Verteidigung vereinsinterner "Fliegenfischerstrecke"

[Hawk]

@Sven wieso sollten Spinnfischer prinzipiell das gleiche Recht haben in einem Gewässer zu fischen, wenn der Fischereiberechtigte oder der Pächter das nich will?

Wenn der Pächter das nciht will soll er das auch so durchsetzen, das ist SEIN gutes recht.
Wenn in einem Verein die Mehrheit dafür ist Spinnfischen zu erlauben, dann ist das allerdings auch DEREN gutes Recht.
Jetzt mit Irgendwelchen Dahergelaufenen Argumenten Zu behaupten das Spinnfischen zu höherer Mortalität bei den zurückgesetzten Fischen führen würde, oder das Spinnfischer sich nciht an die Regeln halten würden, find ich aber quatsch.

Als reiner Fliegenfischer wäre ich in der Situation vermutlich aber auch angepisst weil mit der Erlaubnis des Spinnfischens vermutlich mehr Leute den Fluss befischen und
diese An einigen Stellen wesentlich effektiver Fischen können als die Fliegenfischer.

Damit ihr mich nciht falsch versteht, ich selbst bin auch froh in einem Verein mit einer langen Fly only Strecke zu sein, allerdings bin ich auch Spinnfischer und sehe nicht ein mir hier diese ganzen Vorurteile anzuhören.

Gruß Sven

[FlySlave]

Hallo alle,

es gibt allerdings einen wichtigen Unterschied: Spinnfischer fange eher die grösseren, räuberischen Fische und beeinflussen
so die Altersstruktur und Reproduktionsmöglichkeiten im Gewässer ungewünscht.

Fly-only mit Verbot des Streamers ist für ein Gewässer, unabhängig von C&R und Mortalität, einfach besser. Zumindestens
sollte man wesentliche Teile des Gewässers vom Spinnfischen ausnehmen.

TL Carsten

[Tom69]

Hallo alle,

es gibt allerdings einen wichtigen Unterschied: Spinnfischer fange eher die grösseren, räuberischen Fische und beeinflussen
so die Altersstruktur und Reproduktionsmöglichkeiten im Gewässer ungewünscht.

Fly-only mit Verbot des Streamers ist für ein Gewässer, unabhängig von C&R und Mortalität, einfach besser. Zumindestens
sollte man wesentliche Teile des Gewässers vom Spinnfischen ausnehmen.

TL Carsten

Hallo Carsten,

bei allem Respekt frage ich doch mal ganz vorsichtig, woher du deine Weisheit aus Satz 1 beziehst? Als Fliegenfischer mit jahrzentelangem Spinnfischerbackground kann ich dir versichern, dass selbst 15 cm Bachforellchen an manchen Tagen auf einen 5cm Wobbler knallen, als gäbe es kein morgen. Dass also nur die größeren Trutten räuberisch sind oder mit steigendem Alter räuberisch werden, ist ein glatter Irrtum.

Welche Ködergrößen- und farben wann fangen hängt beim Spinnfischen genauso von diversen Faktoren ab, wie beim Fliegenfischen auch.

Auf die großen Fische habe es in aller Regel aber mal definitiv beide Lager abgesehen und werden diese zu gegebener Zeit und mit dem entsprechenden anglerischen Know-How auch fangen.

Und auch Satz 2 ist mir ein wenig zu pauschal. Ich würde jetzt sogar mal kühn behaupten, dass die Mortilität bzw. der Erhalt der getupften Flussbewohner wohl eher doch von anderen Faktoren abhängig ist (Anglerdichte, C&R ja oder nein, widerhakenloses Fischen, Hakengröße, Vorfachstärken, Fischen gezielt und auf Sicht oder eher auf Verdacht).

Ein bisschen mehr Toleranz gegenüber anders fischenden Zeitgenossen würde dem ein oder anderen hier übrigens ganz gut zu Gesicht stehen, statt mit Vorurteilen und Pauschalierungen um sich zu werfen. Lustige Geschichte, dass die meisten Spinnfischer bewundernd auf ihre fliegenfischenden Kollegen schauen, der umgekehrte Blick aber eher etwas herablassend ausfällt, dabei gibt es weiße und schwarze Schäfchen wohl hüben wie drüben.

