Einhand vs. Zweihand

Alles rund um Stärken & Schwächen, Marken, Klassen, Aktionen u.s.w. der für unser Hobby unverzichtbaren "Gerten" und "Schnuraufwickler". Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, gute oder schlechte Erfahrungen zu bestimmten Gerätschaften mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

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FredFly
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Einhand vs. Zweihand

Beitrag von FredFly »

Hallo!
Da ich dieses Jahr mehr am Rhein auf Rapfen und Zander fischen möchte habe ich die Überlegung gestartet mir eine Zweihandrute zuzulegen.
Bisher fische ich mit einer 9,6' G.Loomis Pro4X in #8... frage mich jedoch ob ich mit einer Zweihandrute und Schusskopf nicht evtl besser bedient wäre was mein 'Arbeitsbereich' angeht? Sprich bei wenig bis keinem Rückraum an der Steinpackung mit der Zweihand und Speycast bessere Wurfweiten und weniger Leerwürfe erreiche.
Diesbezüglich würde ich mich über Eure Einschätzung freuen... macht eine Zweihand Sinn am Rhein? Welche Rutenklasse würdet ihr hier empfehlen? Falls ihr es für eine sinnige Anschaffung haltet auch gern Empfehlungen für ein günstiges Einstiegsset in Sachen Zweihandfischerei!
Im Wasser stehend, Natur um Mich, obs beisst ob nicht, sich bewusst werdend
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Dietmar0671
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Re: Einhand vs. Zweihand

Beitrag von Dietmar0671 »

Hallo...

...nun ich würde Dir ein Switchrute in 10,6' - 11' in Klasse 6-7 empfehlen. Dazu einen passenden Schusskopf mit entsprechenden Polyleader.

Mit einer Switchrute bis Du universal.

Bitte achte darauf, dass die Klassifizierung von Switchruten nicht eindeutig ist, d.h. je nach Herstellter werden sie nach Einhand oder Zweihand klassifiziert.

Schau mal bei Angling Active in UK....dort werden gerade die Shakespeare Oracle Switchruten abverkauft. Für das Geld ein Schnäppchen...Und der Service von Angling Active ist herausragend.

https://www.anglingactive.co.uk/shakesp ... witch.html

Als Rolle was einfaches...die Rolle dient nur als Schnuraufbewahrung. Den Schusskopf von Mike Barrio ----> https://www.flylineshop.com/shop.html#! ... y=10329716

Polyleader von Airflo....dann hast Du fast alles wesentliche zusammen für unter 200 Euro.

Viele Grüße

Dietmar
Zuletzt geändert von Dietmar0671 am 21.03.2016, 15:31, insgesamt 3-mal geändert.
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FredFly
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Re: Einhand vs. Zweihand

Beitrag von FredFly »

Könntest du/ihr mir Auskunft geben wie ich mich bei den Schnurklassen von Switchruten orientiere? Wo liegt der Unterschied de AFTMA-Klassen von Ein- und Zweihandruten??
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CPE

Re: Einhand vs. Zweihand

Beitrag von CPE »

Hallo Fred,

Unter Umständen liegt deine #8er im Bereich einer 5er Switch. Das sparte Schnur-Invest.

TL, Norbert


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Re: Einhand vs. Zweihand

Beitrag von Dietmar0671 »

Fred,

am besten Du orientierst Dich nicht an der Klasse sondern welches Kopfgewicht die Rute braucht/wirft.

Die Shakespeare Oracel EXP Switch wird bei # 7/8 mit 23 Gramm Schusskopfgewicht angegeben; das sind ca. 355 Grains.

Meine Meiser Switch, 11' #7/8, wird mit einem Grainwindow von 450 bis 500 Grains angegeben, also 29 Gramm bis 32 Gramm

http://www.shimanofishnetwork.de/fliege ... dschnuere/

Ich fische sie lieber leicht mit 29 Gramm...das liegt am persönlichen Empfinden.

Ich hoffe ich konnte es Dir etwas näher bringen.

TL

Dietmar
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FredFly
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Re: Einhand vs. Zweihand

Beitrag von FredFly »

Das ist doch ein ANfang zur Orientierung! -Vielen Dank!
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Re: Einhand vs. Zweihand

Beitrag von Dietmar0671 »

...und wenn ein Grainwindow angegeben ist so unterscheidet sich das nach:

Scandi Schusskopf
Skagit Schusskopf
Short Belly Speyline
Mid Belly Speyline
Long Belly Speyline

Mit dem Grainwindow ist NICHT nur der Schusskopf selbst gemeint...Polyleader, MOW Tips etc. müssen zum Kopfgewicht hinzuaddiert werden und in Addition ins Grainwindow passen.

