Verarbeitungsqualität teurer Ruten

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TorstenHtr

Beitrag von TorstenHtr »

Hi Daniel!

>Aber der Winkel MUSS lackiert sein, schau dich mal in den Shops um, fehlt >sehr oft!

Wenn in diesem Bereich lackiert wird sollte es so sparsam wie nur irgend möglich sein.

>Leider nicht. Das Wasser steht dann unter Wicklung und der Steg >korrodiert eventuell.

Leider auch nicht :) weil der Ring im allg. hartverchromtes Edelstahl ist (oder eine andere Oberflächenbeschichtung).
Das Wasser drunter laufen kann, muss der Ring wirklich schon extrem sparsam lackiert sein.
Meist sieht man (oder zumindestens ich) eher den umgekehrten Fall.

>Meine Ruten sind weder so dick lackiert wie auf dem Bild, noch so sparsam, >dass überall Wasser eindringen kann.

Nimms doch nicht gleich so ernst was ich da so schreibe :)

Die Ruten z.B. von Sage die ich bisher gesehen habe hatten eine top Qualität, ich denke das war vielleicht ein Lehrling o.ä. der den Ring lackiert / angebracht hat.
Kann aber nur hoffen das das nicht zum Standart wird.
Ich denke da hat auch einer in der Qualitätskontrolle geschlampt.

>Es mag sein, dass die Rute nur einmal lackiert wurde, aber immerhin hat >man den besagten Winkel bedacht und nicht ausgespart (s.o.)

Das glaube ich kaum, man hat sich meines Erachtens bei der Lackierung überhaupt keine Gedanken gemacht.
Den "Winkel" zu lackieren ist relativ einfach, weil der Lack fast automatisch dahin fliesst.
Viel schwieriger ist eine sparsame Lackierung hinzubekommen, da muss man höllisch aufpassen nicht zu weit über die Bindung zu kommen, das weiss ich aus eigener Erfahrung und bin selbst teilw. nicht 100%ig von meinen eigenen Lackierungen überzeugt.

>Darum ging es in der Frage gar nicht, darum hab ich auch nichts gesagt. >Klar ist der Ring supoptimal gewickelt.

Der ist nicht suboptimal gewickelt, das ist meines Erachtens ein grober, schlampiger Fehler und hätte nie so die QC passieren dürfen.
Klarer Grund zur Reklamation.

Bis dann..
Torsten
Tobsn

Beitrag von Tobsn »

Leider auch nicht weil der Ring im allg. hartverchromtes Edelstahl ist (oder eine andere Oberflächenbeschichtung).


Na dann leg mal Deinen hartverchromten Edelstahl für zwei Tage in die Ostsee.... Dann hast Du rostverchromt...;)
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Daniel/Bonn
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Beitrag von Daniel/Bonn »

Danke, Tobsn.
Für alle: ROSTFREI IST EINE LEGENDE! (vor allem bei Dauernässe.)
d.
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TorstenHtr

Beitrag von TorstenHtr »

Hi Tobsn!

>Na dann leg mal Deinen hartverchromten Edelstahl für zwei Tage in die >Ostsee.... Dann hast Du rostverchromt...

Weil selbst erlebt? Ich könnte ja mal ein Experiment machen und nen Ring in Salzwasser legen, hängt mit Sicherheit auch von der verwendeten Legierung ab.
Dein Suppenlöffel rostet doch auch nicht gleich in einer salzigen Suppe weg, oder? :)
Klar, Salzwasser ist natürlich eine viel höhere Beanspruchung, und das könnte schon was ausmachen.

Aber es gibt ja auch noch Ringe die nicht aus Stahl sind ..

Bis dann..
Torsten
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Michael.
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Beitrag von Michael. »

Wollen die Herren Tobsn, Daniel und Torsten dann mal wieder zum Thema zurückfinden....
:streichel :schnarch:

Gruß
Mi.
Tobsn

Beitrag von Tobsn »

Wollen die Herren Tobsn, Daniel und Torsten dann mal wieder zum Thema zurückfinden....


