Funktionsweise alte Marquis

[flo staeuble]

Guten Abend in die Runde.
Eine alte Marquis ist mir zugeflogen. So weit so gut. Nun hat die auf der rechten Seite (also da, wo NICHT die Kurlbel ist) unter der Hauptachse einen "Drehknopf", der in die Stellungen Links, Mitte und Rechts gebracht werden kann.
Allerdings stelle ich beim Abzugverhalten keinen Unterschied fest. Ist also offenbar keine Bremse.
Wenn ich das Ding öffne, sehe ich zwar eine Verändung (siehe Bilder), aber sie hat irgendwie keine Auswirkung auf das Rollenverhalten.-) Kann mir jemand helfen, oh ihr Nerds?:_))
Liebe Grüße vom Flo

[Trockenfliege]

Dieser Drehknopf hat außen eine Art "Schnecke", die den Druck auf die schwarze "Feder" variieren kann. Diese Feder drückt wiederrum auf die Dreicke der Hemmung. Wen du keine Veränderung spürst, dann sind entweder die Spitzen der Dreiecke verschlissen=abgerundet (sieht hier aaber nicht so aus) oder der Druck der Feder ist erlahmt.

Wenn du die beiden Dreicke rausschiebst, kannst du die Feder etwas verbiegen, um die Spannung wieder zu erhöhen.

Es gibt die 2 Dreiecke wg. Rechtshand- oder Linkshandbetrieb. Normal ist immer nur eins im Kontakt mit dem Ritzel.

Außerdem lassen sie sich auch noch umdrehen, sodaß der Schlitz in die andere Richtung zeigt. Das kann auch einen Effekt haben.

Du musst also ein wenig mit den Dreiecken spielen, bzw. das schwarze Federelement etwas in Richtung Dreieck biegen, damit es stärker auf das Dreieck drückt.

Wie sieht denn das Ritzel an der Spule aus? Vielleicht gibt es dort Verschleiss?

LG
Reinhard

[superfredi]

Hallo
Ich habe leider keine Hardy.....aber für mich ist das nur eine Knarre, die man entweder "aus" oder ja nach links oder rechts Hand betrieb - wieder "an" machen kann.
aber trotzdem ein schönes Stückchen
Fred

[Peter Pan]

Hallo Flo,

meine Orvis CFO und Young 1535/1540 haben auch solche Knarren. Man kann damit herumspielen, es ändert sich aber nichts.
Die Bremswirkung ist meiner Meinung nach ausreichend, nur kann sie keinen Zug stoppen. Dafür kann man mit den Rollen auch
Nägel in die Wand hauen.

Tight lines,
Peter

[Trockenfliege]

Wenn diese Klickerhemmung in Ordnung ist, hat man einen leicht variablen Widerstand, der aber nicht mit einer normalen Bremse zu vergleichen ist.
Aber in erster Linie dienen die Klicker als eine Hemmung gegen das Überlaufen der Spule.
Ausschalten kann man die Knarre nur sehr selten. Ich kenne das nur von den Shakespeare Magnesiumrollen.
Die haben eine nicht verstellbare Knarre, sondern nur ein oder aus.
Und ein paar ganz einfache Einsteigerrollen vergangener Zeiten.

Ich habe diverse(gebraucht gekaufte und viel benutzte) Rollen mit einer solchen Klickerbremse, aber nur bei einer hatte ich das Problem, dass der Klicker nicht genug Hemmung hatte und die Spule zu leicht lief.

LG
Reinhard

[flo staeuble]

Allen postenden vielen Dank!

Lieber Reinhard, nachdem ich deine extrem detaillierte Erklärung am Objekt nachvollzogen habe, hab ich alles kapiert - und auch festgestellt, dass das Ding wirklich nur eine Minimalfunktion hat.
Vor allem DAS hier
"Dieser Drehknopf hat außen eine Art "Schnecke", die den Druck auf die schwarze "Feder" variieren kann."
hat so einen Winzlings-Effekt, dass mir das vorab einfach nicht aufgefallen war.
Also vielen DAnk, alles klar, ich brems mit der Hand:-)

Liebe Grüße vom Flo

[Harald aus LEV]

Hallo Flo,

wenn ich Deine Bilder (vor allem das oben rechrts) richtig deute, fehlt bei Deiner Rolle das Zahnrad in der Mitte, in das die Klicker greifen können.
Wenn das stimmt, kannst Du die Schnecke drehen, wohin du willst, es wird sich nichts ändern.
Dann solltest Du aber bei Zug (Doppelzug) aufpassen, dass die Spule nicht "überläuft" und Du Schnursalat produzierst.

Gruß
Harald

[Trockenfliege]

Harald, das Zahnrad sitzt wie bei jeder Klickerbremse an der Spule.

Mir ist auf die schnelle kein Klicker bekannt, bei dem die Spule über irgendwelche Mitnehmer verfügt, die dann in ein gebremste Zahnrad im Gehäuse greifen würden.

LG
Reinhard

[superfredi]

Mit dem "Drehknopf" außen dreht man das kleine ründliche Blechteil auf der Innenseite der Rolle so, das das lange große Doppelblechteil hoch oder runter geht und die Federung für die "Klickerdreiecke" an oder ausschaltet.
Und ja - das Zahnrad müsste sich auf der sich ja drehenden Schnurspule befinden.
Ist echt nur da, um das "überlaufen" zu verhindern - oder das ungewollte Schnur verlängern oder kürzen beim werfen.
Oder um sehr kleine Fische zu drillen........
Fred

[fjorden]

Hallo,
habt das alles schon prima erklärt. Da werden Erinnerungen wach. Eine meiner ersten Rollen Anfang 1990 war auch eine Marquis. Tolle Rolle die seinen Zweck voll erfüllt. Und wann braucht man in unseren Breitengraden eine Bremse? Selbst auf Hecht und Meerforelle drille ich zu 98 % von der Hand und das auch bei großen Fischen.
Gruß
Fjorden

[Harald aus LEV]

Harald, das Zahnrad sitzt wie bei jeder Klickerbremse an der Spule.

Mir ist auf die schnelle kein Klicker bekannt, bei dem die Spule über irgendwelche Mitnehmer verfügt, die dann in ein gebremste Zahnrad im Gehäuse greifen würden.

LG
Reinhard

Hallo Reinhard,
stimmt. Du hast natürlich Recht.
Da hatte ich einen Denkfehler. Asche auf mein Haupt.

Gruß
Harald