GerhardW.E. hat geschrieben:Ein Thread mit Potential!
Sind teure Ruten wirklich besser? Sind Shakespeare oder Wychwood Ruten nicht genauso gut? Kommt es nicht alleine auf die Wurftechnik an? Ist catch and release super? Und wieviel Eitelkeit verträgt eigentlich das Fliegenfischen?
Lieber Gerhard,
ich möchte versuchen, Deine Fragen aus meiner Sicht zu beantworten:
a) Ein klares Jein, denn zumindest die Verarbeitung und die Qualität ist bei teuren Ruten (mit wenigen Ausnahmen) auf hohem Niveau. Den Unterschied erkennen wir oft erst im alltäglichen Gebrauch.
b) ..... vermutlich nicht, denn Qualität hat ihren Preis ......
c) Es ist aus meiner Sicht der wichtigste Punkt unseres Treibens. Ich sehe genügend Fliegenfischer, die meinen, mit teuren Ruten gleich die komplizierte Wurfmotorik mitzukaufen und diese Leute sind nicht in der Lage mehr als 30% des Potentials aus ihren Ruten zu holen.
d) In bundesdeutschen Gewässern erübrigt sich diese Frage, denn c&r ist zu Recht verboten!
Dass die Realität anders aussieht, weiß ich, ändert aber nichts an den Vorgaben für uns Petrijünger...
e) Fliegenfischer und Eitelkeit?
Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich kenne viele Gleichgesinnte, die mit uraltem Gerät am Wasser unterwegs sind. Sie fischen ohne Widerhaken, sind bescheiden und voller Demut gegenüber der Schönheit ihrer Juwelgewässer. Da wird nicht mit Längen, Kiloangaben oder Fangmenge geprotzt - im Gegenteil - weniger ist mehr.
Aber wir waren auch mal jung und ja, da waren wir auch eitel, wollten immer mit High-End-Material fischen und liefen oftmals als Marken-Weihnachtsbaum am Wasser rum und es war lange Zeit für uns selbstverständlich....
Liebe Grüße,
Olaf