Von einem der Auszog die Fliege kennen zu lernen

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StephanD
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Von einem der Auszog die Fliege kennen zu lernen

Beitrag von StephanD »

Hallo mein Name ist Stephan, bin z.Zt. 45 Jahre jung. Dies hier soll mein Bericht über den Einstieg in das Fliegenfischen werden (oder auch nicht) und ich möchte ein wenig über meine Erfahrungen berichten und was mir so passiert im Laufe der Zeit. Ich möchte betonen ich bin ein absoluter Neuling ohne jegliche Ahnung, ohne Anspruch auf Richtigkeit. Die Entscheidungen die ich treffe, basieren daher auf meiner Recherche und meiner Meinung (ob die im Nachgang gut oder schlecht waren, werde ich hier ebenso berichten). Dazu bewogen hat mich im übrigen, dass ich keine Einsteigersektion für angehende Fliegenfischerwannabes finden konnte, und vielleicht kann der ein oder andere Neuling irgendwas mehr richtig machen als ich. Mein Vorteil ist, dass ich stand heute, keinen wirklichen passionierten Fliegenfischer kenne, ausser einen Ex-Arbeitskollegen, der nebenbei auch ein wenig mit der Fliege fischt (alles selbst beigebracht mehr oder minder).
Daher zerreist meine Meinungen und Entscheidungen nicht gleich, sie wurden immer aufgrund meines angenommen Wissenstandes getroffen.

Aller Anfang ist das Netz und der Fisch
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Alles begann eigentlich mit meiner Hochzeit im Jahre 2008 als wir uns einen Segelkurs wünschten und die Mittel bekamen. Durch vielfältige persönliche Umstände, Faulheit klappte es aber bisher nicht, diesen Kurs zu belegen (BKS ist angestrebt). Daher beschloss meine bessere Hälfte im Jahre 2012 wir müssen was gemeinsam machen, und meldete uns zusammen bei einem Fischereikurs an (quasi ob wir überhaupt so einen Kurs hinbekommen). Gesagt getan, bestanden. Da hatten wir nun diese Fischereierlaubniskarte und jede Menge guter Wünsche und man lies uns auf die Wasserwelt los... voller Enthusiasmus wurde der Herd geputz, die Pfanne geölt, die Angel gekauft und natürlich die Jahreskarte Ruhr. 1. mal Ansitzangeln und Schneider, ok, ein fetter (wirklich mind. 2 Meter :D ) großer Raubaal verbiss sich in unsere Regenwürmer und entzog sich dann dem Kescher wieder...
2. mal kamen Babsi die Brasse und Bruno der Barsch ... irgendwie fand ich das Ansitz-Angeln nicht sooo spannend und so kam eine Spinrute hinzu. Frau ist lieber die Posenbeobachterin, ich mehr so der aktive... Dann mit einem Arbeitskollegen an eine Forellenanlage gefahren und Jawoll die Fische kamen. Danach endgültig begeistert.. der Kollege hatte aber auch so was wie ne Fliegenrute dabei... sah ja schon schick aus, aber für zu schwer befunden und abgehakt.


Die Erleuchtung oder datt will isch och....
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2014 im Frühjahr packte es mich dann.. 1. Schönwetter WE...und wieder mal an so einen Forellenpuff gefahren... alle Schneider... ausser Einer der fischte mit der Fliege. Da sich an meiner Grundrute nichts tat, und mein Arm vom erfolglosen Schleppen lahm war, konnte ich den Kollegen beobachten.. Es sah ja schon sehr elegant aus... wie er da in relativ überschaubarer Zeit seine Fische fing..ob das was für mich wäre. Also im Internet recherchiert. Hier geschaut, angemeldet... gelesen. Videos geschaut. Preise angeschaut (man dafür bekomme ich ja ein auch nen Golfschlägersatz für) und vorsichtig geworden. Weiter gelesen. Dann stand für mich fest. Alter machst mal nen Kurs. Weil der kostet im Verhältnis noch nicht so die Welt, Du kannst mal richtig reinschnuppern und hast gleich noch einen der Dir zeigt wie es geht. Gesagt getan. Verschiedene Lehrer im Netz angeschaut, 2 in die engere Wahl genommen, und dann für einen entschieden (Danke liebe Boardies ihr wart da mit Tipss per PN sehr hilfreich gerade die Dortmund/Schwerte Truppe).

