar auf Anzahl und Größe der gefangenen Fische und auf das Naturerlebnis zurück, hat aber keine natürliche Grenze für die Anzahl an gefangenen Fischen - mal abgesehen von den gegebenen Bedingungen am Gewässer. Im Prinzip ist dies die Aushebelung von Vernunftgründen, die von naturnahen Jäger- und Fischergesellschaften beachtet wurden, zugunsten vom Drang nach grenzenloser (Spiel-)Triebbefriedigung.

So, nun bin ich selbst auch nicht päpstlicher als der Papst und fange hin und wieder mehr Fische, auch wenn ein oder zwei Küchenfische schon an Land sind. Allerdings begrenze ich meinen Fang so, dass ich nicht mehr Fische mitnehme als ich in ein oder zwei Tagen essen kann. Eingefrorenen Fisch gibt es bei mir nicht. Ebenso vermeide ich es, Gewässer zu befischen, die entweder nur reines C&R zulassen oder deren Hauptfischart zur Zeit geschont ist, z.B. Forellen, und tu so als ob ich es auf Äschen abgesehen hätte.

gruß
todde
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felix
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Beitrag von felix »

@ Todde
Ich kann all Deine Argumente total verstehen, aber im Endeffekt sind sie doch auch immer inkonsequent und unschlüssig. Wäre es da nicht besser einfach zu sagen, dass man einfach seinem Vergnügen nachgeht, wissend, dass das zum Schaden unintelligenterer Lebewesen passiert.
Ich weiss, dass das wirklich nicht sehr fein klingt, aber ich finde es allemal ehrlicher...
Servus Felix
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todde
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Beitrag von todde »

Moin felix!

Nicht, dass du mich falsch verstanden hast: Ich habe für mich selbst überhaupt kein Problem mit dem Angeln.

Tom wollte eine Fragestellung erörtern, die ihn beschäftigt und da finde ich es einfach interessant, einmal abseits von Plattitüden und lapidaren Einstellungsbekundungen, ein paar Überlegungen in den Raum zu stellen. Mit ehrlich oder unehrlich hat so eine Gedankenspielerei überhaupt nichts zu tun.

gruß
todde
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felix
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Beitrag von felix »

todde hat geschrieben:Moin felix!

Nicht, dass du mich falsch verstanden hast: Ich habe für mich selbst überhaupt kein Problem mit dem Angeln.

Tom wollte eine Fragestellung erörtern, die ihn beschäftigt und da finde ich es einfach interessant, einmal abseits von Plattitüden und lapidaren Einstellungsbekundungen, ein paar Überlegungen in den Raum zu stellen. Mit ehrlich oder unehrlich hat so eine Gedankenspielerei überhaupt nichts zu tun.

gruß
todde
Vielleicht ist "ehrlich bzw. unehrlich" der unpassende Ausdruck, aber ich méinte halt quasi die Rechtfertigung die wir uns selbst dauernd abverlangen...
Servus Felix
Tom Doll
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Beitrag von Tom Doll »

Hi,

Ich will wirklich nur die Frage von verschiedenen Seite beantwortet haben, so wie todde schreibt, ohne irgendwelche Seitenaspekte.
Ihr habt beide eingentlich schon ein gute Antwort gegeben. Ich hoffe auch, dass andere Mitglieder noch die eine oder andere Antwort finden und hier äußeren.
Es wäre erst mal toll, die Antworten von anderen (noch) nicht zu bewerten, sondern mal stehen zu lassen, zum Nachdenken.
Ich habe tatsächlich selbst keine Antwort auf die Frage. Schaum wir mal was noch kommt!

Gruß

Tom
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Royal Coachman
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Möglichkeit

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Tom !

Wenn ich keinen Fisch entnehmen kann, dann verliere ich meine Identität als Fischer, so empfinde ich es.

Ich bringe wenn möglich auch oft Freunden Fische mit.

Im Laufe der Jahre habe ich folgendes festgestellt:

wenn ich weiß, ich kann im Augenblick keinen Fisch entnehmen, da eine vernünftige Verwertung nicht möglich ist, so streune ich meist am Bach entlang, mache da und dort einen (schwierigen oder anspruchsvollen)Wurf, mein Hauptaugenmerk liegt aber in der Beobachtung.

Wenn ich keinen Fisch mehr entnehmen darf, dann würde ich wahrscheinlich mit der Fischerei ganz aufhören.

freundlichst
Gebhard
Der immer auf Seiten der Fische steht!
Maggov
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Beitrag von Maggov »

hi Tom,

für mich ist das Fischen ein Anker, ein Grund mich raus in die Natur zu begeben und die Augen wieder auf zu machen.