Gruß
Tom

[Hawk]

Ein Salmonide der angenommenen Durchschnittsgröße beißt eher nicht auf Hechtlöffel oder Wobbler,
die größer sind als z.B. 9 cm, wenn also kleine Spinnköder wie Jigs oder Spinner ala Abu Droppen 0-1
verboten sind, kann mit diesen kleinen Ködern auch nicht verangelt werden.

es gibt allerdings einen wichtigen Unterschied: Spinnfischer fange eher die grösseren, räuberischen Fische und beeinflussen
so die Altersstruktur und Reproduktionsmöglichkeiten im Gewässer ungewünscht.

Was denn jetzt, wollt ihr die kleinen Forellen davor Schützen verangelt zu werden, oder die großen davor rausgefangen zu werden, oder sogar beides ?
Ich kann auf alle Fölle sagen das man auf 10cm Köder wesentlich mehr Großforellen fängt als auf die Mini Köder die der Durchschnittliche Spinnfischer ans Vorfach hängen würde

[Bernd Ziesche]

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[Olaf Kurth]

Moin zusammen,

ich erinnere mich, dass ich vor ca. sechs Jahren diese Studie über unterschiedliche Mortalitätsraten bei der Verwendung von Naturköder, Spinn- oder Fliegenköder hatte und damit auch die "Fly-Only-Strecke" an einem guten Forellengewässer begründen konnte. Die Mortalität lag bei der Verwendung von Fliegenködern bei ca. 3-4%, die Werte für das Angeln mit Spinnködern deutlich höher und die höchsten Werte hatten die Fische, die mit Naturköder gefangen wurden, wieder schwimmen konnten und später verendeten. Ob die Werte für die Kategorie "Fliege" widerhakenlos ermittelt wurden, kann ich aus der Erinnerung nicht mehr sagen (ich nehme es aber an). Aus der Studie war klar ersichtlich, dass die Methode des Fliegenfischens die eindeutig schonendste Art des Fischfangs für die Kreatur darstellte. Vielleicht bekomme ich die genauen Daten noch bis Freitag, dann kann ich genaues sagen.

Unabhängig von diesen ermittelten Daten weiß ich natürlich ganz genau, dass bei einer jahrelang ausschließlich mit der Fliege befischten Strecke die Begehrlichkeiten der Altvorderen (die da früher mit Blech oder Wurm fischten) sehr groß geworden sind. Es wäre ein gefundenes Fressen für einige Kollegen, die vorwiegend ihre Tiefkühltruhe mit Fisch füllen wollen.

Jahrelang habe ich z. B. mit meinem verstorbenen Freund Günther an seiner Privatstrecke gemeinsam gefischt, d.h. er mit Blinker vorweg und ich mit Fliege hinterher. Mal hat er größere Fische gefangen, mal war ich der Glücklichere, das konnte man nie genau voraussagen. Noch mit 84 Jahren warf Günther zielsicher den Spinnköder ca. 15 Meter ans gegenüberliegende Ufer in die winzige Lücke zwischen Wasseroberfläche und dem überhängenden Busch – ein Meister seines Fachs.

Aber da gibt es noch andere, und für die sind die erwähnten „Tiroler Hölzel“ fast schon Kindergartenfischen, denn sie rüsten ihre stattlichen Blinker mit übergroßen Drillingen aus, pflügen über den Gewässergrund und überall, wo es ruckt, wird mächtig angeschlagen. Die Fische werden gerissen und an allen möglichen Stellen gehakt und verletzt. Solche Kollegen aus der „Metallfront“ habe ich vor langer Zeit mal beobachtet und da hört jedes Verständnis auf.

Es gibt bestimmt auf beiden Seiten schwarze Schafe, ich will sie nur nicht am Wasser in meiner Nähe haben. Das ist alles.

Liebe Grüße,

Olaf

[Bernd Ziesche]

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[Olaf Kurth]

Hallo Bernd,

besten Dank für die Links, sie werden mit Sicherheit helfen!

