Was ist eigentlich Fliegenfischen?

Was macht FLIEGENFISCHEN aus? Hier darf nach Herzenslust gefachsimpelt werden! Auch Termin- und andere Ankündigungen passen hier herein. Erlebtes Fliegenfischen - hier kannst Du Deine Erlebnisse für alle schildern, wir lesen gerne Storys von früher und heute!
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Frank.
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Re: Was ist eigentlich Fliegenfischen?

Beitrag von Frank. »

Hardy hat geschrieben:
Frank. hat geschrieben: Alle wollten mindestens einen Fisch fangen.
Was für mich zum Beispiel vollgültig zutrifft - wobei zu ergänzen wäre, dass ich diesen Fische auch gerne mit in die Küche nehme … Und es muss durchaus nicht bei einem Fisch bleiben.

Aber dennoch habe ich eben meine reinlehrerischen Macken, die freilich wirklich höchst subjektiv begründet sind: Ich benutze niemals Bissanzeiger. Mehr als eine Fliege kommt mir keinesfalls ans Band. Ich verwende keine Brotfliegen oder Madenimitationen. Keine sinkenden Vorfächer. Keine Widerhaken. Usw. Mit all diesen Dingen macht es mir keinen Spaß, Fische zu fangen. Dennoch glaube - nein: weiß! - ich, dass ich sehr erfolgreich fische. Aber eben auf meine subjektiv geliebte Art und Weise, die ich auch niemand aufdrängen (oder gar zur Grundlage einer Definition erklären) möchte.

Dein Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
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Martin 1960
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Re: Was ist eigentlich Fliegenfischen?

Beitrag von Martin 1960 »

Hallo und guten Tag wünsche ich.

Die Frage lautete ja "Was ist eigentlich Fliegenfischen?"

Ich meine Fliegenfischen ist eine Herausforderung der man sich stellen kann, aber nicht muß.
Ja sogar eine Herausforderung die zur Leidenschaft werden kann.

Das Fliegenfischen wird niemanden geschenkt,
nein, man muss es erlernen, erarbeiten, erfahren und "erlesen".

Das ist wohl der Reiz den diese Methode zu fischen ausmacht.

Jetzt aber in fliegenfischereilichen Purismus zu verfallen,
ja etwas hochnäsig über andere zu Urteilen, würde mir nicht in den Sinn kommen.

Gerade in Anbetracht der "Neueinsteiger" halte ich das für falsch.
Jeder sollte seine eigenen Erfahrungen machen.

Und "only stream-up, dry-only" ist meist nur an den passenden Gewässer erfolgversprechend.

Ein Fischer, der waidgerecht fischt, mit hinreichend dimensoniertem Vorfach und ohne Widerhaken,
der anderen fischenden Kollegen den nötigen Freiraum läßt hat immer mein Achtung.
Auch wenn er einer anderen Angelmethode frönt.
Freundlicher Gruss, Martin

"jetzt kann ich es, ...." nur eine kurzer Moment!
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Harald aus LEV
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Re: Was ist eigentlich Fliegenfischen?

Beitrag von Harald aus LEV »

Ich mache es mir da relativ einfach mit dem "Was ist Fliegenfischen".

Grundsätzlich ist es der Fang von Fischen mittels künstlicher Fliegen, auf die schonendste und waidmännischste Art und Weise, kombiniert mit ästhetischen und eleganten Würfen.

Gruß
Harald

PS: Wem das nicht ausreicht, kann gerne den Teil "Der natürliche Weg" lesen, auf meiner Website kurs-fliegenfischen.de
Ich wollte nicht direkt verlinken. Bei Bedarf einfach das www. davorsetzen.
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
Bernd Ziesche

Re: Was ist eigentlich Fliegenfischen?

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 13:08, insgesamt 1-mal geändert.
CPE

Re: Was ist eigentlich Fliegenfischen?

