Allroundrute Klassiker

Alles rund um Stärken & Schwächen, Marken, Klassen, Aktionen u.s.w. der für unser Hobby unverzichtbaren "Gerten" und "Schnuraufwickler". Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, gute oder schlechte Erfahrungen zu bestimmten Gerätschaften mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

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strongbow
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Re: Allroundrute Klassiker

Beitrag von strongbow »

HansAnona hat geschrieben:Lieber Sepp,

ich will nochmals auf deine Eingangsfrage eingehen.

Du hast eine gute Gebrauchsrute gesucht, für 200 bis 400 €. Die Auswahl ist riesig, aber eines ist absolut wichtig, und du kannst es aufgrund der 20 Jahre der Abstinenz nicht wissen: Die Anzahl der Teile.

Meine Erfahrung ist zum Beispiel, dass meine alten "Klassiker" nicht mehr mit ans Wasser dürfen weil zweiteilig und deshalb in der Regel 4 bis 5 Fuß im Rohr. Auch meine mittelalten 3teiligen werden nach und nach durch "Reiseruten" ersetzt. Es ist einfach praktischer mit den aktuellen, durch Carbon-Steckverbinder durchgängig flexiblen, viergeteilten Ruten zu fischen!

, Alf.
Das finde ich nun garnicht. Am besten wären eigentlich einteilige Ruten - da jede Teilung die Aktion stört und für zusätzliches Gewicht sorgt. Allerdings werden die Vorteile mit einem erheblichen Transportproblem erkauft.

Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, stört es mich überhaupt nicht, ob das Transportrohr etwas länger ist. Ich habe sogar eine Rute immer aufgeriggt im Flur stehen. Die wird für schnelle Abstecher an den Bach "im Stück" in den Kombi geschoben, damit keine wertvolle Zeit verloren geht.

Vierteilige Ruten haben Vorteile eigentlich nur bei Flugreisen - dann kommt das Rohr in den Koffer und hoffentlich gemeinsam mit dem am Zielflughafen an.

Toby
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stillwater
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Re: Allroundrute Klassiker

Beitrag von stillwater »

hallo allerseits,

diese Aussage:

Vierteilige Ruten haben Vorteile eigentlich nur bei Flugreisen - dann kommt das Rohr in den Koffer und hoffentlich gemeinsam mit dem am Zielflughafen an".

Stimmt fast zu 100%! Dazu kommt noch das man eine z.B. vierteilige Rute ab und zu mal "nachjustieren" muss. Was den Transport betrifft würde ich das ein bisschen mehr differenzieren und den Vorteil auch auf "sonstigen Reisen ohne Auto" ausweiten.

viele Grüße

Uli
Gebirgsziege
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Re: Allroundrute Klassiker

Beitrag von Gebirgsziege »

Hallo zusammen,
möchte mich bei allen für die rege Teilnahme bedanken. Werde, so denke ich mal, mit einer Kohlefaserrute starten und dann schauen,wohin die Reise geht. Der Einblick in die Schatzkisten der Mitglieder hat mir sehr weitergeholfen, die Anregungen und Tipps bringen mich sicher ein schönes Stück weiter,
ein großes Dankeschön vom Ösi an alle!!
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Svartdyrk
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Re: Allroundrute Klassiker

Beitrag von Svartdyrk »

Servus,
Hans hat geschrieben:Orvis Superfine Glass. Ist fast immer ausverkauft. Obwohl seit Januar auf dem Markt, kommt Orvis mit der Produktion nicht hinterher.
.. und die Verantwortlichen der Marketing Abteilung dieser Company können vor lachen schon nicht mehr aus den Augen schauen... :smt044
Olaf hat geschrieben:Den ganzen Hype dieser Ruten schreibe ich mal dem cleverem Marketing und den extremen Gewinnspannen zu. ...Glasfaser ist und bleibt Glasfaser als Rute - nach meiner Erfahrung eine vollparabolische Nudel mit progressiver Aktion in ihrer jeweiligen Klasse.
Wahre Worte eines weisen Mannes. =D>

Sepp: Ruten Empfehlungen gebe ich hier bewusst keine ab, da jeder andere Ansichten hat, wie die unterschiedlichen Einträge hier zeigen. Olaf vom Bodensee hat da auf ganzer Linie Recht, im Bereich um die 200 € gibt es mehr als genügend alltags taugliches (neues) Gerät. Am besten ist immer in die Hand nehmen und etwas Leine schleudern, beim Gang zum Händler ist es ggf. hilfreich einen erfahrenen Kollegen dabei zu haben. :wink:

Cheers Dyrk
Wishin' I wuz fishin', g <*))))><
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markus
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Re: Allroundrute Klassiker

Beitrag von markus »