Damit man nicht total doof dasteht ein Buch gekauft: Fliegenfischen für Einsteiger von Adrian von Krascek (das einzige was ich als Ibook bekommen konnte und es hat für mich die ersten Fragen beantwortet - ich habe keine Ahnung ob das gut oder schlecht ist, als Ibook hat man direkt Videos mit dabei)
Gelesen und noch mehr angefixt.


Die Ersten Einkäufe
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Gestern war dann mein "großer Tag" es wurde eine Wathose und Watschuhe angeschafft. Folgendes bewog mich dazu. 1.) gibt es hier eine Strecke an der Ruhr die man sehr gut mit Waten befischen kann wegen der Uferbewachsung. Das geht im schlimmsten Fall (wenn Fliegenfischen nichts für mich ist) auch mit der Spinrute gut.
2.) schwitze ich am liebsten meine eigenen Klamotten voll

Zur Entscheidungsfindung wollte ich zuerst das Netz ranziehen und stellte schnell fest: 1 Produkt, 4 Angler, 6 Meinungen :mrgreen:
Habe mich dann von Händlern beraten lassen, da ich auch selber Verkäufer bin, habe ich da auch ein Augenmerk auf Vertriebsstrategien und Marketing. Festgestellt mann kann mit der 600 EUR Hose genauso auf die Nase fallen wie mit der 150EUR Hose. Nur tun 150EUR ggf. weniger weh.

Habe mich daher für ein Produkt von Field & Fish (3 lagig aktuelles Modell ) entschieden, weil diese vom Preis her, den Features und ggf. der Qualität am ehesten meinen Wünschen und Ansprüchen entgegenkam. War ein hartes Gefecht gegenüber der Simms Keeper Serie... aber manchmal gibt es Kleinigkeiten die den Ausschlaggebend (hier war es die Wasserdichte Innentasche). Dazu kamen Watschuhe von Komama LW1400 mit Vibram Sohle. Virbram war für mich ein Must have und probieren der versch. Schuhe fühlten die sich am Fuss einfach am besten an. Man muss auch dazu sagen, ich fühlte mich beim Händler gut beraten, und vor allem auch verstanden (man probierte nicht mich von einem besonders "tollen und teuren" Produkt zu überzeugen)

In 1,5 Wochen steht dann der Fliegenfischerkurs an... to be continued
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Peter Pan
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Re: Von einem der Auszog die Fliege kennen zu lernen

Beitrag von Peter Pan »

Hallo Stephan,

da bin ich aber sehr gespannt, wie das weiter geht. Soo schwierig ist die Werferei nun auch wieder nicht und ein Kurs am Anfang hat noch keinem geschadet.
Tight lines

Peter
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Torry
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Re: Von einem der Auszog die Fliege kennen zu lernen

Beitrag von Torry »

Hallo Stephan,

danke für den schönen Bericht. Ich finde es immer sehr interessant, aus welch unterschiedlichen Gründen Menschen das Fliegenfischen für sich entdecken.

Mit deiner Einkaufstrategie liegst du m. M. nach goldrichtig + ein Händler, bei dem du dich gut beraten fühlst ist natürlich viel wert.

Achte bei deiner Wathose mal etwas auf die Nähte der Träger (meine musste ich hier und da nachnähen- jedoch kein wirkliches Problem).

Viele Grüße

Torry

PS.: ich warte schon auf den nächsten Bericht...
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Re: Von einem der Auszog die Fliege kennen zu lernen

Beitrag von Flyfisher08/15 »

Hallo Stephan,

von mir auch ein herzliches "Willkommen" hier im Forum.
Hast ne tolle Forum-Vorstellung geschrieben =D>

TL
Frank
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StephanD
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Re: Von einem der Auszog die Fliege kennen zu lernen

Beitrag von StephanD »

Das Fliege schlägt zurück
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Hier wie angedroht der 2. Teil meines Berichtes.

Am Samstag war es nun so weit, ich hatte einen Kurs bei Rolf hier aus dem Forum gebucht. Zusammen mit wenigen Mitstreitern gibt es dann nun endlich los. Auf der Anreise in die schöne Eifel dann die ersten Zweifel... ob das so Sinn macht... ob man es hinbekommt.

