Zwei Brückenforellen
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- Frank.
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Zwei Brückenforellen
Liebe Leute,
am späten Nachmittag habe ich mit der hochverehrten Gattin und unseren Hunden einen Spaziergang an unser Flüsschen, die Leine, gemacht. Das machen wir oft, meist gegen 17.30 Uhr. Und schon ein paar Mal ist uns dabei ein alter Herr auf einem Fahrrad begegnet, der immer auf derselben Brücke anhält, um dort die Enten zu füttern.
Heute werfe ich also von jener Brücke aus meinen üblichen Spähblick ins Wasser. Und was sehen meine entzündeten Augen? Da dümpeln in aller Ruhe und Eintracht zwei wirkliche Prachtexemplare von Bachforellen vor sich hin. 45, 50 Zentimeter schätzungsweise, sehr gut im Futter. Richtige Brummer.
Warum hatte ich die bislang noch nie gesehen?
Ein bisschen aufgeregt rufe ich die beste aller Gattinnen heran: "Guck mal! Abendbrot! Die hol' ich mir nachher!"
Friederike bewundert ausführlich die Forellen: "Fette Biester!" - Ich: "Die sind dran. Mit 'ner Sedge. Keine Chance."
In diesem Moment merken wir, das hinter uns ein Fahrrad hält. Besagter älterer Herr steht da und blickt uns unvermittelt und wortlos an.
Wir gehen mit unseren Hunden weiter, und Friederike sagt: "Du, der hat das gehört. Der sah ja völlig fertig aus!"
Das hatte ich gar nicht bemerkt. "Wieso fertig?"
Aber aufgrund dieser Einschätzung bleibe ich zwanzig Meter weiter stehen und gucke zurück: Tatsächlich steht der sicher weit über 70jährige auf der Brücke und wirft kleine Brocken Brot in den Fluss - nicht für die Enten, wie wir bisher immer gedacht hatten. Er füttert die beiden Forellen!
Als er dann weg war, sind wir noch einmal auf die Brücke zurück gegangen. Von den beiden dicken Trutten war nichts mehr zu sehen; offenbar haben die ihren festen Termin mit dem Radfahrer.
Ich habe mich entschieden, die beiden Forellen nicht zu fangen.
Euer Frank
am späten Nachmittag habe ich mit der hochverehrten Gattin und unseren Hunden einen Spaziergang an unser Flüsschen, die Leine, gemacht. Das machen wir oft, meist gegen 17.30 Uhr. Und schon ein paar Mal ist uns dabei ein alter Herr auf einem Fahrrad begegnet, der immer auf derselben Brücke anhält, um dort die Enten zu füttern.
Heute werfe ich also von jener Brücke aus meinen üblichen Spähblick ins Wasser. Und was sehen meine entzündeten Augen? Da dümpeln in aller Ruhe und Eintracht zwei wirkliche Prachtexemplare von Bachforellen vor sich hin. 45, 50 Zentimeter schätzungsweise, sehr gut im Futter. Richtige Brummer.
Warum hatte ich die bislang noch nie gesehen?
Ein bisschen aufgeregt rufe ich die beste aller Gattinnen heran: "Guck mal! Abendbrot! Die hol' ich mir nachher!"
Friederike bewundert ausführlich die Forellen: "Fette Biester!" - Ich: "Die sind dran. Mit 'ner Sedge. Keine Chance."
In diesem Moment merken wir, das hinter uns ein Fahrrad hält. Besagter älterer Herr steht da und blickt uns unvermittelt und wortlos an.
Wir gehen mit unseren Hunden weiter, und Friederike sagt: "Du, der hat das gehört. Der sah ja völlig fertig aus!"
Das hatte ich gar nicht bemerkt. "Wieso fertig?"
Aber aufgrund dieser Einschätzung bleibe ich zwanzig Meter weiter stehen und gucke zurück: Tatsächlich steht der sicher weit über 70jährige auf der Brücke und wirft kleine Brocken Brot in den Fluss - nicht für die Enten, wie wir bisher immer gedacht hatten. Er füttert die beiden Forellen!