Beitrag von CPE »

Harald aus LEV hat geschrieben:...kann gerne den Teil "Der natürliche Weg" lesen, auf meiner Website kurs-fliegenfischen.de
Hallo Harald,

Für mich läuft "der natürliche Weg", also der Weg, den die Natur geht, schlicht auf die effizienteste Methode des Nahrungserwerbs hinaus.

Davon ist das gewöhnliche Angelfischen bereits recht weit entfernt, weil es auch unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit "besser" ist, Langleinen oder schlicht Netze zu verwenden.

Davon ist das Fliegenfischen allerdings noch viel weiter entfernt, weil es aus meiner Perspektive für sehr viele kein Nahrungserwerb mehr, sondern eher bereits eine sehr schöne Kulturtechnik ist. Das solche Kulturtechniken gerne komplizierte sich zeitlich verändernde Regeln und Gesetze haben, halte ich für sehr menschlich. Es macht einfach keinen Sinn, noch von Fußball zu sprechen, wenn ein Stürmer plötzlich den Ball fängt und damit ins Tor rennt...

Grüße, Norbert
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Re: Was ist eigentlich Fliegenfischen?

Beitrag von Maggov »

Hallo Hardy,

Themen wie Nachhaltigkeit und schonender Umgang mit dem Fisch lasse ich aussen vor da ich der Meinung bin dass man mit jeder Methode Schindluder betreiben kann und es hier auch gar nicht darum geht, richtig?

Ich lese gerade das Buch "Fliegen, Flossen und Glossen" von Alfred Baudisch und kann Dir nur empfehlen - wenn Dich diese Frage ernsthaft beschäftigt - Dir dieses Buch ebenfalls mal "zu zu muten". Es beschäftigt sich sehr intensiv mit dem Thema was man alles unter Fliegenfischen verstehen kann und wie der Autor für sich seine Philosophie abgeleitet hat.
Diese kommt meiner Sicht recht nahe und es ist nicht einfach das kurz zu fassen. Es geht mir letztendlich um die Art wie ich einen Fisch überliste und nicht um die Tatsache dass mir der Fang egal ist. Aus welchen Gründen auch immer ist das Fliegenfischen in einer recht traditionellen Form die Art und Weise die mir am meisten Spaß macht und ich vermag es nicht all die für mich wunderschönen Aspekte die in diesem Buch beschrieben werden in ein Posting zu fassen. Hinzu kommt bei mir persönlich, dass mein Opa auch Fliegenfischer war, es leider aus gesundheitlichen Gründen nie mit mir ans Wasser schaffte aber viel davon erzählte und mir die erste Ausrüstung gekauft hatte. Wenn ich heute am Wasser stehe dann ist da irgendetwas von ihm mit mir am Wasser und vieles von dem was er erzählte kommt dann wieder zurück...

Ich fische seit meiner Jugend und habe wahrscheinlich die meisten "Schweinereien" mitgemacht. Ich habe auch zu der Zeit wo ich in Deutschland bereits "reiner" Fliegenfischer war in Australien mit lebendem Köderfisch gefischt und lebenden Shrimp gefischt und dort ging es mir nicht um das "wie".... Ich kann Dir auch Situationen benennen wo ich mich nicht wie der upstream dry-only Purist verhalten habe weil ich fangen wollte und mir das "wie" egal war. Aber in den meisten Fällen ist es halt einfach so dass ich es einfach nicht mache weil ich es einfach auch nicht will - wegen dem "wie".

Wenn ich so manche Sachen sehe (chumming auf Tarpon mit anschliessendem Anfischen mit der Folienfliege, schleppen von Teasern mit anschliessendem Rausschlenzen von Gummioktopussen an der Fliegenrute, Verwenden von Geruchsstoffen was Ja der auslösende Post war, ....) dann reizt mich das einfach gar nicht mehr wegen dem "wie".