Hallo Sepp,
Es ist sinnvoller, deine Fragestellung auf die Kombination von Rute und Rolle, nebst passender Schnur zu lenken. Erst so und dann am Wasser zeigen Ruten, was sie können. Der Rollenfuss beeinflusst die Aktion doch schon sehr. Gelungene Kombinationen kannst du im Fachhandel oder bei fischenden Kollegen sinnlich erfahren.
TL Markus
"Mit der Fluggerte ist man imstande, die seit grauer Vorzeit in uns schlummernden Jagdinstinkte auf unblutigste Weise zu stillen." (Steinfort, Voljc)
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Achim Stahl
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Re: Allroundrute Klassiker

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,

wenn ich einige Aussagen über Fiberglasruten und den Einfluss der Teilung auf das Wurfverhalten der Ruten lese, frage ich mich ernsthaft, ob da echte Praxiserfahrung spricht... :-k

Ich persönlich habe auf jeden Fall schon moderne Fiberglasruten geworfen, die ein echtes Highlight und kein Vergleich zu irgendwelchen alten Modellen waren, und alle wirklichen TOP Kohlefaser-Fliegenruten, die ich kenne, sind mehrteilig.


Viele Grüße!


Achim
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Re: Allroundrute Klassiker

Beitrag von Joerg Giersbach »

Hallo Olaf!
denn wenn Dich dieser Virus erst einmal gepackt hat, stellst Du alles andere in die Ecke. Klingt komisch - iss aber so. 8)
Genau so isse`s!!!!!!!!!!!!
Gruß Jörg
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Re: Allroundrute Klassiker

Beitrag von Harald aus LEV »

Ich schließe mich Olaf an. Gib kein teuer Geld für eine Glasfaser aus. Aktuell würde ich ebenfalls wie Frank eine Greys Streamflex oder XF2 empfehlen. Liegen bei #5 je nach Länge etwa bei 250 €. An àlteren Ruten evtl. Die bereits angesprochene GLX (wenn sie schnell sein soll ), oder mein persönlicher Favorit die Hardy Swift in 9' #5. (Die erste Serie mit dem braunen Taper ). Sie ist dreiteilig, mit sensibler Spitze und lädt bei stärkerer Belastung tiefer nach unten bei ordentlich Backbone.
Gruß
Harald
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Re: Allroundrute Klassiker

Beitrag von Andreas H. »

Hallo,

auch ich würde die Greys XF2 Streamflex empfehlen. Fische ich selber und bin sehr zufrieden. Auch im Vergleich zu anderen Ruten.

Kleiner Tipp: vielleicht die etwas kürzere Rute nehmen -> 8'6''
Die ist dann noch mal 10 Gramm leichter in Klasse 5 als die 9 Fuß Rute.

Gruß :D
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Re: Allroundrute Klassiker

Beitrag von gespliesste »

Hallo,

wir missbrauchen jetzt leider den Thread von Sepp ein wenig, aber ist ja oft so das sich aus einer Eingangsfrage ganz interessante Aspekte entwickeln.

Hans hat mich in einer PN mit Engelszungen bekniet der Orvis Superfine Glass doch mal eine Chance zu geben, da er und einige seiner Kollegen einhellig, auch im direkten Vergleich mit vielen bewährten Ruten, nachhaltig davon begeistert sind. Das lässt natürlich aufhorchen.
Da Achim auch meint moderne Glasfaser Ruten können mehr, als man ihnen zutraut, bin ich selbst skeptisch geworden.

Ich besitze seit vielen Jahren eine historische Hohlglasrute (die erste oder zweite, die jemals Europa erreicht hat) und habe dazu auch schon einige andere Modelle vor dem "Hype" der letzten Jahre mit Genuss gefischt. Aber ich hab bisher weder die Orvis noch viele der anderen neuen Modelle geworfen.
Sobald ich die Chance habe, werde ich versuchen die neuen Modelle noch mal unvoreingenommen probezuwerfen - mal sehen was geht ...

Ob das für die Kritik in Punkto Produktionskosten und Markting einen Unterschied macht, wage ich zu bezweifeln - aber das ist ja bei Kohlefaser nicht viel anders.

Das mit der Teilung kann ich auch nicht nachvollziehen. Ich hab einige 6-teilige und 8-teilige Ruten (Hardy Smuggler, Thomas & Thomas) und nach meiner Überzeugung wird man auch als erfahrener Werfer im Blindtest den Unterschied zu - von der Aktion vergleichbaren - einteiligen Ruten nicht zielsicher rausfinden.

LG,

Olaf
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Thomas E.
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Re: Allroundrute Klassiker

Beitrag von Thomas E. »

Hi,

ich habe neben anderen "neuen" Glasruten auch die Orvis Superfine Glas ausprobiert, sicher ist die nicht schlecht, im Vergleich zu Glasruten von "damals".

Doch ist sie mir zu langsam, im Blankdurchmesser zu dick, zu teuer...Kohlefaser ist nunmal das bessere Material für den Rutenbau !

Ich würde sie daher auch keinem Wiedereinsteiger empfehlen.