Ich habe schon seit meiner Kindheit gefischt - auf alle erdenklichen Arten - und Fische sowie Fischer gerne beobachtet. Früher war das Entnehmen eines Fisches selbstverständlich und wenn man das Limit voll hatte ist man stolz Heim zu Mami und Papi für's Essen. Das Entnehmen und Fangen von Fischen ist also ein Grundantrieb bei mir dieser Tätigkeit nach zu gehen.

Mit zunehmender Zeit spielt jedoch diese Ankerfunktion eine zunehmende Rolle. Ich verstehe mich heute auch mehr als "Heger" am Wasser da ich mich mit einigen Gewässern im Detail auseinander setze und jedes neue Wasser unter dem Bewirtschaftungsaspekt angereichert betrachte. Ich überlege mir heute mehr was "natürlich" für ein Gewässer ist und die Gedanken steuern nun stärker was ich entnehme und was nicht. Es ist ähnlich einem Jäger der einen streunenden Hund oder einen kranken Bock schießt - manchmal auch einen Platzhirsch um Platz für neue Generationen zu schaffen und manchmal ganz normale Bestandsgrössen da diese Überhand nehmen. Nun habe ich als Fischer nicht immer die Möglichkeit mir mein "Wild" aus zu spähen. Die Tätigkeit liesse sich eher mit Fallenstellen vergleichen und wenn nun das falsche Tier in der Falle sitzt so habe ich wenigstens die Möglichkeit dieses wieder zu entlassen.

Wenn ein Eichhörnchen in die Rattenfalle gerät dann wird's wohl schwieriger..

Deshalb behalte ich mir vor zu entscheiden welchen Fisch in entnehme und welchen nicht. Ich verurteile niemanden der seine Entnahme ausreizt - wenn überhaupt diejenigen die sinnfreie Entnahmen zulassen.

(@Gebhard: Sorry!) ich finde auch das Verschenken von Fischen grenzwertig denn wenn der Nachbar gerne Fisch ist soll er sich einen kaufen oder das Fischen erlernen. Die Ausnahme bestätigt hier die Regel aber Fische zu fangen und zu entnehmen um diese dann weiter zu geben geht in meinem Sinne nur dann in Ordnung wenn der Fisch aus Bewirtschaftungsgründen entnommen werden muss.

Notwendige Einschränkung bei diesem Statement:
Ich bin Mensch und nicht 100% konsequent. Auch ich fische mal an einer Hotelstrecke oder setze einen Aitel zurück wo er rausgehört...
All diese Statements kann man nur für Fische nehmen die nicht verangelt sind.

LG

Markus
Zweihandwedler
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Beitrag von Zweihandwedler »

Da kommen wir mal wieder zu meinen Lieblingsthema der kulturellen Erziehung:
Es ist in Deutschland üblich, sich für alles Schuldig zu fühlen, für alles (am besten geschriebene) Regeln zu brauchen.
In anderen Ländern gibt es wiederum ganz andere Regeln für den Umgang mit Fischen.
Keiner hat recht oder unrecht, erst wenn gewinn-oder Ideologie-Interessen dritter dazukommen geht das System den Bach runter
MFG
Jürgen
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Beitrag von Maggov »

Hi Jürgen,

in einem anderen Kontext würde ich Dir recht geben aber hier hinkt Dein Argument:

Die Tatsache das andere Länder anders mit Fischen umgehen (ist anders = besser?) rechtfertigt dies nicht. In China geht man anders mit Hunden um, sollen wir das auch?

Ich fühle mich nicht schuldig - im Gegenteil, ich fühle mich frei. Frei in meiner Entscheidung... und ich möchte diese sinnvoll treffen. Ich denke genau deshalb setzt sich auch Tom damit auseinander wenn er sich die Frage stellt was denn so verwerflich an seinen Verhalten / Denken wäre...

LG

Markus
Zweihandwedler
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Beitrag von Zweihandwedler »

Hai,
ich habe eher unsere Nachbarländer gemeint, wobei Hunde würde ich auch lieber auf dem Teller sehen, als bei mir im Vorgarten K*****, ist aber auch kulturell zu sehen.
Schweine gelten als unrein und dürfen in 2 Religionen nicht gegessen werden, Kühe werden in Indien verehrt, sind wir die Barbaren, weil es bei uns die Hauptfleischlieferranten sind ?
Schön das du dich frei fühlst, ich auch, aber ich stelle beim lesen von etlichen Beiträgen in diversen Angelforen immer wieder fest, das einige sofort ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie mal Spaß hatten und sich und andere sofort selbstzerfleischen wenn ein Halbsatz sich falsch deuten lässt.
Vieles von der Stimmung die man dort liest ,höre ich bei Nicht-Anglern, sonnst nur bei depressiven Patienten.
Aber wie sagte es mal ein Vereinskollege (Rechtsanwalt) : mir geht es schlecht-ich kann nicht klagen.
MFG
Jürgen
Royal Coachman
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Recht

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Markus !