Natürlich war ich knapp 45min zu früh am Treffpunkt angekommen... und daher sah ich mir erst mal die Fluß Kyll an. Schick dachte ich mir nur.. Dann sah ich weitere Gestalten die nach Kursteilnehmer aussahen und wir setzen uns auf die Terasse des Hotels (Treffpunkt). Rolf kam mehr als pünktlich (was ich sehr mag) und begrüßte uns alle. Nach einer Einweisung in die ersten Schritte des Fliegenfisches inkl. erstem Exkurs über die Theorie und der Geschichte ging es dann auf die große Übungswiese. Hier wurden wir zunächst am Material eingewiesen und dann gingen die ersten Wurfübungen los. Ich kann nur sagen mir tat die Schulter dermassen weh, dass ich schon dachte, das wird nix... Dann mit viel Unterstützung von Rolf, erkannte ich das die Schmerzen nicht am Fliegenfischen lagen, sondern an meiner Wurftechnik.. mit viel Eingriff von Rolf gelang es mir dann so weit zu kommen, das es zumindest nicht mehr weh tat, und vor allem man die Schnur ungefähr dorthin was ich anvisiert hatte.

Ich beschloss, da ich eine frühen Wecker habe (Baby sei Dank), am Ende ins Hotel zu gehen, zu essen und zu chillen. Andere holten sich noch eine Angelkarte für 2-3 Stunden Tageslicht und einer wollte trocken weiterwerfen.

Ich ließ den Abend bei Essen, Wein und Bier ausklingen und beschloß mal auszuschlafen bis 07:00 Morgends :D


Tag 2: Der alte (?) Mann und der Fisch
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Der nächste Tag begann ebenfalls sehr püntklich mit der Ausgabe der Scheine. Anschließend fuhren wir eine kurze Strecke an die Kyll. Hier zeigte uns Rolf zunächst die verschiedenen Insekten Stufen und die damit verbundenen Fliegenarten. Wir lernten viele nützliche Tipps und auch Knoten, dann ging es an die Kyll um den Rollwurf zu lernen.

Nachdem wir das ein wenig geübt hatten (auch Backhand) bekam jeder eine Nassfliege und wir schalteten auf "scharfen" Betrieb.

Ich mach es nun kurz: Zunächst hatte ich ein ca. 10cm langes Baby am Haken... das fand ich pers. schon sehr interessant da auch dieser doch recht kleine Fisch deutlich zu spüren war....während man beim Ansitzen ja meist nur die Pose sieht... und selten was spürt, beim Spinnfischen eher die größeren Kaliber dran gehen, machte hier schon ein kleines Fischchen sich deutlich bemerkbar.....

Plötzlich sah ich den Fluss mit anderen Augen... hier waren Kringel zu sehen, da hinten war das eine größere Forelle? Jedenfalls sprang etwas und es machte platsch... einfach mal anwerfen... im 10. Versuch dann auf einmal ein Biss... und es war nicht der Papa ...sondern der große Bruder...aber 20-25cm waren schon ganz nett. Leider ging der Tag viel viel zu schnell vorüber... aber mit 2 Fängen fand ich mich sehr gut dabei...

Fazit: Gerade das Sparbuch gecheckt, es wird Zeit für eine eigene Fliegenrute... Ich glaub ich mach das mal weiter.

Vielen Dank an dieser Stelle an Rolf Renell, der mit seinem gut gestaltetem Kurs es gelungen ist, bei mir das Interesse mehr als zu wecken. Ich muss noch sehr sehr viel üben, aber nur dadurch werde ich irgendwann auch richtig werfen. Zumindest habe ich einen kleinen Werkzeugkasten bekommen, an dem ich aufsetzen an um mich weiter zu entwickeln und vorankommen.

Stephan
Lorenz

Re: Von einem der Auszog die Fliege kennen zu lernen

Beitrag von Lorenz »

Hallo Stephan,
das ist der richtige Weg den jeder Anfänger beschreiten sollte.Der Bericht spiegelt genau das wieder, was eine sehr gute
Fliegenfischerschule ausmacht , deshalb Hut ab vor Rolf und seinem Fachwissen.
Mit dieser Grundlage wirst Du jetzt schon viele schöne Stunden am Wasser erleben.

