Warum Graphit im Rutenbau?

Alles rund um Stärken & Schwächen, Marken, Klassen, Aktionen u.s.w. der für unser Hobby unverzichtbaren "Gerten" und "Schnuraufwickler". Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, gute oder schlechte Erfahrungen zu bestimmten Gerätschaften mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

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Hawk
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Re: Warum Graphit im Rutenbau?

Beitrag von Hawk »

Einfach mal google bzw. Wikipedia Fragen.

"Im allgemeinen Sprachgebrauch, insbesondere bei Sportgeräten aller Sportarten, stehen Begriffe wie Carbon, Graphit(e) und Kohlenstofffaser typischerweise für Kohlenstofffaser-verstärkte duromere Kunststoffe."
--> Unterschiedliche Bezeichnungen für das gleiche Material.
Gruß
Sven
dr-d

Re: Warum Graphit im Rutenbau?

Beitrag von dr-d »

hallo hans,



"neue besen kehren gut , aber die alten kennen die ecken". oder nichts neues im westen... :D


ich vermute, die wollen nun (zwangsläufig) ins gehobene mittlere segment - also muss es graphit sein... :twisted:


andere benutzen graphene in homöopathischen dosen und müssen nun schauen wer `s kauft.


ich glaube, wenn wir uns auf unser bauchgefühl verlassen, liegen wir nicht selten gut im rennen.


schöne Woche


thomas
mcfly66
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Re: Warum Graphit im Rutenbau?

Beitrag von mcfly66 »

Die Beste?
Behauptet das nicht jeder Hersteller oder Besitzer über seine Rute?

Gruß,
Herbert
fly fish one

Re: Warum Graphit im Rutenbau?

Beitrag von fly fish one »

Ja aber sicher!! Ihr defätistischen Wühlmäuse Ihr! :p Mich erschüttert das ned, ich bleib Sage-Jünger!

Frank - und Winston und Hardy und was anderes habe ich noch nicht
Noellgen, H
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Re: Warum Graphit im Rutenbau?

Beitrag von Noellgen, H »

Hallo Frank,

nomen est omen.
Nimbus bedeutet ja Heiligenschein,
der ist in dem Modell eingebaut und eingepreist.
Bei manchem Werfer erscheint allerdings nur eine graue Regenwolke.

Gruß,

Heiner
Trockenfliege
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Re: Warum Graphit im Rutenbau?

Beitrag von Trockenfliege »

Wie Sven schon richtig bemerkte, es gibt verschiedene Bezeichnungen für das Kohlefasermaterial.

Allerdings ist die Bezeichnung Graphit im (Fliegen)Rutenbau überhaupt nichts Neues - die allersten Fliegenruten von Shakespeare aus Anfang der 70er Jahre (zeitgleich mit den HMGs von Fenwick erschienen) nannten sich schon "Graphlit" - hatten also Graphit schon im Namen.

LG
Reinhard
fly fish one

Re: Warum Graphit im Rutenbau?

Beitrag von fly fish one »

Lieber Heiner,

geh mir los! Wenn jetzt Winston anfängt seine Produkte sich kanibalisieren zu lassen, ja dann komm ich echt in Schwierigkeiten! Wenigstens ist auf die anderen Marken noch verlass! Oder?! *Zitter*

Dein Frank - Wurfplinse und Markenfetischist
Noellgen, H
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Re: Warum Graphit im Rutenbau?

Beitrag von Noellgen, H »

Hallo Frank,

das mit der Markentreue ist ja so eine Sache.
Ich war ja einmal überzeugter Anhänger der
Firma Hardy.
Damals lautete die Philosphie : Ein neues Produkt kommt nur auf den
Markt wenn es einen klar ersichtlichen Mehrwert gegenüber dem
bisherigen hat. Sie hatten einen Customer Service, der einem
freundlich die Daten zu einer fünzig Jahre alten Gespliessten übermittelte.
Das hat mir gefallen.
Dann wechselten Eigentümer und Management, Produktion in China,
neue Farbe = neue Rute, Customer Service kostet nur unnütz Geld.
Meine Zuneigung erlosch.
Wie das mit Winston weiter geht weiss ich nicht.
Das neue Wunderteil ist blau, und so etwas geht ja gar nicht.
Eine Winston hat grün zu sein, oder ?