Als er dann weg war, sind wir noch einmal auf die Brücke zurück gegangen. Von den beiden dicken Trutten war nichts mehr zu sehen; offenbar haben die ihren festen Termin mit dem Radfahrer.
Ich habe mich entschieden, die beiden Forellen nicht zu fangen.
Euer Frank
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
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- olli
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Lieber Frank,
das ist eine schöne kleine Geschichte, die sicher in unser Buch zum Forum gehört...
Ich hätte mich ebenso entschieden. Lass ihn in Ruhe füttern bis er von dieser Welt entschwindet, dann sind die Forellen wahrscheinlich bei 8 kg und ein Fang für's Leben - besonders, wenn du sie auf eine Sedge kriegst und nicht auf Brotfliege...
Liebe Grüße, Olli
das ist eine schöne kleine Geschichte, die sicher in unser Buch zum Forum gehört...
Ich hätte mich ebenso entschieden. Lass ihn in Ruhe füttern bis er von dieser Welt entschwindet, dann sind die Forellen wahrscheinlich bei 8 kg und ein Fang für's Leben - besonders, wenn du sie auf eine Sedge kriegst und nicht auf Brotfliege...
Liebe Grüße, Olli
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Das wäre in der Tat höchst beneidenswert ... Aber leider heißt es oben ganz richtig:felix hat geschrieben:jeden Tag mit seiner Frau um 17.30 gemütlich spazieren zu gehen
Frank. hat geschrieben:Das machen wir oft
Aber ich wollte, Du hättest Recht, lieber Felix!
Herzlich
Frank
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Franz Kafka
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- Cuchulainn
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Hi Frank,
Eine schöne Anekdote über die überaus vielschichtigen und oft unerwarteten Erfahrungen eines Fliegenfischers. Und mit einem kleinen Pfeil auf ein großes Dilemma. Nämlich, wie wir (Fischer) auf andere wirken, wenn auch meistens vollkommen unbeabsichtigt.
Umso lobenswerter ist dann deine Entscheidung. Also lass die Forellen noch ein wenig fetter werden.
Und (dass ist jetzt nicht als moralischer Zeigefinger sondern als Vermeidung von Missverständnissen gedacht) am besten lieber zu vorsichtig im Umgang mit Zivilisten.
Viele Grüße
Martin
PS: Frank du hast wirklich eine gute Nase für spannende Titel. Bin schon sehr auf das Buch gespannt!!
Eine schöne Anekdote über die überaus vielschichtigen und oft unerwarteten Erfahrungen eines Fliegenfischers. Und mit einem kleinen Pfeil auf ein großes Dilemma. Nämlich, wie wir (Fischer) auf andere wirken, wenn auch meistens vollkommen unbeabsichtigt.
Umso lobenswerter ist dann deine Entscheidung. Also lass die Forellen noch ein wenig fetter werden.
Und (dass ist jetzt nicht als moralischer Zeigefinger sondern als Vermeidung von Missverständnissen gedacht) am besten lieber zu vorsichtig im Umgang mit Zivilisten.
Viele Grüße
Martin
PS: Frank du hast wirklich eine gute Nase für spannende Titel. Bin schon sehr auf das Buch gespannt!!
Gründungsmitglied der Gesellschaft zum Schutz der Nassfliege n.e.V.
- Frank.
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So wird das auch niemand verstehen, mein Lieber: Du hast vollkommen Recht; ich sehe das ganz genau so.Cuchulainn hat geschrieben:dass ist jetzt nicht als moralischer Zeigefinger ... gedacht
Danke!
Dein Frank
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Franz Kafka
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- Thomas aus Hamm
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- Frank.
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Och Thomas - dann machen wir lieber gemeinsam einen Ausflug, bei dem Du mir deine Spezialdisziplin zeigst: Schwan auf toten Köderfisch. Okay?Thomas aus Hamm hat geschrieben:Bin rein zufällig in der nächsten Woche in der Ecke unterwegs.
