Skagit set-up

Alles rund um Stärken & Schwächen, Marken, Klassen, Aktionen u.s.w. der für unser Hobby unverzichtbaren "Gerten" und "Schnuraufwickler". Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, gute oder schlechte Erfahrungen zu bestimmten Gerätschaften mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

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orkdaling

Re: Skagit set-up

Beitrag von orkdaling »

Ja Thilo,. da hast du auch mal wieder recht, aber Heiko suchte ja einen kurzen Skagit um noch was schweres dran zu hengen.
Aber ich sehe es auch so wie du, es liegt viel an der Masseverteilung bei gleicher Længe und Rute ist nicht gleich Rute.
Meine 15" von Eikre (norw.Firma) ist eine mittelschnelle und wirft sich super mit Scandi-Køpfen (wie oben geschrieben, Scandi Power Taper), aber nicht so gut mit kurzem Skagit. Ausserdem ist mir auch der Uebergang/Længe vom Fronttaper beim Skagit zu kurz.
Im Gegensatz dazu verlangt meine 13,6" kurze Køpfe um richtig katapultieren zu kønnen. Da hab ich einen Scandi eine Klasse høher genommen und von hinten etwas gekuerzt damit ich weiterhin ein etwas længeres Fronttaper habe als beim Skagit. Ich bin super zufrieden, kann mich aber nur auf Guideline beziehen wenns um die Zweihænder geht. Im Meer benutze ich auch Rio-Schnuere Klasse 6-8 auf Mefo und Seelachs. Die Hændler bieten hier fast nur Guide., Rio und SC an, alles andere musst du ueber Internett bestellen und da schlægt der Zoll mi 25% zu. Ich denke Heiko geht es auch so .
Als Alternative hab ich mir DT-sinkschnuere zurecht geschnitten- Not macht erfinderisch.
Gruss aus dem sommerlichen Orkanger (17.9.) und ich wollte Mefos ærgern.
Hendrik
Magellan

Re: Skagit set-up

Beitrag von Magellan »

Hallo Thilo

Bin ja auch ein überzeugter “DIYS” Hätte ich entsprechendes Material zur Hand, es wäre der Erste Schritt gewesen, mir aus alten DT's etwas zusammen zu stellen. Aber der mir hier zu Verfügung stehende Schnurmarkt ist gelinde gesagt mehr alls bescheiden, da bin ich schon froh eine Schnur in meinem Grain- Fenster zu finden ... von der passenden Länge mal ganz zu schweigen. Aber ok., da gibts ja noch die “sheater”
Und wenn ich nichts passendes finde, so what, dann halt wieder overhead style =D>

Gruss
Heiko
icelander05
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Re: Skagit set-up

Beitrag von icelander05 »

Mir scheint, dass der Sinn und Zweck eines Skagit Setups nicht ganz klar ist. Das System wurde von den Steelheadfischern am Fluss Skagit aus normalen Schussköpfen heraus entwickelt. Ziel war es einfach, schnellst möglich auf tiefe zu kommen. Dazu wurden die normalen Köpfe und Leinen immer weiter eingekürzt und mit einem solch kurzen Kopf kann man die schweren Sinktips und großen Fliegen einfach und schnell rausbringen. Aufgrund der Masse sollte man sich beim Werfen allerdings auf Double Spey, Circle Spey und Perry Poke beschränken und Würfe mit Luftanker oder gar Überkopfwürfe tunlichst unterlassen. Ansonsten ist eine Rute mit gebrochener Spitze vorprogrammiert. Natürlich kann man an den Skagit Kopf auch ein normales, z.B. Intermediate Poly Leader ranhängen. Dann kann man, moderat ausgeführt ggf. auf einen Wurf mit Luftanker zurückgreifen.
Gruß
Hartmut
Magellan

Re: Skagit set-up

Beitrag von Magellan »

Hallo Hartmut

Ich weiss ja nicht ob Deine Ausführung an mich gerichtet sind, daher:
danke für Deine Erklärung, der Sinn und Zweck eines skagit set ups ist mir sehr wohl klar, selbst fische ich schon lange Jahre mit meiner leichten Zweihand in diesem Stil an heimischen Flüssen.

