Automatische Fliegenrolle

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Kimba0507
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Automatische Fliegenrolle

Beitrag von Kimba0507 »

Hallo Fliegenfischer,

ich habe bei einem Flohmarkt eine automatische Fliegenrolle entdeckt, und weil die recht preiswert war auch gleich mitgenommen.

Leider gab es dazu keine Bedienungsanleitung.

Ich würde diese Rolle ganz gerne mal "gaudihalber" zum Fischen hernehmen, weiß aber nicht, ob es dabei was besonderes zu beachten gibt.

Die Rolle hat ein seitliches Rad, mit dem sich die Feder spannen lässt und einen Hebel zum Aufwickeln.

Speziell würde mich interressieren, ob die Feder überspannt werden kann.

Vielleicht gibt es ja einen Veteranen, der mir ein paar Tips geben kann.

Petri Heil und vielen Dank - Thomas
Peter S., Köln

Beitrag von Peter S., Köln »

Hallo,
ich habe ein paar alte Automatikrollen, in erster Linie zum Sammeln, aber hin und wieder fische ich auch mal damit.
Allgemein ist zur Technik folgendes zu sagen: Die Feder wird beim Abziehen der Schnur automatisch gespannt. Der linke seitliche Ring dient hier nur zum Vor- bzw. Nachspannen, um beim Einholen der Schnur etwas Reserve zu haben
Der kleinere Ring in der Mitte ist eine Vorrichtung, um die Feder auch ohne Schnureinholen zu entspannen. Einfach nach vorne drehen.
Einige Systeme - z.B. die Mitchell 710- haben auf der andern Rollenseite eine Möglichkeit , die Feder zu entkuppeln (Lock und Unlock). So kann man ganz einfach die Schnur zum Wechseln bequem ganz abziehen.
Wenn du also eine Schnur aufziehen willst, bindest du sie an und drehst 2-3 Umdrehungen an dem Spannring, den Hebel ziehen und die Schnur schnurrt auf die Rolle. Wenn die Vorspannung nicht ganz reicht, spannst du eben nach.
Nun zum Fischen: Du ziehst soviel Schnur ab, wie du gerade brauchst, dann drehst du noch etwas am Spannring nach. Schnur auswerfen und wieder von Hand einstrippen. Hast du einen Biss, ziehst du den Fisch von Hand ran und holst die Lose zwischendurch ein, indem du den Hebel ziehst.
Ich denke, wenn es nicht das Gewichtsproblem gäbe (eine DAM trutt-o-mat 4050 wiegt fast 300 g), wäre dass die komfortabelste Art des Fliegenfischens.
So aber merkst du nach einiger Zeit deine Gelenke an Hand und Ellenbogen, da du, weil die Balance zwischen Rute und Rolle nicht mehr stimmt, etwas verkrampft wirfst.
Trotzdem nehme ich ab und zu so eine Automatik auf einer Gespliessten zum
Salmonidenfischen vor -ganz nostalgisch- und freue mich bei einem Erfolg doppelt. Eine schöne Forelle, mit diesen alten Geräten gefangen, ist schon was besonderes.
Kimba0507
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Beitrag von Kimba0507 »

Hallo Peter,
vielen Dank für Deine Tipps.
Ich habe meine Rolle auch auf die Waage gelegt. Ergebnis: 300g mit Schnur.

Habe jetzt aber noch eine Frage. Du sagst, dass ich nach dem Abziehen nochmal an dem Spannrad drehen sollte. Wenn ich die Rolle an der Rute habe, dann steht der Hebel nach vorne und das Spannrad ist rechts. Für einen Rechtshänder etwas ungeschickt.
Habe ich etwa eine Linkshänderrolle gekauft???

Vielen Dank

Thomas
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Harald aus LEV
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Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Thomas,
Das gehört so. Ist an meiner DAM Truttomat auch so.
Gruß Harry
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
Peter S., Köln

Beitrag von Peter S., Köln »

Hallo Thomas,
wie Harry schon sagt, ist das normal.
Dieses zusätzliche Nachspannen machst du eh nur, wenn du das erstemal
wieder wirfst. Da du die Rolle ja nur vollständig entspannt weglegen sollst,
hättest du nach dem ersten Abziehen nur die dabei enstandene Spannung zur Verfügung. Also drehst du zusätzlich ein paarmal am Spannring, um etwas Reserve zu haben. Ob du das vor oder nach dem Abziehen machst, ist letztlich egal.
Wenn es für dich praktikabler ist, gibst du die Vorspannung vor dem Abziehen der Schnur auf die Rolle.
Bei solch "technischen" Beschreibungen tue ich mich schwer mit dem präzisen Formulieren, aber vielleicht verstehtst du trotzdem was ich sagen will.
Ansonsten schick mir eine PN. (Findest du auf der Einstiegsseite ganz unten)
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