Ja, geht sofort los ;)
Weil selbst erlebt? Ich könnte ja mal ein Experiment machen und nen Ring in Salzwasser legen, hängt mit Sicherheit auch von der verwendeten Legierung ab.


Alsoo... Folgendes...
Es ging darum was passiert wenn Wasser unter die Wicklung kommt, also permanent dort verbleibt und dann kann die Wirkung des Salzes auch schon mal zwei drei Wochen oder mehr betragen. Ergo > Kososionamente grande, nicht wahr?
Klar hängt das von der Legierung ab wie schnell sowas geht aber es gibt meines Erachtens kaum ein Material was Salzwasser über einen längeren Zeitraum verträgt. Klingt komisch, is aber so...
TorstenHtr

Beitrag von TorstenHtr »

Hi!

Um nochmal zum Thema zurückzufinden, als Kontrast hier ein paar Bilder von meiner Meinung nach guten Lackierungen aus dem Gerätetest:


Bild

Bild

Bild

Die Bilder stammen von einer Elnetti, Hülsenbeck und Vision Rute.


@Tobsn u. Daniel:
Ich könnte mir schon vorstellen das wirklich im Extremfall es zur Korrosion kommen kann. Aber ob das nun an der Lackierung des Winkels liegt, halte ich für unwahrscheinlicher. Selbst wenn du dort nicht direkt lackierst, dringt der Lack durch die Bindung.
So eine Wicklung wo wirklich ein größerer Spalt klafft habe ich zumindestens noch nicht gesehen, aber möglich ist ja alles.

Aber miese Ringqualität hatte ich schon bei meinen Ruten, d.h. Ringe schlecht verchromt (nur galvanisch), Chrom blättert ab etc.


Bis dann..
Torsten
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Karl
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Beitrag von Karl »

Edelschrott
@Torsten: Die Gespließte ist auch nicht so toll lackiert (und gewickelt)
Gruß Karl
flugangler

Qualität

Beitrag von flugangler »

Also ich habe auch mal eine Rute selber gewickelt und Lackiert.
So gut (schlecht) wie manche Bindung aussieht,
habe ich es auch hinbekommen!
Was nutzen die besten Materialien, wenn nachlässig gearbeitet wird!
Gruss Heinz.
TorstenHtr

Beitrag von TorstenHtr »

Hi Karl!

>@Torsten: Die Gespließte ist auch nicht so toll lackiert (und gewickelt)

Ja, hab ich auf die Schnelle rausgesucht. Definitiv besser als die Sage Lackierung, wenn auch nicht wirklich perfekt. Aber ich denke alle 3 Lackierungen sind durchaus akzeptabel.
Vielleicht gibts ja im Netz irgendwo ein Bild einer annähernd perfekten Lackierung als Referenz.

Bis dann..
Torsten
Matthias

Beitrag von Matthias »

Moin Torsten,

ich kann Dir nur zustimmen, bis auf die Sache mit der Korrosion. Ich habe es schon selbst gesehen, daß der Lack einer Ringwicklung aufgeplatzt ist und der angschliffene Ringfuß (angeschliffen => keine Oberflächenbeschichtung mehr vorhanden) korrodiert war. Das liegt aber auch daran, daß die Hersteller für die einmalige & dicke Lackierung relativ dickflüssige Lacke verwenden, die zwar nicht so schnell verlaufen, aber die Ringwicklung auch nicht richtig durchtränken. Man sieht das sehr gut, wenn man so eine Rute neu beringt und die alten Ringbindungen entfernt (der Faden ist meist nur oberflächlich mit Lack benetzt).

Eine optimale Lackierung gibt es sicher nicht, weil da auch immer persönlicher Geschmack mit reinspielt, aber die hier:
Bild
ist für meinen Geschmack schon fast perfekt (sauber & ordentlich, Zwischenräume an den Ringfüßen vollständig, aber sehr sparsam lackiert ... an den Außenrändern der Wicklung vielleicht sogar etwas zu sparsam). Ich persönlich lackiere beim dritten Durchgang noch den Zwischenraum bei Schlangenringen mit, da dort beim Vorschwung die Fliegenschnur auf dem Blank aufliegt und reibt (siehe angehängtes Pic ... auch nicht perfekt (evtl. auch etwas viel Lack am Ringfuß, aber bei dem Lack stört das nicht, da der rel. flexibel bleibt und nicht platzt), aber wenigstens liegen die Ringfüße plan auf dem Blank auf ;)) .