Desshalb ja der Eingangspost, bitte lesen.

Du schreibst:
Aufgrund der Masse sollte man sich beim Werfen allerdings auf Double Spey, Circle Spey und Perry Poke beschränken und Würfe mit Luftanker oder gar Überkopfwürfe tunlichst unterlassen. Ansonsten ist eine Rute mit gebrochener Spitze vorprogrammiert.

Richtig, desshalb ja die Gramm/ Grain Angaben auf dem Rutenblank meiner Gerte, die sich defenetiv nicht auf den overhead cast bezieht.

Ich erinnere mich nicht geschrieben zu haben mit einem 700 Grain Skagit set up Überkopf zu werfen 8)

Auch das Thema " overhead style" mit Speyrute ?" exestiert hier im Forum. Nicht das wir das jetzt hier noch einmal durchkauen.

Gruss
Heiko
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Thomas E.
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Re: Skagit set-up

Beitrag von Thomas E. »

@ icelander05

Was bitte soll ein "Luftanker" sein ? :D

Sicher meinst Du damit wohl die gängige englischsprachige Bezeichnung “airborne" !?
("airborne" and/or “waterborne")
Gruß
Thomas Ellerbrock
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Bäschwatz
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Re: Skagit set-up

Beitrag von Bäschwatz »

Hallo Hartmut
Heiko suchte was für 15 Fuß Ruten.
Habe mal geschildert was ich bis jetzt ausprobierte, da die probierten Köpfe für meine Ruten meist etwas zu kurz oder zu kompakt sind.
Der Scientiffic SH war da noch am besten . Deswegen mein Hinweis zu Martin's graphischer Darstellung.
Heiko wohnt in einer Ecke wohin ärgerliche Fehlkäufe unter Umständen wochenlang unterwegs sind.
Gruß Thilo
icelander05
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Re: Skagit set-up

Beitrag von icelander05 »

Thomas:
ja, mit Luftanker meine ich airborne - ist meines Wissens bei uns die gängige Übersetzung dafür und Wasseranker = waterborne anchor.

Thilo:
Genau deswegen hat Airflo ja verschiedene Längenabstufungen, z.B. 8,50 M für 750 Grains und entsprechend kürzer bei weniger Grains. Blöd wird es halt, wenn man z.B. eine 15 ft. in einer leichten Schnurklasse hat. Dann passt das ganze nicht mehr so ganz zusammen. Ich fische z.B. eine 13'3 Kl. 8 mit 480 oder 510 Grains und eine 14'4" 9/10 mit 630 oder 660 Grains. Weil beim Einstrippen dann doch irgendwann die Verbindung durch die Ringe rubbelt nehme ich fast nur noch die 10 ft. Tips. Grundsätzlich funktionieren diese Kombinationen dann wunderbar.
Zu Anfang dachte ich, noch ein Gimmick den man nicht braucht. Aber für das tiefe Fischen finde ich es ideal. Dennoch: Der Clou ist, dass der Skagit Kopf kurz und dick sein muss, dass damit die Tips und die großen Fliegen rausgebracht werden können. Wenn man verlängert oder sonst was macht, dann ist es halt wieder eine andere Leine und eher ein Scandi oder Full Spey Kopf und kein Skagit Kopf mehr.
Für die Anforderung von Heiko würde ich das Kaufen, was es standardmässig gibt. (wie schon von Thomas und mir empfohlen)

Gruß
Hartmut
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Thomas E.
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Re: Skagit set-up

Beitrag von Thomas E. »

icelander05 hat geschrieben:Thomas:
ja, mit Luftanker meine ich airborne - ist meines Wissens bei uns die gängige Übersetzung dafür und Wasseranker = waterborne anchor.
Hi Hartmut,

kenne ich so nicht, ich würde es übersetzen als "von der Luft ausgehender Anker"....
Im englischsprachigen Raum wird oft "anchor" benutzt, ich finde den "Anker" in diesem Zusammenhang sowieso eine Fehlbezeichnung und spreche daher

vom "Widerlager" ! :wink:
Gruß
Thomas Ellerbrock
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Re: Skagit set-up