Liebe Grüße in den Norden,

Olaf

[Olaf Kurth]

Liebe Kollegen,

es ist geschafft und ich bin mächtig stolz, denn heute habe ich ein gelebtes Beispiel anglerischer Solidarität erlebt:

Der Antrag auf Aufhebung der erwähnten Fliegenfischerstrecke kam wie erwartet am Ende der JHV unter dem Punkt „Verschiedenes“. Die Zahlen der Fangstatistiken zeigten bereits, dass sich alle Angler aufgrund der widrigen Witterungsverhältnisse der Saison 2011 (lange Trockenperioden) mit der Entnahme speziell an unseren Fließgewässern stark zurückgehalten haben. Als kleine Schar Fliegenfischer verteidigten wir unsere Sicht mit wissenschaftlichen Ergebnissen und Argumenten des angewandten Tierschutzes (von ethisch-moralischen Argumenten der Fischerei spreche ich nicht so gern, weil sie sich m. E. auf menschliches Handeln/Verhalten beziehen). Schützenhilfe bekamen wir von älteren Kollegen, die seit Jahren ein vereinsinternes Bachforellen-Brutprogramm mit großem Erfolg organisieren und sich für die schonende Art des Fliegenfischens aussprachen.

Die Aussprache verlief leidenschaftlich, aber sachlich fair: Zuhören – aufeinander zugehen – Verständnis - Respekt und gegenseitige Wertschätzung – diese Punkte zeugten von einer ausgesprochen hohen Diskussionskultur. Am Ende war ich stolz wie „Oskar“ auf die Versammlung, weil der Antrag auf Aufhebung der ca. 5 km langen Fliegenfischerstrecke bis auf drei Enthaltungen regelrecht abgeschmettert wurde (keine Ja-Stimme).

Alle Anwesenden (Stipp-, Wurm-, Boilie-, Spinn- und Fliegenfischer) zogen an einem Strang und zeigten damit, wie wichtig ihnen der Erhalt einer gesunden Fischpopulation ist – Hut ab!!!!!!!


Liebe Grüße in die Runde und nochmals herzlichen Dank für eure Unterstützung,

Olaf

[Siegfried.]

Hallo Olaf,
Gratulation, dir und auch deinem Verein.

Wenn es nur öfter so ginge. Die Fraktionen gemeinsam, nach innen und nach außen.

Glück Auf

Siegfried

[Martin 1960]

Hallo Olaf,
einen guten Tag wünsche ich Dir.

"Grantulation",

Ich habe diesen Threade mitgelesen und möchte sage,
dass mich der Verlauf Euer Hauptversammlung nicht sehr überascht hat.

Meine Erfahrung, aus Vereinen, ist die,
dass nicht nur "Fliegenfischer" Gewässer und deren Bestand hegen&pflegen.

Vielen "normalen" Anglern ist das Fliegenfische zu kompliziert und zu teuer,
sie sind aber immer gestandene Angler,
und haben dieselbe Fischereiprüfung bestanden wie wir.

[Harald aus LEV]

Hallo Olaf,

Glückwunsch. Vor allem, dass die Diskussion sachlich ablief ist nicht immer der Fall.

Gruß
Harald

[Thomas aus Hamm]

Lieber Olaf,

ich freue mich sehr für Dich, sicherlich war es nicht einfach. Es ist schön das Du ein
weiteres Siegerländer Naturjuwel vor der Blinkerfraktion retten konntest.

Auch ich werde demnächst öfters bei Dir in Ecke unterwegs sein, dass Ziel wird
obere Nister heißen.

Eine Kollege aus Düsseldorf konnte dort einen sehr schönen Abschnitt anpachten.

Mach weiter so.....und nochmal Danke für Deinen tollen Einsatz.

Schönes Restwochende

TaH

[Bernd Ziesche]

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[Hardy]

...dass Ziel wird
obere Nister heißen.

Eine Kollege aus Düsseldorf konnte dort einen sehr schönen Abschnitt anpachten.
...
TaH

moin moin,

hoffentlich ist der nicht nur optisch schön. Bei allem, was ich so in den letzten Monaten über die Nister hören und sehen durfte, würde es mich wundern, wenn da die Welt noch in Ordnung wäre.

Groetjes
Hardy