Czech Rute

Alles rund um Stärken & Schwächen, Marken, Klassen, Aktionen u.s.w. der für unser Hobby unverzichtbaren "Gerten" und "Schnuraufwickler". Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, gute oder schlechte Erfahrungen zu bestimmten Gerätschaften mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

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Daniel1983
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Czech Rute

Beitrag von Daniel1983 »

Hallo zusammen,

fischt jemand diese Rute und kann Erfahrungen preis geben?

http://www.czechnymph.com/en/e-shop/rod ... 4-in-1-rod

Finde die Option mit dem "Zwischenstück" recht geil, macht die Rute je nach Gewässer recht variabel!

Packt eine 3er Czech neben den üblichen Forellen auch mal eine ordentliche Barbe oder sollte man doch lieber zur 4/5 Variante greifen?

TL
TL Daniel
Lechhuchen
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Re: Czech Rute

Beitrag von Lechhuchen »

Servus Daniel!

Ich gehe auch viel zum Czech-Nymhing und habe da so meine Erfahrungswerte. Mit der HANAK habe ich auch schon "geliebäugelt" ... habe aber schon ein paar andere Ruten, die für CZ-N gut gehen ... von daher habe ich mir den Erwerb dieser HANAK bisher verkniffen ... zur Wahrung des Familienfriedens :lol:

Ich kann Dir also nicht sagen, wie die Rute in der Praxis ist - ich denke aber bestimmt gut da bei H. die Qualität eigentlich immer stimmt. Was Erfahrungswerte mit Barben betrifft: Also bei mir ist die Quote beim CZ-N in etwa 80% Barben, 15% Äschen, 5% Forellen. Von daher kann ich Dir empfehlen, die 4/5 zu wählen, wenn Du ebenfalls überwiegend mit Barben in Berührung kommen wirst. Ich habe in den letzten Jahren eine schöne 10ft #3er verwendet (selbst gebaut), die klasse ist ... allerdings bin ich eben wegen der Barben auf ein 4/5-Modell mit 10ft (Scierra HM+) gewchselt. Mit der habe ich keinerlei Probleme, jede auch noch so wilde Barbe zu bändigen ... bei der 3er hatte ich da schon einige Probleme.

Wichtiger als die solide Rute ist aber bei den Barben meines Erachtens das Vorfach ... da gehe ich eigentlich nicht mehr unter minimal 18er ... ich verwende auch immer Flourcarbon ... das halt eine etwas niedrigere Tragkraft hat ... muss man ebenfalls einkalkulieren.

Es ist immer ein Kompromiss ... wenn überwiegend Barben vorkommen, dann musste stabiler Fischen ... zu Lasten von evtl. etwas weniger Bissen bei den Äschen ... das nehme ich aber gerne in Kauf ...

Wenn Du weit überwiegend Äschen fängst (je nach Vorkommen) reicht die 3er und dünnere Vorfächer ... aber die erste richtige Barbe wird sich dann sicher verabschieden ...

Ich würde Dir aus dem Bauch raus die 4/5er empfehlen ... und das mehr an Gewicht würde ich dann durch eine möglichst leichte Rolle ausgleichen ... übrigens ist die Rolle beim CZ-N wichtig ... zwar weniger wegen der Schnur, aber als "ausgewogenes" Gegengewicht zur langen Rute ... sollte weder zu leicht sein (da Rute sonst zu kopflastig) und auch nicht zu schwer (da Rute eben hinten zu "hecklastig") ... und trotzdem Wert auf die Bremse legen ... muss absolut ruckfrei anlaufen ... vor allem bei den Äschen ... Danielsson Midge oder die ganz kleine Vosseler kann ich Dir empfehlen ... aber schon wieder ein Grenzfall, wenn´s tatsächlich auch um Barben geht, die öfters als nur zufällig gefangen werden (sollen) ...

Viel Spaß mit der HANAK!!! Berichte dann doch mal, wie sie ist ... interessiert mich persönlich ... denn bis zu 3,20 Meter Länge ist schon ein Argument ... brauchts zwar nicht wirklich 100% ... aber als gute Option für bestimmte "schwierige Fälle", wo mit waten nix geht, ist das bestimmt nicht schlecht ...

VG!

Huchi
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Lutz/H
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Re: Czech Rute

Beitrag von Lutz/H »

Lechhuchen hat geschrieben:Servus Daniel!