Beitrag von icelander05 »

Hi Thomas,
da hast Du recht und Widerlager passt sicher besser. Bei einem waterborne anchor kann man es ja noch nachvollziehen, da ein Teil der Leine im Wasser liegt. Aber airborne ist ja eigentlich ganz falsch, weil das Vorfach, bzw. die Schnurspitze ja auch kurz das Wasser berührt. Aber okay, es hat sich halt so eingebürgert und wird allgemein verwendet.
Gruß
Hartmut
CPE

Re: Skagit set-up

Beitrag von CPE »

Hallo Thomas, Hartmut,

Der Anker ist nach meinem Verständnis der Teil, der im Wasser liegt. Der Begriff führt also etwas in die Irre, weil beim Single Spey oder Switch ja nicht der Anker abgehoben hat, sondern als Ergebnis einer hohen Geschwindigkeit im Backcast ein erheblicher Schnuranteil vor dem Anker nun in der Luft hängt...

Das Verhalten wird in Englisch auch als Touch and Go bezeichnet und hat ungefähr fünfhundert mal so viele relevante Hits wie "Airborne Anchor" (505 Hits zusammen mit "Casting"), letzteres scheint also auch im Englischen zumindest unüblich.
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Bäschwatz
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Re: Skagit set-up

Beitrag von Bäschwatz »

Hallo Hartmut
Ich nahm zuerst das was standartmäßig von Airflo zu haben ist.
Zu leicht ist meine Rute auch nicht, eher das Gegenteil.
Aber wie schon erwähnt, was mit 14 Fuß geht tut es mit 15 noch lange nicht.
So begann das Schnurgebastel, mit immer wieder ähnlichen Ergebnissen.
Welche 15 Fuß Rute benutzt Du denn für Skagit-Köpfe?
Gruß Thilo
icelander05
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Re: Skagit set-up

Beitrag von icelander05 »

Hallo Thilo,
bedingt durch meinen fischereilichen Fokus fische ich derzeit eigentlich keine 15 Fuß Rute mehr und besagte 14'4" von CND ist derzeit meine Längste. Habe aber längere Zeit eine 15'6" von CND gefischt und die ging mit dem Airflo Skagit Compact 660 Gr- - 720 Grains wunderbar. Wie gesagt, ich meine dass die Köpfe so kurz sein müssen. Fischt man damit z.B. am Rhein, dann ist doch viel strippen angesagt. Oft folgen Fische und dann finde ich es lästig, wenn man die Verbindung Kopf/running line durch die Ringe strippen muss. Und da ist der kurze Kopf doch super und das Sinktip und die Fliege lässt sich im Perry Poke (ich fische auf der rechten Seite) damit wunderbar und weit genug (obwohl ich eine 50 lbs ridge running line verwende) raushauen.
Gruß
Hartmut
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Re: Skagit set-up

Beitrag von Bäschwatz »

Hi Hartmut
CND kenne ich nur vom Namen her. Ich bin durch Hinweis eines erfahrenen Mitglieds hier zu B&W geraten. Bis auf eine Rute alle gut gebraucht aber für weniger Geld als andere neu. Solide Ruten die einiges vertragen. Die Aktionen sind Baujahrbedingt auch unterschiedlich.Das Verwendete Material hat sich seit den frühen 80zigern enorm verändert. Ghillie Series von dunnemals ist Gummistock gegen TC von heute.
Da meine Stecken aus über 30 Jahren Produktion stammen und alle ähnlich schlecht mit Skagit Compakt tüddeln kann es natürlich sein das der Rutentyp nicht für den Compact Typ geeignet ist.
Bis auf eine 14 Fuß Rute. Die hat einer aus Resten von " gebeamten " Ruten zusammengebastelt. Spitze #9 Mittelteil#10 und Endstück #11. Dem Rollenhalter nach sogar die Deluxe Version.
Nehme an er hat Unsummen für Ruten mit solchen Köpfen verballert.
Und Anfänger war er sicher nicht.
Fazit die zunehmende Aktion hat einen großen Einfluß wie die Rute-Schnur-Zusammenstellung arbeitet.
Kann sein das das der Grund ist warum Du damit gut zurecht kommst und ich weniger.
Meine Stecken sind Bauart bedingt eher Spey-Ruten.