Gruß,

Heiner
matthias z.
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Re: Warum Graphit im Rutenbau?

Beitrag von matthias z. »

Ha, Ha, Ha.........meine Lieblingslachsrute ist eine Sage gfl "GRAPHITE" III.

Ist doch bei vielem so, dass das Gleiche verschiedene Namen trägt. Die fast nicht mehr neue 3M Blank Entwicklung nennt Hardy "Sintrix", bei Sportex Spinnruten wird es "Helicore" genannt usw.

Viele Grüße

Matthias
orkdaling

Re: Warum Graphit im Rutenbau?

Beitrag von orkdaling »

moin moin,
hier auch interessant beschrieben. https://www.canadacarbon.com/what-is-graphite
und hier https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoff

Wichtiger fuer uns ist halt was daraus gemacht wird denn da entstehen seeeehr unterschiedliche Ruetchen.
Das ist wie mit dem Fluorocarbon,fast jeder empfiehlt es, kaum jemand weiss das es eine nicht geschuetzte Bezeichnung einer Warengruppe ist und jeder kann was reinmischen um die Eigenschaften zu verændern.

Und Frank, auch wenn ich alte Augen habe und Brille brauch, ich hab schon mal geschrieben was ich sah als ein Container mit gebrochenen Ruten der Wiederverwertung zugefuehrt wurde. Warum war da eine Marke mit ueber 50% vertreten ? Fischen ueber 50% diese Marke ? Sehe ich jedenfalls nicht !
Den Namen verate ich nur dir, eine amerikanische :badgrin:
Man kan es auch uebertreiben wenn man immer der Beste, der mit der schnellsten Rute usw sein will - aber das kann doch nicht stimmen bei dem Preis sagt sich der Kunde und zahlt brav weiter fuer solch ein edles Stueck. :badgrin:

Gruss Hendrik
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GerhardW.E.
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Re: Warum Graphit im Rutenbau?

Beitrag von GerhardW.E. »

Ein Thread mit Potential! :wink:

Sind teure Ruten wirklich besser? Sind Shakespeare oder Wychwood Ruten nicht genauso gut? Kommt es nicht alleine auf die Wurftechnik an? Ist catch and release super? Und wieviel Eitelkeit verträgt eigentlich das Fliegenfischen?
"The ugly and the stupid have the best of it in this world. They can sit at their ease and gape at the play."
dr-d

Re: Warum Graphit im Rutenbau?

Beitrag von dr-d »

hallo gerhard,


m.e. sind die hochwertigen blanks schon besser - da steckt viel entwicklung und knowhow drin - um wieviel? das ist die frage,

denn jetzt sind wir beim user mit all seinen subjektiven parametern... :twisted:


die von dir genannten marken dienen mir tw. als backup und dies gut - aber nicht so gut wie z.b. custom - sage/cts/usw. oder hardy,usw.

wenn man einen halben oder ganzen tag gar fokussiert draussen ist, merkt man es dann schon meine ich...


fangen kann man mit allen, frage halt wie und dabei sind wir ggf.bei der eitelkeit/anspruchshaltung. :D


schöne woche


thomas


p.s.wenn ich z.b. trocken antidrag-technisch in strömungen - wie z.b. der oberen gail - unterwegs bin , dann muss es m.e.
schnell,präzise,gefühlvoll und leicht sein, sonst sind die fische weg und ich überdies abends erledigt.
orkdaling

Re: Warum Graphit im Rutenbau?