Ich will auch Fische fangen und am liebsten die ganz Grossen, nur möchte ich das eben auf eine besondere Art und Weise machen. Ich möchte dem Fisch eine optische Illusion eines Insektes geben dass in seinem Lebensraum vorkommt und ihn dadurch überlisten. Gar nicht mal realistisch, es reicht mir wenn ich den entsprechenden Schlüsselreiz ansprechen kann.

Wenn ich mit dem Streamer oder der Brotfliegen fische oder wenn ich andere Grenzfälle betrachte so kommt man immer auf die Frage ob das jetzt noch Fliegenfischen sei oder nicht. Vergessen wir einmal ganz kurz ob es entsprechende Auflagen am Wasser gibt und geben wir mal keine Wertung bzgl. gut oder schlecht ab so liesse sich nach dem oben beschriebenen Verständnis von Fliegenfischen das klar verneinen weil wir ja kein Insekt imitieren. Man könnte es wie Baudisch in diesem Fall "Fischen mit der Fliegenrute" nennen. Um Deine Frage von dem anderen Post auf zu greifen ob und wie Lachsfischen da reinpasst - nun, für mich ist das genauso wie das Fischen auf Hecht mit dem Streamer "Fischen mit der Fliegenrute". Das Fischen mit der Trockenfliege und Nymphe auf Rotfedern, Hasel und andere Weissfische jedoch Fliegenfischen im klassischen Sinne. Was einem jetzt Spaß macht und warum ist dann wieder eine Frage der persönlichen Vorlieben.

Die Aussage dass sich die Freunde klassischer Fliegenfischerei über andere Fischer stellen kann ich nicht verstehen und ich finde es im Gegenteil mittlerweile genau andersrum. Warum muss ich mich rechtfertigen dass ich eine (andere) Meinung habe wenn jemand fragt was man davon hält? Warum bin ich dann arrogant oder stelle mich "über" diesen? Und warum ist derjenige der behauptet, dass das Fangen von vielen und/oder grossen Fischen das einzig wahre Ziel sei, weniger arrogant? Für mich ist diese Person auch ein (Fang-)Purist und es scheint nur die Einstellung zu zählen "wer fängt hat recht". Muss ich jetzt auch das Extrem rausziehen und argumentieren dass man mit einem Stellnetz wahrscheinlich alle Lachse fängt - warum also sich die Mühe machen und eine Rute benutzen? Bei Dir zählt das "wie" doch auch irgendwie. Vielleicht können wir uns irgendwann wirklich über die vielen Facetten austauschen die diese Passion ausmachen kann und die Meinungen des Anderen mal akzeptieren?

LG

Markus
Reflection is a broad deep and quiet pool into which the stream of an angler's thought opens out from time to time.
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Harald aus LEV
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Re: Was ist eigentlich Fliegenfischen?

Beitrag von Harald aus LEV »

Bernd Ziesche hat geschrieben:
Harald aus LEV hat geschrieben:auf die schonendste und waidmännischste Art und Weise

Man bedenke nur mal unsere weichen Ruten, mit denen wir selbst auf Tarpon etc. fischen. Billy Pate: 8,5 Stunden Drill. Ein Baitangler ist in 20 Minuten fertig mit dem Drill.
Hallo Bernd,
bitte nicht wieder herausgepickte Extrembeispiele. So könnte ich auch ohne weiteres mit Jungforellen argumentieren, denen durch Drillingshaken das Maul zugenagelt wird. Natürlich kann jede Angelart, wenn sie denn mit Bedacht und Können ausgeübt wird, waidgerecht sein. Für mich - und nur das habe ich geschrieben - ist das Fliegenfischen die schonendste und waidmännischste Art zu fischen. Wenn Du das anders siehst, bitte.

Gruß
Harald
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
Bernd Ziesche

Re: Was ist eigentlich Fliegenfischen?

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 13:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Jirgel
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Re: AW: Was ist eigentlich Fliegenfischen?