Ich gehe auch viel zum Czech-Nymhing und habe da so meine Erfahrungswerte. Mit der HANAK habe ich auch schon "geliebäugelt" ... habe aber schon ein paar andere Ruten, die für CZ-N gut gehen ... i
Hallo Huchi

Was sind den deine sonstigen Set-Ups und oder Ruten.
Überdenke auch gerade dieses Thema und habe eine 10 FT #4 im Auge,
eine längere als 10 Ft., ist mir bisher noch nicht geheuer,
ich habe etwas Angst das das etwas kopflastig wird,
deine Erfahrungen würden mich schon interessieren.

GrußLutz
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Fear No Fish
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Re: Czech Rute

Beitrag von Fear No Fish »

Es kommt immer darauf an auf was Du fischst. Ich fische bei uns am Gewässer eine 2 er Czech Rute, aber nicht nur um zu CZ Nymphen sondern auch um
mit der Trockenfliege zu fischen.
Für meine Zielfische ist die 2 er völlig ausreichend. Als Rolle habe ich ne feine Vosseler.
Ich habe auch noch eine 3 er mit 10 ft, allerdings ist das bei uns am Bach schon eher zu lang und mir für die feine Fischerei auch schon fast wieder zu
schwer. Wenn Du natürlich wie Daniel, Barben im Gewässer hast ist das schon nicht mehr zu verantworten mit einer 2 er oder 3 er.

Problem ist nur um so schwerer die Rute und deine Fliegenschnur umso schwerer musst Du fischen, damit du überhaupt noch genug
Kontakt hast zu deinen Nymphen bzw. die Drift sauber mit gehen kannst, sonst kann es nämlich sein deine Fliegenschnur hängt lasch
in der Gegend rum und du spürst oder siehst nichts oder erst wenn es zu spät ist.
tight lines
Gruss Volker
Lechhuchen
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Re: Czech Rute

Beitrag von Lechhuchen »

hallo Lutz,

gerne! Bei mir war das am Anfang etwas Sucherei, bis ich das für mich optimale CZ-N-Gerät endlich gefunden hatte. Als ich damit eingestiegen bin, gab es auf dem Markt fast noch kein brauchbares Gerät, dass die meiner Meinung nach wichtigsten Anforderungen erfüllt: Rute mit (minimal) 10 ft, sehr sehr leichter Blank, ausgewogene parabolische Aktion, die komplett aufgebaute Rute einschließlich Rolle so leicht, dass Du einigermaßen ermüdungsfrei ein paar Stunden fischen kannst. CZ-N macht mit einer schweren Rute / Rolle einfach auf Dauer keinen Spaß ...

Bei mir haben sich dann über die Jahre zwei Ruten herauskristallisiert, die ich nunmehr seit einiger Zeit begeistert fische. Die eine ist eine 3er, die aus einem CTS Affinity-Blank aufgebaut ist. Den Blank gibts hier bei Karl Bartsch http://www.rutenbau.eu/shop/affinity-10 ... h=21_24_88

was soll ich sagen ... ultra leicht ... genau das, was ich für CZ-N immer gesucht hatte ... anders kann ich´s nicht beschreiben ... so eine Rute bekommt man fertig nicht zu kaufen.

Als rolle nutze ich (übrigens für beide Ruten) jeweils eine Vosseler RC1. Das ist meines Wissens die kleinste von Vosseler. Qualitativ und vor allem gewichtsmäßig für uHu Gramm ein Gedicht. Hat keine justierbare Bremse, sondern man muss sich beim Grund-Setup für eine Bremseinstellung entscheiden. Sie läuft bei entsprechender Voreinstellung wirklich seidenweich an und den Rest mache ich (bzw. wohl die meisten) beim CZN dann eh über die Schnur. Von der RC1 habe ich 2 Stück. Eine mit einer 3er Schnur für die 3er Rute und eine mit einer 4er Schnur für die 4er Rute, die ich Dir jetzt gleich noch beschreibe.

