Glass-Ruten

Alles rund um Stärken & Schwächen, Marken, Klassen, Aktionen u.s.w. der für unser Hobby unverzichtbaren "Gerten" und "Schnuraufwickler". Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, gute oder schlechte Erfahrungen zu bestimmten Gerätschaften mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

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Dr.Do

Glass-Ruten

Beitrag von Dr.Do »

Guten Abend vom verregneten Bodensee,
ich liebäugle schon länger mit einer der neueren Glass-Ruten zum leichteren Fischen an den kleineren Flüssen und Bächen hier in den Alpen.Am liebsten etwa 7 Fuss #3 (4).
Es gibt ja-vergleichsweise- günstigere "Einsteigerruten" um die 200 Euro z.B. von Echo, TFO oder auch Redington. Kann mir jemand einer dieser Ruten empfehlen oder sogar miteinander vergleichen ?? Gibts da echte (Qualitäts)unterschiede zu einer doch viel teuren Orvis glass ?? Sind diese Ruten dann nur für Trockenfliegen ausgelegt oder gehen damit auch zB 3mm Tungsten-Nyphen zu werfen :badgrin: :badgrin: ??
Danke für Tips
K laus
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Achim Stahl
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Re: Glass-Ruten

Beitrag von Achim Stahl »

Moin Klaus,

es gibt bei Glasruten genauso Qualitätsunterschiede wie bei Kohlefaserruten. Wäre ja auch erstaunlich, wenn es da anders wäre... ;)

Manche "machen nur in Glas", weil es gerade angesagt ist. Andere nutzen gezielt die Eigenschaften von Glas (tieferer Flex, mehr Masse, extrem robust) für Ruten, bei denen das Sinn macht, wie zum Beispiel Bachruten, kurze Zweihandruten und extrem robuste Salzwasserruten.

Es lohnt sich auf jeden Fall, ein paar verschiedenen Ruten zu vergleichen.


Viele Grüße!


Achim
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piscator
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Re: Glass-Ruten

Beitrag von piscator »

Moin Klaus, ich hab mir ja eine Rute aus einem fernost Blank gebaut -- Das ist tatsächlich eine prima Rute -- vergleichbar mit einer Seele Glasrute. Obwohl die als 7' #3 ausgelegt war, ist die eigentlich eine #4. Die wirft sich prima und ist dabei relativ robust um auch mal eine beschwerte Nympfe zu werfen. Kosten hängen dabei stark von den Bauteilen ab. J.
ride the snake (JM)
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Thomas E.
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Re: Glass-Ruten

Beitrag von Thomas E. »

Moin Klaus,

ich habe rein aus Interesse (und nicht wegen Bedarf) Glasruten verschiedener Anbieter geworfen und auch mit alten Ruten aus diesem Material verglichen.

Es gibt gravierende Unterschiede, z.B. lag u.a. Seele und Orvis bei mir schon auf den vorderen Plätzen.
Meine kurze Hardy Jet kann aber trotz Ihres hohen Alters auch gut mithalten !

"Fliegenbomber" sollte man sowieso nur rausrollen- oder switchen...da ist hauptsächlich das Schnurgewicht für den guten Transport entscheidend.

Für Zweihandruten ist Glasfaser als Material längst nicht mehr zeitgemäß, warum sollte man es sich unnötig "schwer" machen. :wink:


@Jürgen
Du kannst es wohl nicht lassen. :biggrin:
Ich würde Deine Split Cane Rods einer Glass vorziehen. :wink:
Gruß
Thomas Ellerbrock
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Achim Stahl
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Re: Glass-Ruten

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,
Thomas E. hat geschrieben: Für Zweihandruten ist Glasfaser als Material längst nicht mehr zeitgemäß, warum sollte man es sich unnötig "schwer" machen. :wink:
... dachte ich auch


... bis ich es ausprobiert habe.

Glasfaserruten flexen viel tiefer. Dadurch können sie beim Speycast die Schnur viel länger und gleichmäßiger beschleunigen. Man braucht für den gleichen Arbeitsweg deshalb auch keine so lange Rute, was das höhere Gewicht wieder etwas ausgleicht. Dazu kommt noch, dass die Flexibilität von Glas im Drill viele Schläge absorbiert und man sehr viel Druck machen kann, ohne je einen Rutenbruch befürchten zu müssen.