Bei der Rutenteilung ist es so, das die vielgeteilten Modelle wohl eine sehr ähnliche Aktion haben können, doch erhöht sich bei dieser Bauart das Rutengewicht und das wirkt sich wieder nachteilig auf die Wurfeigenschaften aus.
Gruß
Thomas Ellerbrock
Mindelpeter

Re: Allroundrute Klassiker

Beitrag von Mindelpeter »

Servus,

ich durfte diesen Sommer ein paar Stunden mit einer Orvis Glas bei uns am Bach verbringen. Maggov war bei mir zu Gast und er brachte seine Orvis mit. Da wir nur trocken und mit Hoppern fischten, konnte die Rute mal zeigen was sie in Sachen Wurf/Drill drauf hat. Griff und Verarbeitung sind top, darf man aber bei der Preisklasse auch erwarten. Für mich persönlich war es Genussfischen pur. Die Rute bändigte auch einige gute Forellen problemlos und gerade das punktgenaue Servieren der doch recht großen Hopper machte mit der Glas Spaß :wink:
Einige Tage später hab ich dann den Vergleichstest gemacht. Mit meiner Orvis Graphit, gebaut 1984, in der gleichen Schnurklasse und fast die gleiche Länge wie die Glas, aber wohl um einiges leichter. (Meine Tippet wiegt unter 50 Gramm)
Und von der Aktion sind beide Ruten ähnlich. Wieder fischte ich mit Hoppern und mein Eindruck war, die alte Orvis von mir kann locker mit der neuen mithalten. Genauso wie es meine alte Sage LightLine kann...
Fazit von mir persönlich, ich habe zwei Ruten die der Glas in nichts nachstehen.
Auf der EWF dieses Jahr zeigte Michi Mauri wieder eine seiner Wurfdemo's. Mit einer seiner neuen Glasruten. Was mir sofort aufgefallen ist, er musste dabei richtig "arbeiten". Das lockere Werfen gelingt mit einer Glasrute auch ihm nicht...

Viele Grüsse

Peter
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Thomas E.
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Re: Allroundrute Klassiker

Beitrag von Thomas E. »

Hallo Peter,

völlig logisch, was Du beschreibt...

doch bedenke, das Michi ein Power- Caster ist !

"Lockeres Werfen" gelingt auch mit Glasruten, wenn sie nicht zu lang sind und eine eher niedrige Schnurklasse haben.
Trotzdem sind sie an­ti­quiert. :wink:
Gruß
Thomas Ellerbrock
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Achim Stahl
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Re: Allroundrute Klassiker

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,

Thomas E. hat geschrieben: Trotzdem sind sie an­ti­quiert. :wink:

Ich werde dir am Freitag das Gegenteil beweisen! [-X 8)


Bis dann!


Achim
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strongbow
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Re: Allroundrute Klassiker

Beitrag von strongbow »

Achim Stahl hat geschrieben:Moin,



Ich persönlich habe auf jeden Fall schon moderne Fiberglasruten geworfen, die ein echtes Highlight und kein Vergleich zu irgendwelchen alten Modellen waren....
Moin mein Lieber,

das habe ich von Dir aber vor Kurzen hier noch *etwas* anders gelesen. Glas kommt mir jedenfalls nicht ins Haus, eher schließe ich mich dem Verein der Freunde klassischer Carbonruten an. ME bleibt Glas ein reiner Marketing-Hype, mit dem die Hersteller einen schönen Schnitt machen. Jede Glasrute, die ich bislang geworfen habe, stand hinter Carbon zurück. Und zwar deutlich.
Achim Stahl hat geschrieben:
... und alle wirklichen TOP Kohlefaser-Fliegenruten, die ich kenne, sind mehrteilig.


Achim
Deine Wahrnehmung bestimmt Deine Realität. Deine Wahrnehmung ist schlicht dadurch bestimmt, dass praktisch alle hochwertigen Karbonruten derzeit (nur) vierteilig angeboten werden. Was in Anbetracht der geradezu legendären Reisefreudigkeit von uns Fliegenfischern ja auch einiges für sich hat. :wink:

Ich wollte aber auf etwas anderes heraus: Theoretisch - und da beisst die Maus physikalisch keinen Faden von ab - sind Teilungen systemische Schwachstellen. Ingenieurstechnisch ideal ist und bleibt daher der einteilige Blank. In anderen Bereichen gibt es auch durchaus (mehr) Einteiliges - bei den den Baitcastern zB.

Es ist daher kein Fehler, sich auf dem Gebrauchtmarkt auch bei 2teiligen Ruten umzusehen, wenn man mit den Nachtteilen beim Transport leben kann. Die meisten von uns könnten das bei Standardruten durchaus. Eine 10er oder 12er, die ich ausschließlich auswärts fische, würde ich mir natürlich auch nie (wieder) als zweiteiliges Modell zulegen.

Cheers!

Tobe
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