Ich war einige Zeit auf der Suche nach einer 10ft-Rute "von der Stange", also fertig aufgebaut, die ähnliche Anforderungen, aber eine Schnurklasse höher wegen etwas größerer Fische erfüllen sollte (viele stattliche Barben an unserem Fluss!). Und da gibt der Markt (bzw. gab er früher) nicht wirklich viel brauchbares her. Entweder waren es viel zu schwere Stecken, viel zu harte, viel zu weiche oder es passte qualitativ irgend was anderes nicht. Irgendwann hatte dann Scierra Anfang/Mitte der 200er die HM+ Serie herausgebracht. Und hier war dann auch ein vierteiliges Modell in 10ft, Klasse 4 dabei, das dann u.a. in Internetforen usw. als der neue Stern am CZN-Himmel mit gutem Preis-Leistungsverhältnis bezeichnet wurde. Ich habe mir die Rute dann sofort gekauft und muss sagen, dass sie tatsächlich eine Art Ausnahme in dem (sagen wir mal mittleren Preissegment) war. Mir ist allerdings nicht bekannt, ob´s diese Rute jetzt noch gibt ... auf die schnelle habe ich im www nichts gefunden ... wäre schade, wenn´s die nicht mehr gibt. ... Aber vlt. über ebay ...

Ja ... mehr gibt´s eigentlich nicht zu sagen ... mit diesen beiden Ruten fische ich czn eigentlich das ganze Jahr über und das reicht mir ... klar gibt es mittlerweile einige Hersteller, die sich jetzt auf CZN erst so richtig einschießen und eine Rute nach der anderen hervorbringen, die man sicherlich ebenfalls nehmen kann ... allerdings wären mir die bei weitem alle zu teuer ... die eingangs genannte HANAK ist da eher noch eine Ausnahme ... da wenn ich mir jetzt den neuen SAGE-Katalog ansehe ... gibt´s ja mittlerweile auch eine tolle CZ-N-ESN-Rute ... aber wer zahlt freiwillig so viel für einen Stecken, mit dem man dann eigentlich gar nicht wirft, genau genommen ... bei CZN zählen für Rute / Rolle wie gesagt andere Atribute, die wichtig sind ... da brauch ich echt keine für 600 Euro ... da tut´s auch was günstigeres ... das man aber halt erst mal suchen und finden muss ... aber manchmal ist ja auch der Weg das Ziel ... ich habe allein über die Rutensuche viel zum Thema CZN dazu gelernt ... und auf das Auseinandersetzen mit der ganzen Materie kommt es ja an und macht es erst interessant ...

Ansonsten zum Setup: Unspektakulär bei mir! Ich benutze selbst geknüpfte Vorfächer - allerdings immer aus Fluorcarbon ... benutze einen eingeschlauften 40 cm braided-Bissanzeiger, wie es ihn für czn überall zu kaufen gibt ... ja, und benutze ausschließlich selbst gebundene CZN-Nymphen in allen möglichen Variationen, Farben und Gewichten ... je nachdem, auf was es "heute" gehen soll ... Äschen ... Barben ... oder doch mal wieder Forellen? Wobei CZN auf Äschen schon am meisten Spaß macht ...

Ich wünsche Dir viel Spaß auf dem Weg zum CZN-Fischer!

Huchi
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Lutz/H
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Re: Czech Rute

Beitrag von Lutz/H »

Danke Huchi

Sind wertvolle Infos.
Da wir schonmal dabei sind, kannst du noch etwas zu
deinen Vorfächern erzählen,Aufbau und Länge.

Danke
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Lechhuchen
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Re: Czech Rute

Beitrag von Lechhuchen »

Servus Lutz,

gerne! Geht auch relativ schnell! Nachdem ich einige Bücher gewälzt hatte und zunächst mit ultra-komplizierten Montagen probiert hatte bin ich irgendwann zur Erkenntnis gekommen, dass beim CZ-N weniger einfach mehr ist.

Es gibt für mich einen ehernen Grundsatz: Die gesamte Montage muss konsequent darauf getrimmt sein, dass alles möglichst rasch zum Grund runter kommt!

Das schaffst Du nur durch eine geschickte Kombination von möglichst (soweit je nach Fischbestand halt vertretbar) dünnen Vorfachbestandteilen aus Flourcarbon und Deinen verwendeten Fliegen. FC sinkt nachweislich (und durch eigene Erfahrungen belegbar) wesentlich schneller als normales Mono ab.

Wichtig sind also neben dem Vorfachmaterial natürlich auch die Fliege bzw. (falls erlaubt) die Fliegen. Diese müssen ebenfalls auf schnell sinkend getrimmt sein. Jetzt könnte man sagen: Okay, einfach reichlich Tungsten drauf tüdeln und fertig - aber weit gefehlt!