Viele Grüße!


Achim
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Re: Glass-Ruten

Beitrag von Forelleke »

Morgen,

ich habe eine EPIC Rute aus Neuseeland gekauft, genauer gesagt den Bausatz...
Die sind Klasse...
Sind natürlich auch als fertig Rute zu kaufen.

Roel
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piscator
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Re: Glass-Ruten

Beitrag von piscator »

[quote= @Jürgen
Du kannst es wohl nicht lassen. :biggrin:
Ich würde Deine Split Cane Rods einer Glass vorziehen. :wink:[/quote]

Ja, ich auch :mrgreen: -- aber ne gute Gespließte ist meist teurer -- obwohl für einige Glasruten auch schon 1000$ :shock: aufgerufen werden.
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Nixon
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Re: Glass-Ruten

Beitrag von Nixon »

Hallo!

Fische seit heuer 2 Glass Ruten und kann dir mal meine Eindrücke bringen.

Ich besitze einer Orvis Superfine Glass 7,6ft 4er und eine Handemade Rute mit noname Blank in 6,6ft Klasse 3.

Die Orvis ist eine S-Glass Rute die noname a e-glass. Beide 3 teilig.
Beide sind komplett aus Glass da z.B. CTS scheinbar ein Mix mit Kohlefaser hat.

S Glass ist angeblich aber auch gefühlt schneller.
Die Orvis fühlt sich nicht großartig nach Glass an so wie es sich jetzt die Mehrheit vorstellt.
Weit weg vom Schwabbelstock braucht die Rute auch eine halbe Schnurklasse höher.
Der Blank ist relativ dick und hat eine feine Spitze und ein relativ straffes Handteil.
Gutes Rütchen für Rollwürfe mit der Nymphe. Trocken ists noch nicht meine erste Wahl. Vielleicht hilft da die neue Schnur.
Der Preis der Orvis ist schon nicht ohne mittlerweile.

Der e-glass Blank ist ein richtiger Schwabbelstock wie man es sich vorstellt.
Optisch komplett ähnlich einer Kohlefaserrute und eher dünn.
Fische ich mit einer 3er SA Heritage die für solche Ruten produziert wurde.
Der Blank kostet unter 60€.

Ist ist meine absolute Lieblings Rute aktuell und ich fische damit Trocken sehr gerne.
Nymphen bis 2cm Goldkopf+Kupferdraht rolliert sich auch NOCH. Aber da bist am oberen Limit.

Die Rute beweist wiedermal die Lächerlichkeit der ohne 1000€ Rute Fang ich kan Fisch Fraktion.

Rundum kurz gesagt:
Les dich mal bissichen bei s und e glass ein vielleicht kannst was proberwerfen oder hast kohlefaserruten mit ähnlichen Eigenschaften.
Dazu solltest du vielleicht auch den Handemade Glass Rutenbau nicht außer Acht lassen der trotzdem noch relativ günstige Ruten auf den Markt bringt.

Deine Wuschlänge und Klasse hat übrigens CTS im Programm jedoch kein reiner Glassstock.


Epic ist auch relativ schnell und bezeichnet sich selbst als fastglass. BlueHalo ist langsamer.

Ich würde mal nicht zu sehr auf spezielle Marken eingehen.
Falls du ein bisschen Englisch kannst gibts a nette Alternative für Fragen solcher Art... ;)

Das Problem ist Glass Ruten sind so vielseitig wie Kohlefaser aber schlechter verbreitet.
Ich kenne auch nur die Spitze des Eisbergs.

Solltest du auf der Suche nach "deepbutt action" sein ist sicherlich e-glass interessant.
Dazu musst du aber auch den Wurfstil mögen und Einschränkungen in der Distanz lieben.
Dafür hast super Präsentation Präzision und schnelle UnterhandAufladung.