Beitrag von Jirgel »

Fliegenfischen simpel betrachtet ist es mit etwas ohne Nährwert was zu Fangen mit viel Nährstoffen. Sprich Fliege auf das Wasser Forelle raus aus dem Wasser.

Alles dazwischen sind persönliche Subjektivität wie und wo man sich selbst kasteit.

Sprich Puristen, Streamisten, Hodonisten. :mrgreen:

Ich bleib bleibe bei meinen Grundsatz ist es erlaubt macht es mir Spaß benutze ich es.

Simple Landlogik meinerseits.

Und ist es wo nicht erlaubt was ich mag brauch ich dort ja nicht Fischen gehen. Zb 40 km bis zur Koppentraum war aber noch nie dort.

lg jirgel
Gruß Jörg
AlexWo

Re: Was ist eigentlich Fliegenfischen?

Beitrag von AlexWo »

Hardy hat geschrieben:
Frank. hat geschrieben:...
Sollte es dennoch wider Erwarten ein Ergebnis geben, würde die "Definition" mehrere sehr dicke Bände oder eine Datenbank mit ein paar Terabyte umfassen...
Lieber Frank,

das befürchte ich auch, deshalb werde ich sicher auf meine im anderen thread gestellt Frage nach einer einfachen Definition wohl auch keine befriedigende Antwort bekommen.

Allerdings beschleicht mich das unbestimmte Gefühl, dass sich die Vertreter der "reinen Lehre" gerade hinter einer difusen Definition verstecken wollen, nur um nicht zugeben zu müssen, dass es ihnen im Grunde nur um elitäre Abgrenzung geht.

Ich komme ja relativ selten ans Wasser und treffe auch nicht oft andere Fischer am Wasser. Aber alle, die ich bisher getroffen habe und mit denen ich einen Plausch hielt waren nur aus einem einzigen Grund unterwegs: Alle wollten mindestens einen Fisch fangen.


Groetjes
Hardy
Servus Hardy,

warum sollte wer denn nicht zugegeben, dass es um elitäre Abgrenzung geht? Ob nun elitär oder nicht, ich möchte mich schon von Naturköderfischern abgrenzen, von pilkenden Norwegenfahrern, die noch nen Kühlanhänger am Reisebus haben auch. Warum nicht?

Auch bleibe ich dabei, dass es beim Fliegenfischen ums WIE geht, sonst könnten wir doch mit Tauwürmern, teils deutlich erfolgreicher den Lachsen nachstellen, mit Maden auf Aeschen stippen usw. ? Ich möchte keine maximalen Fangerfolge, sondern erfolgreich Fliegenfischen.

Viele Grüsse

Alex
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Harald aus LEV
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Re: Was ist eigentlich Fliegenfischen?

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Bernd,
ich denke, im Grunde sind wir mit unserer Einstellung nah beieinander. Ich vertrete ebenso wie Du die Meinung, dass jede Angelart waidmännisch sein kann, wenn sie entsprechend ausgeübt wird. Und im Umkehrschluss: Nicht jeder der mit der Fliege fischt, ist auch ein Fliegenfischer.

In der Regel fängt man in unseren heimischen Flüssen eher selten Trophy-Fische, die am Fliegengerät übermäßig lang gedrillt werden müssen. Bin ich auf stärkere Fische aus, nehme ich stärkeres Gerät. Es geht wohl Keiner zum Zander-, Hecht- oder Mefofischen mit einer 3er oder 4er Gerätekombi los.
Wer in unseren Mittelgebirgsflüssen mit 4er oder 5er Gerät fischt, sollte in der Lage sein, einen Drill kurz zu gestalten. Wir als Kursleiter haben da m.M.n. eine Multiplikatorfunktion und sollten nicht müde werden, darauf hinzuweisen, dass das Gerät dem Gewässer und den darin vorkommenden Fischgrößen angemessen zu sein hat, um unnötig lange Drills zu vermeiden. Ich gebe Dir insofern Recht, dass sich nicht jeder der mit der Fliege fischt, auch waidgerecht verhält.
Aber das ist eine andere Diskussion.