Ich wünsche Dir das immer eine hungrige Forelle unter deiner Fliege steht.

Peter
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Re: Von einem der Auszog die Fliege kennen zu lernen

Beitrag von Peter Pan »

Sehr schön, mach weiter Stephan!!

Gruß,
nocheinPeter
StephanD
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Re: Von einem der Auszog die Fliege kennen zu lernen

Beitrag von StephanD »

der. 3. Teil oder wie der Abschluss
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Nachdem das Sparbuch mit Kurs und Watklamotten schon einen ordentlichen Dämpfer bekommen hatte wurde es Zeit ihm den Todesstoß zu versetzen :mrgreen:
Rolle und Krimselkrams stand an.

BMW, Mercedes, Audis, Rolls Royce, Ferrari oder Bentley
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Wenn ich die Wahl hätte würde ich natürlich einen Bentley nehmen, aber leider gibt der eheeigene Finanzminister da schon stringente Vorgaben. Eine Rute für 500,- oder mehr Euros + was man sonst noch braucht, ist da ggf. etwas schwerer zu vermitteln, wenn die weltbeste Ehefrau noch Dinge wie Smoker und Terassenmöbel im Kopf rumspuken :) Ebenso steht da noch der Familienurlaub auf dem Plan.. also alles etwas zurückfahren.

Berichte gewälzt, gelesen, gesucht, Forendiskussionen gelesen, mit Fachhändler gesprochen.... Irgendwann kristallisierte sich immer ein Name mehr und mehr raus.. Greys. Die bauen lt. der Meinung mehrerer wohl ordentliche Ruten zu einem gescheiten Preis. Die GR 50 soll es also werden (basiert u.a. auch auf Rolfs Meinung der mich halt hat auch werfen gesehen und dem Umstand dass ich ihm auch schilderte was ich angeln möchte und wo, so als Ruhrpöttler) 9' 5er.

Dazu eine Orvis Clearwater, diese gefiel mir von der Optik recht gut, und auch diese hat in mehreren Berichten ordentlich abgeschnitten und war auch eine Empfehlung.
Als Schnur eine Guideline Expierince. (Spart nicht an der Schnur wurde gesagt ;) )


Ich denke damit habe ich erst einmal eine Einsteigerrute mit der ich üben und fischen gehen kann. Wenn es mich dann richtig packt, hat meine Frau nun ausreichend Möglichkeiten mich zu Geburtstagen und Weihnachten zu beschenken. Irgendwas kann man ja immer brauchen.

Ich habe mich im übrigen gegen eine Weste entschieden.... da ich einfach eine Weste mit recht alten Herren verbinde (von der Optik) und sie auch privat als Kleidungsstück einfach nicht mag. Für eine Taschenlösung habe ich mich noch nicht entschieden, da bin ich mir noch sehr unsicher..


Ich möchte eigentlich möglicht mit kleinem Gepäck unterwegs sein und nur das wirklich notwendige dabei haben... ansonsten kann ich auch Ansitz-, oder Spinangeln betreiben.
Mal schauen was so kommt. Erst mal wird nun der Rasen gemäht, dass wenn die Rute hier eintrifft, die ersten Probewürfe erfolgen können...Ansonsten werde ich an der Ruhr in Mülheim, ggf. im Sauerland und an im Raum Warendorf versuchen mich weiter zu verbessern... und wenn alles nix mehr hilft und ich unbedingt einen Fisch brauche für die Motivation, gibt es in gerade noch erreichbarer Nähe einen Forellenpuff wo Fliegen erlaubt und gern gesehen sind, zum extremüben... ;) (Ausnahme, aber als Ruhrpöttler hat man im Gegesantz zu den Bayern nicht mal eben die passenden Flüsse direkt vor der Tür, da ist alles ausser Ruhr und Rhein oft ne Stunde Fahrt und mehr entfernt)

Stephan
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Re: Von einem der Auszog die Fliege kennen zu lernen

Beitrag von Peter Pan »

Glückwunsch zur Fliegenfischerwerdung!!

Tight lines

Peter
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