Das wichtigste ist, dass Deine Fliegen der Strömung möglichst wenig Angriffsfläche bieten. Das heißt: Möglichst schlanke Fliegen vorzugsweise selbst binden, Gewicht Tungsten ja, aber maßvoll einsetzen ... immer mit dem Hintergrund weniger Körperfülle ist wichtiger als viel Gewicht ... Schnickschnack wie Beinchen, Hecheln, alles was irgendwie absteht und Strömung fängt am besten komplett weg lassen ... dann werden die Fliegen tauchen wie Bleienten ... fast deep and down zum Grund und immer am Grund entlang ... am Grund geht´s rund ... das ist für mich persönlich das wichtigste Geheimnis vom CZ-N ... mal abgesehen von der richtigen Köderführung halt dann auch noch ... immer Tuchfühlung zu den Nymphen halten ... wenn die Montage stimmt, merkst Du jedes Steinchen am Grund ... und dann jeden noch so kleinen verdächtigen Zupfer sofort mit Anhieb (bzw. Anheben der Rute) quittieren ... besonders bei den Äschen ... es braucht einige Erfahrung ... aber wenn alles passt, kommt die von allein.

Ansonsten zum Vorfachaufbau:

Bei mir hat sich so gut wie immer und in fast allen Anwendungssituationen eine Vorfachlänge herauskristallisiert, die in etwa der Rutenlänge entspricht - das muss aber natürlich je nach Gewässertiefe selbst variert werden. Meine persönlichen "wohlfühl-Vorfächer" sind also in der Regel so gut wie fast immer 3 Meter lang. Vor der Fliegenschnur habe ich dann zuerst einmlal einen 40 cm braided Bissanzeiger (Geflecht-Bissanzeiger in auffälliger Färbung, neon-orange oder gelb) eingeschlauft - der gehört also eigentlich noch nicht zum Vorfach, da dieser auf der Wasseroberfläche schwimmt ... und das tut er am besten, wenn er vorher ordentlich gefettet wurde!!! Bei genauer Betrachtung ist mein auf Tiefe gehendes Vorfach also eigentlich nur 260 cm (ohne Bissanzeiger) lang. Der Bissanzeiger ist beim gesamten CZ-N-Vorgang das einzige (und das je nach Tiefe auch nicht immer), was die Wasseroberfläche berührt ... die Fliegenschnur tut das bei mir nie ... sie ist also eigentlich völlig unwichtig ... aber wenn beim CZ-N mal nix geht (und das kommt auch vor), dann stelle ich mit der gleichen Rute / Rolle auf Trocken oder normales Nymphen um ... von daher also lieber doch eine qualitativ gute Fliegenschnur verwenden, die man dann auch dafür verwenden kann, um schnell auf andere Methoden umstellen zu können ... manche meiner Kollegen haben zwischenzeitlich gar keine Fliegenschnur mehr auf der Trommel, sondern nur noch Mono ... das wäre mir aber dann irgendwie schon zu blöd .... dann kann ich ja auch gleich mit der Spinnrute oder mit der Stippe raus gehen ...

Der Rest des Vorfachs besteht (nach dem Bissanzeiger) dann zuerst aus ca. 20 cm von 20er Fluorcarbon. Da kommt dann ein Pitzenbauer-Ring hin. Das gewährleistet, dass man an der Stelle auch mal schnell ein komplettes Vorfach austauschen kann. Der Rest (sprich ca. 240 cm) ist bei mir aus durchgehendem (parellelen) Flurcarbon in der erforderlichen Stärke. Wenn´s Barben gibt - nicht unter 0,20 oder auch mal 0,18 mm. Wenn´s nur nach Forellen und Äschen riecht auch mal 0,16 ... wenn ich je nach Jahreszeit und Fliegen und jeweiligem Gewässer dann auch mal nur auf Äschen pirsche, dann gehe ich oben schon auch mal bis auf 0,12 Flourcarbon runter ... das ist dann aber für mich die absolute Untergrenze ... alles drunter würde ich mir auch bei den Äschen nicht mehr trauen, denn an den Gewässern wo ich fische werden auch die relativ groß ...