Siehe hier:

http://meiserflyrods.com/what-is-grain-window.php


TL Dietmar
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cdc
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Re: Einhand vs. Zweihand

Beitrag von cdc »

Hallo Fredfly, worin besteht dein Problem mit der Einhand bei eingeschränkten Freiraum???
Alles wozu du in der Lage bist mit einer Zweihänder geht auch mit der Einhand....
Zugegeben mit der ZH geht es entspannter dafür mit der EH bedeutend feinfühliger...
Deine 9'6 #8 hat beste Voraussetzungen...

Das war nur mal so ein kleiner Denkanstoß... Gruß Jürgen
"Ein 12m-Wurf auf den Punkt macht mehr Sinn als ein 22m-Wurf in die Botanik."
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Re: Einhand vs. Zweihand

Beitrag von Forelleke »

Morgen,

das ist ein guten Empfehlung Dietmar...
ich suche schon seit länger eine 6 teilige Switch.

Ich möchte hauptsächlich , eigentlich nur, mit der Rute speycasten also nicht überkopf und meistens ohne Polyleader. ( Isar)

Wäre es jetzt ratsam etwas schwerer zu gehen ..? also den 8/9 Barrio zu fischen auf den 7/8...?
Oder welche Schnur würdet ihr da empfehlen?

Und nebenbei, da ich in Mai nach Loch Currane fahre, das Teil Einwand Lough Style zu fischen...

Vielen Dank,

Roel
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Dietmar0671
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Re: Einhand vs. Zweihand

Beitrag von Dietmar0671 »

Hallo Roel,

bitte beachte, dass die 7/8 von Barrio 27,5 Gramm schwer ist, die Oracle EXP jedoch auf 23 Gramm ausgelegt ist.

Wenn Du auf Lachs fischen willst ist die 7/8 sicher die bessere Wahl.

Vielleicht ziehst Du diese Schnur in Betracht:

https://www.anglingactive.co.uk/shakesp ... -line.html

Ansonsten ruf Mike an und frag ihn welche seiner Schnüre auf die Oracle passt. Vielleicht passen seine Switch 5/6 (22 Gramm) oder Switch 6/7 (24,5 Gramm)

Abgesehen davon; ich besitze die Oracle EXP Spey in 12,9' und 13,9' in # 8 und 9 als Backup Ruten. Für das Geld einfach nur hervorragend! Einzig das schwere Cordure Rohr stört. Ausstattung ok (Ich habe an Loomis Ruten Kork gesehen der gruselig war...an der Oracle voll ok) und lassen sich gut werfen, überraschend gut.

Benutze mal die Suchfunktion bei salmonfishingforum.com

Viele Grüße

Dietmar
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Re: Einhand vs. Zweihand

Beitrag von stephan_81 »

Hallo,
Ich bin relativ häufig am Rhein unterwegs und Fische auf Zander.
Eine zweihandrute kommt für mich dabei nicht in Frage.
Ich fange 90% meiner Zander auf den letzten 3 Metern.
Das ist in meinen Augen nicht die Paradedisziplin einer Zweihandrute, da es beim kompletten ausfischen (einstrippen) des Schußkopfs eine ziemliche plackerei ist den Kopf wieder aus den ringen zu bekommen.
Vielleicht wäre eine schnur mit kurzer Keule auf deiner Einhandrute ein Ansatz für dich?
Viele grüße,
Stephan
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Dietmar0671
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Re: Einhand vs. Zweihand

Beitrag von Dietmar0671 »

Hallo Stephan,

ich möchte folgendes bemerken:

1. Wir reden hier nicht über eine 13' und mehr Fuss lange Zweihandrute sondern
2. ein 10,6' bis 11' lange Switchrute für die es
3. Switchschnüre gibt die mit der Runningline fest verbunden sind, also keine Schlaufenverbindung und somit übergangslos wie eine normal WF Schnur. Siehe Barrio, Gaelforce und diverse andere Hersteller.
4. Diese Schnüre sind ohne Probleme mit einem Rollwurf ausgelegt um anschließend einen Speycast mit bis zu 15-20 Metern easy ohne diverse Rückwürfe folgen zu lassen...ganz entspannt.
5. Und wer sagt, dass der ganze Kopf aus den Ringen sein muss? Ich denke das kommt auf die gewollte Weite des Wurfes an...ob ganz raus oder teilweise.
6. Zwischenzeitlich gibt es schon Short Scandi Köpfe die keine 10 mtr. und kürzer sind.
7. Eine Switchrute ist sowohl gut für Überkopfwürfe, Switch- und Speycastings geeignet...und somit universeller einsetzbar ist.

Das mit der Feinfühligkeit...ja, das will ich nicht bestreiten...weil ich bisher nicht darauf geachtet habe...aber sind Zanderfliegen für feinfühliges Fischen geeignet?

Ich fische auch auf Forellen mit einer 4er Switch...mit Erfolg. Ob ich mit einer 4er Einhand erfolgreicher wäre....ich weiß es nicht.

