Griff/Handhaltung

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luiginm

Griff/Handhaltung

Beitrag von luiginm »

Servus,

würde mich wirklich mal interessieren, wieviele den "Zeigefingergriff" benutzen und ob ihr d wirklich Vorteile drin entdeckt.

zu mir: Hab hald das Flifi vor ca. 30 Jahren von meinem Vater gelernt und da war eben der Daumen oben. Hab seither auch immer eine Rute mit Full Wells-Griff gehabt und kann mich mit der Zeigefingerhaltung überhaupt nicht anfreunden. Finde den Griff unnatürlich, mit schlechter Kraftübertragung und unbequem. Hab´s allerdings noch nicht lang probiert.

Allerdings kriegt man ja heutzutage keine Ruten mehr ohne Zigarrengriff, zumindest unter #7. Warum ist das so? Muß doch einen Grund haben denk ich mir. Bleibt mir da was wesentliches verborgen?

Ludwig
streamerfisher

Beitrag von streamerfisher »

Warum hast du keine Umfrage erstellt um heraus zufinden wer thump-up und wer Zeigefingergriff fischt, würde mich auch interesieren welchen Griff die Mehrheit benutzt? Ich jedenfalls benutze den Zeigefingergriff, gefällt mir persönlich besser und dieser Griff vermittel mir das Gefühl von größerer Präzision. Muss es wirklich ein Full Wells Griff sein, du kannst doch auch bei einem Zigarrengriff den thump-up Griff verwenden.

Gruß Markus
Andreas aus B

Beitrag von Andreas aus B »

Hallo,

ich bin der Meinung, der Zeigefingergriff verhindert eher als der Daumengriff, dass man aus dem Handgelenk wirft, bzw. dass das Handgelenk abkippt.
Ein deutlicher Vorteil, zumindest für Anfänger.

Andreas
Werner Klotz
Beiträge: 50
Registriert: 12.10.2006, 12:31
Wohnort: Rum/Tirol

Beitrag von Werner Klotz »

Hallo Ludwig!

Ich werfe ebenfalls zu 95% mit dem Zeigefinger, meine Ruten sind aber alle mit Zigarrengriffen ausgestattet. Nur bei lägerem Distanzfischen, z.B: am See, ertappe ich mich regelmäßig dabei, auf den Kalmmergriff (Daumen und Zeigefinger oben) oder den Daumengriff umszustellen. Mit diesen Griffvarianten ist es doch leichter "Druck" zu machen. Zum Fischen im Nahbereich bis ca. 15 Meter verwende ich aber praktisch ausnamslos die Zieigefingerhaltung. Ich habe das Gefühl, so viel präziser Korrekturen in der Wurfbewegung machen zu können.

mfg Werner
flugangler

Welcher Griff

Beitrag von flugangler »

Hi luiginm.
Bei mir ist es unterschiedlich wie meine Handhaltung ist.
Ich angel nur Ruten mit "Zigarrengriff", weil ich nit denen
"sowohlalsauch" kann.
Wenn ich mal nur ein paar Stunden Fische,
angel ich mit dem Zeigefinger.
Wenn ich allerdings 3-4 Tage an einem Stück angel,
wechsel ich oft die Griffhaltung und ich werfe oft
auch aus dem Handgelenke,
es ist dann nicht sooo ermüdend.
Sind allerdings Präzisionswürfe nötig,
ist der Zeigefinger oben, weil, wie bei den "Vorschreibern",
ich auch das Gefühl habe eben diese Präzision so eher zu erreichen.
Im Übrigen kommt es mir nicht unbedingt (oh Frefel)
auf einen stilgerechten Wurf an,
sondern eher darauf, das die Fliege dort so sauber wie möglich landet,
wo sie landen soll!!!
MfG. Heinz
Richy

Zeigefinger oben

Beitrag von Richy »

Hallo Ludwig!

Ein wesentlicher Vorteil des Zeigefingergriffs ist, daß beim Rückschwung die Hand nicht zu weit nach hinten abkippen kann, weil´s anatomisch garnicht möglich ist. Alle alten Hasen (bist ja selber einer...;) )werden Dir bestätigen, daß nämlich genau das ein gern von Neulingen gemachter Fehler ist.
Wenn ich allerdings -um meinen Vorpostern zuzustimmen- stundenlang nonstop am Werfen bin, kann´s schonmal anstrengend werden, und dann wechsle ich auch zum Daumengriff. Dann braucht´s halt a bissl Disziplin, damit -wie gesagt- die Hand nicht zu weit nach hinten abkippt.
Aber ich denke mal, ich erzähl Dir nix Neues, wenn Du schon 30 Jahre am "fliegen" bist... :p
Ich hab mich übrigens auch schon gefragt, warum man nur sehr wenige Ruten in den schwächeren Klassen mit full wells bekommt, ich komm mit diesen Griffen nämlich auch ein "Ideele" besser klar...
Da wären die Rutenbauer mal angehalten,drüber nachzudenken...