Wo nur eine einzige Fliege erlaubt ist (mittlerweile an einigen Gewässern), war´s das dann auch schon! Wenn aber 2 oder sogar mehr Fliegen erlaubt sind, dann lasse ich das Vorfach zuerst etwas länger und durchgehend und kappe es dann dort (meistens 30 bis 50 cm über der Grundfliege) und binde dort einen 10 bis 15 cm Springer mit Chirurgenknoten ein. Wichtig ist dabei, dass der Abschnitt, den Du als Springer verwendest nach oben absteht ... falls man den nach unten nimmt, gibt´s nach meiner Feststellung leichter Verwicklungen zwischen Vorfach und Springer. Wenn man mit dem CZ-N dann anfängt, hat man zuerst öfters Verwicklungen von haupt-Vorfach und Springer ... das nervt ... aber man findet intuitiv irgendwann einen "Wurfstil" ... eher nur einen "Schwipp-Stil", um das ganze auch ohne Verwicklungen raus und am Grund entlang zu bekommen ... da brauchts etwas Geduld ... nicht entmutige lassen ... das wird alles!

Sonstiges Zubehör brauchste ansonsten nicht ... das ganze möglichst einfach zu halten, ist wie gesagt viel besser als zu kompliziertes zu montieren. Du brauchst auch keine speziellen Vorfächer für CZ-N oder gezogenes Monofil o.ä. .... ebenfalls brauchst Du keine von den kleinen durchsichtigen Plastikteilchen (Roller), an die die Springer angebunden werden können ... alles viel zu teuer und kompliziert ... wenn Du das obengenannte beachtest, dann wirst Du relativ bald deine ersten CZ-N-Fische fangen ... das müssen dann auch nicht unbedingt Äschen sein ... meistens geht´s mit Barben als erste CZ-N-Fische los ... aber auch Aitel, Aland, Brachsen, Barsche ... alles schon damit erwischt!

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Spaß auf dem weiteren Weg zum CZ-N-Fischer. Du wirst auf jeden Fall mehr Fische haken, als früher ... gehe also bitte sorgsam damit um ... und immer auf dem Teppich bleiben ... pass vor allem auf, dass Du nicht bei Kollegen in Verruf kommst ... es gibt am Wasser viele, die CZ-N-Spezies überhaupt nicht gerne sehen ... einfach aus dem Grund, weil sie glauben, dass ihr "nur Trockenfischen" oder nur "normal"-Nymphen viel edler und waidgerechter sei ... weil sie aber weniger Bisse bekommen als Du evtl. dann, sind sie neidisch und verbreiten Gerüchte ... obwohl sie selbst niemals den Widerhaken andrücken würden.

Das ist auch noch so ein Punkt: Bitte nur widerhakenlose Nymphen binden und verwenden ... es gibt (z.B. von HANAK) klasse dünndrähtige aber sehr stabile widerhekenlose Haken, die genau für´s CZN gemacht sind ... besser geht´s nicht ... auch die tragen erheblich zum schnellen Absinken der Nymphen bei ... und wenn Dir mal einer Vorhaltungen machen wird, dann zeig ihm einfach Deine Nymphen in der Dose, die alle keinen Widerhaken haben (sollten) und lass Dir dann seine Plumsdinger mit Widerhaken zeigen ... dann ist wahrscheinlich sofort Ruhe ... es schadet aber auch absolut nichts, wenn Du Dich generell schon vorher erkundigst ob dort, wo Du zum Fischen gehst CZ-N als "normal und unkritisch" oder ob es dort eher als "verpönt und kriminell" abgehandelt wird ... dann bist Du schon im Vorfeld auf der sicheren Seite ... ich fische nur dort CZN, wo´s keine Probleme und Kommentare in Richtung "unfairer Fischer" gibt ...

So, das war jetzt weniger nur zum Vorfach, sondern mehr zum CZ-N allgemein .... das ganze ist als Gesamtpaket zu verstehen, das nur dann funktioniert, wenn mehrere Dinge passen ... ich wollte Dir das einfach auf den Weg mitgeben, weil es einen gewissen "Leidensweg" über Jahre mit darstellt ... das ganze ist aus mehreren Perspektiven spannend, interessant - aber auch keinesfalls "einfach" - und schon gar nicht am Wasser selbst "unumstritten" ... deshalb:

Viel Spaß beim probieren aber auch Vorsicht bei der maßvollen Anwendung - Augen auf und lieber nicht zuviel mit andernen Schlaumeiern am Wasser drüber reden ... genieße es mehr für Dich, dann kann´s und wird´s Dir eine ganze Menge Spaß machen! :wink:

Huchi
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Lutz/H
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Re: Czech Rute

Beitrag von Lutz/H »

Danke das du dir Zeit genommen hast mir eine derart
ausführlichr Antwort zu geben.
Wünsche dir eine gute Saison 2014 :smt039
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storlax
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Re: Czech Rute

Beitrag von storlax »

Hallo!