Aber so hat jeder seine Vorlieben, Wünsche und Meinungen...und vorgenannte ist meine Meinung :D

TL

Dietmar
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Re: Einhand vs. Zweihand

Beitrag von stephan_81 »

Hallo Dietmar,
ich kann da nur aus meiner Erfahrung berichten.
Jeder hat ja seine eigene Art und Weise zu fischen.
Ich habe am Rhein vor etwa 15 Jahren mit einer 8er Rute begonnen.
So habe ich ein paar Jahre gefischt und habe auch meine Fische gefangen.
Zwischendurch habe ich mir eine 12 Fuß CTS DH in Klasse 6 gebaut und damit am Rhein gefischt.
Das habe ich dann aber schnell wieder verworfen, weil es für meine Art und Weise zu fischen keine Vorteile sondern eher die oben genannten Nachteile brachte.
Mittlerweile fische ich seit ein paar Jahren nur noch eine 6er Einhandrute am Rhein.
Mit dieser feinfühligen Rute bin ich erfolgreicher als mit den Setups, die ich vorher verwendet habe.
Ob das objektiv betrachtet wirklich am Gerät liegt oder es einfach der breitere Erfahrungsschatz ist.....
Eine wirklich interessante Beobachtung habe ich noch hinzuzufügen.
Zu Beginn meiner Fliegenfischerlaufbahn, als ich noch froh war einen sauberen Wurf auf 17m zu bringen, habe ich gut gefangen.
Nachdem ich an meinen Wurfkünsten gefeilt hatte und auch ich in der Lage war weiter zu werfen (und das beim fischen auch tat), gingen meine Fänge zurück.
Nachdem ich mich vor ein paar Jahren wieder darauf besonnen habe nicht immer auf maximale Distanz zu werfen, sondern mich mehr auf den Nahbereich zu konzentrieren, nahmen meine Fänge wieder kontinuierlich zu.
Ich muss aber noch dazu sagen, dass ich ausschließlich in der Dämmerung oder in der Dunkelheit fische.
Ich denke aber (wie du ja auch), dass jeder seine eigenen Erfahrungen sammeln und den für sich richtigen Weg finden muss.
Eine generelles Richtig oder Falsch gibt es da nicht.

Viele Grüße,
Stephan
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FredFly
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Re: Einhand vs. Zweihand

Beitrag von FredFly »

Hi Stephan! Da du ja gute Erfahrung hast was den Rhein und die abendliche Fischerei angeht, würde mich interessieren ob du bei deinem Schnur-setup auf bestimmte Dinge wert legst? Sollte die Schnur wf oder intermediate sein? Eher klare Spitze oder geht auch gelbe Schnur? Wie lang sollte ich das Vorfach wählen -und wie stark?
Und, wo am Rhein fischst du? Nicht zufällig zwischen Köln und Düsseldorf?
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stephan_81
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Re: Einhand vs. Zweihand

Beitrag von stephan_81 »

Hi,
ich bin weiter unten am Rhein unterwegs.
Meine Ecke ist der Bereich Duisburg.
Zum Setup:
Ich fische eine 6er Sage TCR.
Als Schnur habe ich eine schwimmende 5er Wulff Ambush drauf.
Die Schnur hat eine extrem kurze Keule ( ca. 6,5m).
Davor schlaufe ich immer ein sinkendes Teil aus T7 Material an (

Code: Alles auswählen

http://www.troutcontrol.de/epages/61653601.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61653601/Products/T7/SubProducts/T7-600
Aus dem Zeug habe ich mir verschieden lange Spitzen gebaut (von 80cm bis etwa 3,5m)
Abhängig von Wasserstand und der jeweiligen Stelle wird dann das richtige Teil angeschlauft.
Als Vorfach verwende ich ein etwa 80cm - 1,2m langes Stück 25er Stroft GTM.
Durch die kurze Keule lassen sich die Sinktips gut werfen.
Die Schnur habe ich bewusst eine Klasse niedriger gewählt, da das Gewicht der Tips beim Wurf noch dazukommt und ich ohnehin lieber zu leichte als zu schwere Schnüre werfe.
Meine Streamer sind seit langem allesamt unbeschwert und den Tiefgang realisiere ich nur über die Tips.
Ob die Schnurfarbe eine Rolle spielt?
Ich denke beim Zanderfischen in der Dämmerung oder Dunkelheit spielt das eine untergeordnete Rolle.
Beim Rapfen kann ich das nicht beurteilen.
Die sind bei uns seit ein paar Jahren ziemlich selten geworden und gezielt habe ich die noch nie gefischt.
Da fehlen mir also die Erfahrungswerte.
Wenn du noch Fragen hast, melde dich gerne!
Viele Grüße und frohe Ostern,
Stephan
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