In Vorfreude - Dein Frank
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Franz Kafka
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Wenn der Wunsch stärker ist als die Realität:
Groetjes
Hardy
...uuups, jetzt hatte ich doch im ersten Moment gedacht, der Earl würde wieder mal einen Event planen.Frank. hat geschrieben:...Och Thomas - dann machen wir lieber gemeinsam einen Ausflug, bei dem Du mir deine Spezialdisziplin zeigst: Schwein auf toten Köderfisch. Okay?
In Vorfreude - Dein Frank
Groetjes
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- Frank.
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Nachtrag, gut einen Monat später: Unsere Einheimischen vom südniedersächsischen Stamme hier im Forum sind schon okay!
Die Stelle ist für Eingeweihte ja leicht identifizierbar - aber die beiden Dickfische sind noch da und werden weiter von Herrchen gefüttert.
Danke!
Euer Frank
Die Stelle ist für Eingeweihte ja leicht identifizierbar - aber die beiden Dickfische sind noch da und werden weiter von Herrchen gefüttert.
Danke!
Euer Frank
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Franz Kafka
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- greypanther
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Brückenforelle
Hallo Frank !
Damals (irgenwann!) stand in der Fishing Gazette zu lesen:
Sir Archibald Cuttleflec berichtet:
"Old Gwendolyne" war genau so erschrocken wie ich, als sie merkte, daß der Haken meiner 16er Ginger Quill gefaßt hatte.
Der ganze Verein kannte diese alte Kämpferin, die schon manchen harten Strauß ausgefochten hatte und immer wieder als Siegerin hervorgegangen war. Ihr Standplatz an der alten Mühlenbrücke war allen bekannt und Colonel Hebshemd hatte sich vormittags schon zwei Stunden an ihr die Zähne ausgebissen. Doktor Teeth, einer unserer besten Werfer versuchte kurz vor dem Tee sie zu betören,doch beide mußten erfolglos abziehen. Als ich die Brücke erreichte , war es kurz vor Einbruch der Dämmmerung und ein Fisch fehlte mir noch zum Fanglimit. Eine kleine Sedge lehnte der Fisch mit einem verächtlichen Schlag seines mächtigen Ruders ab. Während des nächsten Fliegenwechsels stieg die Forelle plötzlich mit einem heftigen Schwall. Was hatte Sie genommen ? Da trieb eine weiße Motte heran und verschwand im mächtigen Ring von "Old Gwendolyne". Leider hatte ich kein ähnliches Muster in meiner Fliegenschachtel vorrätig! Etwas unschlüssig beobachtete ich weiter, da kam die Erleuchtung! In der Autoapotheke war Gaze vorrätig! In Windeseile geholt und ein wenig davon auf den Haken einer Ginger Quill gebunden war eines! Schon beim ersten Wurf nahm die Forelle die Fliege und raste wie der Teufel flußabwärts, am Ende des großen Kolkes konnte ich sie zum stehen bringen und nach aufregenden zehn Minuten mit der Hand landen (sie war für den Kescher zu groß!) , über 5 Pfund !
Sir Archibald Cuttleflec
Brief von Sir Jack McCraut an Sir Archibald Cuttleflec!
Hallo Archy!
Gratulation zum Fang von “Old Gwendolyne“, habe Deinen wirklich schönen Fangbericht in der “Fishing Gazette“ gelesen. Aber jetzt sei mal ehrlich und verrate Deinem “Old Friend“, wie das wirklich war!
Dein alter Freund
Jack McCraut
Fortsetzung folgt morgen !
Damals (irgenwann!) stand in der Fishing Gazette zu lesen:
Sir Archibald Cuttleflec berichtet:
"Old Gwendolyne" war genau so erschrocken wie ich, als sie merkte, daß der Haken meiner 16er Ginger Quill gefaßt hatte.