Wenn ich auf der anderen Seite sehe, wie manchmal mit Spinn- oder anderem Gerät ein gehakter Fisch gnadenlos herangekurbelt wird, ohne eine Chance der Gegenwehr und evtl. Flucht zu haben, oder wenn ich sehe, wie Dorsche aus großer Tiefe brachial hochgepumpt werden, ohne Chance des Druckausgleiches, um an Deck als erstes den Mageninhalt auszuspucken, könnte ich es ihnen gleichtun. Ganz zu Schweigen von den Schilderungen im Beitrag "Norwegen, mir wird schlecht" im Leidenschaft-Meerforelle-Forum, in dem Du ebenfalls unterwegs bist.

Und wenn Du die Diskussionen bei manchen Versammlungen von Angelvereinen miterlebst, wenn es darum geht, Drillingshaken zu verbieten oder Widerhaken anzuzdrücken, wirst du wahrscheinlich einer Meinung mit mir sein, dass das Fliegenfischen am weidgerechtesten ist.
Hier trägt der Fisch im Regelfall gerade mal ein Piercing im Lippenbereich davon. Außerdem hat er reellere Chancen, vom Haken freizukommen, als bei anderen Methoden.

Gruß
Harald
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
Hardy

Re: Was ist eigentlich Fliegenfischen?

Beitrag von Hardy »

AlexWo hat geschrieben: Servus Hardy,

warum sollte wer denn nicht zugegeben, dass es um elitäre Abgrenzung geht? Ob nun elitär oder nicht, ich möchte mich schon von Naturköderfischern abgrenzen, von pilkenden Norwegenfahrern, die noch nen Kühlanhänger am Reisebus haben auch. Warum nicht?

Auch bleibe ich dabei, dass es beim Fliegenfischen ums WIE geht, sonst könnten wir doch mit Tauwürmern, teils deutlich erfolgreicher den Lachsen nachstellen, mit Maden auf Aeschen stippen usw. ? Ich möchte keine maximalen Fangerfolge, sondern erfolgreich Fliegenfischen.

Viele Grüsse

Alex
Moin Alex,

Ich will auch nicht mit Maden auf Äschen oder mit Tauwurm auf Miniforellen angeln. Ebenso lehne ich es ab, zentnerweise gefrorene Fische aus Norwegen nach Hause zu schippern. Da sind wir doch beieinander. Auch aus diesem Grund bin ich ja zum Fliegenfischen gekommen.

Aber mit deinem letzten Satz bestätigst du doch genau das, was ich, vielleicht etwas überspitzt ausdrücken will: Auch dir geht es um den Fang von Fischen. Dass du dich dabei vielleicht auf bestimmte Methoden des Fliegenfischens beschränkst, ist allein deine Entscheidung, macht aber andere Methoden des Fliegenfischens deshalb nicht schlechter. Entscheidend ist doch die Einstellung des Anglers. Verhält der sich vernünftig Fisch und Natur gegenüber, ist doch alles im grünen Bereich.

Mit elitärer Abgrenzung meinte ich im Übrigen, zu glauben, nur weil man eine bestimmte Art des Fischens ausübt, sei man besser als andere Angler. Leider findet man genau diese Einstellung bei einigen Mitgliedern unserer Zunft.
Wenn es sich, wie bei dir, um Selbstbeschränkung handelt, ok.

Groetjes
Hardy
laverda
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Re: Was ist eigentlich Fliegenfischen?