Beitrag von orkdaling »

moin moin nochmal,
sicher kostet Entwicklung Geld, sicher ist es ein Unterschied ob ich eine Sage gegen eine No Name werfe, und sicher fange ich auch mit beiden einen Fisch.
Muss halt jeder selber einschætzen was er braucht oder was er ausgeben will.
Der Eine bezieht seine Blanks aus China, der Andere aus Japan. Der Eine læsst dort fertigen , der Andere baut den Kram zu Hause zusammen.
Viele beziehen ihre Teile ,egal ob Blank oder Schnur, von der selben Bude ! Ist der Preisunterschied gerechtfertigt.
Am Beispiel, sieh dir mal die Preise an bei http://www.eikre-fly.no/ die ihre Blanks aus Japan beziehen und in eigener Manufaktur bauen. Schau mal was zB eine 15 oder 18ft 10/11 gegen die S - Marke kostet.
Die Eikre wirft die norwegische Nationalmanschaft und die schneiden da seit vielen Jahren sehr gut ab.
Im norwegischem Forum stritten sich mal ein paar "Profis" um die beste Lachsrute in dieser Klasse.
Da kamen viele Meinungen zusammen, Sage, Hardy, Loop, Winston.....
Zum Schluss beendete jemand die Diskussion mit " wenn ich sage das ich Hændler bin glaubt ihr mir nicht, ok, wer von euch hat denn schon mal mit einer handelsueblichen Rute 56m geworfen? Ich zb mit einer GL Lxi bei den letzten Meisterschaften. "

Entwicklung und Qualitæt kosten Geld - aber soviel das man den doppelten oder dreifachen Preis aufrufen kann?

Gruss Hendrik
matthias z.
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Re: Warum Graphit im Rutenbau?

Beitrag von matthias z. »

dr-d hat geschrieben:
"neue besen kehren gut , aber die alten kennen die ecken".

thomas
...........wie z.B. dieser hier :wink: :mrgreen:

https://www.elbenwald.de/Harry-Potter/N ... gI-EPD_BwE

Sorry, OT

Matthias
Olaf Kurth
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Re: Warum Graphit im Rutenbau?

Beitrag von Olaf Kurth »

GerhardW.E. hat geschrieben:Ein Thread mit Potential! :wink:

Sind teure Ruten wirklich besser? Sind Shakespeare oder Wychwood Ruten nicht genauso gut? Kommt es nicht alleine auf die Wurftechnik an? Ist catch and release super? Und wieviel Eitelkeit verträgt eigentlich das Fliegenfischen?

Lieber Gerhard,

ich möchte versuchen, Deine Fragen aus meiner Sicht zu beantworten:

a) Ein klares Jein, denn zumindest die Verarbeitung und die Qualität ist bei teuren Ruten (mit wenigen Ausnahmen) auf hohem Niveau. Den Unterschied erkennen wir oft erst im alltäglichen Gebrauch.

b) ..... vermutlich nicht, denn Qualität hat ihren Preis ......

c) Es ist aus meiner Sicht der wichtigste Punkt unseres Treibens. Ich sehe genügend Fliegenfischer, die meinen, mit teuren Ruten gleich die komplizierte Wurfmotorik mitzukaufen und diese Leute sind nicht in der Lage mehr als 30% des Potentials aus ihren Ruten zu holen.

d) In bundesdeutschen Gewässern erübrigt sich diese Frage, denn c&r ist zu Recht verboten!
Dass die Realität anders aussieht, weiß ich, ändert aber nichts an den Vorgaben für uns Petrijünger...

e) Fliegenfischer und Eitelkeit?
Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich kenne viele Gleichgesinnte, die mit uraltem Gerät am Wasser unterwegs sind. Sie fischen ohne Widerhaken, sind bescheiden und voller Demut gegenüber der Schönheit ihrer Juwelgewässer. Da wird nicht mit Längen, Kiloangaben oder Fangmenge geprotzt - im Gegenteil - weniger ist mehr.

Aber wir waren auch mal jung und ja, da waren wir auch eitel, wollten immer mit High-End-Material fischen und liefen oftmals als Marken-Weihnachtsbaum am Wasser rum und es war lange Zeit für uns selbstverständlich....

Liebe Grüße,

Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
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