S Glass ist eher interessiert wenn du die positiven Eigenschaften von kohlefaserruten willst wie straffere aktion und eine halbe Schnurklasse rauf oder bereits solch gewichtige Schnüre und engere Schlaufen.
Aber den vorteil der "Haltbarkeit". Wobei Autotüren bleiben Sieger :(

Solltest du vermehrt im 4-8m Breich sein dann bin ich nicht so für die orvis.
Die ist für mittlere Gewässer gut mit 6/8-15m. Da fand ich die Kohlefaser (touch bzw carbon) von Orvis feinfühliger in Punkto Unterhandwürfe.



LG
Beste Grüße und Danke für deine/eure Hilfe!
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Thomas E.
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Re: Glass-Ruten

Beitrag von Thomas E. »

Achim Stahl hat geschrieben:Moin,
Thomas E. hat geschrieben: Für Zweihandruten ist Glasfaser als Material längst nicht mehr zeitgemäß, warum sollte man es sich unnötig "schwer" machen. :wink:
Glasfaserruten flexen viel tiefer. Dadurch können sie beim Speycast die Schnur viel länger und gleichmäßiger beschleunigen.
Aber mit weit weniger Effizienz, als mit (schnelleren) KF- Ruten. :wink:

Ich werfe zwar gern mal recht weiche Ruten, wie z.B. von CND, Bruce & Walker, oder eine Daiwa eines Kollegen...wegen dem eigentümlichen Wurfgefühl.
Nur zum Fischen nehme ich lieber schnelleres Gerät.
Gruß
Thomas Ellerbrock
Dr.Do

Re: Glass-Ruten

Beitrag von Dr.Do »

Hallo Jungs,
vielen Dank für die vielen Tips und Ratschläge. Ist es nicht so, dass Glass als kurze feine Rute (zB. 7#3) auch Gewichtsvorteile gegenüber Kohlefaser/Bambus aufweist? Ein Redington Butterstick in 7/3 wiegt 65 Gramm. Kann da Bambus/Carbon überhaupt mithalten, und wenn ja zu welchem Preis?? Ich komm ja eigentlich vom Fliegenbinden und mir kann man so ziemlich jede Gerte in die Hand geben, irgendwie komme ich nach kurzer Zeit immer klar damit (heißt nix gutes), wenns nicht grad um werferische Grenzzonen wie sehr große Weiten oder extrem schwierige Verhältnisse geht. Aber Gewicht spielt bei mir eine sehr große Rolle wenn ich der feinen Fischerei nachgehe. Wenn ich eine der neuen ultraleichten Rollen hinzufüge, habe ich (ohne Fliegenschnur) deutlich weniger als 200 gr in der Hand und doch eine fast vollparabolische, belastbare Aktion mit ausreichend Rückgrat, wenn sich am Bergbach mal die Mutti an meine leonische Fliege verirrt. Was will man mehr??
LG K laus
Nixon
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Re: Glass-Ruten

Beitrag von Nixon »

Hallo!

Für nich liest sich das als könnte die Butterstick-Zero rollenkombi mit Schnur bei einem größeren Händler ein guter Grifff sein.
Butterstick Forellen Kombi...

Sofern überhaupt Glass das richtige ist für dich mal vorausgesetzt.

Scheint mir aber ein sorglospaket zu sein und nach deinen Aussagen oben könnte das passen.
Auch wenn logischerweise ein Preislimit mitspielt ist hier vermutlich wenig verhaut.

Der Butterstick macht Spaß obwohl ich ihn nur in der 3er Klasse geworfen hab.
Eine Kombi zum Fischen ohne viel Trubel.


Die ganze Kombi ist günstig mit glaub ich leistbarer Ersatzteillage.
Sofern ich das richtig im Kopf habe.


Ein Feuerwerk darfst dir halt in Punkto Kork nicht erwarten....
Ich würde die 4er 200cm überlegen.
Am Bergbach kanns sein dass man ab und zu etwas mehr Schnur aus dem Wasser halten muss bevors in den nächsten Strudel geht.
Außerdem ists a bissi gschickter bei Wind und für Nymphen.
Es gibt aber 4 Butterstickmodelle vielleicht mal nachfragen was möglich ist...
LG
Beste Grüße und Danke für deine/eure Hilfe!
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