ATL
Richard
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Harald aus LEV
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Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Ludwig,
ich verwende beide Varianten. Die kurzen leichten Ruten werfe ich mit dem Zeigefinger oben. Besonders an kleineren verwachseneren Gewässern. Mit der Zeigefingerhaltung kann ich viel genauer werfen und komme auch in kleine Lücken hinein.
Bei den mittellangen Gerten (9" #6-7-8) wechsele ich zwischen Daumen- und Zeigefingerhaltung.
Greife ich zum schweren Gerät (so ab 9´6", # 8) verwende ich lieber die Daumenhaltung, weil mir die Zeigefingerhaltung auf Dauer zu anstrengend ist.
Versuch halt ´mal bei den kurzen Ruten die Zeigefingerhaltung. Nach ein wenig üben ist es nicht mehr so ungewohnt.
Gruß Harry
Fliegenfischen - Der natürliche Weg
flugangler

Beitrag von flugangler »

Na, sage ich doch!
stefan grau

Beitrag von stefan grau »

sicher ist vieles mit der Griffhaltung "historisch" bedingt.

Vor 30 Jahren angelte man grösstenteils Gespliesste und Glasfaser, Gerten die i.d.R schwerer und oft auch länger als heutige Gerten sind. Die Daumenhaltung war meist üblich.

Der schmale Korkgriff für die Zeigefingerhaltung ist hierzulande etwas später in die Mode gekommen, mit Gerten zwischen 5 und 7.5 ft und Aftmas 3/4, nach meiner Info aus den USA, wo aber auch mit kürzeren Gerten geangelt wurde, insbesondere in kleinerern Bächen wier den Rockys oder Kaliforniens etc.

Auch für mich stimmt, dass ich mit dem heutigen, resp. modischen Griff für Zeigefingerhaltung präziser werfen kann, da der Zeigefinger auch Druck auf den/dem Blank ausüben kann, insbeodere beim Bergbachangeln oder in klein en, verwachsenen Bächen allgemein.

Angle ich am See, dann wechsle auch ioch oft in die Daumenhaltung, benutze hier aber auch andere Gerten und Schnurklassen.

Auch im bekannten Ritz "erlebtes Fliegenfischen" , gibt es ein Kapitel von Pro & Contra zur Zeigefingerhaltung, was schlussendlich für Dich richtig ist, musst Du entscheiden - fühlst Du Dich mit der Daumnahltung wohl und fängst Deine Fische/kannst Deine Fisch-Standorte zufriedenstellend beangeln, so bleib dabei (sofern neue Gerten noch andere Griffe bieten).
luiginm

Griffhaltung

Beitrag von luiginm »

Tja, ich glaub es ist halt viel Gewohnheit dabei.

Das mit der Präzision wär schon ein Argument, nur hab ich noch nicht gemerkt, daß ich da ein Defizit hab. Allerdings geht bei uns oft ein leichter bis mittlerer Wind, was in Verbindung mit einem eher längeren Vorfach die Präzision die der Wurf ergeben kann eher in Frage stellt.

Vielleicht werd ich mal etwas mehr experimentieren.

Allerdings ist es schon interessant, daß ältere Bücher, wie z.B. C.F. Walker, erwähnen, daß auch Tunierwerfer, auch beim Zielwurf (wohl auf Zielscheibe, gibt´s das eigentlich noch?) fast durchweg den Daumengriff benutzten und damit 100 von 100 Punkten erzielten, wo ein normaler Angler höchstens 50 kriegen könnte (eher freies Zitat, da schon etwas länger her)

Servus

Ludwig
streamerfisher

Beitrag von streamerfisher »

Das was in den älteren Bücher steht, ist ja genau das, was Stefan Grau bereits erwähnt hat. Nur musst du auch bedenken das beim Zielwurf immer auf das gleiche Ziel, von der gleichen Stelle mit der gleichen Schnurlänge, geworfen wurde. Und wenn man eine konstante Wurfbewegung hat und diese Art des Castings viel trainiert, werden die meisten wahrscheinlich höhere Punktzahlen als 50 erreichen, unabhängig davon welcher Griff benutzt. Beim fischen musst du aber, wie jeder weiß, viel flexibler auf die verschieden Situation ragieren und zwar so wie man es am besten kann. ;)
Sehr viele Tips aus dem Casting Sport sind für die Praxis hilfreich manche wiederum nicht. Ich kenne mich zwar mit dem Rutenbau nicht aus, aber wäre es nicht möglich den Zigarrengriff von einem Rutenbauer durch einen Full Wells Griff zu ersetzen.

Gruß Markus
Matthias

Beitrag von Matthias »

Hallo,

sicher kann man den Griff ersetzen, aber das ist rel. aufwändig und meiner Meinung nach auch nicht nötig. Ich werfe z.B. auch Ruten mit oben verjüngten Griffen mit dem Daumen nach oben, das geht schon.

Viele Grüße, Matthias
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