So ganz ohne ist Jürgens Argument nicht, wenn ich an Amerika denke, so fällt mir der Unterschied schon auf.

Dort ist grundsätzlich alles erlaubt, wenn es verboten ist, so muß ein ordentlicher Hinweis vorhanden sein.

In Europa ist das umgekehrt, es ist grundsätzlich verboten, nur mit Hinweis erlaubt.

Wenn ich an Oregon denke: eine Fischlizenz für das Riesenland!
Wenn man dann an einen Fluß geht, muß man in der Beilage nachsehen, ob dieser nicht gerade geschlossen ist.

freundlichst
Gebhard
Der immer auf Seiten der Fische steht!
Maggov
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Beitrag von Maggov »

Hallo Ihr beiden,

wie geschrieben gebe ich Euch gerne Recht - nur nicht in diesem Kontext denn hier trifft die "Mir-geht-es-schlecht-weil-ich-einen-Fisch-gefangen-habe-Logik" eben gar nicht zu. Der Initiator schreibt er hat kein Problem damit sich ein zu gestehen dass er aus Spaß an der Lust Fischen geht. Er hinterfragt die Ehrenhaftigkeit der Entnahme vs. Zurücksetzen unter dem Aspekt ob die Verwertung in Form von heute noch als "Sinnvoll" bezeichnet werden kann.

Nur weil die Amis vielleicht schon weiter sind heißt das nicht dass wir uns schlecht fühlen oder dies tun müssen.

In anderen Ländern (z.B. just in der Schweiz) ist C&R genau mit der Begründung es sei keine sinnvolle Verwertung verboten worden oder die Fischer verstehen die Welt nicht mehr wenn man einen Fisch zurücksetzt. Die haben vielleicht eine etwas "robustere" Haltung gegenüber dem Fisch nur das Verhalten am Wasser ist dann auch nicht die feine Englische...

LG

Markus
Tom Doll
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Beitrag von Tom Doll »

Hi,

Ich will die Diskussion in der Richtung halten.

Ich gehe bei der Frage davon aus, dass ich Freude am Fischen habe, das schließt also irgendwelche Gewissenbisse aus.
Die Freude am Fischen ist bei beiden Optionen gegeben. Ich gehe für die Diskussion aus, das beides erlaubt ist.
Es gibt Gegner und Befürworter beider Vorgehensweise und manche entscheiden sich mal für das eine oder das andere.
Es geht um den vernünftigen Grund, den der einzelne für die eine oder die andere Vorgehensweise für sich selbst oder als Anregung/Denkanstoß hat. Gründe gegen etwas lassen sich viele finden.

Bisher haben wir folgende Meinungen:

Felix: Es ist OK, den Fisch freizulassen oder zu töten, die Freude am Fischen ist Grund genug

Gebhard: Wenn ich keinen Fisch entnehmen kann, dann verliere ich meine Identität als Fischer, so empfinde ich es.

Markus: Sagt eigentlich, beides ist OK, und macht für sich den hegerischen Askpekt geltend. Deshalb behalte ich mir vor zu entscheiden welchen Fisch in entnehme und welchen nicht.

Die sinnvolle Verwertung des Fangs ist sicher auch noch ein Aspekt, heißt aber auch, daß man sich darüber Gedanken macht was und wie man es verwertet.
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Beitrag von Maggov »

Hi Tom,

will nicht kleinlich sein aber meine Motivation Fischen zu gehen hatte ich als "Anker" bzw. Beweggrund beschrieben raus zu gehen und die Augen auf die Zusammenhänge am Wasser zu richten (Larve, Nymphe, Fliege, Fisch, Eisvogel, Biber, Strömung oder ähnliches). Würde ich nur Spazierengehen wäre ich sicherlich nicht so lange und so oft am Wasser...

Die Entscheidung wie ich Entnahme gegen C&R entscheide (also den Aspekt den Du eigentlich nicht im Vordergrund haben willst) hatte ich mit dem hegerischen Hintergrund erklärt.

Bin gespannt was rauskommt - ein interessantes Thema!

LG

Markus
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