Das Thema treibt mich auch gerade um.
Hat jemand von Euch diesbezüglich Erfahrung mit den Ruten von Greys, z.B die XF2 Streamflex (plus)-Serie, in 10ft #4?
Tight Lines
storlax
Obi
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Re: Czech Rute

Beitrag von Obi »

Moin!

Darf ich mla eine Frage fragen? :mrgreen:

Achtet ihr bei der Auswahl der Ruten-/Rollen-Kombination darauf, dass die Rolle die Rute ausbalanciert? Wenn die Rolle zu leicht ist, wird die Rute kopflastig. Schwerere Rollen schaffen zwar gute Ballance, aber das Gesamtgewicht nimmt auch zu. Ich stelle mit das ziemlich anstrengend vor, mit einer kopflastigen Rute "am langen Arm" zu fischen......

Achso - und was ist mit einer GL Fario, 4wth / 10 ft? Das wär' doch auch ein feines Stöckchen ......... :roll:

Danke und Gruß,


Obi
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gezz
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Re: Czech Rute

Beitrag von gezz »

Hallo,

habe den Thread gerade erst gesehen. Sehr interessant! Ich fische auch sehr viel mit langen Ruten und Nymphen. Zum Einsatz kommen bei mir derzeit zwei Ruten: eine Guideline Fario #4 10ft. und eine Guideline LeCie #3 10ft. - wobei die 3er zumeist genutzt wird.

Wichtig finde ich persönlich bei der Wahl der Rute, dass Sie nicht zu kopflastig ist, sondern eine sensible Spitze hat und der Blank bis zur Mitte arbeitet. So spürt man die zarten Äschenbisse meines Erachtens viel besser und Aktion federt die erste Flucht sanft ab. Auch das Fischen mit feinen Vorfachspitzen ist auf diese Weise unproblematischer.

Die Wahl der Rolle ist m.M.n. sehr wichtig: Ich würde die Rolle auf keinen Fall zu schwer wählen. Die Rute sollte mit Rolle und Schnur gut ausbalanciert sein, d.h. an dem Punkt, wo üblicherweise der Zeigefinger endet, sollte eine Waage sein. Als Richtwert: Die Rolle auf meiner 4er Rute wiegt ohne Schnur 150g, die 3er entsprechend ein paar Gramm leichter. Das reale Gewicht ist zwar relativ hoch, das gefühlte Gewicht beim Fischen ist aber wesentlich niedriger, als bei leichteren Rollen (der Ausgleich des langen Hebels wurde schon angesprochen).

Neben der Rute von Hanak und den von mir genannten GL-Ruten gibt es noch ein paar andere interessante Modelle derzeit: z.B. die neue "Mag" von Vision, oder aber von Cortland die "Competition Nymph". Wenn es auf Barben geht, würde ich eine 4er nehmen, sonst eine 3er.

Viele Grüße
Alex
I am haunted by waters.
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Martin 1960
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Re: Czech Rute

Beitrag von Martin 1960 »

Hallo Michael wünsche einen '*'-Tag.
OBI hat geschrieben:Achtet ihr bei der Auswahl der Ruten-/Rollen-Kombination darauf, dass die Rolle die Rute ausbalanciert?
Also unbedingt, das Fischen ist dann einfach "bequemer!

Selfmade => Dachdeckerblei so aufgerollen, dass es dann am Ende des Rutenblanks in die Rute eingesteckt werden kann,
also leicht konisch.
Und unbedingt daran denken ein Band mit einzurollen, sonst bekommt man das Blei nur sehr mühselig wieder heraus.

Dann "dynamisch" Testen und je nach Ergebnis, von der Spitze des Konuses her, Stück für Stück, einkürzen.

Denn ein Trägheitsmoment, das sich einer Drehbewegung entgegen setzt,
setzt sich aus den Massen und dem Abstand (Radius im quadrat!) zum Drehpunkt zusammen
und ist am kleinsten, je näher das Gewicht am "Drehpunkt" ist.

Wenn Du also Deine Rute&Rolle&Schnur-Kombo mit so wenig wie notwendigen "Zusatzgewicht" ausrüsten willst,
dann sollte dieses Zusatzgewicht so weit weg vom Drehpunkt sein, wie möglich ist.
Also im Idealfall im Rutenknauf.
Freundlicher Gruss, Martin

"jetzt kann ich es, ...." nur eine kurzer Moment!
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