Was Heiko aber nicht weiterhilft.
Darum ging es aber eigentlich.

Gruß Thilo
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Re: Skagit set-up

Beitrag von icelander05 »

Hi Thilo,
ich kenne die Ruten von B&W sehr gut und habe früher fast nur damit gefischt und ich habe auch heute noch 3 Stück im Einsatz. Schon vor über 10 Jahren habe ich eine 11'3 Hexagraph Bootsrute auf Zweihandgriff umgebaut und hatte damit quasi unwissentlich eine Switch Rute. Sehr weich, aber toll für die feine Fischerei. Die Inhaber von B&W, Kay (Tochter von Ken Walker) und Brian Potter kenne ich gut und sie sind sehr nett und hilfsbereit, doch m.E. haben sie teilweise den Schritt in die neuen Rutenbau Technologien etwas verpasst. Ich hatte in letzter Zeit mehrere ältere B&W's in den Händen und nach meinen Erfahrungen muss man mit den heutigen Leinen einfach eine oder besser zwei Klassen höher gehen, als auf den Ruten angegeben. Das hat eigentlich bei allen Modellen funktioniert. Seit einigen Jahren bin ich begeisterter CND Fan. Diese Ruten kennt hier kaum jemand, aber sie haben einen sehr guten Ruf in Skandinavien und vor allem bei den Steelheadfischern in den USA und Kanada. CND steht für Custum Nobuo Design und dahinter verbirgt sich einer der besten Rutendesigner überhaupt, Nobuo Nodera. Toll finde ich die ausgefallenen Längen/Gewichtskombinationen. Meine Lieblingsrute ist z.B. die Solstice 13'4 Kl. 6/7. Die Aktionen sind bei fast allen Modellen parabolisch und ich würde sie als typische Speyruten bezeichnen. Das schöne ist aber, dass man damit praktisch alles werfen kann, vom kurzen Skagit Kopf bis hin zu longbelly Speylines. Es ist allerdings etwas schwierig, die Ruten zu bekommen. Früher habe ich sie mir in den USA gekauft, aber der dortige Vertreter ist ausgestiegen. Hier bekommt man sie nur in Litauen, was aber problemlos geht.
Aber okay, zurück zu Heikos Problem. Ich meine, dass er mit einem stinknormalen Skagit Kopf genau das erreicht, was er machen will. Die Adventure ist sicher nicht die ganz ideale Rute dafür, aber mit einem Kopf zwischen 720 und 750 Grains müsste es nach meiner Meinung gut funktionieren.
Gruß
Hartmut
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Re: Skagit set-up

Beitrag von Bäschwatz »

Hallo Hartmut
CND habe ich auch nur in einer Nord-Amirikanischen Ecke gesehen.
Aber nur gelegentlich. Wer damit gurt zurechtkommt wird sie wohl kaum verkaufen.Was Kay und Brian abelangt, sehe ich auch so.
Zu einem echt generösen Preis hat er mir ein Mittelteil für meine TC gemacht. Exta dafür noch anderes Carbon organisiert, damit die Aktion für meinen Gebrauch passender ist. Kann mich da nicht beschweren.
Allerdings werde ich es nicht unnötig herausfordern meine Rute wieder hinzuschicken.
Ich probier das immer mal wieder mit dem Skagit , aber das urspünglich angepeilte Ziel mit einem 50 Gramm Copact der etwas über 60 Gramm hat die 44 Gramm schwere Spitze des Depht Finders im Main auf Tauchstation zu schicken habe ich für diese Rute gestrichen.
Mit einer 18 Fuß Norway sah das eigentich Erfolgversprechend aus.
Die MK 2 ist aber eher etwas zu weich und ich wollte auch diese Rute nicht opfern.
Ich habe da schon einiges probiert.

Gruß Thilo
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