Viele Grüße, Matthias
Richy

Beitrag von Richy »

Hallo alle!
Wie auch immer:
die eigentliche Frage ist, ob eine 500-€-Rute Mängel haben darf. Ich für meinen Teil gehöre wohl eher zur "armen" Kaste der Fliegenfischer, und würde mir eine 500€-Rute sowieso nicht zulegen, wenn ich das auch ganz gerne wollte. Nicht, weil ich es mir nicht leisten könnte, sondern weil ich DIE Kohle anderweitig besser anlegen kann/muß. Klingt jetzt vielleicht wie ein Widerspruch, aber ICH für meinen Teil muß eben abwägen, wofür ich meine sauer verdiente Knete zum Fenster raus werfe.

Zum Thema wäre meine Meinung, daß bei mir selbst eine 50-€-Rute keine Qualitätsmängel haben dürfte, weil ich sie dann ganz einfach da stehen lassen würde, wo sie steht: im Laden! Jedenfalls keinen, der die einwandfreie Funktion in Frage stellen würde.
Ich als "Noch-nie-selbst-eine-Rute-Bauer" würde zum abgebildeten Beispiel sagen, daß es vielleicht der Optik nicht grade förderlich ist, aber DIE Ringbindung ist bestimmt 110% dicht gegen eindringendes Wasser. Also scheiden sich hier m.E. die Geister: Optik-Freaks werden wahrscheinlich die Nase rümpfen, Funktions-Freaks würden eher sagen: gut so!

Ich halte es eher mit letzteren: da bei mir eine Rute möglichst lange halten sollte, wäre mir persönlich egal, ob der Lack "a bissl" dick aufgetragen ist - Hauptsache, die Ringbindung hält recht lange.

ATL
Richard
stefan grau

Beitrag von stefan grau »

>>Ich kann da die Geschäftspolitik von Sage nicht gerade nachvollziehen. Wie soll sich den eine Rute im Hochpreissegment von günstigeren Ruten denn unterscheiden, als durch tadellose Verarbeitung? >>

2/3 des Preises sind Garantieleistungen, aus meiner Sicht nichts anderes. Irgendwo las ich mal - ohne mich zu verbürgen noch die Quelle angeben zu können - dass ein Sage Blank im Einkauf auf rund 35 $ kommt. DIe weitere Verarbeitung woird anhand der Masse, wohl maximal auf $ 150 kommen, Der rest ist Garantie ("verbrich wie Du willst und schmeiss dann fort"), Marge etc.
stefan grau

Beitrag von stefan grau »

>>Vielleicht gibts ja im Netz irgendwo ein Bild einer annähernd perfekten Lackierung als Referenz.

Bis dann..
Torsten >>

Eventuell hier - http://www.codella.com/bamboo/tom_moran_rods.htm - ist aber Geschmacksache, ich finds hervorragend. Ihr seh aber auch das hier Arbeit dahintersteckt und man die auch zu bezahlen hat (ab $ 2500)
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sedge111
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Beitrag von sedge111 »

Hallo Stefan,

da Du ja in Deinem ersten posting ein Zitat aus meinem posting aufgenommen hast, möcht ich noch kurz antworten.

Falls Du recht hast und die Sage-Blanks sind in der Herstellung nicht außerordentlich teuerer als andere Blanks (was ich mir durchaus vorstellen kann) sollte doch dann Sage auch eine einwandfreie Verarbeitung sicherstellen, um sich von anderen Anbietern zu differenzieren.

Ich für meinen Teil würde nicht über einen offensichtlichen Verarbeitungsqualitätsmangel hinwegsehen, nur weil ich weiss, dass meine Rute eine lebenslange Garantie hat. (Zumal ich mir keine Rute mit der Absicht kaufen würde, sie per Autotürkontakt zu ersetzen ;) )

Grüße!

sedge111
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