Der ganze Verein kannte diese alte Kämpferin, die schon manchen harten Strauß ausgefochten hatte und immer wieder als Siegerin hervorgegangen war. Ihr Standplatz an der alten Mühlenbrücke war allen bekannt und Colonel Hebshemd hatte sich vormittags schon zwei Stunden an ihr die Zähne ausgebissen. Doktor Teeth, einer unserer besten Werfer versuchte kurz vor dem Tee sie zu betören,doch beide mußten erfolglos abziehen. Als ich die Brücke erreichte , war es kurz vor Einbruch der Dämmmerung und ein Fisch fehlte mir noch zum Fanglimit. Eine kleine Sedge lehnte der Fisch mit einem verächtlichen Schlag seines mächtigen Ruders ab. Während des nächsten Fliegenwechsels stieg die Forelle plötzlich mit einem heftigen Schwall. Was hatte Sie genommen ? Da trieb eine weiße Motte heran und verschwand im mächtigen Ring von "Old Gwendolyne". Leider hatte ich kein ähnliches Muster in meiner Fliegenschachtel vorrätig! Etwas unschlüssig beobachtete ich weiter, da kam die Erleuchtung! In der Autoapotheke war Gaze vorrätig! In Windeseile geholt und ein wenig davon auf den Haken einer Ginger Quill gebunden war eines! Schon beim ersten Wurf nahm die Forelle die Fliege und raste wie der Teufel flußabwärts, am Ende des großen Kolkes konnte ich sie zum stehen bringen und nach aufregenden zehn Minuten mit der Hand landen (sie war für den Kescher zu groß!) , über 5 Pfund !
Sir Archibald Cuttleflec
Brief von Sir Jack McCraut an Sir Archibald Cuttleflec!
Hallo Archy!
Gratulation zum Fang von “Old Gwendolyne“, habe Deinen wirklich schönen Fangbericht in der “Fishing Gazette“ gelesen. Aber jetzt sei mal ehrlich und verrate Deinem “Old Friend“, wie das wirklich war!
Dein alter Freund
Jack McCraut
Fortsetzung folgt morgen !
Der immer auf Seiten der Fische steht!
- Frank.
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Re: Brückenforelle
Da bin ich gespannt, mein Lieber! Ich habe leider (oder: glücklicherweise?) nichts zu ergänzen ...Royal Coachman hat geschrieben:Fortsetzung folgt morgen !
Herzlich grüßt
Dein Frank
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Franz Kafka
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Fortsetzung
Hallo Frank !
Hier nun die Fortsetzung:
Brief von Sir Archibald Cuttleflec an Sir Jack McCraut !
Hallo Jack!
Dir altem “Scotsman“ kann ich natürlich nichts vormachen, hier der echte Fangbericht und ich hoffe er bleibt unter uns!
Ich kam wie jeden Donnerstag (Du weißt meine Praxis ist nachmittags geschlossen) gegen
19 Uhr an die alte Mühle. Der sonst stark frequentierte Spazierweg war verwaist und es war auch sonst niemand weit und breit zu sehen. Auf diese Gelegenheit hatte ich schon lange gewartet, eine Ginger Quill sparsam gebunden aber auf Hakengröße 10 (!), angebunden und die Rute längs am Geländer abgelegt; genügend Schnur hatte ich schon vor der Rutenspitze abgezogen und fein säuberlich in Klängen am Boden abgelegt, denn wie Du ja von Deinem letzten Besuch weißt, ist diese Forelle sehr auf Ruten die übers Wasser ragen allergisch.
Mit kleinen Stücken meines Pausensandwichs begann ich anzufüttern, es kamen aber nur kleinere Forellen hoch, doch so nach dem fünften/sechsten Brotstückchen, bewegte sich der große Schatten am Grund und “Old Gwendolyne“ stellte sich in Position. Die nächsten drei Stücke ließ sie vorbeischwimmen, doch beim vierten packte sie energisch zu. Nach zwei weiteren hakte ich eine Krume in den Bogen meiner Ginger Quill (deshalb die Hakengröße) und warf diese händisch hinunter. Sie war schon so auf das Futter konzentriert, dass sie nur mehr die Nase herausstreckte und den Köder einfach ins Maul schwimmen ließ. Inzwischen hatte ich die Rute aufgenommen und setzte einen Anhieb, den “Old Gwendolyne“ mit einem großen Sprung beantwortete. Zu meiner größten Verblüffung verfolgte eine andere Forelle gleicher Größe “Old Gwendolyne“ lange Zeit und versuchte ihr den Happen abzujagen, ich habe sie umgehend “Old George“ getauft.