Beitrag von laverda »

Hi Leutchens,
fast alle haben wir mit dem Wurm an der Posenrute angefangen, sind später zum Grund- und Spinnfischen gekommen, um schließlich bei der Endstation Fliegenfischen zu landen.
Zielfisch-gemäße Fliegen-Rute-Rolle-Schnur-Kombination, Wurftechnik und ein selbstgebundener Fussel am Vorfach. Dazu eine gehörige Portion Gewässer-Zielfisch-Beobachtung und -Kenntnis.
Ich meine, man sollte nicht versuchen das "eine" Fliegenfischen vom "anderen" Fliegenfischen ab- oder auszugrenzen, sondern die jeweilige Gewässersituation und den Zielfisch mit berücksichtigen.

Die "reine Lehre" der feinen einhändigen Trockenmückenfischerei bringt mir rein gar nix, wenn mir das zugehörige Gewässer fehlt. Und ein regelmäßiger Fangerfolg von z.B. Zandern mit dem tiefgeführten Streamer im großen Fluss oder von Barben mit schweren Nymphen in tiefer Srömungsrinne des Flachlandflüsschens ist häufig deutlich schwieriger zu realisieren als der von steigenden Portionsforellen auf Trockenfliege im Gebirgsbach.

Vergleicht man die Fliegenfischerei mit z.B. dem Spinnfischen oder Grundfischen werden bei o.g. Gewässerarten und Zielfischen die Unterschiede zwischen Fliegenfischen und Spinn-/Grundfischen oder allen anderen Angelarten sehr deutlich. Warum also sollte das eine mehr "echtes Fliegenfischen" (feines Trockenfischen) sein als die anderen (schweres Nymphen-/Streamerfischen)?

Gruß vom platten Niederrhein
Ruten werfen Masse.........nicht Klasse
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Re: Was ist eigentlich Fliegenfischen?

Beitrag von Michl »

Guten Morgen lieber Hardy,
ich oute mich da als misera pleb der fischen geht weil er fangen will, wenn auch mit der Fliege.
Wenn ich könnte, würde ich fangen gehen, aber bisher klappt das nicht immer.
Ich arbeite aber daran.
Ich hab sogar schon mit Trockenfliegen nass gefischt, geht gut mit Spucke.
Darf blos keiner sehen, hab ich diese Woche gelernt, sonst geht das als aromatisieren durch.

Mein Fazit:
Ich möchte fangen, und was nicht verboten ist, ist erlaubt, also mach ich es und sag keinem was.

Mein Tipp:
Mach es genauso.

@Flo
Klasse Geschichte, Treffer versenkt. =D>

@ Wächter der Moral
Jaja ich weiss...... :smt039

Gruß Michl
Die Beute ist unwesentlich, entscheidend ist nur das Gefühl.
Royal Coachman
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Re: Was ist eigentlich Fliegenfischen?

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Freunde

Es ist doch die Vielfalt des Fliegenfischen, die den Reiz ausmacht.

Allein schon die verschiedenen Präsentationsmöglichkeinten in Verbindung mit den Bindeweisen bei der Trockenfliege ist ein weites Gebiet.

Sodann die Nassfliegenfischerei mit dem Übergang Flymph zur Trockenfliege und den Aufsteigern und Auskriechern zur Nymphe; sodann die verschiedenen Zwischenstufen Czech-, Frenchnymphung und Tenkara bis zum Streamer für Hecht und Zander; und immer wieder mit den verschiedenen Bindemöglichkeiten zur eigenen Kreativität.

Fliegenfischen = unbegrenzte Möglichkeiten kreativ einen Fisch zu fangen.

Was hat denn der Spinnfischer: drehende Bewegungen der linken Hand bei gleizeitigem Ausdruck totaler Langeweile im Gesicht oder gar der Sitzfischer? ein passendes Bild findet sich dazu in Spoerl's "Fische Fangen".

tight lines
RC

PS:bleibt doch bei der Frage, die gestellt wurde: Was ist Fliegenfischen?
Der immer auf Seiten der Fische steht!
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