Bei einem der zahlreichen weiteren Sprünge konnte ich erkennen, dass der Haken in der Maulspalte gefasst hatte, doch jetzt stand ich vor einem anderen Problem, du kennst das Gelände ja, auf der einen Seite eine 3m hohe Mauer, an der anderen versperrt ein riesiger Weidenbusch den Weg. Doch auch dies hatte ich bedacht, ich war leicht bekleidet und mit einem Sprung bis zum Hals ins allerdings eisig kalte Wasser, konnte ich auch diese Hürde meistern (das Auto mit Ersatzkleidung stand nur 200m entfernt!)
Den Rest kennst Du ja schon aus der “Fishing Gazette“, ich hoffe wir sehen uns zur nächsten Maifliegenzeit wieder bis dahin
tight lines
Dein Archy
Hier nun die Fortsetzung:
Brief von Sir Archibald Cuttleflec an Sir Jack McCraut !
Hallo Jack!
Dir altem “Scotsman“ kann ich natürlich nichts vormachen, hier der echte Fangbericht und ich hoffe er bleibt unter uns!
Ich kam wie jeden Donnerstag (Du weißt meine Praxis ist nachmittags geschlossen) gegen
19 Uhr an die alte Mühle. Der sonst stark frequentierte Spazierweg war verwaist und es war auch sonst niemand weit und breit zu sehen. Auf diese Gelegenheit hatte ich schon lange gewartet, eine Ginger Quill sparsam gebunden aber auf Hakengröße 10 (!), angebunden und die Rute längs am Geländer abgelegt; genügend Schnur hatte ich schon vor der Rutenspitze abgezogen und fein säuberlich in Klängen am Boden abgelegt, denn wie Du ja von Deinem letzten Besuch weißt, ist diese Forelle sehr auf Ruten die übers Wasser ragen allergisch.
Mit kleinen Stücken meines Pausensandwichs begann ich anzufüttern, es kamen aber nur kleinere Forellen hoch, doch so nach dem fünften/sechsten Brotstückchen, bewegte sich der große Schatten am Grund und “Old Gwendolyne“ stellte sich in Position. Die nächsten drei Stücke ließ sie vorbeischwimmen, doch beim vierten packte sie energisch zu. Nach zwei weiteren hakte ich eine Krume in den Bogen meiner Ginger Quill (deshalb die Hakengröße) und warf diese händisch hinunter. Sie war schon so auf das Futter konzentriert, dass sie nur mehr die Nase herausstreckte und den Köder einfach ins Maul schwimmen ließ. Inzwischen hatte ich die Rute aufgenommen und setzte einen Anhieb, den “Old Gwendolyne“ mit einem großen Sprung beantwortete. Zu meiner größten Verblüffung verfolgte eine andere Forelle gleicher Größe “Old Gwendolyne“ lange Zeit und versuchte ihr den Happen abzujagen, ich habe sie umgehend “Old George“ getauft.
Bei einem der zahlreichen weiteren Sprünge konnte ich erkennen, dass der Haken in der Maulspalte gefasst hatte, doch jetzt stand ich vor einem anderen Problem, du kennst das Gelände ja, auf der einen Seite eine 3m hohe Mauer, an der anderen versperrt ein riesiger Weidenbusch den Weg. Doch auch dies hatte ich bedacht, ich war leicht bekleidet und mit einem Sprung bis zum Hals ins allerdings eisig kalte Wasser, konnte ich auch diese Hürde meistern (das Auto mit Ersatzkleidung stand nur 200m entfernt!)
Den Rest kennst Du ja schon aus der “Fishing Gazette“, ich hoffe wir sehen uns zur nächsten Maifliegenzeit wieder bis dahin
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Dein Archy
Der immer auf Seiten der Fische steht!